Dienstag, 25. August 2020

Tag 2612 - Und plötzlich

Und plötzlich ist man 41 und hat einen festen Job mit Verantwortung, ein Kind, einen Mann, eine Wohnung, ein erwachsenes Leben. 

Dann hört man Musik aus seiner Jugend und sieht in den blauen Himmel und wünscht sich die Unbeschwertheit zurück. Keine schmerzenden Knie, keine Narben, keine Verpflichtungen, nur in den Tag hinein leben.

Alles ist noch offen, man weiß nicht und kann auch nicht erahnen, was einem widerfahren kann.



Donnerstag, 13. August 2020

Tag 2600 - Blogmüdigkeit

Bitte sehen Sie es mir nach - (zu) viel zu tun und auch eine allgemeine Blogmüdigkeit.

In Wien  ist es heiß und die Zahlen steigen wieder, aber uns geht es gut.

Donnerstag, 6. August 2020

Tag 2593 - 41

Das Mädi sagt in der Früh "Geh weg.", besinnt sich dann aber schnell, klettert zu mir und sagt: "Essen wir jetzt deine Geburtstagstorte?"
Dann legt sie ihren Kopf auf meinen Bauch und kuschelt mit mir.

In der Arbeit werden mir Geschenke und Süßigkeiten überreicht und ich werde zum Mittagessen eingeladen. Die Kollegen, die im Homeoffice sind, schicken per Chat Glückwünsche. Ich habe keine Ahnung, woher die alle wissen, dass ich heute Geburtstag habe.
Ich weiß nur, dass ich bei 41 Jahren angekommen bin, bis hierher habe ich es geschafft.

Das ist auch der springende Punkt: Bis hierher - und ich bin so dankbar, dass ich mitten im Leben bin und der Scheißkrebs kaum mehr eine Rolle spielt.
Mein Leben besteht aus meiner Familie, meiner Arbeit und meinen Freunden.

Auf die nächsten 41 Jahre.




Mittwoch, 5. August 2020

Tag 2592 - WMDEDGT 08/20

WMDEDGT bedeutet "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" von und mit Frau Brüllen.

Woah, das geht aber schnell, schon wieder August, mein Geburtsmonat.

Kurz vor dem Wecker aufgewacht, die anderen schlafen noch weiter, ich schleiche mich raus und frühstücke. Es ist kalt und ungemütlich - Hallo, es ist August! - und ich beschließe, doch nicht ins Büro zu fahren. Wohlweislich habe ich alles mit, sogar das iPhone könnte ich im Falle des Falles aufladen!
Das mache ich dann auch, das Ding hat in kürzester Zeit wieder einen vollen Balken. Vielleicht sind diese Dinger doch nicht so übel...

Dem Mädi muss ich noch die Haare machen, dann gehen sie und Herr Hase auch schon - der heutige Ausflug führt sie in das Haus des Meeres, das wird für die Kleine sicher toll. 
Zwischenzeitlich frage ich mich, ob ich nicht mitgehen hätte sollen. Ich mühe mit einer Datenbank ab, dann flutscht es aber plötzlich, nehme an einigen Calls teil und hinterfrage Dinge. Irgendwann durchschaue ich schon, worum es hier geht. 
Nein, ich hab einfach (zu) viele Themen offen, ich muss mich selbst immer wieder organisieren.
Zu Mittag Abstecher in den Supermarkt, den einen Mann, der ohne Maske im Markt herumgeht, umrunde ich großzügig. 
Nach dem letzten Meeting schreib ich dem Buddy: "Ich mag nicht mehr, ich geh jetzt spielen" und klappe den Laptop zu. Ganz stimmt es ja nicht, ich räume noch den Geschirrspüler aus, dann nehme ich das Mädi und gehe raus.
Unser Supermarkt von der einen Kette wird gerade umgebaut, ich will aber genau von denen ein bestimmtes Olivenöl, also fahren wir mit dem Bus zwei Stationen zur nächsten Filiale. Es hat geregnet und überall sind riesige Pfützen, für das Mädi ist es eine echte Herausforderung nicht hineinzuhüpfen. Sie hat Gummistieferl an und darf durchwaten.
Im Supermarkt greift sie sich bei der Kasse einen Schlecker, aber mei, den soll sie haben, das ist ok. 
Zu Fuß gehen wir in den Park mit dem großen Spielplatz, sie turnt und klettert. Einmal muss ich rauf auf ein Klettergerüst und muss ihr zeigen, wie man eine Leiter wieder runtersteigt. Wie Katzen!
Sie heimzukriegen ist nicht so leicht, das geht nur unter Protest und wenn ich zu weit vorgehe, schreit sie: "Mama, das darfst du nicht!" 

Abendessen, ich bekomme Unterleibsschmerzen. Aua. Einmal zu früh, dann zu spät, dann wie ein Massaker. Wenn ich nicht die Angst hätt, fett zu werden, bräucht ich den Zyklus auch nicht mehr. Hier kommen keine Babys mehr.
Nach Zähneputzen und ins Bett bringen, bestelle ich mir spontan zwei Paar Sneakers zum Geburtstag - mal sehen, ob ich beide behalten werde. Ich habe in diesem Jahr bisher noch keine Schuhe gekauft. 
Das ist ja das Gute an der sehr eingeschränkten Anwesenheit im Büro: Man braucht auch weniger Kleidung. 
Rucksack packen, Kleidung für morgen rauslegen, duschen, dann noch weiter Serie.
Morgen hat mich das Büro wieder. 


Dienstag, 4. August 2020

Tag 2591 - Hose

Ganz gut, wenn auch ein bisschen zu kurz geschlafen.
Heute habe ich ein Training in der Arbeit, damit ich meine Ruhe dabei habe, fahre ich in die Firma.
Dort angekommen lese ich kurz später die Nachricht, dass das Training wegen Krankheit der Vortragenden verschoben wird. Dafür hab ich mir also eine Hose angezogen.
Kurze Überlegung, ob ich den restlichen Tag einfach frei nehmen soll. Aber nein, da liegt genug Arbeit.
Aber nachdem meine Arbeitszeit vorbei ist - und ein bisschen später - gibt es kein Halten mehr. 
Laptop, Tablet und die zwei Smartphones werden verstaut und so bepackt marschiere ich durch meinen Arbeitsbezirk in den ersten Bezirk, wandere am Stephansplatz inklusive Dom vorbei und steige dort in die Ubahn.

Zuhause angekommen sind meine Füße platt - Büroschuhe sind nicht für kilometerweite Märsche gedacht.
Das Mädi hat heute mit ihrem Papa die Wohnung der verstorbenen Oma zurückgegeben, 52 Jahre Mietdauer sind auch nicht ohne. Herr Hase will es nicht zugeben, aber ich denke, es hat ihn dabei gebeutelt.
Das Mädi geht gegen 19 Uhr schlafen und schnarcht auch bald, wir sitzen vor der Glotze und sehen "Modern family"  - ich will was Leichtes, Lustiges sehen und lachen können.

Montag, 3. August 2020

Tag 2590 - Pieps

Irgendwie wird es hier nicht aktiver.

Grad sieht es bei mir so aus: xte Neu/Umstrukturierung innerhalb weniger Jahre im Unternehmen.
Ich hab jetzt nun wirklich nix gegen agile Methoden, aber: Das Neuaufsetzen ist halt auch verbunden mit wahnsinnig viel Vorarbeit, Aufwand und Blabla. Meine vereinbarte Stundenanzahl überschreite ich jede Woche.

Das Mädi ist gerade zum an die Wand picken. Tun wir natürlich nicht, auch wenn sie sich so aufführt. Sauber werden kann ich mir in die Haare schmieren, das wird komplett verweigert mit "Will nicht", setzt man sie dann auf den Kinderaufsatz, wird geweint, gewehrt, etc. 
Warum ist das so ein Problem? Da brauch ich nix verschenken, da hilft auch mittlerweile keine Bestechung mehr, sie will einfach nicht, weil ich es will.
Ich glaub, ich mach jetzt gar nix mehr, es ruft nur Widerstand hervor.
Fühlt man sich natürlich auch super, so als Elternteil.

Auch ihr sonstiges Verhalten ist... gewöhnungsbedürftig. 
Permanent '"will nicht", wenn ihr etwas nicht passt, wird gleich geheult bzw. gewinselt, was mich zunehmend aggressiv macht. Ich krieg schon eine Wut, wenn ich nur dran denke.
Nervig und aufreibend hier also. 
Körperlich geht es mir von vielen Sitzen nicht so gut. Kommt alles zusammen.

Zu Corona: Die Zahlen sind eigentlich in Ordnung, jetzt wieder so um die 100 herum. Seit voriger Woche (?) ist auch im Supermarkt wieder Maskenpflicht, was für mich keinen Unterschied macht, weil ich ohnehin immer eine getragen hab. 
Große Bedenken, wenn es um den Herbst und die Kinderbetreuung geht.