Dienstag, 25. Oktober 2016

Tag 1212 - Nebel II

Hier war ich doch schon mal

Auch diesmal war es wieder nebelig, in mir aber überhaupt nicht mehr.

Aller Voraussicht wird sich in den nächsten Monaten viel ändern, nicht geplant, nicht erwartet, aber so ist das Leben. Ich hadere nicht und nehm's so wie es ist.
Es hat nichts mit dem Krebs zu tun und das ist gut so.

Wollen Sie mich begleiten? Dann bis bald.

Freitag, 21. Oktober 2016

Freitag, 14. Oktober 2016

Tag 1201 - Wieder im (Burgen)Lande

Da bin ich wieder in der Reha, im Burgenland.
Die Woche war anstrengend, am Montag die Jahreskontrolle mit Mammographie, Ultraschall und CT, die restlichen Arbeitstage noch unter Hochdruck ein Projekt abgeschlossen.

Kurz bevor ich gestern abgefahren bin, kam der Anruf meines Arztes, die Untersuchungsergebnisse sind schon da.
Und tätäräräääää: Kein Befund ist ein guter Befund.
Alles gut.

Eine Vernarbung auf der Lunge, vermutlich von der Bestrahlung, ansonsten nix, niente, nada.
Ich hab vor der Untersuchung noch ordentlich herumgemimimit, den Krebstod von Perdita und das Pech von Herrn S. noch als böse Omen im Kopf, war ich mir nicht so sicher, ob ich dieses Jahr quasi bestehe.
Die Erleichterung war aber dann trotzdem nicht so riesig, ich hab das Ergebnis einfach abgelegt.
Danke, wieder ein Jahr Ruhe.

Meine Tischgesellschaft hier in der Reha hat mich gleich am ersten Abend über meinen Krebs ausgefragt, das belastet mich zwar nicht, aber eigentlich mag ich nicht mehr darüber reden. Ich weiß, dass ich jung bin. Ich weiß, dass man in meinem Alter normalerweise nicht mit Krebs zu tun hat.
Aber es lässt ja nicht mehr ändern.

Genau das ist auch der Punkt. Lebensmittelpunkt Krebs? Nein, nicht mit mir.
Darüber viel reden, damit beschäftigen? Nein, danke, been there, done that.
Ich hab kein Interesse an Schicksalsgemeinschaften.
Mein Krebsbuddy war Perdita. Als sie gestorben ist, war, so blöd das jetzt klingen mag, die Sache mit dem Krebs für mich erledigt.


Sonntag, 9. Oktober 2016

Tag 1196 - Herr S. V


Da liegt er, unser kleiner Bub. Schwager und Schwägerin haben uns diese Art des Andenkens ermöglicht.

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Tag 1193 - Hart im Nehmen

Interessanterweise verbinden viele Menschen die erneute Reha mit einem Wiederauftreten der Krankheit. Dann sehen sie mich an und sagen: "Du bist so dünn geworden."
Ich sag dann einfach nur: "Solange es die Krankenkasse zahlt, solange fahr ich." und: "Ich hab jetzt wieder mein altes Gewicht."

Am Montag ist die Jahreskontrolle.
Ich bin mittlerweile ein Meister in Ignorieren von Umständen, Menschen, Dingen, die mich stören und die mir schaden. In Wirklichkeit aber geht mir der Arsch auf Grundeis. Nur kann ich es gut wegschieben und stell mich einfach stur.
Aber dieses Jahr hatte es in sich, einige Todesfälle, ich hab mich in den letzten Wochen mit einer lästigen Entzündung rumgeschlagen.
Im Grunde rechne ich nur mit einem erneuten Befund.
Ich glaube jedoch, dass es fast allen Krebspatienten so geht und kneife weiterhin die Backen zusammen.

Erst gestern hat ein Jobangebot meine Kollegen und mich zum Lachen gebracht, in dem ein "harter Knochen" gesucht wurde.
Trotz allem "mimimi" bin ich hart im Nehmen.

Montag, 3. Oktober 2016

Tag 1190 - Reha, die zweite

In 10 Tagen geht es in die 2. Reha.

Eigentlich sollte ich erst im Dezember fahren, den Antrag hab ich just an dem Tag in den Briefkasten geworfen, als ich von der Französin informiert wurde, dass Perdita auf der Intensivstation gelandet ist.
Ich hab dann mich auf die Warteliste setzen lassen, vor einiger Zeit kam der Anruf, dass etwas frei geworden wäre.
Genau zur richtigen Zeit.
Ich bin im September nach dem Urlaub in die Arbeit gekommen und hatte keine Lust mehr.
Der kleine Kater ist zu dieser Zeit gestorben und ich wollte einfach nur meine Ruhe.

So hab ich einen Großteil meiner Projekte abgegeben und lass es jetzt schon sehr ruhig angehen. Heute morgen das Team Stand up geschwänzt um zur Maniküre zu gehen. Ich hab nichts verpasst.

In einer Woche steht die große Jahreskontrolle an, die mir auch im dritten Jahr Alpträume beschert.
Ich träume von Metastasen im ganzen Körper, von nicht geschriebenen Konzepten im Job und wache dann auf und bin mir nicht sicher, was Realität und was nur Traum war.