Eine Nacht mit vielen Unterbrechungen, das Mädi
weint immer wieder. Herr Hase nimmt sie irgendwann aus dem Gitterbett und legt sie
zwischen uns, dann ist Ruhe. Ich döse weiter, bis mich der Wecker um sechs aus
dem Bett brummt. Es ist meine letzte Woche in Vollzeit, jetzt mach ich mir
keinen Stress mehr und geh in die Arbeit, wann es mir passt. Das sieht dann so
aus, dass ich um sieben im Büro bin, ich Anarchist.
Ich mache die Urlaubsvertretung weiter, die
Kollegin wird erst diese Woche zurückkommen, zu Mittag gehe ich mit einer
unüblichen Besetzung essen. Die Kollegenschaft wälzt Probleme der Firma, ich
muss mal wieder feststellen, was mein Schwerpunkt ist: Arbeiten und das Gehalt
für meine Familie heimtragen. Manchmal muss man sich das einfach vor Augen
führen, es lebt sich dann wesentlich besser.
Meine rechte Ferse tut noch immer weh, ich bin
auch ziemlich angepisst deswegen, diese Ausfälle machen keinen Spaß. Ich gebe
der Chemotherapie – die mein Leben gerettet hat – massiv die Schuld für meine
Probleme. Vormittags sitze ich auf einem Hocker, strecke die Füße nach unten
und merke, wie taub die sind. Sie sehen mich etwas verzweifelt den Kopf schütteln.
Auf dem Heimweg gehe ich zumindest ein paar
Busstationen zu Fuß. Daheim treffe ich das Mädi und Herrn Hase bei der
Sandkiste an, das Mädi spielt tatsächlich mit einem anderen Kind. Ich merke
mittlerweile den Schlafmangel und habe leichte Kopfschmerzen und einen sehr
kurzen Geduldsfaden. Nach dem Abendessen geht es wieder besser, das war wohl
Unterzucker.
Das Mädi lässt sich nur mit Zwang Zähneputzen,
Herr Hase hat die Nase voll und ich bringe sie ins Bett, sie schläft schnell
ein. Ich bereite mein Frühstück und Mittagessen vor und tausche mich mit Herrn Hase
über die Geburtstagsgeschenke für das Mädi aus. Es eskaliert noch nicht, aber
sie bekommt viel. Duschen, den Wallander weiterlesen, schlafen. Nur noch 4 Tage
Vollzeit.