Donnerstag, 30. Mai 2019

Tag 2159 - Pfützen


Feiertag!
Tatsächlich länger geschlafen, mit dem Mädi gespielt und gesungen, sie ist bei einigen Liedern schon erstaunlich textsicher. Herr Hase packt sie in Matschhose und Regenjacke und geht mit ihr raus, das Mädi ist von Pfützen kaum fernzuhalten. In der Zwischenzeit räume ich die Küche auf, sauge durch und lege mich eine Weile in die Wanne.
Das Mädi will lieber schlafen als essen und schnarcht kurz nach 12 Uhr. Ich lege mich dazu, schlafe ein halbe Stunde und lese meinen Wallander weiter. Danach Kaffee und Apfelkuchen.
Gegen 16 Uhr bin ich an der Reihe, das Mädi wird in einen Matschanzug und Gummistiefel gesteckt und wir gehen gemeinsam raus, sie in alle verfügbaren Pfützen, zwischendurch rutschen wir die riesige Rutsche runter bzw. am Beton daneben. Das Mädi badet in den Pfützen, ich trage sie dann heim und bekomme so auch noch mehr Sand, Regenwasser und sonstigen Dreck ab. So muss das sein.
Daheim angekommen kriege auch ich mit, dass wir eine Kanzlerin haben  - eine Frau, yes!!! Zwar nur interimsweise, aber eine Frau!!! Hallo, in Österreich!!!
Zum Abendessen gibt es Pizza von der neuen Pizzeria um die Ecke und Eis aus dem Tiefkühler, das Mädi bekommt ein eigenes kleines Eis und findet das sehr toll.
Herr Hase wirkt genervt und daher lege ich das Kind schlafen. Noch eine Wärmeflasche gemacht, von Fett und Zucker habe ich Bauchschmerzen bekommen, weiter lesen, schlafen. Morgen ein kurzer Arbeitstag mit anschließendem Friseurbesuch.

Mittwoch, 29. Mai 2019

Tag 2158 - Schnürer


Vier Stunden in einem Termin gesessen, danach noch bei zwei, anderen Themen Feuerwehr gespielt.
Mit weichgekochtem Gehirn nach acht Stunden heimgegangen, ich will einfach nicht mehr. Ich weiß nicht, ob alle wissen, was sie da machen.
Noch eine Einkaufstour erledigt. Bürohosentaugliche Schnürer gekauft, in der Apotheke gewesen, ich habe u.a. wieder einen vollwertigen Impfpass. Es steht zwar noch nichts drinnen, aber das kommt ja noch.
Heimgegangen, das Mädi geknuddelt. Normales Feierabendprogramm, noch eine Ladung gewaschen und aufgehängt, ins Bett gegangen und gelesen. Gut, dass morgen Feiertag ist.

Dienstag, 28. Mai 2019

Tag 2157 - Verhaltensweise


Wieder sehr früh aufgewacht, nachdem sich das Mädi in der Nacht gemeldet hat. Sie sehen mich schwanken.
In der Arbeit ist es immer noch etwas ungeordnet, ich komme aber gut voran, werde aber entgegen der bisherigen Verhaltensweise allmählich angepisst, wenn gepfuscht wird. Sagen wir mal so, meine Bereitschaft, das noch weiter zu kompensieren bzw. auszubaden bewegt sich in den Nullbereich. Elternteilzeit in weniger als zwei Wochen, hurra! Dann trifft mich das auch weniger.
Beim Mittagessen teilweise abwesend gewesen, mit einem Ohr der beruflichen Veränderung des Kollegen gelauscht. Ich bin wohl sehr müde.
Nachmittags weiter gewurschtelt, aber heute bin ich pünktlich weg, ich gehe zur Wirbelsäulengymnastik, man kann mich nicht aufhalten. Da es wieder mal stark regnet gehe ich nur zwei Stationen zu Fuß und steige dann erst in die Straßenbahn, bin pünktlich bei der Stunde, die heute sehr toll ist. Dafür renne ich auch seit Tagen mit leichtem Muskelkater in der Gegend herum.
Jetzt keine Aussetzer mehr!
Daheim erwartet mich ein munteres Mädi, ich muss ganz viel hoppahoppa Reiter singen. Essen, Abendprogramm, duschen, bisschen Wallander lesen, selbst schlafen gehen. Von der Welt, speziell von der österreichischen Innenpolitik nichts mitgekriegt. Mann, bin ich erledigt.

Montag, 27. Mai 2019

Tag 2156 - Alle verrückt


Zu wenig geschlafen. Nachdem ich noch länger wachgelegen bin, weckt mich um fünf das Mädi mit einem Aufheuler auf. Sie schläft weiter, als wär nichts gewesen, ich stehe auf.
So kann ich noch ein bisschen lesen, während ich in der Küche Kaffee trinke.
Der Vormittag ist geprägt von eher nicht so toller Laune, ich bin müde, mein Nacken tut weh, das Haus erscheint mir als unkoordinierter Haufen. Zu Mittag gibt es Thunfischsalat für mich, ich habe gestern Abend auch das Mittagessen vorbereitet. Danach klärt sich einiges im Vertretungsprojekt, ich tu mir trotzdem schwer, mit einer chaotischen Art umzugehen, aber es geht. Irgendwie. Nein, so schlimm ist es nicht, aber man kann meine innere Ruhe schon durcheinanderbringen mit sowas. Ein Kollege taucht überraschend aus dem Homeoffice auf und beantwortet meine Fragen.
Nachmittags eine Infoveranstaltung. Herr Hase fragt dann, als ich nach zehn Stunden in der Firma rumsitzen heimkomme: „Und, werd’s jetzt alle rausg’haut? Ein echtes Schatzi.
Es regnet abends, schon beim Heimgehen war der Schirm notwendig. Der Wetterumschwung, der eigentlich keiner ist, weil schön war’s eh nicht wirklich die letzten Wochen, scheint auf die Gemüter zu schlagen. Ein Kollege berichtet  über doofe Straßenverkehrsteilnehmer, mir tun die Narben weh und die Laune ist wie die letzten Tage beschrieben.
Hundemüde sehe ich einem Tobsuchtsanfall des Mädis zu, sie hat eine Schüssel nicht auf den Boden werfen dürfen. Der Vorteil bei ihr: Solche Anfälle sind auch schnell wieder vorbei und sie ist wieder das kleine süße Mädi.
Zuhause erst so richtig mitgekriegt, dass auch der Kanzler weg ist, der Gesamteindruck heute also: Alle verrückt.

Sonntag, 26. Mai 2019

Tag 2155 - wie gewonnen so zerronnen


Für aktuelle Verhältnisse lange geschlafen, aufgestanden, mit Buch und Kaffee in die Küche gesetzt. Herr Hase, der in zwei Wochen wieder arbeiten und daher früh aufstehen muss, kommt bald nach. Wir trinken schweigend Kaffee, das Mädi büselt noch eine Weile. Sie trinkt ihre Milch im Elternbett, indem sie sich im Schlafsack über das runtergelassenen Gitter schwingt und mit dem Kopf punktgenau auf einem Polster landet. Sieht sehr gewollt aus.
Auch heute überrasche ich mich selbst, nachdem ich mit dem Mädi getanzt und gesungen habe, ziehe ich die Sportsachen an und gehe zu BBP. Aua! 
Es kann sein, dass ich während der Stunde immer wieder auf die Uhr gesehen habe, aber ich bin froh, mich überwunden zu haben. Heimfahren mit dem Bus, danach schnell wählen gehen. Ich habe noch immer ein bisschen Kopfweh und ärgere mich sehr über Assis, die ihre Zigarettenstummel bei der Sandkiste liegen lassen. Sie können froh sein, dass ich sie nicht dabei angetroffen habe, das hätte wohl ein ziemliches Geschrei gegeben.
Danach Mittagessen mit Salat aus Schwagers Garten, das Mädi kommt vom sonntäglichen Omabesuch heim und isst noch ein bisschen was, bis sie Mittagsschlaf macht. Sie schläft wieder sehr lang, ich lege mich dazu, lese aber nur. Nachmittags noch einmal rausgehen, ich habe eine lockere Hose an und verliere einen Fünf-Euro-Schein, der wohl ebenso locker in der Hose steckte. Wie gewonnen so zerronnen.
Das Mädi amüsiert sich mit Fahrgeschäft, zu Hause bin ich über das Wahlergebnis erstaunt. Ich habe keine Großpartei gewählt.
Die vorletzte Woche in Vollzeit vorbereitet, ich soll eine Urlaubsvertretung übernehmen, ich bin aber skeptisch, die Kollegin arbeitet doch so ganz anders als ich. Den Wallander fertig gelesen, obwohl er sehr gut bewertet ist, hat er mich nicht so mitgerissen, trotzdem ist er in drei Tagen ausgelesen. Zu spät Licht bzw. Tablet ausgemacht, dann noch wachgelegen. Ich glaub, ich mag die kommende Woche jetzt schon nicht.




Samstag, 25. Mai 2019

Tag 2154 - mehr Zeit als Kohle


Nicht viel passiert an diesem Tag. Ausruhen, schlafen, Wäsche waschen, lesen. Das Mädi hat eine ordentliche Nagelbettentzündung, wir schmieren mit Salbe.
Auf die Teilzeit, die in zwei Wochen beginnt, gefreut. Lieber mehr Zeit als Kohle.

Freitag, 24. Mai 2019

Tag 2153 - Call me


Früh aufgewacht, aber da Freitag ist, in die Küche gesetzt und gelesen. Als ich gegen 07:30 die Wohnung verlasse, schläft das Mädi noch. Der andere Mittagsschlaf-Rhythmus bei der Tagesmutter, Sie verstehen. Ich gehe zur Straßenbahn und bemerke, dass ich den Baustellensommer nicht bedacht habe. Keine Haltestelle weit und breit. Na gut, ob ich meine Schritte in der Früh oder am Nachmittag mache, ist ziemlich egal. Also zu Fuß weiter, auch die nächste Haltestelle ist versetzt, ich steige dort ein, fahre noch ein bisschen mit und steige dann bei der Ubahn aus. Ich habe Kopfschmerzen von der Impfung, das schlägt mir auf die Laune und ich muss mich immer wieder daran erinnern, dass niemand etwas dafür kann, dass mir der Schädel weh tut. Trotzdem eher unbefriedigende Meetings bzw. Situation in der Arbeit. Zu Mittag gehe ich wieder mit anderen Kollegen als sonst mit. Call me ähhh… sozialkompatibel.
Ein Bügel meiner Sonnenbrille ist in der Mitte gebrochen, ich fixiere ihn notdürftig mit Klebeband, und kaufe auf dem Rückweg eine neue Brille. Hier bin ich klar für 10 Euro-Modelle, alles andere wäre mit Kleinkind unsinnig. Bis zuletzt bin ich mir nicht sicher, ob ich es schaffe, zum Sport zu gehen. Und doch eile ich zum Studio und bin sehr stolz darauf. Die Stunde ist angenehm, ich gehe nach Hause und komme in eine leere Wohnung, kann so noch ein paar Dinge erledigen und freu mich, als die Tür aufgeht und das Mädi reinläuft.
Abends erwischt es mich dann aber. Kurz ins Bett gelegt und eingepennt, ich schlafe also vor dem Mädi, gegen 21 Uhr stehe ich nochmals auf, wasche mir das Gesicht und schlafe weiter. Die Woche und die Impfung, sie haben mich geschafft.


Donnerstag, 23. Mai 2019

Tag 2152 - Auffrischung


Kurz vor Mitternacht schreit das Mädi, kein Wunder, sie liegt auch im Nassen. Also einmal Bett samt Unterlage ab- und neu beziehen, Mädi umziehen. Sie findet das nicht sehr prickelnd, schläft aber nach getaner Arbeit noch auf den Beinen von Herrn Hase ein. Ich kann danach nicht gleich einschlafen und döse vor mich, bis ich kurz vor sechs aufwache. Ich bin weniger müde als gedacht, der Tag vergeht auch angenehm produktiv. Vormittags gehe ich rüber zum medizinischen Dienstleister und lasse mich gegen FSME impfen. Meine letzte Impfung ist über 12 Jahre her und ich habe immer!!! noch!!! einen Impfschutz, also gibt es nur eine Auffrischung. Zurück im Haus jongliere ich mehrere Themen, aber genau das mag ich ja. Nach dem Mittagessen erleide ich einen Fressanfall und vernichte viel Schokolade *seufz*
Gegen 16 Uhr mag ich aber dann doch nicht mehr und ich fahre mit dem Notebook im Rucksack nach Hause. Ich will schauen, ob ich mit dem Ding zu Hause online und ins Firmennetzwerk komme. Noch einen kurzen Spaziergang eingebaut und dann ab zum Mädi. Die ist so halb gut aufgelegt, es gibt aber keine großen Tragödien. Herr Hase lässt sie seit dieser Woche auch über Mittag bei der Tagesmutter und ich habe den Verdacht, dass das kleine Ding müde ist, weil sie in der Betreuung den Mittagsschlaf früher aber kürzer halten. Aber was sie schon alels weiß und sagen kann! Ich bin immer wieder geplättet, sie kennt ihre Bücher schon so gut, manchmal wirkt es so, als würde sie daraus lesen.
Sonst ein ruhiger Abend, ich kläre mit Herrn Hase ab, dass sich das Finanzamt geirrt hat und er doch mehr zurückbekommt, lege die Bürokleidung für morgen raus und gehe selbst schlafen. Jetzt bin ich doch müde, außerdem tut mir der geimpfte Arm weh und ich habe Kopfschmerzen. Nebenwirkungen der Impfung. Alles besser als eine Enzephalitis.
Der aktuelle Wallander reißt mich nicht so raus und so drehe ich bald ab.

Mittwoch, 22. Mai 2019

Tag 2151 - Unterton


Einmal eine halbwache Unterbrechung, ich beschließe aber noch im Halbschlaf, nicht auf’s Klo zu gehen. Das nächste Mal wache ich auf, weil der Kater im Bett spazieren geht.
Nanu, was will er denn? Zuerst glaube ich, dass es schon acht Uhr ist, aber dann hätten wir alle verschlafen. Beim genaueren Blick auf den Wecker sehe ich, dass ich ihn nicht gestellt habe und es erst kurz vor sechs ist. Also aufgestanden, dem Kater das heute verdiente Leckerli geben, ab in die Arbeit. Ich bin heute halt eine halbe Stunde später dran, das ist auch in Ordnung.
Meetings am Vormittag. Mein Hauptessenspartner ist krank, da ich aber ohnehin ein „ich mache mich selbst auch mit anderen Leuten bekannt“-Vorhaben habe, gehe ich alleine in die Kantine und setze mich zu Kollegen, mit denen ich sonst nur am Rande zu tun habe. Das wirkt zwar streckenweise ein bisschen gezwungen, kann aber durchaus nett sein.
Ich beschreibe mich selbst als introvertiert, aber ich bin jetzt groß genug um über meinen eigenen Schatten zu springen. Eine Karte für das Konzert der musikalischen Neuentdeckung gekauft.
Nachmittags langes, aber interessantes Meeting.
In einem Gespräch mit einer Kollegin erfahre ich, dass ihre Mutter einen inoperablen Krebs hat, damit kann ich noch umgehen. Als unabhängig davon Stunden später jemand erzählt, dass er dreimal hintereinander die Grippe hatte und der Vorgesetzte dann dachte, er hätte Krebs, trifft mich mehr. Ich sage nur lapidar: „Das dauert aber länger als zwei Monate“ und schaue aus dem Fenster. Es wird nie aufhören.
Heimgehen zum Mädi, ich vermisse sie untertags. Anfangs war ich froh, in die Arbeit für mich zu sein, jetzt geht mir mein kleines Monster sehr ab. Ruhiges Abendprogramm.
Wenn ihr etwas nicht passt oder sie etwas nicht machen will, legt sie sich nun auf den Boden. Ich hatte mal eine Bulldogge, die ähnlich gearbeitet hat.

Nebeninfo: Das Mädi sagt seit ca. zwei Wochen auch „ja“, meistens mit einem schelmischen Unterton. Große, große Mädiliebe <3

Dienstag, 21. Mai 2019

Tag 2150 - Helm und Gehörschutz


Ganz gut geschlafen, aber trotzdem ziemlich verpeilt aufgestanden, früh in der Firma gewesen. Da ist es ruhig, wir diskutieren ein Dokument, aber nicht einmal das besonders hitzig.
Nachmittags bin ich bei einer Betriebsbegehung dabei, mit Helm und Gehörschutz stiefele ich über das Gelände. Sehr interessant.
Ich habe im Rucksack meine Sportsachen dabei, die große Frage ist: Gehe/Fahre ich heute wieder zum Studio und drehe dort kurz vor der Tür um?
Ich fahre mit der Straßenbahn, durch die Begehung hab ich schon genug Schritte, laufe die paar Meter zum Sportstudio und!!!!! Gehe rein!
Eine sehr angenehme Wirbelsäulenstunde folgt, wie immer bin ich danach sehr froh, dort gewesen zu sein. Ich hoffe, ich schaffe es wieder regelmäßig zu gehen.
Daheim will mich das Mädi nicht begrüßen, nach einer Weile kommt sie aber und lässt sich in den Arm nehmen. Wir spielen und singen noch ein bisschen, dann gibt‘s Abendessen. Wäsche aufhängen, lesen, auf Instagram sehen, dass einer der musikalischen Neuentdeckungen im Oktober nach Wien kommt. 
Ein guter Tag.

Montag, 20. Mai 2019

Tag 2149 - Auf die Spitze


Hundemüde kurz vor dem Wecker aufgewacht, aber störungsfrei geschlafen. Glaube ich.
Aber dann wird das ein richtig beschwingter Tag, an dem ich gute Laune hab. Ich bin für meine Verhältnisse kommunikativ, sehe mir im Büro eine Pressekonferenz der „Wir sind von da“-Partei an und könnte kurz fast kotzen, ich ärgere mich aber nicht weiter darüber, sondern schließe einfach das Browserfenster. Zu Mittag hol ich mir etwas vom Supermarkt, setze noch einen drauf, als ich mich dazu genötigt fühle.
Blöd kommen braucht man mir nicht, heute ist ein Tag, an dem ich das lachend auf die Spitze treibe.
Heimgehen mit der Lieblingsmusik auf den Ohren, spielen, singen und tanzen mit dem Mädi. Sie hilft mir die Wäsche von der Waschmaschine in den Trockner zu geben.
Beim Abendessen schmiert sie sich die Kartoffeln in die gestern gewaschenen Haare, funktioniert gut als Festiger, man sieht aber Rückstände. Herr Hase und ich trinken darauf  ein Schlückchen von seinem Geburtstags-Gin, der wirklich gut ist.
Ich bin mit der gegen Schluss etwas langweilig gewordenen Autobiographie von Bruce Dickinson fertig geworden und habe momentan kein neues Buch am Start, also lese ich noch ein bisschen im Internet und mache die Augen zu.

Sonntag, 19. Mai 2019

Tag 2148 - Tutanchamun


Die ganze Familie schläft bis acht oder länger. Ich hab’s dringend notwendig, die anderen anscheinend auch. Das Mädi ist heute überhaupt eine Schnarchnase, auch zu Mittag ist sie kaum aus dem Bett zu kriegen. Immer öfter dürfen wir übrigens ihre Wutanfälle aushalten -> Was, es gibt nicht noch mehr Snacks? Ich krieg einen Anfall und will dann auch nicht mein geliebtes Kinderjoghurt essen!
Volle Gackwindel? Oh, lass uns drüber reden, aber nicht frisch wickeln, das ist ein Eingriff in meine Souveränität!
Manchmal sehr süß, aber auch anstrengend. So sind’s, diese Kleinkinder.
Wir geben jetzt peu a peu die Babysachen her, am Nachmittag nehme ich den neuen Buggy (auch der Kinderwagen wird verkauft oder verschenkt), das Mädi setzt sich rein und wir hängen einen großen Sack voller 62/68-Sachen dran und fahren zum Caritas-Container. Der Kinderwagen muss noch einmal durchgeputzt werden, der Autositz und die Trage sind dann auch noch dran. Ab morgen bleibt das Mädi auch zum Mittagsschlaf bei der Tagesmutter, Herr Hase wird sie, wenn er wieder arbeitet, erst am Nachmittag abholen können. In ihrer Abwesenheit wird das Kinderzimmer vorbereitet, momentan will aber niemand, dass sie in ihrem eigenen Zimmer schläft.
Einmal baden und Haare waschen für das Mädi, das Föhnen wird ihr wie so oft zu langwierig und sie flitzt raus zu ihrem Papa. Als Herr Hase sie hinlegt, stelle ich fest, dass der Fernseher, den wir ja erst seit sechs Jahren haben, eine Arte-App hat. Wir bleiben bei der Doku über Tutanchamun hängen.

Auch heute wieder nicht zum Sport gegangen....

Samstag, 18. Mai 2019

Tag 2147 - Türkis-Blau


Zu früh aufgewacht, das Mädi hustet und das war’s mit Schlafen für mich. Ich bin müde und ärgere mich.
Am späten Vormittag geht’s dann plötzlich rund, das steht in den Nachrichten was von Rücktritt des Vizekanzlers, Pressekonferenz… Kommt uns gerade die Regierung abhanden?
Wir schalten den großen Fernseher ein und streamen – tatsächlich: der Herr Vizekanzler ist über seine eigenen Minderwertigkeitskomplexe und Arroganz gestolpert und muss gehen.
Das ist hier mit Sicherheit kein politischer Blog, ich hab auch in den meisten Fällen keine Ahnung und halte daher meine Klappe, aber dazu habe ich eine Meinung: Diese Leute sind in ihrer Doppelmoral gefährlich. Ich kann aber auch die Menschen verstehen, die sie wählen: Ich selbst meide gewisse Gegenden, einfach weil es mir graust. Ungepflegt, überall hin spuckend, Jogginghose, 3er BMW, schon Babys McDreck zum Essen geben, adipös, zugehängt, ihren Mist überall hinhauend. Ich glaube nicht, dass das ein Nicht-von-hier-Problem, sondern ein Schicht-Problem ist.
Meine Mutter kommt von einem Städtetrip in Westeuropa zurück und fragt sich, was das Ganze soll. Wir stellen uns nun drauf ein, dass wir im Herbst Neuwahlen haben. Das war’s dann mit Türkis-Blau.

Freitag, 17. Mai 2019

Tag 2146 - Unterschreiben


Ich wache früh auf, sehe aber keinen Grund deswegen gleich in die Arbeit zu gehen.
Also Küche und frühstücken, ich lese bis Herr Hase aufsteht, gegen 07:30 verlasse ich das Haus. Das Mädi schläft noch, die kleine Schlafmütze. Die Nächte sind jetzt wieder ok, ich schlafe halt nicht gut und bin meistens beim kleinsten Geräusch wach.
In der Arbeit ist es ruhig, das Highlight des Tages ist das Unterschreiben meiner Teilzeitvereinbarung. In drei Wochen bin ich dann auf die Stunden gesehen einen Tag weniger arbeiten, auch werde ich vermutlich einen Tag Homeoffice machen. Ich tanze in meinem Kopf, ob’s die ersehnte Erleichterung ist wird sich zeigen. Als ich mich dann selbst austricksen will und zum Sportstudio einen anderen Weg nehme, zeige ich mir selbst den Mittelfinger, biege ab und gehe Kleidungsbasics einkaufen, schleppe mich und den Rucksack mit den Sportsachen heim und bin müde. Tja, das war wohl nix.
Ich kann es mir nur so erklären, dass ich grad so ausgelaugt bin, dass es halt nicht mehr geht. Ich nehme mir vor, nicht allzu streng mit mir zu sein. Ich bin eine müde Mama mit und glaube auch nicht, dass ich dieselbe Leistungsfähigkeit wie vor dem Krebs bzw. der Chemo habe.

Donnerstag, 16. Mai 2019

Tag 2145 - Punkt


Ein Kollege und ich wollten heute mitten im Meeting aufstehen und eine rauchen gehen. Der Punkt dabei ist: wir sind beide seit Jahren Ex-Raucher.
Den Wallander unterbrochen, da das nächste Band in der Onleihe gerade verborgt ist. Stattdessen lese ich auf Empfehlung die Autobiographie von Bruce Dickinson, ist ganz amüsant.
Mehr gibt es (von) heute auch nicht zu sagen.

Mittwoch, 15. Mai 2019

Tag 2144 - Hadern


Ich glaub, ich hab ganz gut geschlafen, ich wache kurz nach fünf Uhr auf.
Ein geschäftiger Tag, ich gehe es an. Zuerst hab ich mich um eine Rheumatologin gekümmert. Ich soll nochmal meine ANA-Werte ansehen lassen. Trotz Privatordination bekomme ich einen Termin in sechs Wochen, die Dame ordiniert nur einen Tag in der Woche. Wir werden sehen.
Danach drucke ich die Nebenwirkungen meiner Chemo aus, mein Neurologe hat mir das aufgetragen, weil ganz ehrlich: Er weiß allmählich auch nicht mehr, was es sein könnte. Aus seinen Andeutungen und Fragen hab ich das letzte Mal abgeleitet, dass er Lupus als eine Option sieht. Ich kann mich aber nicht erinnern, einen Schmetterling im Gesicht gehabt zu haben.
Ich google also nach Taxotere, Epirubicin und Herceptin, ich schiebe die Aufgabe schon zwei Wochen vor mich her und schaffe es, als ich mich dazu aufraffen kann, minutenlang nicht, das Zeug zu formatieren und auszudrucken. Ich fühle mich wie gelähmt, ich will damit nichts mehr zu tun haben. Auch sechs Jahre danach hadere ich immer wieder mit dem Geschehenen.
Daheim kracht’s wieder. Es wird Zeit, dass der Sommer kommt.

Dienstag, 14. Mai 2019

Tag 2143 - Lesen, duschen, schlafen


Einmal aufgeweckt worden, aufs Klo gegangen und weitergeschlafen. Um 05:30 vom Wecker wach geworden.
In der Arbeit wieder ein super dringendes Projekt auf den letzten Drücker bekommen, es wird sich auch nie ändern. Heute habe ich eine Verabredung zum Mittagessen, von der ich mich fast ein bisschen fürchte. Ich habe mich in den letzten Wochen distanziert, da ich mit dem Verhalten bzw. der Nachrede nicht einverstanden war. Das Gegenüber scheint sich gemäßigt zu haben, der Ton ist wieder in Ordnung.
Nachmittags weiter gewurschtelt, etwas skeptisch heim gegangen, da es in dem super dringenden Projekt wieder Verzögerungen gibt.
Ich gehe von der Ubahn direkt zum Sportstudio und entscheide ca. 500 Meter davor, dass ich zu müde bin, keine Lust hab, das nichts mehr geht. Wobei entscheiden… Das war eher ein Stecker ziehen.
Also mit Riesenumweg nach Hause gegangen, wenigstens meine Schritte habe ich zusammen bekommen. Im Nachhinein kann ich mich aber nur mehr verschwommen daran erinnern, später in den Bus gestiegen zu sein, von daher also die richtige Entscheidung.
Zuhause sehe ich den Brief vom Labor, diese Honks schaffen es aber nur, mir die Honorarnote zu schicken, der Befund selbst ist noch auf den Postweg. Ich raunze das Labor bzw. die arme Person am Telefon einmal an und beschließe, dass dieses Labor mein Blut nicht mehr in die Hände bekommt. Zur schlechten Laune wird mir dann auch noch kalt, ich nehme eine Decke und das Mädi und schaue Buch.
Ich schalte einfach runter, die Wäsche lege ich zusammen, als das Mädi noch wach ist und nicht erst dann, wenn sie schon im Bett ist. Ich nehme mich raus.
Für das schlechte Gewissen wegen des fehlenden Sports mache ich Kniebeugen. Das Thema muss halt insgesamt noch bis zur Elternteilzeit warten. Diese Vereinbarkeitsgacke ist eine riesengroße Lüge.
Lesen, duschen, schlafen.

Montag, 13. Mai 2019

Tag 2142 - Ringelringelreia



Ui, was für eine Nacht. Das Mädi fängt gegen 22 Uhr zu husten an, ich entscheide, ins Wohnzimmer zu wandern. Und wie man’s macht, es ist verkehrt, die restliche Nacht war Ruhe. Ich hab dafür auf dem Sofa denkbar schlecht geschlafen.
In die Arbeit gewankt, dort hat sich der Konflikt als nicht so tragisch erwiesen, ich gebe meinem Chef aber einen kurzen Abriss. Vor mich hingearbeitet, das Mittagessen ist heute ein Sandwich. Montags hab ich wie immer gern meine Ruhe, das wird auch mein Homeoffice-Tag werden. Nachmittags ein Meeting im fahrenden Lift abgehalten, einmal rauf, runter, wieder rauf, runter…
Ich habe das große Glück eine neue Kollegin bekommen zu haben, mit der es flutscht.
Um 15 Uhr geh ich heim, ich habe mich ein paar Mal im Spiegel betrachtet, ich seh so müde aus wie ich mich fühle. Im Bus lese ich den Wallander weiter, das letzte Stück gehe ich zu Fuß heim, meine Schritte, Sie verstehen. Daheim mit dem Mädi spielen, sie hat heute eine Untertasse zerdeppert und sich auch gleich daran geschnitten und trägt nun ein Pflaster an einem Finger. Ich muss ungefähr 50mal Ringelringereia singen, das Mädi duldet kein Schwächeln. Nebenbei mach ich weiter Wäsche und werde vom Mädi auf das Deckenlager im Wohnzimmer zum Schlafen geschickt.
Herr Hase bringt das kleine Ding ins Bett und ich erledige den Rest der Wäsche. Duschen, lesen, Schlafen. Wah, es ist wirklich, wirklich anstrengend. Ich hoffe auf eine bessere Nacht, ich will morgen wieder zum Sport gehen.


Sonntag, 12. Mai 2019

Tag 2141 - Extra


Wieder nicht durchgeschlafen, das Mädi wimmert gegen drei oder vier nach Wasser. Dann wieder aufgewacht von ihren Trinkgeräuschen. Woah, ich mag nicht mehr.
Es kracht dann auch noch beim Frühstück ordentlich. Wobei ich das Kind sehr selten anschreie, das Opfer ist Herr Hase.
Die beiden gehen daraufhin bald, ich bleibe daheim, ich bin zu müde für Sport. Extra noch quälen wird ich mich nicht.
Dafür lese ich meinen Wallander weiter, gehe ich die Badewanne, wasche Wäsche, sauge einmal durch. Als Herr Hase und das Mädi nach Hause kommen, haben sich die Wogen wieder geglättet, ich schlafe zu Mittag eine Runde neben dem Mädi und dann geht’s mir endlich besser. Ich bin wieder friedlich und kann den Nachmittag mit der Familie entspannt verbringen.
So kann’s natürlich nicht weitergehen, wird es aber auch nicht. Nur noch vier Wochen Vollzeit, mit der 30-Stunden-Teilzeit wird es hoffentlich besser. Draußen war ich heute nicht. Mental bereite ich mich auf einen möglichen Konflikt in der Arbeit vor. Hab ich schon mal erwähnt, wie stur ich sein kann und wie wenig ich ich mir gefallen lasse?

Freitag, 10. Mai 2019

Tag 2139 - Auf's Schlafen freuen


Ui, wieder nicht gut geschlafen, das Mädi hustet und ich liege danach eine Stunde wach um dann vom Wecker aus dem Schlaf gerissen zu werden. Ich würde ja gern noch eine Weile schlafen, aber das mag mein Hirn nicht mehr, also setz ich mich in die  Küche, ich hab keine Lust in die Arbeit zu gehen.
Wenigstens seh ich so noch das Mädi, als sie gegen sieben aufwacht, braucht sie erst eine Portion Mamakuscheln. 
In der Arbeit krieg ich so nebenbei eine Auseinandersetzung zwischen Kollegen mit, die sehr wahrscheinlich auch Auswirkungen auf mich haben wird. Danach Mittagessen in einer größeren Runde, wir haben unseren Spaß, man merkt aber auch, dass die Situation mehrere Mitarbeiter gewaltig nervt. Ein Buddy geht fix, bei einer Kollegin hab ich starke Bedenken.
Sport lass ich ausfallen, auch weil ein Meeting länger dauert. Aber ich kann auch einfach nicht, dieses zerstückelte, unterbrochene Schlafen macht mich fertig. Also heimgehen, mit dem Mädi spielen und auf’s Schlafen freuen.

Donnerstag, 9. Mai 2019

Tag 2138 - Durchgeschlafen

Durchgeschlafen. Ich konnte tagsüber mit diesem Glück gar nichts anfangen und war ständig nur am Gähnen, selbst dem wenig gesprächigen Kollegen gegenüber ist das aufgefallen.
Vor mich hingearbeitet, vormittags eine tadelnde Mail verschickt, sogar eine einsichtige Antwort bekommen, damit hab ich nicht gerechnet.
Zum Mittagessen bin ich abgehauen, hab mir Maki und Dessert schmecken lassen. Danach noch Meetings und ein bisschen Arbeiten. Ohne diese Termine hätte ich viel Zeit.
Abmarsch nach Hause, ich gehe heute eine Alternativstrecke, damit ich wenigstens noch ein paar Schritte zusammenbekommen. Daheim läuft mir das Mädi lachend entgegen.
Sie hat heute einer Kumpeline mit dem Spielzeughammer auf den Kopf geschlagen, das andere Kind hat zwar nicht mal geweint, aber es gibt natürlich ein Gespräch dazu. Sie versteht auch, dass das nicht in Ordnung war und sagt mehrmals: „Kumpeline, aua.“ Als sie mir später unabsichtlich weh tut, umarmt sie mich gleich und sagt „Bussi, Bussi.“
Sehr leckeres Abendessen, überhaupt bin ich heute nur am Essen bzw. würde ich die ganze Zeit essen wollen.
Ich erzähle Herrn Hase noch das Ergebnis meiner EU-Wahl-Simulationswahl, jedes Mal bin ich entsetzt über das Ergebnis, irgendwann sollte ich mich damit abfinden, dass das bei mir nichts mit Herkunft und Erziehung zu tun hat. Wir sprechen noch über das Programm am Wochenende, das Wetter soll wieder hässlich werden.
Küche aufräumen, Duschen, Lesen, Schlafen. Die Woche ist dahingerast.

Mittwoch, 8. Mai 2019

Tag 2137 - Termine


Eine Stunde vor dem gestellten Wecker aufgewacht, also quasi zur normalen Aufstehzeit.
Na gut, dann geh ich halt in die Küche Kaffee trinken und lesen. Ich habe heute um acht einen Termin an einem anderen Standort, vorher ins Büro fahren mag ich nicht. Als ich um sieben die Wohnung verlasse, schnarchen Herr Hase und das Mädi noch. Ich gehe zur Straßenbahn und steige drei Stationen vor dem eigentlichen Ziel aus, so früh bin ich dran. Ich kenne die Gegend hauptsächlich von Vorbeifahren, eigentlich ist es ganz nett, doch irgendwie auch heruntergekommenes Wien. Ich treffe pünktlich zum Termin ein und der ist dann auch sehr interessant. Zwei Stunden später fahre ich in die Firma zurück, esse alleine zu Mittag, weil die Buddys nicht in die Kantine wollen oder irgendwo verstreut sind. Nachmittags wieder zweistündiger Termin, auch aufschlussreich. Danach noch administratives Blabla. So semizufrieden nach Hause gefahren.
Daheim komme ich in eine leere Wohnung, Herr Hase und das Mädi sind noch unterwegs. Ich nehme zwei Briefe vom Sozialministeriumservice aus dem Briefkasten, da hat sich wohl etwas überschnitten. Für mich hat der einen Tag spätere abgeschickte Brief Gültigkeit, ich muss Mitte Juni zur Untersuchung antanzen. Man darf gespannt sein, was rauskommt. Hier gefällt mir das österreichische Beamtendeutsch aber gar nicht, sie schreiben „eingeladen“, ich lese aber „vorgeladen“.
Kurz nach mir kommen Herr Hase und die Kleine heim, ich werde zum Hände waschen und Bücher anschauen eingeteilt. Ich merke, wie müde ich bin, mein Armband zeigt 15000 Schritte an und ich mag heute nicht mehr. Die Waschmaschine läuft aber und ich muss den kleinen Punk noch baden. Beim Abtrocknen und Eincremen sage ich ihr: „Mama sagt ja, das Mädi sagt immer nein.“, das amüsiert sie so sehr, dass sie es in ihrem Kleinkindkauderwelsch mehrmals nachspricht und kichert. Zum Anbeißen, dieses Ding.
Noch ein bisschen tanzen, Bücher anschauen, Milch reichen, Herr Hase bringt sie ins Bett. Ich hänge die Wäsche auf, dusche, erzähle dem Mann von meinem Vormittagstermin und bereite dabei mein Frühstück zu. Ein paar Seiten lesen und dann aus, vorbei, ich will nur mehr schlafen. Es ist 22 Uhr.

Dienstag, 7. Mai 2019

Tag 2136 - Hände waschen


Die Nachtruhe ist früh vorbei, um vier hustet das Mädi länger und die Nacht ist somit für mich gelaufen. Dafür bin ich noch zeitiger als sonst in der Firma, die ersten Mails gehen lange vor sieben Uhr raus.
Ansonsten ein ruhiger Tag, der vor sich hinplätschert. Ist aber auch ok so, ich bin sehr müde. Mittag mit einem der Buddys, wir sprechen im weitesten Sinne über Emanzipation.
Abstimmung mit meinem Chef, ich werde für ein weiteres Projekt eingeteilt.
Lange bleibe ich heute nicht, ich hüpfe in die U-Bahn und gehe zur Wirbelsäulengymnastik. Dort ist zwar eine Vertretung, die ist aber meine aktuelle Lieblingstrainerin, die Stunde ist sehr toll. Danach weiter zum Supermarkt gerannt, danach zum Schlosser, meinen nachgemachten Schlüssel abholen.
Ankunft daheim, das Mädi läuft mir entgegen und will gleich tanzen. Und Hände waschen. Abendessen, Bücher schauen, es ist immer derselbe Ablauf, aber das brauchen Kleinkinder angeblich ja so.
Das Mädi überreicht Herrn Hase die Geburtstagsgeschenke bzw. nimmt sie von mir entgegen und wirft sie ihrem Vater dann hin. Ich lege mich früh hin und lese noch ein bisschen, mag aber dann nicht mehr. Ich glaube, ich zähle bald die Tage bis zur Elternteilzeit.

Montag, 6. Mai 2019

Tag 2135 - Konfliktpotential


Ein ziemlich ruhiger Montag.
Kurz vorm  - etwas später gestellten – Wecker aufgewacht, im Bad rumgetrödelt, Trockenshampoo gesprüht, kurz vor sieben im Büro gewesen. Ausgeschlafen gewesen, den ganzen Tag über.
Dort entspannt vor mich in gearbeitet, wir sind in einer Phase, in der es nicht mehr stressig ist.
Kann es sein, dass sich Ü50-Männer von Ü30-Frauen beruflich bedroht fühlen? Ich sehe da ein bisschen Konfliktpotential…
Mittagessen heute mit den Buddys, einer hat sein Homeoffice verlassen. Frühes Abrauschen, Herr Hase hat morgen Geburtstag und ich muss noch ein paar Sachen besorgen. Im ersten Bezirk rumgelaufen, dann in die U-Bahn weiter Richtung nach Hause, aber kurz davor noch einen Abstecher gemacht. Es sollte etwas für den Herrn dabei sein.
Das Mädi ist sehr aufgedreht und wieselt durch die Gegend, hatte in der Kindergruppe eine kleine Auseinandersetzung mit dem Nachbarsmädchen. Die zwei Blondies haben das so gelöst: Schmierst du mir eine, geb ich dir auch eine. Weiter so, Mädels!
Spielen, Abendessen, Bücher anschauen, Herr Hase legt das kleine Ding schlafen, ich verpacke in der Zeit die Geschenke. Haare waschen, frühes Hinlegen. Für einen Montag ganz ok. Nur noch fünf Wochen Vollzeit arbeiten.

Sonntag, 5. Mai 2019

Tag 2134 - WMDEDGT 05/19


WMDEDGT bedeutet "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" von und mit Frau Brüllen.

Gegen 07:30 aufgewacht, wieder Gehuste in der Nacht, aber insgesamt bin ich etwas erholter als die Tage zuvor.
Vor meinem ersten Kaffee schauen wir schon Buch, so geht das munter weiter bis kurz vor zehn. Es regnet und hat ca. 5 Grad, die Aussichten sind nicht sehr berauschend. Wir stecken die Kleine in einen Matschanzug und dann gehen sie und Herr Hase mit Regenschirm bewaffnet zur Oma. Herr Hase scheint zu merken, dass ich irgendwie am Limit bin und übernimmt viel die Kleine. Ich gehe bei dem bescheidenen Wetter nicht zum Sport, sondern nutze die Zeit ohne Kleinkind. Einmal bei allen Zimmern mit Parkett den Boden aufräumen, saugen und wischen. Küche aufräumen.
Nachdem das Mädi wieder zu Hause ist und zu Mittag gegessen hat, lege ich sie schlafen. Nachdem ich gestern die Verbindungsprobleme von Herrn Hase gelöst habe, sitzen wir danach beide mit aufgeklappten Laptop da und machen unsere Steuererklärung. Normalerweise mache ich die sofort Ende Februar, weil ich ungern Kohle liegen lasse, aber es ist sich bis jetzt nicht wirklich ausgegangen.
Die Erklärung zahlt sich laut Vorberechnung richtig aus, auch wenn ich 2018 nichts verdient habe, also auch nicht wirklich Steuern bezahlt habe. So schreiben wir fast alles bei Herrn Hase ab, wer’s kriegt ist egal.
Das Mädi schlaft lange, bis zum Abendessen spielen wir, tanzen wir und machen Turnübungen. Das Mädi ist sehr geschickt und klettert wie eine Eins. Tanzen hingegen will sie am liebsten auf dem Arm, mit elf Kilo schon eine Herausforderung. Sie ist aber sichtlich begeistert, wenn ALLE! *fingerzeig* zu Hause sind und schafft uns schon mal an, ALLE aufstehen, ALLE hinlegen, ALLE tanzen!
Vor dem Abendessen versuch ich ihre Kopfhaut mit Antischorfdings einzureiben, es gibt Protest, Geschrei, Winden und Arme wegstoßen. Alles ist ein Eingriff in ihre persönliche Freiheit. Kleinkinder! Unter dem dichten beigeblonden Haar ist aber noch Schorf und den sollten wir wegkriegen.
Sie isst die Sonntagsnudeln am liebsten ohne Sauce, kann sie kriegen, danach geht es schnurstracks in das vorgeheizte Bad. Das Mädi liebt Baden, Haare waschen ist aber genauso wie Kopfhaut einreiben ein terroristischer Akt für sie. Spielen mit der Gießkanne in der Badewanne, Föhnen (das geht), Badezimmer mal auf links drehen. Als sie halbwegs trocken und angezogen ist, schicke ich sie weiter zu ihrem Vater. Ich muss das Bad renovieren.
Herr Hase übernimmt den Rest, spielen, Bücher, Milch, Zähneputzen, schlafen legen. Ich lese den zweiten Wallander-Teil fertig, verzichte aufs Haare waschen, ich will morgen nicht wie ein explorierter Kaktus aussehen.
Minus heute: Ich war nicht draußen. Plus: Ich habe kaum Schoko gegessen.


Samstag, 4. Mai 2019

Tag 2133 - Oja


Das Mädi hustet in der Nacht, wacht dadurch zwar nicht selbst auf, aber ich bin damit wach. Marschiere auf’s Klo, meine Blase ist auch nicht mehr das, was sie mal war.
Diese Unterbrechungen, sie machen mich echt mürbe.
Unausgeruht aufgewacht, Herr Hase geht bald mit dem Mädi raus, ich ziehe eine zu enge Jeans an und mache mich auf, ein paar Geburtstagsgeschenke für Herrn Hase zu besorgen. Sehr erfolgreich bin ich nicht. Die Laune ist auch eher nicht so toll, die Hose drückt auf’s Kreuz, das hab ich von der elenden Schokofresserei. Ich bin aber so müde, dass das Gemüt eher düster und Appetit zügellos ist. Da hab ich nach der Schwangerschaft wieder so schön abgenommen gehabt und jetzt das. Man kann sagen, dass ich frustriert bin, oja.
Den Rest des Tages mit dem Mädi verbracht, zwischendurch immer den Wallander weitergelesen. Zu Mittag schnarcht zwar die Kleine, aber ich liege nur im Bett und kann nicht schlafen. Nachmittags tanzen, singen, Bücher schauen. Das Mädi merkt sich alles, kann Buchtitel sagen, sodass man glauben könnte, dass sie das runterliest. Ich bin sehr begeistert von und stolz auf sie.

Freitag, 3. Mai 2019

Tag 2132 - Mombie


Früh in die Arbeit gegangen, wir wollen noch etwas fertig kriegen.
Den Vormittag über damit beschäftigt gewesen, das Chaos zu bekämpfen. Auch heute so lala. Zwischendurch eine Stunde lang Blabla zuhören müssen, naja, wenn’s bezahlt wird. Meine Zeckenschutzimpfung administriert, auch so ein Kapitel für sich, Hartnäckigkeit hilft, dauert aber.
Zu Mittag mir die Veränderungstatsachen des Buddys weiter angehört, Reisende soll man nicht aufhalten. Seit wir nicht mehr im selben Team arbeiten, haben wir nicht mehr so viel miteinander zu tun, aber er wird mir abgehen, der Kollege.
Nachmittags zur Wirbelsäulengymnastik geschleppt, die Trainerin spricht mich in der Umkleide mit meinem Vornamen an, ich war anscheinend oft genug hier. Eine sehr entspannende Einheit, die Gleichgewichtsübungen funktionieren gut – für meine Verhältnisse.
Heimgehen, das Mädi freut sich mich zu sehen, Spielen, Abendessen, Schlafen. Die Woche hatte in sich, wenn das kleine Ding nicht nachts auf war, hat sie gehustet, ich bin komplett fertig. Mombie halt.

Donnerstag, 2. Mai 2019

Tag 2131 - So fertig


Eine ungestörte Nacht.
Herr Hase erzählt mir zwar am Tag, dass das Mädi in der Nacht mal „Mama“ gesagt hat, ich muss aber so tief geschlafen haben, dass ich nichts mitbekommen habe. Um 05:45 brummt mich der Wecker aus dem Schlaf. Ich drücke mir einen Kaffee runter und bemerke am Mahlwerkgeräusch, dass es das jetzt mit den Bohnen war. Kein Kaffee mehr zu Hause, auch im Abstellraum nichts.
Ich kann nicht den letzten Kaffee trinken und dann einfach in die Arbeit gehen, das kann meine Persönlichkeit nicht. Gegoogelt, wann die Tankstelle vorne auf der Straße aufsperrt, hingegangen, ein halbes Kilo Bohnen gekauft, heimgelatscht, das Packerl Kaffee neben die Kaffeemaschine gelegt und in die Arbeit weitergegangen. Hat mich geschätzte 20 Minuten gekostet, wann ich meine Schritte zusammenkrieg, ist auch wurscht.
In der Arbeit wieder literweise Kaffee, ich pack das frühe Aufstehen einfach nicht mehr, nicht bei diesen bescheidenen Nächten. Versucht, mit meiner sehr geschätzten Kollegin das Chaos einzudämmen, so semi-erfolgreich. Mit einem meiner Buddys essen gewesen und mitgeteilt bekommen, dass er sich gerade überlegt, welchen anderen Job er annimmt. Da machen sie Infoveranstaltungen um uns zu erklären, dass unsere Jobs sicher sind und checken nicht, dass in der Branche die Firmen um die Mitarbeiter bangen müssen und nicht umgekehrt.
Heimgehen mit einem Zwischenstopp beim Schlosser. Mir ist vor ein paar Tagen einer der Schlüssel in der Haustor abgebrochen, mit der Bestätigung der Hausverwaltung darf ich ihn nachmachen lassen.
Mädi und Herrn Hase am Spielplatz angetroffen, reingehen, spielen, Abendessen, beim Duschen draufkommen, dass es nur lauwarmes Wasser gibt. Bei den Stadtwerken angerufen, sie schicken einen Techniker, eine Blitzumfrage bei den Nachbarn ergibt, die ganze Anlage hat kein heißes Wasser. Bibbernd geduscht.
Frühes Schlafen gehen, ich bin so fertig.

Dem Mädi geht es besser, sie hat aber noch Durchfall und ist heute zu Hause geblieben, jetzt ist das ja noch easy. Interessant wird es, wenn wir beiden wieder arbeiten gehen und sie wird krank, ich seh uns schon in Schichten in die Arbeit gehen.

Mittwoch, 1. Mai 2019

Tag 2130 - Magendarm


Die Nacht war diesmal ok, nur sehr früh zu Ende. Um 05:30 weint das Mädi, Herr Hase geht mir ihr raus und kommt irgendwann mit ihr wieder. Was ich da noch nicht wusste: Das Mädi hat in der Zwischenzeit einen neuen Pyjama an. Das Geschrei kommt nämlich daher, dass ihr schlecht ist und sie kotzen musste. Zehn Minuten später kotzt sie auf den neuen Schlafanzug, die Decke und das Leintuch. Der Schlafsack liegt schon in der Wäsche.
Ich springe aus dem Bett und versorge das arme Mädi. Fieber hat sich keines, nur schlecht ist ihr. Sie wird noch ein paar Mal kotzen und damit auch umgezogen werden. Herr Hase und sie gehen auch kurz mal raus, kommen aber bald wieder zurück, die Kleine ist müde. Sie schläft ohne Unfälle im frisch bezogenen Bett ein paar Stunden, danach ist ihr zumindest nicht mehr übel.
Das Ganze hat sich jetzt nach weiter unten verlagert, sie isst immer wieder und hat danach Durchfall. Wieder umziehen. Gegen Abend wird es besser, wir Eltern sind hundemüde. Ich konnte in der vorverlegten Mittagspause natürlich nicht schlafen und habe schließlich mit der Wallander-Serie angefangen. Liest sich leicht und flockig, gefällt mir.
Nachmittags wechseln wir uns mit der Betreuung ab, spielen und schauen Bücher mit ihr, sie hat zumindest gute Laune.
Das Mädi bekommt zum Abendessen gekochte Kartoffel, wird gebadet und geht später anstandslos schlafen, die Verdauung ist aber noch immer durcheinander. Hoffen wir auf eine ruhige Nacht.