Mal mehr als sechs Stunden geschlafen und fast
erfrischt gefühlt.
Das Mädi ist heute leichter aus dem Haus zu
kriegen, der neue Roller muss aber mit. Raten Sie mal, wer ihn die Hälfte des
Weges tragen musste? Mit dem Mädi auf dem anderen Arm?
Wir klären noch ab, dass das Mädi am Freitag
später kommt, da der Sohn des Tagesmutter an dem Tag Schulschluss hat, das Mädi
könnte zwar mitgehen, aber wir wollen ja niemandem Stress machen. Ich setze sie
im Garten ab, sie sieht das Planschbecken und Mama ist abgemeldet. Für mich ist
das ok, ich verschwinde in die Arbeit.
Dort hohes Arbeitsaufkommen. Zwischendurch
falte ich den Projektleiter, der 1000 Mails zu fünf Themen mit drei
unterschiedlichen Betreffs schickt, zusammen. Gibt’s ja alles nicht.
Nach dem Mittagessen gibt ein Kollege ein Eis
aus, wir sitzen am Platz und unterhalten uns, wie angenehm es ist, allmählich
in den 40er Altersbereich zu kommen.
Nachmittag bereite ich ein Projekt vor, bei dem
mich eine Kollegin in den nächsten zwei Wochen vertreten wird. Ich habe einige
Fragen und bereite alles - hoffentlich
verständlich - auf. Gegen 16 Uhr gibt es
in einem Treppenhaus furchterregendes Geschrei, jemand ist gestürzt und brüllt
sich die Seele aus dem Leib.
Die Mutter in mir muss natürlich nachsehen, ob
alles in Ordnung ist, Ersthelfer und Rettung stehen aber schon bereit. Sehr
ausdrucksstark, der junge Mann, die Sanitäter ziehen nach einem Check wieder
ab.
Ich habe ordentlich überzogen und gehe dann
doch heim, gegen halb sechs bin ich dort. Herr Hase berichtet, dass das Mädi
kaum aus dem Planschbecken bekommen zu
war. Sie sagt bei jeder Aufforderung grundsätzlich mal „Nein“, naja, so sind’s,
die Zweijährigen.
Die sieht mich kaum an, beim Abendessen panscht
sie so mit Reis und Sauce herum, dass die Badewanne das einzig logische Ziel ist.
Meine Mutter ruft abends noch an um zu fragen,
ob wir eh nicht in die Luft fliegen können – nein, wir haben kein Gas, in einem
inneren Bezirk gab es nämlich eine Gasexplosion, das Haus sieht aus wie von einer Bombe getroffen.
Zähneputzen, Schlafen legen, ich lese noch ein
bisschen. Zwei Arbeitstage noch und dann ist mal zwei Wochen Ruhe.
Wie Ruhe mit einer Zweijährigen auch aussieht.