Dienstag, 28. Juli 2020

Tag 2584 - Kabel

Ich schlafe besser. Bis kurz vor dem Wecker, der um 06:30 eingestellt ist.
Wahnsinn! 

Mit dem Mädi gibt's gleich in der Früh Stunk. Wir beide haben einen starken Willen. 
Ich führe danach ein kurzes Gespräch mit der Tagesmutter, damit die mitmacht. Das Mädi wirkt nach dem Anschiss aber kooperativer.

Arbeiten, ich erledige Dinge. Mittendrin komme ich drauf, dass ich kein Kabel für das neue Firmensmartphone mithabe.
Hier ist klar Team Android, jetzt hab ich ein neues Telefon vom angebissenen Apfel. Das Ding kann echt einiges, nur nutzt mir das ohne Auflademöglichkeit nichts. 
Da ich nicht in die Arbeit fahren will, inklusive Umziehen und Herrichten, marschiere ich zu Mittag kurz runter in das Bezirkszentrum, gehe zum nächsten Händler und bin in drei Minuten wieder draußen. 
Im Supermarkt ist wieder Maskenpflicht, aber nicht in den Drogerieketten und auch nicht im anderen Handel. Hä?
Zuhause lädt das Ding tatsächlich, die Authentifizierung ist somit sicher gestellt, um mehr ging's mir nicht.

Herr Hase und das Mädi kommen früh heim, es ist zu heiß um lange draußen zu bleiben. In der Wohnung hat es angenehme 23 Grad, es lebe die Klimaanlage, die ich nur halbstundenweise dazuschalten muss.
Der Nachmittag vergeht mit Spielen - später am Abend kommt ein gewaltiges Unwetter. Wieder einmal.



Montag, 27. Juli 2020

Sonntag, 26. Juli 2020

Tag 2582 - Sintflut

Vormittags will ich in den Park, als ich zur Bushaltestelle marschiere, treffe ich auf die neue Nachbarin nebst Hund.
Die steht vor einem Haus, aus einem Fenster werden Spielsachen runtergeworfen. Hin und wieder blitzt dabei eine kleine Hand auf, die Fenster sperrangelweit offen.
Ich weiß nicht, wie das in anderen Städten mit hohen Häusern ist, aber hier in Wien fallen verdächtig viele Zuwandererkinder aus Fenstern - ich bin auch ebenerdig aufgewachsen, Stockwerke werden nicht immer bedacht.
Die Nachbarin ruft rauf, ich schaffe es ins Haus hinein und finde sogar die richtige Wohnung. Da hat die Mutter aber schon bemerkt, was los ist. Nochmal Glück gehabt, würde ich sagen.
Als ich Stunden später heimkomme, sind die Jalousien unten.

Im Park setze ich mich auf einen Liegestuhl der Stadt Wien und lese ein, zwei Stunden. Mit einem Ohr höre ich den tratschenden Pensionisten zu, mit einem Auge beobachte ich, wie Stühle argwöhnisch bewacht werden.
Der Wetterbericht im Staatsfunk meinte, es bleibt trocken. Das Gewitter sieht das anders, so stehe ich dann eine Weile mit dem Badetuch über Kopf und Tasche unter einer Kastanie rum. Sintflut.


Samstag, 25. Juli 2020

Tag 2581 - Erfolgsmeldung

Das Mädi muss aus dem Elternschlafzimmer ausziehen.
Wir stören uns gegenseitig beim Schlafen. Jetzt muss nur noch das Kinderzimmer gemacht werden, da stehen meine Bücher und dieser Brocken bremst.

Vormittags und nachmittags mit ihr unterwegs gewesen. Sie ist teils schon sehr selbständig, ein anderes Mal muss ich sie vom Klettergerüst runterpflücken wie eine Katze.

Aber Erfolgsmeldung:
Ewig vor mich hergeschoben, noch nie so spät im Jahr gemacht, Samstag abend war es dann soweit.
Steuerausgleich!
Vorher eine Stunde Ablage gemacht, sortiert, eingeheftet, entsorgt.
Einen Familienurlaub rausgekriegt, sehr zufrieden damit gewesen.



Freitag, 24. Juli 2020

Tag 2580 - International

Mein Körper so: Wenn du schon bis Mitternacht unterwegs sein kannst, dann kannst du auch um 5 Uhr morgens wach werden.
Oida!

Ruhig geblieben, aber wie soll's auch anders gehen, wenn man so müde ist. Das Mädi erfolgreich und früh zur Tagesmutter verfrachtet, weiter ins Büro. Dort lerne ich einen neuen Mitarbeiter kennen, der vom Mittelmeer stammt und wirklich herzallerliebst ist.
Tatsächlich ein Präsenz-Meeting gehabt, durch mein Stillsein aufgefallen. Nein, nein, es ist alles in Ordnung, ich war nur unterwegs...
Gelächter...

Später beim Mittagessen sitzen wir zu viert am Tisch, es sind drei Nationen und zwei Hautfarben vertreten. Wien war und ist ja immer noch ein Dorf, allmählich werden wir aber tatsächlich international und mir taugt das richtig. Frühes Abreisen, ich habe einen Spontantermin bei einem Friseur, der auf dem Heimweg liegt, ergattert. 
Meine Haare sehen nämlich schlimm aus, die gebleichten Strähnen sind sehr, sehr strapaziert, der Schnitt ist draußen. Wobei ich nicht weiß, ob es das letzte Mal überhaupt sowas wie einen Schnitt gab.
Der Bus fährt dann nicht, ich gehe zu Fuß und dabei irrtümlich einen Umweg, komme aber nur fünf Minuten zu spät. Die sind angekündigt, somit alles gut. Die Friseurin ist super gesprächig, schneidet aber gut. 
Heimgehen, Gewitter, versuchen den restlichen Tag im Halbwachdasein zu absolvieren.
Funktioniert.
Wer braucht schon Schlaf?



Donnerstag, 23. Juli 2020

Tag 2579 - Freundinnentreffen

Mittelfrüh aufgewacht.
Dank der gestrigen Vorbereitung muss ich nur die bereits hinausgelegten Kleider anziehen und mein Zeugs in den Rucksack hineinräumen.
Das Mädi darf sich wieder ein Kleidchen aussuchen, heute wird es das mit den Katzen drauf.
Es ist ungewohnt, sich in der Früh herzurichten - geh ich nicht ins Büro, schmink ich mich nicht und zieh auch keinen Schmuck auf, prompt vergess ich den sonst obligaten Ring.
Der würde heute auch nicht helfen, ich fühl mich gerade alt, unförmig, irgendwie verwaschen.
Anmerkung: Schon dank Corona zugenommen, aber nach wie vor im Normbereich.
Wahrnehmung ist wirklich... speziell.

Abends nach Monaten wieder ein Treffen mit der Freundin. Wir sitzen tatsächlich im Lokal, Abstand einhalten geht auch ganz gut. Wir bringen uns auf den neuesten Stand, sprechen viel über die Kinder.
Sie weiß noch nicht, dass der Kater nicht mehr da ist, ich sehe Tränen auch bei ihr - wir trinken auf ihn und die 18 Jahre, die wir zusammen waren.
Viel, viel zu spät komme ich nach Hause, das Mädi liegt quer im Bett, noch schnell duschen und schlafen gehen. ich muss morgen wieder ins Büro - auweia.


Mittwoch, 22. Juli 2020

Tag 2578 - Total unspektakulär

Total unspektakulärer Tag.
Fliesen gewischt, noch eine Hinterlassenschaft des Katers entdeckt.
Mein Bärli.

Müde gewesen, trotzdem Oberarm-Training und Stretching durchgezogen, nachdem ich das Mädi ins Bett gebracht habe.
Morgen muss ich ins Büro, am Abend treffe ich endlich wieder eine Freundin, es wird ein langer Tag und ich drehe vor 22 Uhr das Licht ab.
Nach wie vor traurige Stimmung - das dauert jetzt ein paar Tage, danach geht es es erfahrungsgemäß wieder.



Dienstag, 21. Juli 2020

Tag 2577 - Wie ich es wieder gelassen habe...

... also das mit dem Rauchen. Ist ja eh nur grauslich und kostet ein Vermögen.

Die schlechte Stimmung geht aber gleich munter weiter:
Nachdem ich das Mädi zur Tagesmutter gebracht habe, mache ich meinen "Hirn auslüften"-Spaziergang, natürlich hauts mich genau vorm Supermarkt fast auf die Schnauze, weil ich mit der Sandale hängen bleibe. Ich habe ja von Haus aus einen individuellen Gang, dazu noch die Nervenschädigungen, juchhe! Glücklicherweise habe ich eine schnelle Reaktion und es bleibt bei der Akrobatikeinlage.

Eigentlich will ich mich danach voll in das Arbeitsgeschehen reinstürzen, aber schon im ersten Call sagt der Product Owner: "Ich muss mit dir reden, ich hab gekündigt."
Zu Erklärung: Das ganze Service bzw. Produkt hängt am Owner. 
Die Stelle ist zwar schon wieder ausgeschrieben, aber bis da ein neuer kommt, eingearbeitet ist und auch bleibt, vergehen wieder Monate.
Danach war der (Arbeits)Tag für mich gelaufen, ich muss gestehen, viel hab ich dann nicht mehr gemacht.

Zu Mittag das Mädi abgeholt und mit ihr zur Hepatitis-Impfung marschiert, das ging schnell und relativ schmerzlos, sie ist nun durchgeimpft, die Grippe-Impfung macht dieses Jahr dank Corona die ganze Familie mit.

Abends noch ein paar Sachen nachgeholt, die ich wegen meines schockierten Zustands in der regulären Arbeitszeit nicht machen konnte wollte.
Der Buddy ist nicht da, kurzer Abgleich mit einer Kollegin: Auch bei ihr ist die Gacke am Dampfen. Da soll man nicht wieder zum Rauchen anfangen. 
Aber so wie es der andere Buddy meinte: Es kommt ein Neuer. 
Ja, der kommt. Was auch immer: neuer Tag, neuer Owner, neues Jahr....

Montag, 20. Juli 2020

Tag 2576 - Wie ich beinahe wieder...

... mit dem Rauchen angefangen hätte.
Hört sich das dramatisch an? Also so ein bisschen?
Drama ist es für mich keines, aber ein Zeichen, dass das Rundherum zu viel für mich wird.

Der Urlaub war schön, aber auch anstrengend. Das Hotel war in Ordnung, hat sich aber seine 4 Sterne nicht verdient, gleich der Start war nicht optimal.
Dem Mädi hat's gefallen, der Streichelzoo und auch die Therme waren für sie der Hit. Therme gern wieder, das Hotel werden wir nicht mehr wählen.
Nachdem wir daheim waren, war ich so fertig, dass ich nicht mehr klar denken konnte und zwei Tage gebraucht habe um mich zu erholen.
Schlaf war in diesen Tagen wenig und nicht gut.

Wollen Sie noch mehr wissen? 
Das Mädi und das Sauber werden ist voll für den Arsch, Achtung Schenkelklopfer.
Sie weigert sich auf die Toilette bzw. das Töpfchen zu gehen, auch mit der Konsequenz, dass die Windel übergeht und alles nass wird. Ist ihr wurscht. Hauptsache, man hat die Eltern am Gängelband. So fühl ich mich nämlich dabei: an der kurzen Leine gehalten. 
Zu viel Druck, zu wenig Konsequenz hin oder her: Es nervt gewaltig.

Die Trauer um den Kater. Ich hab mich ehrlich gesagt schon gewundert, wie gut ich damit zurechtkomme. Klappt auch gut, nur kommt die Traurigkeit in Wellen und dann kann man nur versuchen, den Kopf oben zu halten und zu warten, bis es wieder besser geworden ist. Mein Bärli.

Dazu kommt das Damoklesschwert Betreuung im Herbst. Die Zahlen steigen wieder, was nach den Lockerungen logisch und wohl auch nicht vermeidbar ist, in Wien (auch in Restösterreich?) dürfen auch die Kindergärten und Schulen aber nicht mehr wegen Verdachtsfällen tagelang zugesperrt werden. Wie das in der Praxis aussehen wird, macht mir Sorgen. Große Sorgen. 
Ich kann nicht neben dem Kind arbeiten, entweder oder. Einer geht dabei immer unter. Am ehesten ich.
Die sechs Wochen im Frühjahr haben mich schon so viele Ressourcen gekostet, ich habe wirklich Angst vor einem erneuten Betreuungsstopp.

Überhaupt, daneben bleiben noch Haushalt, bei dem ich Vorhänge waschen, Böden wischen etc. mehr oder weniger ignoriere und nur das Notwendige mache, die Steuererklärung, die noch nie so lange gelegen ist, die dringend notwendige Finanzplanung.
Yoga und Sport will ich auch machen und irgendwie hab ich das Gefühl, ich bleib über.
Geh ich mit auf Tour, bin ich das fünfte Rad am Wagen, der Wasserträger, bleib ich daheim, ist zwar der Boden sauber, aber das Mädi hat nix von mir gehabt.
Und ich bin schon als kompromisslos bekannt. 

So passiert es dann, dass man in einer Jacke alte Zigaretten findet und so weit ist, sich auf dem Balkon eine anzuzünden. 
Aber keine Sorge.
Ich hab nicht vor 10 Jahren mühsam damit aufgehört, um mir jetzt einen neuen Krebs zu züchten. Nebenbei bemerkt: Der erste Zug ist super, danach ist es nur mehr wäh. Alles stinkt und der - natürlich ekelige - Nachgeschmack hält sich sehr lang.
Das Rauchen zeigt mir aber, das etwas im Moment falsch rennt: Ich muss wieder knallhart priorisieren. 
Und jemanden eventuell nicht so sehr schonen.

Sonntag, 12. Juli 2020

Tag 2568 - Packen am Sonntag

Vormittags geht Herr Hase mit dem Mädi raus.
Ich widme mich meiner Lebensaufgabe: Zusammenräumen.
Die beiden bleiben richtig lange weg, ich schaffe viel und gehe dann noch gemütlich zum Geldautomaten. 
Der Koffer ist auch fast fertig gepackt, ich suche noch die Schwimmscheiben vom Mädi zusammen und überlege, welchen Proviant ich mitnehmen soll.
Morgen geht es für zwei Tage ins Burgenland zu einer Therme. Das Mädi und ich sind alleine unterwegs, mir kommt es vor, als würde ich umziehen, so viel Zeugs muss man mit Kind mitschleppen.
Ich bin gespannt und freue mich auch auf unseren ersten gemeinsamen Urlaub - wir haben uns ja lange damit Zeit gelassen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass das Wegfahren mit einem kleinen Kind entspannend sein kann.

Samstag, 11. Juli 2020

Tag 2567 - Regen am Samstag

Glaub ich zumindest.

Herr Hase nimmt das Mädi mit in die Wohnung von der Oma, die wird nun endgültig ausgeräumt, ein paar Sachen rettet er noch für sich.
Später kommt auch noch sein Bruder und bringt ein paar Sachen. 
Der restliche Samstag vergeht mit Spielen, Fernsehen und Lesen.

Freitag, 10. Juli 2020

Tag 2566 - Schwimmbad

Der Tag soll der wärmste im bisherigen Sommer werden.
Das Mädi schläft noch, als ich unsere Badesachen packe und mich eincreme.
Leider komme ich nicht so gut an den Rücken ran, das wird dann noch ein schöner Sonnenbrand.

Das Mädi hingegen fährt gut eingeschmiert mit mir ins Freibad - in Wien sind die Zugänge limitiert, wir sind aber gleich nach dem Aufsperren da und bekommen noch eine Karte. Im Kleinkinderbereich ist auch nicht viel los, ich nehme den selben Platz wie immer, das Mädi ist natürlich kaum aus dem Wasser zu kriegen.
Einmal marschiert sie auf den Spielplatz, für den Rutschenturm ist sie noch zu klein, sie löst das, indem sie einfach die Rutsche selbst hochklettert und dann runterrutscht.
Oben im regulären Bereich ist schon viel los, Abstand halten geht nicht wirklich. Ich hab aber auch den Eindruck, dass es den Leute wurscht ist.
Am Nachmittag schaffe ich das Mädi dann wieder in den Buggy, wir gehen nach Hause. Ich komme wie immer bei großer Hitze mit knallroten Kopf an.
Mein oberer Rücken ist wirklich verbrannt, der Rest braun. Morgen soll es mal Pause von der ärgsten Hitze geben, ich persönlich hab eh schon wieder genug.

Donnerstag, 9. Juli 2020

Tag 2565 - Wasserspielplatz again

Diesmal allerdings der auf der Donauinsel.
Wir stehen gerade im Wasser herum, da fährt auf dem Weg daneben jemand mit dem Rad vorbei, der mir irgendwie bekannt vorkommt.
Es ist ein Kollege, der in der Nähe wohnt. Herangewunken, wir tratschen ein bisschen und schauen dabei dem Mädi beim Planschen zu. 
Die ist anfänglich etwas schüchtern, als es dann aber ein Eis gibt, nimmt sie das freudig entgegen. 
Schmeißt dann ihre schlanken Beinchen für ein Tänzchen in die Höh und verzieht den Schmollmund, als sich der Kollege wieder verabschiedet.
Wenn die so weitertut, wird das mit 16 lustig.
Am Nachmittag fahren wir wieder heim, der Papa wartet schon.

Das Mädi hat - hoffentlich - eine schöne Auszeit, ich bin jeden Tag erschöpfter.




Mittwoch, 8. Juli 2020

Tag 2564 - Wasserspielplatz 1

Jaja, natürlich früh auf gewesen - scheiß drauf.
Aber so wie eh fast immer Zeit für mich gehabt, bevor das Mädi aufwacht.
Heute geht es zu dem einen Wasserspielplatz, der ganz gut mit dem Bus erreichbar ist.
Wir sind früh dran, im ersten Moment denke ich, dass er geschlossen ist, aber nein, neben uns sind grad nur zwei andere Mütter und Kinder da. 

Das Mädi ist natürlich nicht mehr zu halten, das Wasser kommt direkt aus der Hochquellleitung und ist saukalt, das ist für sie aber kein Hindernis.
Später - als noch andere Kinder da sind, lässt sie sich einmal von einem älteren Mädchen beim Erklimmen des Kletterturms helfen und rutscht dann selbständig. Ich misch mich da nicht ein, wenn sie Hilfe braucht bin ich da, ansonsten lass ich sie machen.
Heute geht ein bisschen früher nach Hause, ich habe endlich einen Termin bei der Fußpflege, hab ja auch nur drei Wochen drauf gewartet. Die  - heute nur Füße - Pediküristin hat ein Visier auf, ich muss die Maske oben lassen. Wir erzählen uns, was seit dem letzten Termin passiert ist. 
Bei mir muss man ja lang warten, bis ich warm mit jemandem werd, hier ist es seit ein paar Monaten soweit. Auch die Pediküristin hat ein Tier verloren, bei ihr war es allerdings unerwartet.
Wir tragen es beide äußerlich mit Fassung. 

Abendessen, das Mädi ist nach den Planschtagen immer komplett erledigt.




Dienstag, 7. Juli 2020

Tag 2563 - Unterwegs

Tatsächlich hat es in der Nacht noch gewittert und so ist es nicht mehr heiß, aber angenehm.
Vormittags malen wir, das Mädi bekommt einen Malerschürze, Wasserfarben, Pinsel und Papier und ist für großzügig geschätzte 30 Minuten beschäftigt. 
Nach dem Mittagessen gehen wir raus, wir besuchen einen nahen Vergnügungspark und fahren mit ein paar Sachen. Ich finde im Gras einen noch verpackten Flummi, das Mädi ist selig, als sie ihn bekommt.
Das Heimgehen wird zum Problem, sie will nicht und bockt, klettert auf jedes Gefährt und wirft mir schließlich einen Stein ans Bein.
Da ist bei mir der Spaß komplett vorbei, ich trage das weinende Kind nach Hause... oder zumindest ein Stück dorthin. Wer sich inakzeptabel benimmt, der kommt auf dem kürzesten Weg heim.

Abends spielt sie auf dem Balkon, krallt sich in einem unbeobachteten Moment ein paar Euro und wirft die durch einen Schlitz einen Stock tiefer. Die Wohnung unter uns ist erst kürzlich übernommen worden und es ist noch keiner da - wirklich super.
Die werden sie auch was denken, wenn ich dann irgendwann vor ihrer Tür steh und frag, ob ich die drei Euro wieder haben kann.
Pilatesstunde gecancelt, ich bin zu müde.


Montag, 6. Juli 2020

Tag 2562 - bei Oma

Erster Urlaubstag.
Ausschlafen ist natürlich nicht. Das Mädi wacht auch früh auf, bleibt eine Stunde im Bett liegen und schläft dann wieder ein.
So kann ich unsere Sachen vorbereiten und einpacken, heute geht es zur Oma.

Wir tuckern mit dem Buggy durch die halbe Stadt, es ist warm, aber noch nicht unangenehm heiß.
Bei der Oma angekommen, geht das Mädi gleich mal in den Pool, rein, raus, rein, raus.
Dazwischen spielt sie mit der Oma, isst und trinkt, bekommt ein Rieseneis. Mal sitzen die beiden in der Küche, das Mädi isst einen Apfel, dann verbrennt sie sich die Füsse auf einem Kanaldeckel und plärrt.
Am Nachmittag zieht es zu, es ist schon die ganze Zeit der Wind stark gegangen.
Ich will nach Möglichkeit nicht nass werden, wenn ich das Kind dabei habe, so beeilen wir uns zur Straßenbahn. Wir kommen trocken an, das Mädi ist erschöpft, aber glücklich nach dem Besuch bei der Oma.

Herr Hase und ich fangen die dritte Staffel von Dark an - hä?
Wer soll sich denn da noch auskennen?



Sonntag, 5. Juli 2020

Tag 2561 - Luft raus

Das Mädi geht mit Herrn Hase vormittags in den Park.
Bei uns Eltern ist die Luft raus, wir sind erledigt, das Kleinkind könnte vermutlich ewig so weitermachen.
Ich bleibe den Tag über zu Hause, gehe nur Müll runtertragen und räume wie immer in der Wohnung herum, schalte den Wecker aus und sehe die letzten Folgen Grace and Frankie.
Nächste Woche gibt es kein Homeoffice, das Mädi und ich haben nun zwei Wochen Urlaub.

Samstag, 4. Juli 2020

Tag 2560 - Wasserspiel

Auch wieder früh auf - hier ebenso die ewige Wiederholung, nämlich: was soll's, ist halt so.
Gleich nach Ladenöffnung Milch und Weckerl besorgt. Nebenbei auch gleich notwendiges besorgt.
Nachdem alle mehr oder weniger gefrühstückt haben, zeigt sich: Das Mädi ist unausgelastet.
Ich schmiere sie mit Sonnencreme ein, packe ein paar Sachen, und ab geht's zum Wasserspielplatz.
Der ist schon ziemlich gut besucht. 
Wir planschen, graben im Sand, fahren ein paar Runden mit dem Floss und haben unseren Spaß. Es ist das dritte Jahr, in dem wir hierher kommen und mittlerweile muss ich nicht mehr ständig Angst haben, dass sie mir absäuft. Angenehm.
Zwischendurch geht es zu unserem Buggy, wir essen ein bisschen was und inspizieren dann die Umkleidekabinen, die mobilen Klos...
Am frühen Nachmittag habe ich dann genug, sie quetschen sich inzwischen ohne Abstand auf der kleinen Wiese - das ist für mich nicht zu ertragen, auch ohne Corona nicht.
Eine Runde drehen wir noch, das Mädi will beim großen Spielplatz halt machen und erstaunt mich dann wieder mit ihrer Selbständigkeit - sie klettert und spielt und braucht mich nicht mehr.
Dann aber doch ab nach Hause. Dort angekommen sehe ich, dass die Zeit auf dem Spielplatz gereicht hat um das Sandalenmuster auf meine Fußrücken zu brennen.
Abendessen, das erledigte Mädi hinlegen, Serie schauen.

Es ist eh jeden Tag dasselbe - so ein Alltag mit Kleinkind ist zwar anstrengend, gibt aber sonst nicht viel her.

In Österreich steigen die Zahlen wieder - was aber auch klar ist: die Menschen sind wieder unterwegs und haben wieder mehr Kontakte, logisch, dass es mehr Infektionen gibt. 
Die komplette Republik werden sie nicht mehr runterfahren, aber lokal sicher.
Ich bin gespannt, ob sie dann im Herbst auch die Kinderbetreuung wieder abdrehen werden. Und wie ich drauf reagieren werde: Eltern-Burnout oder Irgendwie-so-nebenbei-arbeiten?

Freitag, 3. Juli 2020

Tag 2559 - Müder Freitag

Wenig geschlafen.
Es ist das Übliche: ich gehe zu spät schlafen und wache viel zu früh auf.

Heute ist in Wien Schulschluss, ich muss das Mädi daher zur Schule bringen, bei der sie die Tagesmutter übernimmt. Zu einer Zeit, an der ich eigentlich schon auf dem Weg in die Arbeit sein wollte. Heute ist nämlich Bürotag. 
Beim warten fängt es zu regnen an, aber egal, die Tagesmutter hat einen Regenschutz für den Wagen mit, ich laufe unter dem Schirm zum Bus. Ich komme sogar halbwegs pünktlich an.
Meetings, Meetings, Meetings, alles per Besprechungssoftware - man kann sich natürlich fragen, wozu dann überhaupt ins Büro?
Aber einen Stock tiefer ist der Buddy, den ich seit dem Lockdown nicht mehr gesehen habe - es gibt einen Drücker und ungefähr drei Kaffees miteinander. Und ein Mittagessen und eine Zimtschnecke.
Dazwischen begrüsse ich einen neuen Mitarbeiter, den sie mir auf's Aug gedrückt haben.
Aus der kurzen Einführung werden dann weit über zwei Stunden, ich wanke kurz vor 17 Uhr aus dem Büro, für heute ist es wirklich mehr als genug.

Daheim nur mehr Mädi betüdeln, bis die schlafen geht, danach Serie. 
I'm so fucking tired.

Donnerstag, 2. Juli 2020

Tag 2558 - 7 Jahre nach der Diagnose

Halber Bürotag mit Workshop.
Abends ist das Mädi bockig, Herr Hase übernimmt das ins Bett bringen.
Kein Kater, einmal seh ich ihn in der Küche sitzen.

Ganz, ganz spät, eigentlich schon am nächsten Tag bemerke ich: Es war ja meine Diagnosetag - und ich hab nie dran gedacht.
Auch ein Zeichen.

Mittwoch, 1. Juli 2020

Tag 2557 - Into the light

Wenig geschlafen.
Tagsüber sehe ich ihn auch heute immer wieder. Aber nein, da sitzt kein Kater.
Erst nachdem keine Katze mehr im Haus ist, fällt auf, wie sehr man auf die Viecher eingeht.
Türen sind in einem Katzenhaushalt nicht geschlossen, es stehen Futter, Wasser, Klo, Spielzeug, Kratzbaum herum. Man schaut in der Küche ständig, dass man eh niemandem auf die Pfoten steigt.
Das fällt nun alles weg. 
Trotzdem kaum mehr Tränen. Ich weiß, dass es die richtige Entscheidung war -  diese 18 Jahre waren ein Geschenk.