Dienstag, 14. April 2020

Tag 2479 - Ausnahmezustand Tag 30

Früh aufgewacht, das Mädi auch. Gut, die ist gestern gegen 18 Uhr eingeschlafen.
Also auf, auf! Wir machen den Haushalt, also ich mache, das Mädi schleppt Sachen in der Gegend herum.
Es ist zwar sonnig, es hat aber in der Nacht geregnet und ist ziemlich kalt draußen.
Wir kleiden uns in Plastik, also Regenjacken und -hosen, jede kriegt ein Paar Gummistiefel verpasst und dann ab in den Wald. Es ist wirklich ungewohnt frisch, wir sind nicht lange beim "Forti", sondern gehen weiter. Beim unter dem Schranken durchklettern ziehe ich mir Schiefer ein, ich brauche nach der Corona-Zeit eine Hand-Reha.
Wir gehen runter zum Ententeich, die lassen sich aber nicht blicken.
Ein bisschen Blumen gießen noch, dann springen wir abwechselnd mit Schmackes in den Pfützen herum, dafür sind wir schließlich auch angezogen.
Dann gehts nach Hause, Mittagessen, Herr Hase kommt gegen 13 Uhr und übernimmt das Mädi.

Danach hauptsächlich technische Probleme. Mein Rechner ist anscheinend zu alt, die Installation von einem ach-so-tollen-m.icrosoft-Produkt scheint mir ziemliche große Seiteneffekte zu haben. So ein Dreck aber auch.

Nachmittags kommt ein Mail aus der Firma wegen der Homeoffice-Regelung. Vermutlich wird im Mai reduziert auf Präsenzdienst umgestellt. Für Eltern bzw. Risikogruppen wird das Homeoffice auf einige Wochen mehr verlängert.
Grundsätzlich gut - aber: am Vormittag betreue ich meine Tochter, am Nachmittag bin ich wieder Arbeitnehmerin. Tageweise Homeoffice ist super, aber andauernd nicht. Es gibt keine Grenzen mehr zwischen Privat und Arbeit, ich bin im Dauereinsatz. 
Es ist ein Dilemma, zur Tagesmutter will ich das Mädi noch nicht schicken. 
Ich weiß, dass mir mein Arbeitgeber die Kinderbetreuung nicht abnehmen kann, aber die Weigerung von Freistellung oder Sonderurlaub ist für mich auch kein Entgegenkommen - für mich ist die Erwartungshaltung: mach doch bitte alles zugleich und das in der gewohnten Qualität, nur von daheim aus.
Dass ich keine pädagogische Fachkraft bin, mein Mädi keinen Zugang zu Gleichaltrigen hat, ich selbst dabei kaputt geh, das wird in Kauf genommen.

Abends meine Runde gegangen, es ist noch immer knackig von den Temperaturen her, aber ich kann eine Stunde abschalten und Musik hören.

Sport: mit dem Mädi in Pfützen gesprungen, meine Runde, Kniebeugen, 12220 Schritte.
Quelle: orf.at


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