Mittwoch, 27. Februar 2019

Tag 2067 - zu den Akten


Eine Stunde später aufgestanden, das Mädi noch beim Aufwachen sehen können. Sie rappelt sich hoch und lässt sich dann wieder ins Bett plumpsen, das geht mit geschlossenen Augen ein paar Mal so, bis sie dann die Augen aufmacht und die Ärmchen nach einem streckt. Zum Abschied bekomme ich Küsschen und ein „B’ba“. Hab ich schon mal erwähnt, wie süß das Mädi ist?
In der Arbeit weiter versuchen, das Chaos zu  bezwingen. Es wird, meine Damen und Herren, es wird.
Für aktuelle Verhältnisse spätes Verlassen der Arbeit, ich habe heute einen Termin beim sanften Riesen. Alles in Ordnung, ich müsste auch nur mehr einmal im Jahr kommen. Ich bleibe beim halbjährlichen Besuch, man will es ja nicht herausfordern.
Von einer Korrektur-OP verspricht er sich nicht viel, er weist auf Narkose, Narben und nicht zufriedenstellendes Ergebnis hin. Meine Überlegung war, die OP machen zu lassen, wenn das Mädi ein Jahr alt ist. Ich glaube, wir können es somit zu den Akten legen. 
Es wurden 25 Prozent Brust (der äußere obere Quadrant) entfernt, die Operateurin hat so gearbeitet, dass ich ihr heute noch dankbar bin, es sieht nämlich nur nach zehn Prozent weniger aus.
Schnell bin ich danach zum Japaner, lese bis die Suppe abkühlt eine Reportage über Lagerfeld und fahre dann heim. Das Mädi kommt gerade aus der Badewanne, sie zeigt mir später, wo sie sich den Kopf in der Wanne gestoßen hat. Abendprogramm, Hinlegen, Duschen, lesen, selber Schlafen.
Die Angst vor den Arztbesuchen ist weg, es wird zum Alltag.