Mittwoch, 28. Mai 2014

Tag 331 - Krank

Ich bin seit Samstag mehr oder weniger krank.
Eine saftige Verkühlung mit allem Drum und Dran, Kopfweh, Schwäche etc.

Herr Hase hat vergangenen Mittwoch mit Fieber und Schnaufen angefangen, hat aber wie durch ein Wunder überlebt ;) und mich dann netterweise angesandelt.
Ich bin nicht in die Arbeit gegangen, ich hatte Montag ohnehin einen Arzttermin vereinbart, also hab ich mich gleich krankschreiben lassen. Freitag will ich wieder fit sein, aber nicht um in die Firma zu gehen, sondern weil wir einen Trip nach Bratislava geplant haben. Mal sehen, ob's klappt, aber ich bin zuversichtlich.
Früher wär ich auch mit einer Erkältung in's Büro gegangen, jetzt seh ich darin keinen Sinn.
Meine Ärztin meinte: "Hören Sie auf Ihren Körper." - Mach ich, der mag nicht.

Ich hab mir nun endlich von der besagten Ärztin einen Antrag für die Kur geholt, jetzt muss ich das Ganze nur mehr mit den Befunden einreichen.Ich hab ihr auch nochmal den Befund vom Staging mit gebracht, da der Radiologe damals auch kortikale Nierenzysten entdeckt hat.
Laut Aussage meiner praktischen Ärztin braucht man das nicht weiter zu verfolgen, da diese harmlos sind. Ich hab nie danach gegoogelt und werde es auch dabei belassen.

Jetzt werd ich mir einen Tee machen und einen Film gucken, man sieht, es gibt weit Schlimmeres als ein bisschen Zeit zu Hause zu verbringen.


Freitag, 23. Mai 2014

Tag 326 - Herceptunes

Heute mit meiner absoluten Lieblingsband:


Herzecho war diesmal bei einem jungen, dunkelhaarigen und großen  - mit einem Wort - sehr feschen Kardiologen *uff*

Donnerstag, 22. Mai 2014

Tag 325 - Alp

Ich bin in Thailand.
Ich werde in einem Haus festgehalten, das ich nicht kenne.
Langsam bekomme ich raus, dass ich nicht weg kann, weil ich in Thailand mit Drogen erwischt worden bin.
Ich bin dann zwar wieder nach Hause entkommen, kehre aber nochmal zurück und hab mich nochmal mit Rauschgift erwischen lassen.
Jetzt darf ich nie wieder aus dem Haus bzw. aus dem Ort raus und kann mein Leben nicht mehr länger in Freiheit verbringen.

Quelle: http://ffffound.com/

Ich - in Asien? Eher unwahrscheinlich.
Ich - Drogen? Nicht wirklich, oder?

Ich bin dann aufgewacht und war etwas verwirrt. Die Geschichte mit Thailand und den Drogen ist eh ein alter Hut, eine Version dieser Geschichte habe ich vor ein paar Tagen in einer Serie gesehen und habe das wohl als Material verwertet.
So, nun bin ich also einmal erwischt worden (Erkrankung), bin entkommen (erfolgreiche Therapie) und im Traum war ich schon weiter, nämlich bei einer eventuellen Neuerkrankung.
Der kann was, der Alp.

Seit Tagen denk ich gelegentlich an den ersten Nachsorgetermin und was dabei entdeckt werden kann.
Dabei dauert es noch:  Herceptin läuft noch drei Mal, danach wird erst eine Untersuchung gemacht.

Die Angst vor bösen Überraschungen kann mir niemand nehmen.
Diese Angst muss mir aber auch niemand nehmen können, sie gehört dazu, sie kommt in Wellen und ist dann wieder weg, sie lässt sich unterdrücken, wegschieben, bis sie sich in meine Träumen stiehlt.
Ich behaupte, das ist ok.
Man muss die Angst aushalten können. So gesehen wird es mich hoffentlich nur im Anlassfall reißen.

Seit die Temperaturen in Wien über 20 Grad sind, kratzt mich ohnehin wenig, ich fühle mich ein bisschen benommen, verträumt latsche in die Arbeit und tauche durch den Tag.
Ich sitz in meinen Meetings, bin vollkommen emotionslos und lächle still vor mich hin.
Dieser Zustand ist nicht unangenehm, nein, es ist alles irgendwie in Watte gepackt.
Es ist friedlich.







Freitag, 16. Mai 2014

Tag 319 - Sport

Sport ist Mord war früher meine Devise.
Als Kind habe ich Medaillen in Leichtathletik und Schwimmen geholt, als junge Erwachsene war aber davon nicht mehr viel zu merken.

Nachdem ich mit 30 aufgehört habe zu rauchen und binnen eines halben Jahres 10 Kilo zugenommen hatte, bin ich zu Mrs. Sporty marschiert - ja, wirklich.
Abgenommen hab ich dadurch nicht, das kam erst durch eine Ernährungsberatung, aber ich hatte einen schönen Muskelaufbau und auch die typischen Beschwerden eines Bildschirmarbeiters wurden weniger.
Nachdem ich Mrs. Sporty nach über einem Jahr Mitgliedschaft ziemlich affig fand und mir die Vorturnerinnen auf die Nerven gingen, hab ich nach was anderem gesucht.

Unweit unserer Wohnung bietet ein Sportverein Kurse für relativ wenig Geld an. Diese Kurse habe ich vor der Diagnose ein Jahr lang regelmäßig besucht. Dann kam die Krankheit bzw. die Behandlung dieser und ich habe meine Mitgliedschaft ruhend gestellt. Mit Mützchen wollte ich dort nicht antanzen, man stelle sich vor, das wäre mir bei den Übungen abhanden gekommen, es wäre einem Supergau gleichgekommen.
Außerdem fehlte mir auch Kraft und Willen. Als die Chemo vorbei war, wurde ich operiert, dann bestrahlt. Sport fiel also erst recht wieder aus.

Die Bestrahlung ist nun seit 5 Wochen vorbei und ich komme immer mehr zu Kräften. Der Zeitpunkt war also gekommen, und seit dieser Woche bin ich wieder aktives Mitglied meines Sportvereins.
Dienstags ging's los.
Ich war überrascht, wie leicht mir der Einstieg fiel. Die Hantel hab ich noch weggelassen und ich habe am nächsten Tag gespürt, dass ich ein Jahr nichts gemacht habe, aber es hat sich doch sehr in Grenzen gehalten.
Gestern war ich in Wirbelsäulengymnastik, auch hier: Ja, ich war lang nicht mehr dabei, aber es war ok.





Dienstag, 13. Mai 2014

Tag 316 - Kurvenkratzer

Ich habe gestern ein Mail bekommen mit der Bitte über das Projekt "Kurvenkratzer" zu posten.

Es geht hier um ein Projekt, dass von der Österreicherin Martina Hagspiel ins Leben gerufen wurde.
Martina hat wie ich mit Anfang 30 die Diagnose Brustkrebs erhalten.

Laut der Mail möchte sie, "Betroffenen etwas geben, dass sie [selbst] bei ihrer Diagnose dringend gebraucht hätte: Wissen und Erfahrungen aus erster Hand über die psychischen und physischen Konsequenzen der Diagnose und Behandlung von Brustkrebs".
Daher wird das Kurvenkratzer-Team mit Menschen, die vom Lebensumstand Brustkrebs betroffen sind, Interviews führen und sie über Ihre Erfahrungen, Ihre Ängste, Ihre Erfolgserlebnisse und Ihre Erkenntnisse befragen.
Davon werden 25 Fälle genommen und in Buchform gebracht.

Finanziert soll das Buch über Crowdfunding werden, d.h. erst wenn genug Kohle da ist, wird gedruckt. Wenn nicht genug Mittel zusammenkommen, dann gilt die Finanzierung als gescheitert und es wird den Unterstützern nichts abgebucht.
Aktuell wird das Buch über KICKSTARTER bereits im Vorverkauf verkauft, hier die Facebook Seite Kurvenkratzer - Close Calls

Die Website an sich ist zwar etwas sperrig, aber die Idee dahinter finde ich gut.
Ich kann mich noch erinnern, dass ich, nachdem ich die Diagnose endlich halbwegs verdaut habe, nach Erfahrungsberichten anderer Betroffener gesucht habe und anfänglich im deutschsprachigen Bereich nicht viel gefunden habe.
Daher der Post über dieses Projekt, ich bin schon gespannt, wie das Ergebnis aussehen wird.

Samstag, 10. Mai 2014

Tag 313 - Tage wie dieser

... sind zum Kotzen.
Ok, vielleicht nicht zum Kotzen, aber zum Haareraufen. Dieselbigen führen aktuell ein Eigenleben und krümmen sich lustig und stehen vom Kopf ab.

Wir waren ein paar Tage weg, ein paar Tage aus der Stadt raus, in einer Therme nahe der tschechischen Grenze.
Mein Tag sah dort ungefähr so aus: aufwachen, frühstücken, plantschen, Kaffee trinken, plantschen, Rätsel lösen, plantschen, lesen, Abendessen.
Braucht man mehr? Ich nicht.

Zuhause jetzt schlechte Laune. Ohne scheinbaren Grund. Oh doch, ich muss am Montag wieder ins Büro.
Und damit es sich auszahlt, weiß ich seit gestern nichts mehr recht mit mir anzufangen und hab mich ins Arbeitszimmer verzogen, wo ich 80er-Pop höre.
Langweilig.
Ich nerv mich grad mal wieder selbst.


Donnerstag, 8. Mai 2014

Tag 311 - Phoenix


Also: Grundsätzlich nervt die Dame schon ein bisschen, zumindest hier in Wien.

Aber: Da ich nicht akzeptieren kann, dass arrogante und machthungrige Männer den Menschen vorschreiben wollen, wie man leben, wie man denken soll, finde ich, dass Conchita Wurst ein schöner Tritt in die Gesichter dieser Idioten ist.

Heute im Song-Contest-Halbfinale für Österreich, Conchita Wurst mit "Rise like a Phoenix".