Samstag, 30. Juni 2018

Tag 1825 - Bitte, danke

Ich hätte gerne zwei Tage nur für mich, ganz alleine in der Wohnung.
Mit Schlafen ohne Störung, Essen ohne Geschrei und Dreck, mit Fernsehen im Schlafanzug mit Pizza und Cola. Nebenbei die Wohnung sauber machen und den ganzen unnötigen Scheiss raushauen.
Bitte, danke.

Freitag, 29. Juni 2018

Tag 1824 - Schnuller

Die Nächte sind hier grad nicht so toll. Es gab zwar kein Gebrüll, aber mehrmals Wimmern inklusive Schnuller (Mehrzahl!) unter dem Bett hervor holen.

Vormittags Freakshow angesehen. Die EU-Erweiterung hat nicht nur Vorteile, mein lieber Schwan.

Das Mädi ist fertig mit Brei. Ist gut, ich wollte das Zeug eh schon nimma und das Füttern wurde zunehmend lästiger. Heute hab ich ihr zu Mittag den Löffel vor die Nase gehalten und sie hat den Kopf weggedreht. Nun gut, schnell eine Mahlzeit improvisiert und dann ab in die Heia.

Nachmittags die Oma getroffen, die das Mädi so liebt. Viel geschaukelt.
Mein kleiner jüngerer Bruder, so wurde mir erzählt, macht gerade ein Praktikum als Fitnesstrainer in Schottland. Ähm ja. Vielleicht kann er dann Englisch.

Abendessen, danach die Überlegung gleich mit dem Kärcher drüberzugehen. Müde.

Donnerstag, 28. Juni 2018

Tag 1823 - Unterbrochen

Keine gute Nacht.
Um halb 12 wimmert das Mädi, schläft aber weiter um um ein Uhr zu brüllen und sich nicht mehr zu beruhigen. Auf dem Arm will sie sofort wieder zurück in ihr Bett, wo sie nach minutenlangem Brüllen eine Stunde noch wach ist und jammert.
Sie holt dann den Schlaf nach und büselt bis 9, das Morgenflaschi bekommt sie auf dem Schoß, danach ist alles so wie immer, also gehen wir schwimmen.
Das Mädi düst herum, beim heimgehen schläft sie. Alles ganz normal, nur 2 Stunden nach hinten verschoben.

Ich geh turnen, das Mädi setzt sich in eine Pfütze, die der Papa nicht gesehen hat und schlürft ein bisschen daraus.
Hoffen wir auf eine Nacht ohne Unterbrechungen.

Mittwoch, 27. Juni 2018

Tag 1822 - Boss

Symplify your life zu Ende gelesen. Nojo, ich bin da anscheinend nicht so die Zielgruppe. Den Persönlichkeitstest danach gemacht. Call me Boss, haha.
Dann die Autobiografie von Christine Nöstlinger in der Onleihe gefunden und gelesen, komplett. Das hängt mir heute etwas nach, aber ich konnte einfach nicht aufhören.

Müde mit dem Mädi in die Bücherei gefahren. Die findet das Kinderprogramm zwar nett, wetzt aber trotzdem lieber herum, will beim Serverschrank ein paar Kabel umpatchen und findet es nicht toll, dass ich sie daran hindere.

Am Nachmittag am Spielplatz wird gerutscht und so wie es Herr Hase erzählt hat, sie rutscht mit dem Kopf voraus und so schnell, dass man Mühe hat sie aufzufangen. Düse.

So und was lese ich jetzt?

Dienstag, 26. Juni 2018

Tag 1821 - Vorzüge

Komischer Tag.
Um 7 Uhr morgens leicht hektisch neben einem aufgeweckten Mädi das Paket für die Post fertig gemacht. Ich habe keine Ahnung, warum ich das nicht noch gestern gemacht habe. Ungefähr einen Meter Klebeband gebraucht, ich bin nicht so geschickt, ich hab andere Vorzüge. Abgeholt worden ist das Paket dann um 14:30. Der Stress in der Früh war also total gerechtfertigt. Nicht.

Das Mädi macht nach dem Butterbrot essen um 10 einen Powernap und verzichtet dafür auf den Mittagsschlaf. Schwerer, schwerer Fehler, den wir gegen 18 Uhr ausbaden dürfen.
Ganz leicht hat sie es heute auch nicht. Xmal zur Katze krabbeln und die “streicheln“ wollen, haben sogar unseren super friedfertigen Kater dazu gebracht, die Pfote zu heben. Eine Einjährige checkt halt nicht, dass das Vieh seine Ruhe haben will.

Essen eher mau, sie schüttelt viel den Kopf und heult oft. Turnen fällt für mich aus, weil es schüttet und ich 15 Minuten Gehweg hin hätte.

Nur 80er Jahre Pop im Kopf, keine Ahnung, was das los ist.




Montag, 25. Juni 2018

Tag 1820 - Sturmfrei

Der Sturm ist für eine Untersuchung stationär im Krankenhaus und ich bin mit dem Mädi alleine zu Hause.
Vormittags wie eh fast immer bei der Krabbelgruppe gewesen, das Mädi verhält sich wieder angemessen. Eine Düse ist sie nachwievor, aber es kriegt nicht jeder gleich eine geschmiert. Die Mütter dort sind wirklich nett, in letzter Zeit kommen mir allerdings sehr viele Menschen nett vor, man merkt, ich krieg seit über einem Jahr die Gehässigkeiten im Berufsleben nicht mit.

Nachmittags auf ein Stündchen Herrn Hase besucht, das Mädi war etwas skeptisch ob der Verkabelung. Wieder quer durch Wien nach Hause, Abendessen, das Mädi isst viel, danach schaut es allerdings auch so aus, dass ich kurz darüber nachdenke, die Küche einfach abzufackeln.
Mädi ins Bett bringen, sie ist auch ziemlich kooperativ, muss aber nach einer Stunde schlafen schreien, ich glaube, sie spürt, dass da einer fehlt. Der Kater ist auch verwirrt, aber solange das Futter stimmt, wird schon alles passen.

Die österreichische Post hat jetzt ein Abholservice für Pakete, Abholfenster ist von 7-17 Uhr. Ganz, ganz toll.

Sonntag, 24. Juni 2018

Tag 1819 - Ereignislos

Ziemlich langweiliges und ereignisloses Wochenende.
Das Mädi verschmäht den Brei fast ganz und isst lieber bei uns mit bzw. schmeißt sie das meiste davon auf den Boden. Wenn sie größer ist, lass ich den Boden schleifen oder am besten gleich erneuern.
Am Vormittag war der Papa mit ihr unterwegs, am Nachmittag ich.  Ich mag den Bezirk nicht. Bei uns oben ist es ok, vor allem der Ausblick über ganz Wien bis nach Niederösterreich ist genial, aber sonst: igitt.

Viel in der Onleihe herumgestöbert, viel in der Merkliste gespeichert. Ich komme trotz Mädi zum lesen, allerdings schaue ich dafür überhaupt nicht mehr fern, keine Serien, nix.

Samstag, 23. Juni 2018

Tag 1818 - Schleppend

Der Wetterumschwung ist für meine Gelenke Gift. Dazu kommen noch die tauben Stellen am linken Fuß, man sieht mich also in der Gegend herumhumpeln. Herr Hase klärt nächste Woche ein medizinisches Problem stationär ab, danach bin ich dran.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Taubheit neurologisch oder orthopädisch bedingt ist, das darf dann die Hausärztin entscheiden und mich weiter schicken.

Vormittags eine Zeitlang alleine gewesen und was mach ich? Ich putze. Naja.

Das Mädi will wieder nicht essen, es gibt immer Geschrei dabei. Ich vermute einen Zahn, es ist auf jeden Fall anstrengend und nervenaufreibend, wenn man Essen anbietet und nur Gebrüll entgegenkommt und man dann das Zeug wieder wegwerfen kann. Mühsam, schleppend, nervig.

Freitag, 22. Juni 2018

Tag 1817 - 15 Grad

Temperatursturz um ca. 15 Grad, nicht, dass ich etwas gegen das kühle Wetter hätte, aber irgendwie macht mich das Hin und Her etwas damisch.
Heute nix erlebt, außer zur Abwechslung mal Jeans statt kurzer Hose.
Gehört:

Gesehen:


Donnerstag, 21. Juni 2018

Tag 1816 - Stillbeschäftigung

Ich bin zu früh aufgewacht, das Mädi zu spät. So hapert's dann mit unserer Zeiteinteilung, aber was soll's. Heute wieder aktiv unterwegs, morgens bummeln und spazieren gehen. Nach einer verkürzten Mittagspause ins Freibad. Dort ist sehr viel los, das Mädi würde so gerne kreuz und quer krabbeln, die Menschen sind auch sehr nett zu ihr, aber es rennen zu viele Kinder rum. Ich kann nicht sicherstellen, dass sie nicht über den Haufen gerannt wird und so gehen wir nach einer Runde plantschen und herumwetzen wieder. Sie versteht es nicht und mag gar nicht in den Kinderwagen. Das nächste Mal gehen wir in ein großes Bad mit Kleinkinderbereich.

Danach Spielplatz, ich später zum Turnen. Herr Hase ist wegen der Hitze sauer, die ohnehin morgen weg ist. Daher Stillbeschäftigung.

Mittwoch, 20. Juni 2018

Tag 1815 - Düsiger Mittwoch

Um 7 Uhr morgens wachgequasselt worden, ganz bei mir war ich nicht.
Dann ewig herumgetan um fertig gewaschen und angezogen das Haus zu verlassen. Das Ziel war der große Spielplatz in der Nähe, das Mädi schaut und deutet “da, daaaa“, wo wir hin müssen. Ein paar Kindergartengruppen sind schon da und es ist ein ziemliches Gewurl. Das Mädi will aus dem Wagen und fängt zu schreien an, schaukeln will sie nicht, sie macht sich steif und streckt die Beinchen weg. Na gut, dann halt runter mit der Düse.
Sie krabbelt durchs Gemüse und schaut sich alles genau an, schaukelt dann doch ein bisschen. Ich helfe einem Kind vom Kletterparcour runter und bin immer wieder erstaunt, wie nett und rücksichtsvoll die meisten Kinder sind, so richtige Arschlochkinder haben wir noch nie getroffen.

Nach der Mittagspause geht es zu dem Spielplatz in unserer Wohnhausanlage, das Mädi krabbelt im sehr großen Sandkasten herum und isst Sand. Auch hier, vorwiegend nette Kinder und Eltern, die nicht argwöhnisch ihr Spielzeug bewachen.
Heimgehen, Sand runter duschen, Essen, spielen, schlafen.

Dienstag, 19. Juni 2018

Tag 1814 - Der Plan

Der Plan ist, um 22 Uhr zu schlafen, daher kürzeste Kurzfassung:
Müde, weil Mädi im Morgengrauen geweint hat, Tag mit langer Mittagspause war ganz gut, in BBP gewesen, morgen vermutlich Mördermuskelkater, Mädi düst herum und braucht lange zum Einschlafen. Nebenbei viel Wäsche gemacht. Jetzt: Gute Nacht!

Montag, 18. Juni 2018

Tag 1813 - Liebevoll konsequent

Morgens wieder rambazamba, wickeln ist beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Ich fahre mit ihr zum Krabbeltreff, mal sehen, wie sie sich dort tut. Zuhause bleiben ist keine Option, sie krabbelt ständig zum alten Kater und macht eiei mit ihm. Die Katze findet das nicht sehr toll, kann sich aber vor lauter Gutmütigkeit nicht wehren.

Bei der Krabbelgruppe angekommen verhält sich mein Kind normal, niemand wird gezwickt, gekniffen oder sonst tätlich angegriffen. Wobei sie es ja nie böse gemeint hat, das war als Kontaktaufnahme zu verstehen. Ich klage einer Betreuerin mein Leid und obwohl mir beim Begriff “liebevoll konsequent“ alles hochkommt, hat sie recht. Wir sind aber ohnehin straight unterwegs, da nehme ich halt ein paar Tipps mit. Was viel wichtiger ist: Man muss dieses Energiebündel beschäftigen und müde machen.

Also wieder raus nach der Mittagspause und im Sandkasten, Schaukel und Rutsche werken lassen. Das Mädi wirkt heute auch ausgeglichener, vielleicht nur Zufall. Morgen werde ich es sehen.

Sonntag, 17. Juni 2018

Tag 1812 - Nanannnaaana

Und es geht weiter mit dem überaus aktiven Mädi.
Überall dran sein, hochklettern, hinkrabbeln. Irgendwann wird sie sich den Kopf aufschlagen. Morgen in die Krabbelgruppe? Mal sehen, ob ich die Motivation aufbringen kann, sie von anderen Kindern zu pflücken.

Samstag, 16. Juni 2018

Tag 1811 - Langzeitfolgen

Das Mädi ist unverändert anstrengend, mein lieber Schwan. Aber weil es hier ja als Krebsblog begann, gibt es hier auch mal wieder Krebscontent,

Ich habe damals, 2013, 6 Chemozyklen bekommen, jeweils im Abstand von 3 Wochen.
Epirubicin, Taxotere und von Anfang an Herceptin, das wurde bis Juli 2014 weiter verabreicht.
Ich denke in letzter Zeit oft über die Langzeitfolgen der Therapie nach, ich bin überzeugt, dass mich diese mein restliches Leben begleiten werden. Die Chemotherapie und vor allem Herceptin haben mein Leben gerettet, das steht für mich außer Frage. Dazu kamen noch OPs und die Bestrahlung.

Trotzdem - die Folgen sind da und werden auch von Jahr zu Jahr spürbarer:
  • Trockenes Haar
  • Trockene Haut
  • Trockene Augen (verstärkt durch das Lasern)
  • vermehrte Krusten- Schorf- und Borkenbildung in einem Nasenloch
  • Bläschenbildung (ähnlich wie entzündete Haut nach einer Rasur) im Kinnbereich
  • Taubheitsgefühl bei der betroffenen Brust
  • Stillen bei erkrankter Brust nicht möglich
  • Narbenschmerzen, speziell bei Wetterumschwüngen
  • Gelenkschmerzen 
  • Neuropathien, speziell in den Füssen, sie fühlen sich taub oder eiskalt an
  • Sonnenempfindlichkeit


Natürlich ist auch die psychische Komponente zu beachten, speziell in der ersten Zeit nach der Diagnose bzw. Therapie hatte ich große Angst vor einer Neuerkrankung, es braucht einfach Zeit, bis man sich wieder erfängt. Ich habe lange überlegt, ob ich mir psychologische Hilfe suche und habe auch zwei Jahre lang ein Antidepressivum genommen.
Die Fatigue war lange, lange Zeit meine Begleiterin, jetzt bin ich müde, weil ich ein düsiges Kleinkind habe.
Das Sprichwort: "Die Zeit heilt alle Wunden." ist für mich nicht ganz treffend, es heißt für mich: "Die Zeit heilt viele Wunden."
Ich habe nicht mit dem Krebs abgeschlossen, weil er zu meiner Geschichte gehört und weil ich mich durch die Krankheit auch verändert habe, positiv verändert, wie ich meine, aber ich habe ihn akzeptiert. Seine Brisanz hat er verloren, als Perdita und kurz danach mein Kater daran sterben mussten. Ich war zu dieser Zeit fertig mit Krebs. Leck mich am Arsch, ich will mit dir nichts mehr zu tun haben.

Heute ist die Krankheit nach wie vor nicht sehr präsent. Die Folgen der Behandlung spüre ich, ich bin mir auch sicher, dass die nicht besser werden, und manchmal ist da auch die Angst, dass ich nicht lang genug beim Mädi bleiben kann.
Aber ich glaube, nein, ich bin mir sicher, ich bin gut, wirklich sehr gut davongekommen, quasi mit einem blauen Auge.
Ich bin hier und ich will leben. Mehr zählt doch nicht, oder?








Freitag, 15. Juni 2018

Tag 1810 - Anhänglich

Wenig geschlafen. Hat aber nicht nur etwas mit dem Mädi zu tun, sondern liegt daran, dass ich unbedingt bis 23:30 lesen musste und dann nicht einschlafen konnte. Das Mädi hat sie um 06:30 gemeldet, allerdings gleich wieder gebüselt, nur ich, ja ich war wach und konnte nicht mehr schlafen. Ähm, ja.

Damit hier keiner auf blöde Ideen kommt, sind wir vormittags unterwegs gewesen. Nach zirka 3000 Umdrehungen beim Wickeln.
Mittagessen war ok, ich lege das Mädi hin und sie will nicht schlafen, sondern erst zwei Stunden später. Das heißt es immer, Babys und Kleinkinder brauchen Routinen, einen fixen Tagesablauf und dann machen die eh nur das, was sie wollen.
Sie ist im Moment so anhänglich, dauernd Mama, Mama, Mama und auf den Arm. Der Sprung, oh, er ist anstrengend.

Nachmittags alleine unterwegs gewesen, der Ausflug war zwar nicht von Erfolg gekrönt, aber in der Gegend war ich eh schon lang nicht mehr. Interessant, wie ich mich nach 20 Jahren in dieser Stadt zurechtfinde, allmählich hab ich es drauf.
Schwer genervt von einer Dauertelefoniererin neben mir im Bus. Tut mir leid, aber ich kann sowas gar nicht ausstehen, die Gute hat dann Platz gewechselt, hehe.

Donnerstag, 14. Juni 2018

Tag 1809 - Ich denke

Aufstehen, frühstücken, anziehen, zum Schwimmen fahren, fotografiert werden, herumplantschen, Müsli essen, schlafen, Mittagessen, spielen, zur Oma fahren, schaukeln, Essen, spielen, trinken, schlafen gehen. Immer begleitet von Mama oder Papa.

Ich denke, das ist ein gutes Leben.

Mittwoch, 13. Juni 2018

Tag 1808 - Viel, viel besser

Besser geschlafen, besser mit dem Mädi ausgekommen.
Sehr bewusst gemacht, dass ich nur ein Mensch bin, das Mädi ein Kleinstkind, das sich noch nicht artikulieren kann, die Hitze oasch ist/war, der Sprung nervig ist und Schlafmangel meine Selbstregulierung sabotiert.
Ich bin nämlich nicht der nüchterne, analytische Mensch, den ich gerne vorspiele, nein, ich kann auch ein impulsiver Choleriker sein. This is not a fairytale!

Gleich morgens im Kühlen spazieren gegangen, die Maus kriegt ein Weckerl in die Hand.
Zu Mittag extra früh das Essen gereicht, fast alles gegessen, am Schluss war sie schon ziemlich knatschig, also ab ins Bett. Das Timing ist einfach nicht optimal.
Für mich gibt's Torte und Kaffee, anders geht es einfach nicht.

Insgesamt war heute ein einfacher(er) Tag. Trotzdem ziemlich müde vom dauernden Nachlaufen, das hinter die verschraubte Wickelkommode geworfene Fieberthermometer hervorfummeln, herumtragen, durch die Landschaft schieben. Sie kann nun mal nicht still sitzen.
Mein Bruder war genauso.

Vielen lieben Dank für die Kommentare, ich beantworte sie morgen.

Dienstag, 12. Juni 2018

Tag 1807 - Sitzt tief

Das Mädi hat in der Nacht mehrmals geweint, dann ist sie zu mir ins Bett gewandert. Furchtbar geschlafen, völlig fertig. Beim Mittagessen ist es eskaliert, kaum sitzt sie im Hochstuhl, fängt sie zu brüllen an. Schon blöd, wenn man beim Stillsitzen bemerkt, dass man sehr müde ist. Dabei ist es erst 11:30, ich bin extra früh dran, weil ich weiß, dass sie bald Mittagsschlaf halten muss.
Innerhalb kürzester Zeit die Nerven geschmissen und beim Anschnallen das Tablett vom Hochtisch auf den Teppich geschmissen. Ordentlich und mit Karacho, man könnte auch gedonnert sagen. Gut, das ist jetzt hin. Das Mädi kurz mal ruhig.
Mädi hingelegt und dann lange versucht, das Tablett irgendwo nachzukaufen. Gibt's alleine nicht, nur mit Stuhl. Noch beschissener als bei S.tokke, wo man den Gurt für die alten Stühle nicht mehr bekommt. Glücklicherweise haben wir den Stuhl beim Onlineriesen bestellt und der ersetzt mir das Teil nun in Kulanz.

Mir ist drei Stunden danach immer noch die Pumpe gegangen. Das Stillen lief damals nicht gut, das Mädi hat zu wenig zugenommen und ich musste zufüttern. Der Krebs, die OPs und die Bestrahlung haben zu viele Milchkanäle zerstört. Ich konnte mein Kind nicht ernähren.
Das sitzt tief und das werde ich nicht los.

Ich bin dann abends trotz Müdigkeit zum Turnen gegangen, einfach weil ich weg musste. Hundemüde hin, hundemüde dort, hundemüde zurück. Beim Heimgehen der Gedanke, dass ich gar nicht nach Hause will. Ich hab mich so überfordert, so absolut unfähig gefühlt.
Das Geplärr und ihre Launen nicht mehr aushalten wollen.
Natürlich bin ich nach Hause gegangen, aber die erste Viertelstunde wollte ich weder das Mädi noch Herrn Hase ansehen.

Montag, 11. Juni 2018

Tag 1806 - Wogen

Heute alles wieder besser, die Wogen haben sich geglättet.
Früh, aber ausgeruht, aufgewacht, mit dem Mädi gefrühstückt. In Wien (nicht nur hier) ist es schweineheiß, in der Früh hat's im Wohnzimmer schon 25 Grad. Bin neugierig, wann sich die Hausverwaltung wegen der Klimaanlage meldet. Ich würde ja anrufen, aber dann krieg ich ob deren Lahmheit wieder einen Wutanfall und muss der Tussi sagen, wie unfähig sie ist... oooohhm. Es hat schon seinen Grund, warum ich die Anfrage vom Mailaccount des Mannes verschickt habe.

Vormittags eine Runde spazieren gewesen, das Mädi hält sich im Bus fest, das sieht sehr süß aus. Sie ist immer noch krawallig und heult schnell und ohne ersichtlichen Grund. Wir vermuten mal wieder einen Sprung. Daher und weil es auch so warm ist, verzichten wir dankend auf die Krabbelgruppe.

Bis zum Nachmittag drinnen geblieben, danach Schaukeln und Sandkasten, Haushalt, Wäsche, Abendessen. Das Mädi isst schon recht ordentlich beim Abendessen mit.

Jetzt Cordoba Dokumentation. Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.

Sonntag, 10. Juni 2018

Tag 1805 - Schwarze Wolke

Seit Tagen schwebt eine schwarze Wolke über mir.
Ist es PMS, ist es die Hitze, ist es des Mädis anstrengendes Verhalten?
Ist so wie Weihnachten, wo man zu viele Erwartungen hat und deswegen enttäuscht wird? Der erste Geburtstag, ich hatte mir wohl vorgestellt, dass ich nun ein aktives, aber ausgeglichenes Kleinkind habe. Kleinkind Nase ist sehr aktiv und hat einen sehr starken Willen und ebenso viel Kraft. Ich habe Kratzer und muss permanent hinterher sein.

Samstag, 9. Juni 2018

Tag 1804 - Geburtstag

Der erste Geburtstag. Das Mädi unausstehlich und ich mit PMS aus der Hölle. Morgen wird mit der Familie gefeiert, dann hoffentlich besser gelaunt.

Freitag, 8. Juni 2018

Tag 1803 - Zuckerwatte

Ein Wetter wie Zuckerwatte. Es klebt und ist kaum durchzukommen. Nicht gut und zu wenig geschlafen, Kreislauf bis in Nachmittag. So verpeilt, dass ich zuerst an der Krankenkasse vorbeigelaufen bin, bei der ich ein Formular abgeben wollte. Ich wohne seit über sechs Jahren hier und gehe bzw. fahre fast täglich dran vorbei. Naja, wenn ich zu wenig geschlafen habe...
Bücherei am Vormittag gestrichen, ich hatte keine Lust dort Baby Nase nachzulaufen und von anderen Kindern zu pflücken. Sport am Nachmittag gestrichen, da wäre ich wohl umgekippt. Stattdessen spielen, einkaufen, essen, Quatsch machen.

Raten Sie mal, wer morgen seinen ersten Geburtstag feiert! Naaaaaaa, eine Idee?

Donnerstag, 7. Juni 2018

Tag 1802 - Schnelllauf

Müde, müde, müde.
Mitten in der Nacht eine geschätzte Stunde wach und die Neuropathie bei den Füßen verflucht. Die Nachwirkungen der Chemo- und Antikörpertherapie werden mich mein restliches Leben begleiten, da bin ich mir sicher.
Dann um 07:52 wieder auf die Uhr gesehen, Augen wieder zugemacht, gecheckt, dass heute Schwimmkurs ist und aus dem Bett gesprungen.
Baby Nase hat noch ein paar Minuten länger geschlafen und trotz weniger Zeit waren wir überpünktlich wie immer. Schwimmen, Plantschen, herumwuseln, Baby N. weiß wie es läuft.
Heim, Mittagspause, Mädi aufwecken, zum Kinderarzt fahren, die Masern, Mumps, etc.-Impfung steht an. Ewig in der saunaähnlichen Praxis gewartet, Baby Nase hat bei der Impfung kurz geschrien, das war's. Nach Schilderung des Verhaltens des Mädis gegenüber anderen Kindern meinte der Arzt, dass sie eine aktive und interessierte Entdeckerin ist. Mit einem Jahr ist das normal, mit zwei darf sie nicht mehr ins Gesicht fassen.
Kurz beim Drogeriemarkt vorbeifahren, heim, Papa da, Abendessen, Baby Nase total fertig, Mama auch erledigt, Duschen, Bett.

Mittwoch, 6. Juni 2018

Tag 1801 - Wasser

Wieder ein Tag mit Wrestling-Einlagen. Ich überlege, ob ich die Windelpants kaufe, die man “einfach“ nur überzieht. Dieses Kind hat Kraft, Energie und Willen, das ist beim Wickeln und Anziehen nicht zu bändigen.
Es wird außerdem in Miniportionen gegessen und getrunken, ein Zahn wahrscheinlich. Baby Nase hat so viel herumgelutscht und gebissen, dass ich ein Nureflex-Zäpfchen verabreicht habe, danach war es besser.
Vor dem Mittagessen noch in ein Familienbad gegangen, das sind kleine Bäder, in die man nur darf, wenn man ein Kind ist oder eines mitführt. Baby N. auf der Wiese abgesetzt und zack, zum Becken gekrabbelt und am Rand geplantscht, was das Zeug hält. Ich immer daneben, so einem Krabbelkind ist nicht zu trauen.
Irgendwann war das Mädi dann müde, hat auf der Decke alle Babykekse und Hirsebällchen gegessen und ist im Kinderwagen eingeschlafen. Ich hab sie nach Hause geschoben und hatte ein wenig Ruhe.
Am Nachmittag sintflutartiger Regen, um die Ecke hat sich eine Pfütze in der Größe eines Sees gebildet.

Baby Nase krabbelt und pupst dabei hörbar. Auf die Frage: “Wer war das?“ dreht sie sich um und zeigt auf ihren Papa. Ja, unser Kind, eindeutig.

Dienstag, 5. Juni 2018

Tag 1800 - WMDEDGT 06/18

WMDEDGT bedeutet "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" von und mit Frau Brüllen.

Die Nacht war unruhig, Baby Nase hat die erste Hälfte bei uns im Bett verbracht, sie hat gerade Probleme mit den Zähnen oder ist es die Hitze, man weiß es nicht. Jedenfalls lege ich sie mitten in der Nacht in ihr Bett zurück, gehe auf die Toilette und schlafe, bis der Kater meint, durchzudrehen und von Herrn Hase aus dem Schlafzimmer befördert wird.

Um 05:38 ist Schlafen für mich aber dann endgültig beendet, leise stehe ich auf, hole mir Müsli und Tablet, später auch noch einen Kaffee. Baby Nase schläft weiter, sie ist vom vorigen Tag noch müde.
Herrlich, so kann ich den Haushalt machen ohne mich ständig umdrehen zu müssen. Ich räume die Küche auf, trinke noch einen Kaffee und erledige weiteren Kleinkram, der mit Baby N. nebenbei nicht geht.
Gegen 08:30 bin ich nicht mehr so leise, die Kleine soll bald aufstehen, also wird herumgeräumt, die Tür aufgemacht und der Schrank geöffnet. Sie wacht dann auch schön langsam auf, ich gebe ihr noch Zeit um richtig munter zu werden, danach gibt es Flascherl und frische Windel, es wird Musik aufgedreht und gespielt. Heute ist sie nicht ganz so manisch wie gestern und liegt auf ihrem Spielteppich und schaut sich ihre Bücher an. Zwischendurch klettert sie aufs Sofa, wirft sich dort hin und her und krabbelt durch die Wohnung.

Das Mittagessen wird früh genommen, so recht will sie aber nicht essen. Da hat's was, ich vermute einen Zahn als Schuldigen. Jedenfalls isst die an sich eh schon schlanke Baby N. nicht sehr viel und macht den Mund irgendwann gar nicht mehr auf.
Danach anziehen, eincremen und los geht's. Gestern hat jemand die halb kaputte Espressomaschine geholt und wir haben vergessen, ihm das Cappuccino Set dazu mitzugeben. Da ich dem Käufer nicht zumuten will, nochmal herzukommen, weil wir zu doof waren, fahre ich zu ihm und bring ihm das Teil.

Beim Nachhauseweg nehmen wir die Route über den Ring und sehen bald schwer bewaffnete Polizisten bei der Hofburg stehen, ein Panzerwagen fährt uns entgegen und viele Einsatzwagen samt Motorradpolizei. Am Himmel kreisen Hubschrauber vom Innenministerium. Jessas, die Russen kommen Achja, Putin ist da. Von mir aus muss er nicht lange bleiben.
Zuhause angekommen isst Baby Nase eine Kleinigkeit, groß ist der Appetit auch diesmal nicht.
Wir gehen schaukeln und treffen den heimkehrenden Papa an, nach einer großen Runde mit Schaukeln, Wippen und Herumschauen gehen wir in die Wohnung hoch, ich ziehe mich langsam um, ich gehe zum BBP.
Einmal flott mitgeturnt, auf dem Heimweg noch etwas im Supermarkt besorgt, schnarcht Baby Nase im Hochstuhl als ich bei der Tür reinkomme. Ich esse zu Abend, Baby N. schläft weiter, wir essen Melone, sie lässt sich nicht stören.
Schließlich mache ich das Flascherl fertig, sie trinkt es im Halbschlaf, dann nehme ich sie vorsichtig aus dem Stuhl und mache sie bettfertig. Die Kleine sträubt sich noch ein bisschen, schläft dann aber im Bett weiter.
Ich esse Schokolade, gerade kann ich mich wieder schwer zurückhalten, das ist der Schlafmangel.
Bald Bett und fertig für heute.


Montag, 4. Juni 2018

Tag 1799 - Nur eine Phase

Der Tag hat früh, aber ganz gut angefangen. Die Kreislaufprobleme und der Schwindel sind weg. Ich kann zwar keine 2 Minuten irgendwas machen, weil Baby Nase ständig unterwegs ist und das Sofa oder den Couchtisch hochklettert. Das ist aber ok, auch das Anziehen und wickeln dauert ewig, weil sie sich immer umdreht.
Wir fahren zur Krabbelgruppe und das sind die Top 3, die ich zu hören kriege:
  • Sie sieht so süß aus, ist aber so ein Wirbelwind.
  • Ich beneide dich nicht.
  • Die ist so schnell.

Also auch hier, nachlaufen, schauen, dass sie nicht abstürzt oder anderen Kindern eine schmiert. Dialog mit einer Mutter, die sie schon kennt: “ Sie kann nicht ruhig sitzen.“ Ich: “Da müsste man sie schon ko schlagen.“

Bei der Heimfahrt schläft sie ein und wacht viel zu früh wieder auf. Das Gläschen kann ich mir dann in die Haare schmieren, das gewohnte Menü isst sie dann aber. Dann herumhüpfen, ausräumen, klettern, überall dran sein, den ganzen Nachmittag lang, der Laufstall ist heute nicht mehr interessant.
Nachmittagsbrei kann ich mir auch behalten, sie will nicht essen, sie will herumwetzen.
Der Papa kommt und geht mit ihr raus, ich werfe die Wäsche in den Trockner und gehe eine Runde. Rettung und Feuerwehr rasen mit Sirene und Blaulicht an mir vorbei, da muss was Gröberes passiert sein.
Daheim geht's weiter, sie trinkt dann ihre Flasche fast ganz und macht weiter. Sie ist seit 6 Uhr morgens auf und hat zu Mittag nur eine Stunde geschlafen. Ins Bett gehen will Baby N. trotzdem nicht, ich löse Herrn Hase ab und sie kotzt halb verdaute Milch ins Bett und auf mich. Oh, wie schön! Leintuch und Matratzenschoner wechseln, sie weint derweil im Laufstall.
Danach schläft sie endlich.

Ich teile mir mit Herrn Hase einen Bottich Eis - ist auch schon wurscht - und ziehe mit ihm über unsere Tochter her. Woher diese Energie? Hört das wieder auf? Die war doch so ruhig und pflegeleicht? Warum sind die anderen Kinder so friedlich und sie nicht? Ist es nur eine Phase? 


Sonntag, 3. Juni 2018

Tag 1798 - Kreislauf

Es geht weiter mit dem Taumeln und Schwindel. Ich will auch mal durchschlafen, dann wär es vermutlich besser. Heute erst um 17 Uhr rausgegangen, mir war zwar nicht heiß, aber die Sonne hat gebrannt, das muss nicht sein.
Morgen bin ich tagsüber wieder alleine, da sollte es mich nicht drehen.

Samstag, 2. Juni 2018

Tag 1797 - Quält

Die kurzen Haaren sind sehr angenehm, einmal durchbürsten und fertig. Wobei: Vorher war es einmal durchbürsten und dann zusammenbinden.
Seit Tagen quält mich eine Müdigkeit, eine mit roten Augen und nicht geradeaus gehen können so kurz vorm Schnarchen. Ich wache aber trotzdem um 6 Uhr auf.
Ich glaub, ich brauch mal Ferien. Es ist in der Wohnung aber auch zu heiß, wir werden eine Klimaanlage einbauen lassen.

Baby Nase entwickelt sich zum Kasperl. Sie tut so als würde sie etwas geben, den Schnuller zum Beispiel, nimmt ihn kurz vor der Übergabe aber wieder weg und kichert fröhlich. Wenn ihr Vater und sie mit dem Zeigefinger aneinander tippen, tun die beiden so als gäbe es einen Kurzschluss, sie findet das sehr lustig.
Zähne putzen ist dafür gerade sehr problematisch, da krabbelt sie zu mir und fangt an mir Bussis zu geben, nur damit ohr die Zahnbürste nicht zu nah kommt.