Donnerstag, 31. Januar 2019

Tag 2040 - Dünnhäutig

In der Arbeit herrscht der firmenübliche Wahnsinn und ich bin selbst erstaunt, wie schnell ich zornig werde. Liegt es daran, dass ich wieder in alte Verhaltensmuster reinkippe? Am Hormonsstatus (müsste ich checken)? -> Ja, auch.
Oder rührt meine Dünnhäutigkeit von der kommenden Kontrolle her?
Seit Tagen denke ich immer mehr und mehr an den Termin. Es ist so eine verdammt große Nummer und eine noch größere, wenn man ein Kind hat, noch dazu ein kleines Kind. Mögliche Konsequenzen will ich mir gar nicht überlegen, da schnürt es mir die Kehle zu und die Tränen laufen. Das ist unpassend, aber es zeigt, wie sehr die Angst in mir verwurzelt ist.
Manche Sachen muss man einfach aushalten.

Mittwoch, 30. Januar 2019

Tag 2039 - Besteck


Das Mädi meldet sich gegen vier Uhr morgens und wer kann dann nicht mehr schlafen? Richtig, ich! Also um fünf aufgestanden, bringt ja nix und langsam in den Tag gestartet, sogar im Sitzen Kaffee getrunken.
Noch früher als sonst in der Arbeit gewesen, dort der übliche Wahnsinn.
Mein Bruder hat seinen letzten Tag nebenan und wir gehen noch einmal essen miteinander. In ein paar Monaten geht er zur Garde des österreichischen Bundesheers, ein bisschen wehmütig macht mich das schon. Er ist so viel jünger als ich, ich hab ihn gewickelt und herumgetragen und jetzt ist er viel größer als ich und erwachsen. Er erzählt mir noch ein paar Schwänke aus seinem jungen Leben und gibt mir ein Stück Kuchen. Große, große Geschwisterliebe ;)
Nach der Arbeit bei der Hand- und Fußpflege gewesen, bei der Pediküre‚ Bunte gelesen, bei der Maniküre Tratsch ausgetauscht. So muss das sein, das macht Spaß
.
Daheim läuft mir ein unausgelastetes Mädi entgegen. Herr Hase ist etwas genervt, mit der Bindehautentzündung (wenn’s denn eine ist) geht sie diese Woche nicht zur Tagesmutter. Sie bolzt in der Wohnung rum, klettert auf den Kinderwagen und macht nur das, was sie will – also eh so wie immer. Beim Abendessen auch Theater, aber ich seh es locker, irgendwann schmeißt sie nicht mehr mit Besteck und Essen. Jetzt freuen uns auf die Trotzphase, die bei unserer temperamentvollen Düse sicher ordentlich ausfällt.
Abendprogramm, schlafen legen, das dauert gerade alles lange. Ich bin so müde und schlafe fast selbst ein, gehe dann aber noch Frühstück herrichten und duschen.

Dienstag, 29. Januar 2019

Tag 2038 - Unausweichlich


Grottige Nacht, theoretisch hätte ich eine halbe Stunde länger schlafen können, praktisch bin ich um sechs komplett erledigt aufgestanden. Ich  muss ins Labor, darf aber frühstücken, es geht nur um Schilddrüse und Niere. Ich warte dort kurz, Blut wird abgenommen und nach 20 Minuten bin ich wieder unterwegs. In der Arbeit der übliche Meetingmarathon mit kurzen Phasen, in denen ich tatsächlich etwas machen kann. Heute sind die Termine sogar so getaktet, dass ich alleine Mittagessen gehe(n muss).
Früher Schluss, die Wirbelsäulengymnastik ruft. Heute ist eine Vertretung da, die mir überhaupt nicht liegt. Die Übungen sind gut, die Trainerin spricht ein korrektes Deutsch, aber die Sprachmelodie ist so furchtbar, dass ich nur stur an die Wand starre. Schade drum.

Heimgehen, das Mädi kommt mir entgegen gelaufen. Ihre Augen sehen wieder gut aus, das linke ist noch ein bisschen rot. Sie wird diese Woche trotzdem komplett daheim bleiben, wir wollen ja nicht sie anderen Kinder anstecken. Wenn wir beide arbeiten müssten, hätten wir schon ein leichtes Problem, so schnell wäre nämlich eine Woche Pflegeurlaub dahin. Ich sammle fleißig Stunden und Urlaubstage, ich gehe lieber auf Nummer sicher.

Göttliches Abendessen, das Mädi jedoch isst außer Reis nichts Den dürfen wir dann auch großflächig aufsammeln.
Haare waschen, die Frisur ist genau jetzt dabei außer Form zu geraten, der Termin beim Friseur ist unausweichlich.
Zusammenräumen, herrichten, lesen, schlafen.  

Montag, 28. Januar 2019

Tag 2037 - Bindehautentzündung

Nicht so prickelnd geschlafen, dann mit dem Wecker aufgestanden, den Katz über den Haufen gelatscht, er hat gefaucht, ich geschimpft. In Wien schneit es und ich warte über 20 Minuten auf den Bus, nehme den anderen Bus wieder runter, kaum sitze ich drinnen, kommt mein Bus den Hügel hochgekrochen. Statt 35 Minuten 75 in’s Büro gebraucht. Was soll’s.

In der Arbeit grundsätzliches überdacht, wie so oft, aber dafür relativ emotionslos. Mit einer Kollegin Mittagessen gewesen, festgestellt, dass auch sie ziemlich abgeklärt ist.
Nach mittags in einem langem Meeting gesessen, zurück am Arbeitsplatz gesehen, dass Herr Hase angerufen hat, d.h. es muss etwas passiert sein. Seine sms noch im Vorschaufenster gelesen, zurückgerufen, das Mädi hat eine – wahrscheinlich bakterielle – Bindehautentzündung, er war mit ihr schon beim Augenarzt. Die Tagesmutter hat heute morgen schon gebeten, dass sie zu Hause bleibt, weil alle anderen Kinder auch krank sind – wir hinterfragen dann mal, was die anderen Kinder haben. Aber besser jetzt, wenn Herr Hase noch in Elternzeit ist als später wenn wir beide arbeiten gehen.
Nach der Arbeit selbst zum Arzt gehüpft, ich brauche eine Laborzuweisung für die Jahreskontrolle, die nächste Woche ist. 
Daheim erwartet mich das Mädi mit klebrigen Augen, sonst ist sie aber gut drauf. Eintropfen ist nicht so lustig, lässt sich aber nicht vermeiden. Wieder früh ins Bett, lesen. Morgen früh kann ich ein bisschen länger liegen bleiben, ich muss ins Labor.

Sonntag, 27. Januar 2019

Tag 2036 - Wasserratte

Wieder lange geschlafen, das Mädi war schon wach, sie hat aber morgens ganz gern ihre Ruhe und liegt dann noch im Bett rum.
Herr Hase geht mit ihr die Oma besuchen, ich räume und putze inzwischen. Seit ich wieder Vollzeit arbeiten gehe, kommt speziell der Boden hier etwas zu kurz. Der Mann und ich haben unterschiedliche Standards von sauber. Ist verkraftbar.
Mittagessen, das Mädi will unbedingt bei mir mitessen, sie kriegt einen Teil meiner Portion ab. Danach noch ein bisschen rumlaufen, dann kommt sie in die Heia. Ich widme mich in der Pause meinem Lieblingsthema: Der Wäsche.
Das Mädi schläft gut, aber zu lang, das wird sich am Abend rächen.

Nachmittagsprogramm, wir spielen, singen, schauen Bücher. Nach dem Abendessen wird das Mädi gebadet, sie kann es kaum erwarten, in die Wanne zu kommen, kleine süße Wasserratte.
Eincremen, in den Pyjama packen, Flascherl, ab ins Bett. Eine Stunde später ist sie dann auch eingeschlafen. Es ist schon nach 21 Uhr, ich bin müde und gehe auch ins Bett, damit ich noch ein paar Seiten lesen kann. Der Rucksack ist gepackt, die Kleidung für morgen hergerichtet.

Samstag, 26. Januar 2019

Tag 2035 - Ausruhtag

Samstag ist Ausruhtag.
Lange geschlafen, danach wollte ich mit dem Mädi rausgehen, aber es regnet und wird auch nicht besser. Zu Mittag alleine schnell zum Supermarkt, noch ein paar Sachen besorgen.
Nur spielen, herumtragen, bisschen Haushalt.

Freitag, 25. Januar 2019

Tag 2034 - Kleines Licht


Ganz gut geschlafen, aber trotzdem nicht aufstehen wollen. Kurz die Überlegung gehabt, einfach liegen zu bleiben, der nächste Wecker läutet ohnehin um sechs. Dann doch aufgestanden, der Kater verfolgt mich auf Schritt und Tritt, weil er sein Leckerli will. Ziemlich lustlos mach ich mich für die Arbeit fertig, werfe Frühstück und Sportsachen in den Rucksack und mache mich auf den Weg.
In der Arbeit ist es auch am Vormittag noch gespenstisch still, mit der gestrigen Aktion haben wohl die wenigsten gerechnet.
Ich hab heute auch nicht so prickelnde Laune, bei einem Standup werd ich gegenüber einem Entwickler sogar etwas angepisst, aber im Grunde… bin ich wie meist ruhig. Ich bin ein kleines Lichtchen *tralalala*
Nach der Arbeit einen langen Spaziergang zur Wirbelsäulengymnastik gemacht, die Schrittanzahl, Sie verstehen. 

Heute hoffe ich auf zehn Stunden Schlaf, das Mädi wird es genehmigen oder nicht.

Donnerstag, 24. Januar 2019

Tag 2033 - In sich


Das Mädi hat in der Nacht einen Hustenanfall, interessant ist dabei, dass sie tagsüber kein einziges Mal husten muss.
In der Arbeit ewig lang mit technischen Blödheiten herumgetan und das in einer IT-Firma, kann wohl auch nicht anders sein.
Es herrscht eine eigenartige Stimmung im Haus und am frühen Nachmittag wird klar, warum. Es hat ordentlich gekracht und wir sind zwei Führungskräfte der oberen Ebene los.

Frühes nach Hause gehen. Herr Hase hat einen Termin und ich somit Kinderdienst. Das Mädi ist gut gelaunt und wir spielen bis zum Abendessen, das sie größtenteils verschmäht. Sie lernt jeden Tag neue Wörter und plappert immer vor sich hin, das ist sehr süß. Schlafen gehen um 20 Uhr, ich bin schon sehr müde und froh, dass sie ohne Probleme liegen bleibt und einschläft. Ich selbst lese noch ein bisschen und gehe auch früh schlafen. Die Woche hat es auf ihre Art in sich.

Mittwoch, 23. Januar 2019

Tag 2032 - Abnehmen


Ein gänzlich ereignisloser Tag.
Den früheren Bus erwischt, in der Arbeit mit einem zugekauften Tool beschäftigt, dass so gar nicht intuitiv ist. Und das passiert gar nicht  mal so selten.
Beim Mittagessen mit offenem Mund den Diätplänen der Jungs gelauscht. Danach mit einem weiteren Kollegen darüber lustig gemacht.
Die Abnehmwilligen sind keineswegs übergewichtig, sondern einfach unzufrieden. Sei’s so.
Daheim gleich nach dem Teller Spaghetti bolognese noch eine halbe Portion Kaiserschmarrn gegessen. Irgendwer muss ja hier ordentlich essen.


                                                                            Quelle

Dienstag, 22. Januar 2019

Tag 2031 - Erstversorgt


Wesentlich ausgeruhter aufgewacht, sogar vor dem Wecker. Den Kater erstversorgt, gelüftet und festgestellt, dass es wirklich arschkalt ist. Heizung aufgedreht, fertig gemacht, gerade noch den früheren Bus erwischt. In der Arbeit herumgewurschtelt und trotzdem gefühlt nichts weitergebracht. Mit den Jungs rumgescherzt, meinen Rechner wiederbekommen, den eingerichtet.
Beim Mittagessen Tomatensauce aufs Hemd gepatzt, aber nicht tragisch viel. In weiteren Meetings gesessen, interessantes gehört und mich später zu meiner Elternteilzeit beraten lassen. Ich muss mir jetzt noch mein künftiges Gehalt ausrechnen, das wird weniger schön.
Beim Weg zum Turnen zwei Stationen früher ausgestiegen und zu Fuß hingegangen, ich muss ja schließlich zu meinen Schritten kommen. Die Wirbelsäulengymnastik war auch wieder sehr angenehm, danach heim, Mädi bespaßen. Beim Abendessen kriegt sie einen Anfall und da war‘s dann mit den Spaghetti.
Die Kleine in’s Bett gebracht, mit Herrn Hase noch unsere Elternteilzeit besprochen, gegen 22 Uhr selbst schlafen gegangen.

Montag, 21. Januar 2019

Tag 2030 - Weiterführung


Vor dem Wecker aufgewacht, auf die Uhr gesehen und festgestellt, dass sich weiterschlafen nicht mehr auszahlt. Langsam fertig gemacht, dem Kater sein dringend benötigtes Morgenleckerli gegeben. Auf dem Arbeitsweg komplett vergessen, dass Mondfinsternis ist, ein Kollege hat aber in den Unternehmenschat sehr schöne Bilder gepostet, das ist für mich auch ausreichend.

Total müde und erledigt, leicht verschnupft und halswehig. Schlechte Laune daher bis zehn Uhr gehabt. Mit meinem Bruder Mittagessen gewesen, leider zum vorletzten Mal, sein Praktikum ist Ende Jänner wieder vorbei.

 

Die neue Büropflanze macht mir große Freude, sie tanzt da vor sich hin. Früh nach Hause gegangen, ich habe Kinderdienst am Abend, Herr Hase hat einen Arzttermin. Müdigkeit und Anspannung kommen zusammen und es kracht vorher noch.
Das Mädi und ich spielen, essen zu Abend, sie rennt auch schon mal wo an und dann gibt es lautes Gebrüll. Beim Umziehen entwischt sie mir dann und sie läuft barfuß kund mit offenem Body laut kichernd im Wohnzimmer herum.  Das ist Freude!
Früh ins Bett gelegt, der Tag bedarf keiner Weiterführung.

Sonntag, 20. Januar 2019

Tag 2029 - das Übliche

Kurz nach sieben aufgewacht, gestern war ich noch vor elf zu hause und bin ausgeruht. Meine Stimme ist schon wieder im verschwinden, das Mädi steckt mich mit ihren Rotznase an und bei mir geht es dann auf die Stimmbänder. Aber dieses Mal ist es nicht einer dieser argen Schnupfen, bei denen man Sekret in Massen absondert, sondern eine leichtere Form.
Gott sei dank, zweimal innerhalb eines Monats wär mir das zu viel geworden.


Nach dem Aufstehen und ersten Herumtoben kriegen wir sie angezogen und so gehen wir wieder ins Spielcafe. Heute ist dort ein großer Teil des Cafes reserviert, ich muss an immer mehr Erwachsenen vorbeischauen um das Mädi zu sehen. Das macht so keinen Spaß und wir gehen vor Mittag wieder, sie will natürlich nicht heimgehen und es ist eine Herausforderung, sie in den Wagen zu bekommen.
Daheim isst sie noch ein bisschen was und macht dann widerwillig Mittagsschlaf.
Es folgen Wäsche, nochmal Wäsche, zusammenräumen, baden, das Übliche halt.
Abends bestellen wir beim Inder, ich komm anscheinend aus dem Essen nicht mehr heraus, gestern mexikanisch, heute indisch. Es ist gut, aber irgendwie könnt ich davon so viel mehr essen. Die Kleine baden, Sachen für morgen herrichten, noch lesen, gegen 22 Uhr schlafen gehen.
Der Winter ist zach, das Leben spielt sich hauptsächlich drinnen ab.

Samstag, 19. Januar 2019

Tag 2028 - Mexikaner

Gut geschlafen, gestern bin ich um 21 Uhr im Bett gelegen und hab geschnarcht. Ich bin weder Eule noch Lerche, aber ich brauche acht Stunden Schlaf und die krieg ich unter der Woche definitiv nicht. Bis nach sieben geschlafen, dann wie meist aus dem Schlafzimmer geschlichen und alleine gefrühstückt. Nicht lange danach hör ich, dass das Mädi wach ist, sie kriegt ihr Flascherl und ist wie immer sofort aktiv.
Draußen ist es kalt und wäh, also bleibt sie drinnen, ich mache eine Einkaufsrunde, Apotheke, Supermarkt, Drogeriemarkt, das Mädi wetzt herum und beschäftigt uns.


Abends
Verabredung mit einer Freundin, wir gehen zum Mexikaner und verquatschen den Abend mit Wein und Cocktails, das Essen ist ganz ok, aber nichts Aufregendes. Als Kleinkindmütter sehen wir uns selten, wir bringen uns auf den neuesten Stand, es tut sich so viel.

Freitag, 18. Januar 2019

Tag 2027 - Keine Anrufe


Ich habe anscheinend keine Angst mehr zu verschlafen, der Wecker brummt mich jeden Tag um 05:30 aus dem Schlaf, ich bin nicht mehr eine halbe Stunde vorher wach.
Etwas belämmert in den Tag gestartet. Gearbeitet, ein neues Tool begutachtet, sehr cooles Ding.
Mittagessen mit einem Kollegen, der mir von kindertypischem Verhalten erzählt - er hat drei und muss es wissen. Danach zu Sport. Die Lücke zwischen Arbeit und Stundenbeginn (heute: Wirbelsäulengymnastik) mit einem langem Spaziergang überbrückt. Dabei mit meinem Vater telefoniert, der gestern 75 wurde. Keine Lust zu telefonieren. Telefonieren ist für mich ein Graus, und Beziehung zu meinem Vater habe ich irgendwie keine.
Jetzt ist er alt und krank und irgendwann sollt ich ihm zumindest mal das Mädi zeigen. Schwierig.


Aber die Wirbelsäulengymnastik war entspannend, danach heim gefahren, das Mädi kommt mir im Aufzug entgegen, so süß im Anzug, mit Schnuller im kleinen Gesicht. Das übliche Abendprogramm, mit Essen herummanschen, nur das tun, was sie will. Sie war heute nicht bei der Tagesmutter, sondern ist beim Kinderarzt gegen Hepatitis geimpft worden.
Gestern hatte sie einen speziellen Abend, mit ohne Mittagsschlaf, dann Einpennen am Abend und deswegen Schreierei beim Wiederaufwachen. Dafür hat sie in der Nacht gut geschlafen.

Donnerstag, 17. Januar 2019

Tag 2026 - Verändert

Bis auf kleinere Unterbrechungen gut geschlafen, trotzdem stinkig gewesen. Relativ früh beim Bus gewesen und dann ewig auf die Ubahn warten müssen, somit später als sonst in der Firma gewesen.


Ein Problem nicht nur aufgezeigt, sondern auch reportet, jetzt werden wir sehen, was passiert. Planung ist alles – oder so.
Beim Mittagessen über Umwege auf das leidige Krebsthema gekommen. Die Frau eines Kollegen hatte auch in recht jungen Jahren einen Unterleibskrebs und wir haben darüber gesprochen, wie man damit umgeht, wenn man so jung so eine Scheißkrankheit bekommt. Was es mit einem macht.
Vom anderen Kollegen kam die Meldung, dass ich mich seit der Schwangerschaft sehr verändert habe. Das Mädi hat uns mit seiner Existenz überrascht, tatsächlich wollte ich (fast) alles hinhauen und kündigen, weil die mich hier so genervt haben. Seit ich wieder arbeiten gehe, habe ich andere Prioritäten, ich komme her um meine Arbeit zu erledigen und dann geh ich heim zum Mädi. Deswegen mach ich meinen Job nicht schlechter als vorher, nur mit weit weniger Aufregung. Und unter uns: Viel geändert hat sich hier nicht, nur mehr Mitarbeiter und anderes Gebäude.

Dienstag, 15. Januar 2019

Tag 2024 - Kelch


Vorige Nacht war schlimm, also ist diese gut, diese einfache Regel trifft bei uns meistens zu.
Im Büro spinnt mein Rechner weiter, es kommt wieder jemand vom Servicecenter, es scheint aber so, als würde ich ein neues Notebook bekommen. Allerdings bekomm ich auf einem neuen Rechner keine Adminrechte mehr. Ein Dilemma.
So den halben Tag vertan, zeitraubende Meetings gehabt, Mittagessen in angenehmer Gesellschaft. Weil ich mit dem Rechner eh nicht großartig arbeiten kann, früh gegangen und zum Sport gesaust. Ich finde diese Wirbelsäulengymnastik-Einheit richtig gut, und versuche so oft wie möglich zu kommen, 16 Uhr ist halt im wahrsten Sinne des Wortes sportlich. Beim Hinfahren seh ich in der Straßenbahn einen Spot einer Kinderberatungsstelle, daneben steht ein kleines Kind und ich bekomme so plötzlich und heftig Sehnsucht nach dem Mädi, dass mir die Tränen kommen. So schnell wie das Gefühl gekommen ist, ist es aber auch schon wieder weg.
Daheim begrüßt mich ein verrotztes Mädi, glücklicherweise hat sie noch keinen angesteckt, der Kelch kann diesmal ruhig an mir vorbeigehen. Sie ist gut drauf, wir schauen Bücher an, toben im Bett und essen zu Abend, manche sehr selektiv. Als ich ankündige, ihr Riesenhasi am Wochenende zu waschen, nimmt sie das Ding und schleppt es zur Waschmaschine und wirft es davor in den Wäschekorb. Sie ist so süß! Und weiß und kann auch schon so viel, große, große Mädiliebe <3
Herr Hase hat schon die Wäsche zusammengelegt und verräumt, war mir also eine große Hilfe, ein paar Handgriffe mach ich noch, richte Kleidung und Frühstück für morgen her und verschwinde nach Haarewaschen (mag ich nicht) und Duschen ins Bett. Heute schaff ich es doch glatt bis 22 Uhr….

Montag, 14. Januar 2019

Tag 2023 - Gelassen


Was für eine Nacht.
Das Mädi wacht um 00:30 auf und ist nass, die Windel hat aufgegeben. Mit ihr nass sind Schlafanzug, Schlafsack, Leintuch und Matratzenüberzug. Herr Hase nimmt sie raus, zieht sie neu an und das scheint sie komplett rausgerissen zu haben. Bis drei Uhr wird geheult, gebrüllt, Schnuller geschmissen etc. Nachdem sie mir eine auflegt, reicht es mir und ich wandere ins Wohnzimmer aus, schlafe dort mit einer Unterbrechung bis 05:30.
Es geht mir den Tag über aber erstaunlich gut, man gewöhnt sich anscheinend wirklich an den wenigen Schlaf. Arbeit ist ok, blöde Netzwerkprobleme bremsen mich aber wieder mal aus, ich lasse jemanden vom Servicecenter kommen, so geht das nicht weiter. Mittagessen mit meinem Bruder, ich bekomme etwas von meiner Mutter mit. Frühes Abhauen, ich muss daheim noch Wäsche machen ;)
Trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen und fahre einen anderen Weg als sonst nach Hause und gehe das letzte Stück, damit ich wenigstens zu etwas Bewegung komme. Daheim Überzug und andere weiße Wäsche in die Maschine gestopft, danach in den Trockner. Weil ich schon dabei bin, noch eine Ladung gewaschen und getrocknet.
Das Mädi ist gut drauf, gibt mir sogar Bussis und so spielen und singen wir bis zum Abendessen. Wenn ihr aber etwas nicht passt, gibt es Gebrüll und Protest. Sie geht dann gern in den Flur oder in eine Ecke, legt sich hin und brüllt. Ist das schon die Trotzphase? Egal, wie es heißt, sie hat einen starken Willen und ein ebensolches Temperament. Wir versuchen gelassen damit umzugehen, funktioniert natürlich nicht immer.
Mädi ins Bett verfrachtet, duschen, bisschen lesen und gegen 21:30 ist Sense bei mir. Weg, zack, schlafen.

Sonntag, 13. Januar 2019

Tag 2022 - Ausflug zum Spielcafe

Sehr gut ohne Unterbrechungen geschlafen, nach neun Stunden Schlaf schleiche ich mich aus dem Schlafzimmer und frühstücke alleine, kurz danach trage höre ich das Mädi schon plappern und bereite ihr Morgenflascherl zu. Sie rotzt wieder, das ist auch so ein Kleinkindding, hoffentlich stecke ich mich diesmal nicht an. Turnen ist gestrichen, mein Knie hat den Sturz noch nicht verdaut.

Windel wechsel und anziehen mag sie im Moment nicht sehr, aber irgendwie krieg ich sie dann sogar in den Wagen und wir machen einen Ausflug nur zu zweit ins Spielcafe.
Draußen ist es durch Wind und Feuchtigkeit unangenehm, also suchen wir uns ein Drinnen zum Spielen. Dort angekommen marschiert das Mädi gleich in den Spielbereich, ich trinke Kaffee und schaue immer wieder zu ihr. Teilweise sind in dem Raum mehr Erwachsene als Kinder, ich mag nicht helikoptern und belasse es bei Stippvisiten. Sie ist auch friedlich und schleppt meistens große Kuscheltiere durch die Gegend. Das Mädi will dann nicht heimgehen, also bestelle ich dort etwas zu Essen, stoße mit Mädis Fuß mein Getränk um und habe getränkte Würstel.
Das laute "Scheiße" hätte es vermutlich nicht gebraucht, aber so war die Bedienung gleich bei mir. Die Semmel wurde ausgetauscht, das Mädi hat auch tatsächlich gegessen.
Heimweg, sie schläft mir fünf Minuten vor der Haustür im Wagen ein, das Spielcafe hat es offensichtlich gebracht. Daheim ins Bett gelegt, ich widme mich der Bügelwäsche, da liegt einiges rum.
Daneben Dokus gehört/geschaut, als das Mädi wieder wach ist, spielen, Abendessen, baden, bettfertig machen. Herr Hase müht sich ab, das kleine Ding zum Schlafen zu kriegen, das wird noch eine Nacht werden.
Um 22 Uhr Licht aus, morgen läutet der Wecker wieder um 05:30. Haha, kann ich jetzt nur sagen.


Samstag, 12. Januar 2019

Tag 2021 - Ruhetag

Der Samstag hat sich in den letzten Wochen als Ruhetag herauskristallisiert.
Ich stehe zwar früh auf, lasse es aber ruhig angehen. Frühstück, wieder Wäsche, einmal einkaufen gehen.
Zu Mittag der absolute Luxus: Ich lege mich eine Stunde zum Mädi dazu inkl. einer Wärmeflasche. Ich schlafe nicht, aber ich liege tiefenentspannt mit geschlossenen Augen im Bett und genieße die Wärme und lausche den Atemzügen von der Kleinen. Kurz legt sich der alte schnurrende Kater dazu.
Nachmittags noch eine Runde einkaufen, der Sturm geht wieder, das Mädi bleibt besser zu Hause.
Abendessen, schlafen gehen, heute ist es ruhig.

Freitag, 11. Januar 2019

Tag 2020 - Wie schön

Nach einer ganz passablen Nacht kurz vor fünf aufgewacht und aufgestanden. Wenn ich schon wach bin... Auch früh in der Firma gewesen, die Kaffeemaschine war noch aus.
Herr Hase hat gestern den Sommerurlaub der Tagesmutter erfragt, wir müssen vier Wochen kompensieren, ich sammle also fleißig Stunden und Urlaubstage. Ich bin aber sehr zuversichtlich.
Arbeit, kurz vor Mittag mit ein paar Jungs in einem ziemlich unnötigen Meeting gesessen. Nicht nur, dass der Organisator unsere Rollen bzw. Technologien vertauscht hat, wir waren auch nur teure Deko.
Statt Input geliefert Faxen gemacht, über Jobs auf Kreuzfahrtschiffen nachgedacht.

Nachmittags wieder zum Turnen. Ich kannte die Trainerin von früher, als ich einmal eine Zumbastunde ausprobiert hatte. Damals wollte ihr zwangsweise eine Portion Ritalin verabreichen.
Zumba ist nichts für mich, falls das noch nicht rausgekommen ist.
Die Wirbelsäulengymnastik war wunderbar, so ganz anders zum befürchteten Herumgehampel.
Zuhause Wäsche, Wäsche, Wäsche. Ach, wie schön.

Donnerstag, 10. Januar 2019

Tag 2019 - Nix passiert, alles gut


Keine schöne Nacht. Das Mädi schreit um 01:45 und lässt sich nicht mehr beruhigen, für den Rest der Nacht schläft sie zwischen uns.
Trotzdem erstaunlich gut aus dem Bett und durch den Tag gekommen. So, wie es in den letzten Tagen läuft, ist es für mich ideal: Ich habe genau so viel zu tun, dass ich ausgelastet bin, gehe dazwischen zwar in ein paar zeitraubende Meetings, bin aber nicht im Stress und daher bestens gelaunt. Die Kollegen, die mich von früher kennen, nehmen teilweise mit Verwunderung mein jetziges Verhalten zur Kenntnis. Vor der Babypause muss ich schon ordentlich angefressen gewesen sein. Jetzt bin ich froh, in der Arbeit zu sein.
Heimgehen, das Mädi übernehmen, Herr Hase muss kurz weg. Abendessen, neuen Rucksack bewundern und ausprobieren, Mädi hinlegen, selber bettfertig machen. Nix passiert, alles gut.

Mittwoch, 9. Januar 2019

Tag 2018 - Neuer Rekord


Herrlich geschlafen, das Mädi hat sich nicht gerührt oder ich hab sie einfach nicht gehört.
Um 05:30 brummt der Wecker und ich stehe ohne Probleme auf. Der olle Kater hat verpennt und kommt erst nach zehn Minuten aus dem Schlafzimmer gelaufen.
Auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind mir heute gewogen, immer dann wenn ich zur Haltestelle komme, fährt gerade Bus oder U-Bahn ein, somit bin ich in 28 Minuten in der Firma gewesen – neuer Rekord.
Frühstück, bis auf ein Standup ungestörtes Arbeiten bis zum Mittagessen.
Der gestrige Sturz hat mir neben dem aufgeschlagenen Knie auch ein verstauchtes Handgelenk rechts und eine angeschwollene Handfläche links beschert. Ist aber alles zu verkraften, das Knie tut am meisten weh.
Nach der Arbeit Übergabe der Babykleidung in Größe 56. Unsere Mütter haben das angeleiert, ganz sicher bin ich mir nicht, ob das Zeug wirklich benötigt wird. Heimfahren, das Mädi schaut mich auch heute nicht wirklich an, sie hat wichtigeres zu tun. Nachdem sie endlich im Bett ist, repariere ich noch ein paar Nähte und gehe auch bald ins Bett. Ich hab so eine Ahnung, dass die Nacht nicht so super wird.

Dienstag, 8. Januar 2019

Tag 2017 - Ein bewegter Tag

Eine furchtbare Nacht. 
Das Mädi meldet sich immer wieder, zwischen zwölf und zwei ist sie wach, schreit, weint, wirft den Schnuller immer wieder mit Schmackes auf den Boden und findet das alles sehr lustig. Ich wandere schließlich ins Wohnzimmer aus, das Mädi schläft dann irgendwann mit Herrn Hase im großen Bett weiter. Dort passt auch ihr Riesenhase aka Hasi besser hinein.

Ich schlafdöse halt auf dem Sofa, wache kurz vor dem Wecker auf. Heute verlasse ich nämlich eine halbe Stunde später das Haus, ich muss zum Lendenwirbelsäulen-MRT. Ich bin aber eh so müde, dass ich mir keinen Sorgen machen kann. Ich komme auch sofort an, die Untersuchung dauert 10 Minuten, die Bilder bekomme ich gleich mit, der Befund wird elektronisch zugestellt.
In der Firma angekommen, verbringe ich den restlichen Vormittag mit Meetings und Netzwerkproblemen. Am frühen Nachmittag schon kommt der Befund.

Und hier setzt sofort wieder die Krebspatientpersönlichkeit ein: Oh Gott, was steht da jetzt drinnen. Sie werden das möglicherweise als lächerlich empfinden, aber bevor ich den Befund öffne, stelle ich meine Tasche für ein eventuelles sofortiges Verlassen der Firma bereit. Aber ich bin doch einmal richtig gelegen: Es ist eine Arthrose. Lästig, nicht so toll zu behandeln, aber kein Bandscheibenvorfall oder schlimmeres. Ich werd mir wohl einen guten Orthopäden suchen müssen.

Da ein Meeting sehr spontan ausfällt, kann ich dank der mitgeschleppten Turnsachen zum Sport gehen. Einmal Wirbelsäulengymnastik, ich merk, wie steif ich in der erzwungenen Pause geworden bin. Beim Heimgehen ein muskulärer Aussetzer oder was weiß ich, aber so schnell kann ich gar nicht schauen und ich leg mich einmal volle Wäsch‘ auf den Gehsteig. Das ist mir ja lang nicht mehr passiert. Ich sag noch: „Was war denn jetzt?“, richte mich auf und meine Haube zurecht und gehe weiter. Die Peinlichkeit ist es weniger, es ist mehr das linke Knie, das jetzt weh tut.

Im Supermarkt noch Zeuge eines filmreifen Trotzanfalls geworden, die Eltern sehr souverän, das restliche Publikum belustigt bis verständnislos.
Zuhause sieht mich das Mädi tatsächlich an und ich bekomme ein Bussi. Heute war der Papa schon zehn Minuten weg, als sie bei der Tagesmutter war und es soll gut gegangen sein.
Ich sichte mein Knie, oh, eine leicht blutende Beule, interessant, dass die Sporthose kein Loch hat. Pflaster drauf, fertig.


Das Mädi heult den Rest des Abends immer wieder, will dann nicht in den Arm genommen werden, es hilft nur Ablenkung. Man merkt ihr aber an, dass sie nicht weiß, wo oben und unten ist, sie scheint etwas überfordert zu sein. Das Abendprogramm zieht sich dann halt, Herr Hase bringt sie ins Bett, in das auch ich bald verschwinde. Man gewöhnt sich mit der Zeit an den unterbrochenen und wenigen Schlaf, aber geschlaucht bin ich trotzdem.

Montag, 7. Januar 2019

Tag 2016 - Riesenhase

Der Wecker brummt mich um 05:30 aus einem Traum, in dem ich gerade auf die Waage gestiegen bin und 113,5 Kilo wiege. Liebes Unterbewusstsein, was willst du mir damit sagen?
Ich reiß mich eh schon wieder am Riemen.
Total verpeilt, ich brauche ewig um Kaffee und Frühstück zu machen. Die Katze kriegt ihr Leckerli und will dann natürlich gleich mehr, ich glaub auch immer mehr an Berechnung als an Demenz.
Ich weiß zumindest, dass ich noch nicht ganz bei mir bin und beeile und stresse mich nicht, der nächste Bus wird meiner.
In der Arbeit noch ein paar organisatorische Dinge geklärt.

Das Mädi beginnt heute bei der Tagesmutter. Die Eingewöhnung findet anfangs mit dem Papa statt, d.h. sie sitzen erst mal eine Zeit dort, dann gehen sie wieder heim, je nachdem wie das Mädi reagiert, geht der Papa immer länger weg, bis sie schließlich alleine dort bleibt.
Ich muss zugeben, ich bin nervös, sie ist zwar ein offenes Kind und wir waren immer viel unterwegs, aber sie ist doch noch so klein. Wir haben uns bewusst für eine aufgeteilte und zur Hälfte unbezahlten Elternzeit entschieden und es ist schwer, sie in Fremdbetreuung zu geben.
Mit dem kleinen Bruder Mittagessen gewesen, der klare Vorteil von Geschwistern ist: man kann über die Eltern aushauen sich austauschen.

Als ich heimkomme, schaut das Mädi kurz und sagt "Da is sie" und geht wieder, kein Bussi, keine Begrüßung. Kinder, sie geben einem soviel zurück!
Der erste Tag bei der Tagesmutter ist gut verlaufen, Herr Hase und sie waren eine Stunde dort, das Mädi hat gespielt, ein bisschen was gegessen und dann "Baba" gesagt. Morgen muss der Papa schon mal zehn Minuten weggehen, man wird sehen wie sie reagiert.
Heute ist sie wieder schmeißfreudig, alles fliegt, die Gabel, die Schnuller, die Kuscheltiere, sogar ihr heißgeliebter Riesenhase muss daran glauben. Ein bisschen weniger Temperament tät's auch manchmal.

Sonntag, 6. Januar 2019

Tag 2015 - Jahreszeit

Aufgewacht, auf die Uhr gesehen und befunden, dass es Zeit ist bzw. ich nicht so viel später als unter der Woche aufstehen sollte. Ich fühle mich noch immer nicht ganz fit, da wird immer noch Rotz produziert. Kurz vor acht hör ich schon das Mädi im Schlafzimmer plappern, also schnell Flascherl gemacht und reingebracht. Sport lasse ich zu meinem Leidwesen wieder ausfallen. Sonntags ist am Vormittag immer BBP, das mach ich lieber nicht. Ich ärgere mich über die Erkältung, sie bremst mich wirklich aus. Stattdessen gespielt und dann mit der Kleinen rausgegangen. Es wär gar nicht so kalt, aber der Wind macht es unangenehm.
Wir fahren eine Runde, gehen auf den Spielplatz, es ist aber zu windig, also bleiben wir nur kurz. Das Mädi findet das gar nicht toll und schreit und weint. Im Bus nehme ich sie aus dem Wagen und setze sie neben mich auf die Bank, das findet sie wieder lustig und der Ärger ist vergessen. Mittagessen, Mittagspause. Ich gebe mich meiner Lebensaufgabe hin und räume auf, das Bad bekommt eine Extraeinlage.
Ich mag Winter nicht, man muss sich ewig viel und lang anziehen, das Kind erst recht, dann ist es draußen kalt und windig und dauernd dunkel. Winterblues habe ich seit Jahren keinen mehr, aber das ist nicht meine Jahreszeit!

Abendessen, Mädi baden und ab in die Heia. Morgen hat sie ihren ersten Tag bei der Tagesmutter, das heißt die Eingewöhnung fängt an. Mein großes Mädchen. 

Samstag, 5. Januar 2019

Tag 2014 - WMDEDGT 01/19

WMDEDGT bedeutet "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" von und mit Frau Brüllen.

Als ich auf die Uhr sehe, muss es gegen sieben Uhr gewesen, ich stehe auf. Gehe in die Küche und frühstücke alleine und somit auch ungestört. Gegen acht bringe ich ein Flascherl ins Schlafzimmer, das Mädi ratzt aber noch.
Bald darauf entdeckt sie aber die Milch neben sich und steht, nachdem sie sie runtergestürzt hat, auf. Spielen, umziehen, in den Anzug reindiskutieren, das Mädi macht mal wieder nur das, was sie will. Als wir dann endlich draußen sind, ist der Schneeregen doch eine Spur zu nass, wir drehen gleich wieder um. Wir begegnen im Haus, der gerade seinen Christbaum aus dem zweiten Stockwerk auf den Rasen geworfen hat und ihn weiter zur Sammelstelle bringt.
Ich sauge mit der Hilfe (naja) des Mädis die Wohnung, wasche danach den Staubbehälter aus, das Milchpulver ist hartnäckig. Wir hatten früher einen Beutelstaubsauger von M.iele, der war wirklich super war. Aus unerklärlichen Gründen haben wir den dann durch einen D.yson ersetzt. Schwerer Fehler.
Wäsche mit bzw. trotz des Mädis aufgehängt, Mittagessen. Sie will nicht schlafen, logisch, wenn sie so lange pennt.
Als sie dann doch eingeschlafen ist, gehe ich noch eine Runde. Das Wetter ist scheußlich, es kommt nass runter und der übliche Scheisswind geht. Ich kaufe einen neues Tier für Mädis Sammlung, fahre zu einem Möbelhaus und gehe noch schnell in den Supermarkt. Zuhause erwartet mich ein gut aufgelegtes Mädi. Spielen, während Herr Hase das Abendessen zubereitet. Beim Essen fliegt mal wieder das Besteck, die Düse hat es in sich.
Bettfertig machen, eine Essensanfrage für morgen leider ablehnen, da ich noch immer verrotzt bin. Blöder Schnupfen.
Bett, lesen, schlafen.

Freitag, 4. Januar 2019

Tag 2013 - Gehalt

Alles wesentlich besser.
Gut aus dem Bett gekommen, schnell in der Arbeit gewesen und dort konstruktive Gespräche geführt. Mittags mit den Jungs Salat gegessen und doofe Witze gerissen. Alles so wie früher.
Bald nach Hause, das Mädi will nicht schlafen, aber auch nicht raus gehen, also spielen bis zum Abendessen.
Wenigstens schläft sie wegen des ausgefallenen Mittagsschlafs schnell ein. Ich lese noch ein bisschen, um 22:30 schlafe auch ich.
Oh wie sehr ich mich auf die Teilzeit freue. Auf das reduzierte Gehalt weniger.

Donnerstag, 3. Januar 2019

Tag 2012 - Eile

Einmal vom Räumfahrzeug geweckt worden, auf’s Klo geschlurft. Irgendwann gegen 04:00 wieder wach gewesen, um 05:30 brummt unter meinem Kopfkissen der Wecker los. Meine Augen tun furchtbar weh, in der Arbeit sind sie noch rot.
Irgendein Frühstück in die Tasche geworfen, extra noch beeilt um den früheren Bus zu erwischen, der war aber wie es scheint schon weg. An der Bushaltestelle bemerkt, dass ich mir nicht die Zähne geputzt habe. Die Eile war also voll für den Arsch.
In der Arbeit kann ich mich nur schwer aufraffen, meine Todos abzuarbeiten, vor Mittag werde ich nicht wach.
Zum Essen weigere ich mich rauszugehen, hier geht ein blizzardähnlicher Sturm, ich gehe in das Betriebsrestaurant, das offen hat und esse Käsespätzle. Die sind wenigstens genießbar und nicht in Fett triefend. Sport lasse ich wieder sausen, mir ist bis am frühen Nachmittag kalt und die Turnhalle groß und kühl, ich habe weder Sporthoodie noch Schuhe mit. Ich trage das restliche Zeug also wieder ungebraucht heim.
So gar nicht mein Tag bis jetzt.
Mit einem Kollegen bespreche ich die ärgsten Kleinkinderkrankheiten und wie leicht man sich damit ansteckt. Schnupfen war nie so mein Problem, jetzt krieg ich jeden, den die Kleine anschleppt.
Ein anderer Kollege feiert seinen 40. Geburtstag, mir wird plötzlich bewusst, dass auch ich dieses Jahr 40 werde. Die Zahl ist so unwirklich. Ich weiß, ich habe es schon bis zum Erbrechen in diesen Blog geschrieben, aber: Wahnsinn, wer hätte das gedacht.


Zuhause erwartet mich Geschrei, das Mädi ist nicht ausgelastet, schläft dann irgendwann und ist dann dementsprechend drauf. Nachdem wir sie am Abend bettfertig gemacht haben, steht sie im Schlafsack auf und robbt bis ins Wohnzimmer. Naja. Ich fotografiere noch Babysachen ab, die wir verschenken, mache die Küche und gehe duschen. Ich bin genervt, deshalb verschwinde ich bald ins Bett und lese noch ein paar Seiten.

Mittwoch, 2. Januar 2019

Tag 2011 - Für das Protokoll

Erster Arbeitstag nach den Weihnachtsferien, der Wecker brummt mich aus einem Traum. Ziemlich damisch bin ich zur Arbeit unterwegs.
Für das Protokoll: Ich sollte nicht im Winter so lange zu Hause sitzen, der Schnupfen hat es nicht besser gemacht, aber Lagerkoller, hallo. Nächstes Mal belasse ich es auf die Tage nach Neujahr. In der Firma ist nicht viel los, die meisten sind noch in Urlaub. Die Kantine ist geschlossen und ich hole mir mein Diätessen bei einem Supermarkt, der Wind bläst mal wieder eisig. 20 Jahre bin ich jetzt in dieser Stadt und nie, nie werde ich mich an den Wind hier gewöhnen.
Ich gehe kurz nach 15 Uhr schon wieder nach Hause, weil ich das Mädi vermisse und Herr Hase noch einen Termin hat. Ich habe seit Tagen Rückenschmerzen, aber ohne Sport, aber dafür das Mädi herumschleppen wird es wohl nicht besser werden.

Das Mädi und ich spielen, hören Musik und toben auf dem Bett herum, ich bin nach dem frühen Start am Morgen sehr müde, mache noch das Notwendigste, lege Kleidung für den nächsten Tag und Sportgewand bereit und verschwinde früh im Bett. Der Sturm lässt die Lärmschutzwände draußen singen.

Dienstag, 1. Januar 2019

Tag 2010 - Schlamm

Der erste Tag des Jahres beginnt sehr müde.

Das Mädi hatte eine richtig schlechte Nacht, aber gar nicht wegen der Knallerei, sondern der Husten hat sie gegen halb vier aufgeweckt. Herr Hase geht mit ihr ins Wohnzimmer, entdeckt, dass die Windel wieder nicht dichtgehalten hat und wickelt und zieht sie neu an. Schlafsack, Leintuch und Überzug sind nass und das Mädi wandert in unsere Mitte, ich ziehe im Finsteren alles ab, damit die Matratze nicht leidet.
Das Mädi macht noch ein bisschen Rambazamba, schläft dann aber doch wieder ein. Gegen acht rutsche ich nach einem Blick auf die Uhr aus dem Bett, kann in Ruhe frühstücken und schleiche mich um neun wieder ins Schlafzimmer mit dem Fläschchen für das Mädi.
Die Katze ist in der Nacht durchgedreht und eine Packung Milchpulver aufgerissen und auf den Fliesen verteilt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Vieh allmählich dement wird (17 Jahre alt), Herr Hase meint, der Kater weiß ganz genau, was er da macht. Auf meine Frage, was er sich dabei gedacht hat, hab ich jedenfalls keine Antwort bekommen, nur einen Schnorrblick Richtung Leckerli-Lade. Mistvieh.
Das Mädi und ich gehen raus und schauen uns die Verwüstungen an, Mistkübel sind gesprengt worden, jedes Jahr die gleiche Scheiße. 
Sie geht auf dem Spielplatz im Gatsch rum, ich sag noch „Gut, dass du nicht reingeflogen bist.“ Und schon stürzt sie sich in den Dreck – absichtlich. Geschrei, weil der Gatsch kalt und schmierig ist, das schlimmste abwischen und Abtransport in die Wohnung. Anzug voller Schlamm, Mädi voller Schlamm. Kleinkinder…

Waschen muss ich sowieso, zum Mittagsschlaf steht das Bett wieder bereit, danach spielen, singen, tanzen, Pizza essen. Morgen ist wieder ein Arbeitstag. Die Erkältung geht jetzt auch weg ^^