Gegen fünf Uhr aufgewacht, schnell eingesehen,
dass weiterschlafen nicht mehr möglich ist.
Na gut, dann steh ich halt auf. Ich trinke gemütlich
Kaffee, frühstücke und krame in der Wohnung herum. Als das Mädi aufsteht, reiche
ich die Milch und solange die Kleine noch im Bett liegt, sauge ich einmal die
Wohnung durch. Soweit so gut.
Das Mädi ist fröhlich und hört sich
Kinderlieder an. Nachdem sie angezogen und abreisebereit ist, dreht sie durch.
Nochmal Windeln wechseln und gefütterte Gummistiefel ausziehen will sie nicht,
sie brüllt und windet sich. Irgendwie bekomme ich sie nach zehn Minuten toben in
den Buggy, die Sandalen werfe ich in den Korb, das Sandspielzeug auch und dann
fahren wir zur Tagesmutter.
Grad in der Früh brauch ich so ein Theater
nicht, aber man kann es sich nicht aussuchen.
Als ich sie bei der Tagesmutter abliefere,
lässt sie den Kopf hängen. Ich weiß nicht, was sie hat, den Tag über ist sie
laut Tagesmutter ganz normal.
In der Arbeit konzentriert ein Projekt
bearbeitet. Naja, die Umsetzung ist eher so lala, aber Hauptsache, ich bin gut
beschäftigt. Kurz vor 16 Uhr mag ich dann aber nicht mehr, kurz hab ich noch
mit einer Kollegin die Verhaltensauffälligkeiten eines Teammitglieds
besprochen. Gut, ich war also nicht unhöflich und hab’s nicht bemerkt, die betreffende
Person hat mit allen anderen Menschen ein Problem. Somit abgehakt. Ich hab
schon eine Zweijährige, die ich erziehen muss, das reicht.
Noch kurz Windeln für die Tagesmutter kaufen,
dann heim. Herr Hase meint, das Mädi ist flamingoartig (= verrückt). Zwei Jahre
zu sein muss schwierig sein. Man will so vieles und darf so wenig.
Beim Abendprogramm, genauer gesagt beim Wechseln
der Gackwindel wieder großes Drama. Herr Hase verlässt entnervt das Zimmer, ich
helfe mir mit dem Tablet, so funktioniert die Abendtoilette dann.
Lesen, spät schlafen. Also eh so alles wie immer.