Wahnsinn, schon Juni, der Geburtsmonat vom Mädi...
Kurz vor sechs aufgestanden, kurz vor sieben in
der Arbeit gewesen.
Dort gibt es gleich Alarm, weil irgendeine
Software nicht exakt das macht, was sie tun soll.
Ich gebe der Kollegin, die zehn Tage weg war, ihre
Arbeitspaket zurück und komme ins Reden. Wir haben hier jemanden, der bei jeder
Gelegenheit heult. Jemand ist gemein, jemand gratuliert nicht zum Geburtstag…
Ja, wir sind erwachsen und in einer Umgebung,
in der es normalerweise nicht wie in „Reich und schön“ zugeht, ich hör mir das
alles an, verdrehe die Augen und beschließe, dieser Person komplett aus dem Weg
zu gehen. Zu Mittag lassen mich alle im Stich und ich gehe alleine in die
bummvolle Kantine um Eiernockerl zu essen. Danach ärgere ich mich noch über das
Finanzamt bzw. das Onlinetool von dem Verein und schreibe einen Brief. Der Witz
dabei ist, dass der Beamte falsch gerechnet hat und wir jetzt rennen müssen, um
das berichtigen zu lassen. Oida!
Danach in einem schlecht klimatisierten
Meetingraum gesessen, nach 90 Minuten aufgebrochen um weiter Gruppendynamik zu
besprechen. Ich bin vom Land, da geht’s anscheinend etwas rauer zu, das
vertragen hier in der Stadt auch nicht alle.
Noch ein paar Mails geschrieben, da seh ich auf
der Uhr und durch die blinkende Erinnerung, dass ich zu meinem Mani/Pediküre-Termin
gehen muss. Ich habe nicht so viel Zeit, dass ich Teile der Strecke spazieren kann, also fahre ich Ubahn,
Bus und nochmal Bus. Herr Hase schreibt, dass wir noch Brot brauchen, ich gehe
eine Briefmarke und das gewünschte Brot besorgen und bin auf die Minute genau im
Studio.
Die Pediküristin macht mir Füße und Hände
schön, fällt einmal vom Wagerl, bei dem sich ein Rad gelöst hat. Bis auf den
Schrecken ist aber nichts passiert, ich bin so perplex, dass ich im ersten
Moment gar nicht reagieren kann. Vielleicht bin ich doch nur ein grober Klotz? Davor
erzählt sie mir noch, dass jemand wieder Reiszwecken auf den Wegen in der
Siedlung ausgestreut hat, es gibt echt Verrückte.
Meine Mutter schreibt, dass das Geschenk für
das Mädi angekommen ist, das wird ein Spaß, es sind 300 Bälle für ein Bällebad.
Das Mädi selbst sitzt nur mit der Windel neben ihrem Vater (nur in Shorts) auf
dem Sofa und isst Beeren. Als ich ihre Windel wechsle, sehe ich, dass die Lippe
schon einiges abbekommen hat. Darauf angesprochen sagt das Mädi „Mama Lippe putt“.
Sie hat ja recht, ich bin nicht stolz darauf, weiß aber auch, dass solche Unfälle
passieren können. Nach dem Abendessen stecke ich das Mädi noch kurz in die
Badewanne, sie hat super empfindliche Haut und reagiert auf Sonne, Schweiß
und/oder Sonnencreme. Heute wurde bei der Tagesmutter das Planschbecken
aufgestellt, das Mädi soll ihren Spaß gehabt haben.
Das Mädi wird in einen Sommerpyjama gesteckt,
beim Zähneputzen mische ich mich heute nicht ein, Herr Hase bringt sie in‘s
Bett, sie schläft bald.
Ich bereite mein Frühstück vor, gehe duschen
und lackiere meine Nägel in dunkelrot. Nur noch zwei Arbeitstage, dann bin ich
ein Teilzeit-Mitarbeiter.
Wallander und schlafen.