Dienstag, 5. Februar 2019

Tag 2045 - WMDEDGT 02/19

WMDEDGT bedeutet "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" von und mit Frau Brüllen.

Ich habe gestern den Wecker eine halbe Stunde später gestellt, also auf 6 Uhr. Kurz davor wache ich ausgeschlafen auf, schleiche mich aus dem Schlafzimmer, aber nicht ohne meiner Tochter über den Kopf zu streichen. Die Katze kriegt ihr Leckerli, ich drücke mir einen Kaffee runter und gehe ins Bad, mache das Fenster im Kinderzimmer auf zum Lüften. Ich bin schnell fertig, verpasse aber um ca. 30 Sekunden meinen Bus, sehe in der App nach, wann die nächste Verbindung fährt. Ich müsste minutenlang auf dem Gehsteig herumstehen, also fahre ich mit dem anderen Bus die entgegen gesetzte Richtung runter und nehme die Ubahn. Immer in Bewegung bleiben.
Kurz nach sieben komme ich in der Firma an. Heute zermürben sie mich, das muss ich wirklich zugeben. Die eine Hälfte ist Schifahren, die andere erscheint nur vereinzelt zu den Meetings. Wenigstens eine nimmt sich der Themen an, beim nächsten Meeting will ich auch den Kopf auf den Tisch legen. Speziell mein administrativer Chef kriegt heute einen Orden. Mir fällt erst in der Arbeit auf, dass sich mein Kunstlederjäckchen auflöst. Auch wenn ich in der IT arbeite, so will ich doch immer adrett aussehen, auch wenn ich freitags als Gruftie/Metaller gehe. Ich versuche also die abblätternden Stellen zu verbergen, das Teil war aber eh nie so ganz mein Fall, kein großer Verlust also.
Mittagessen mit zwei Kollegen, die auch nicht unbedingt glücklich sind. Heute hat’s was. Meine Augen tränen immer wieder, ich kenn das schon, das ist ein Anzeichen, dass der Stress, die Anspannung runter kommt.
Ich fühle mich den ganzen Tag über nicht wohl. Der Radiologe hat zwar gesagt, es sieht alles gut aus, aber das ausstehende CT-Ergebnis belastet mich. Es ist viel für so einen einzelnen kleinen Menschen.

Den Nachmittag hauptsächlich mit Nachlaufen irgendwelcher Informationen verbracht, kurz vor vier gehe ich heim. Ich mag beim Mädi sein, auf Sport verzichte ich auch, in den Semesterferien gibt es nur ein reduziertes Programm und die heutige Einheit ist zu spät für mich. Man kann es sich auch schönreden.
Kurz beim Supermarkt reingeschaut, ein paar Dinge besorgt und weiter nach Hause. Da ist aber keiner, ein paar Minuten später kommt ein heulendes Mädi mit dem Papa heim. Herr Hase berichtet, dass das Mädi vormittags bei der Tagesmutter war, ansonsten aber unausstehlich ist. Wir spielen, da ist sie ganz ausgeglichen. Kurz Elternteilzeitpläne besprechen, bald muss ich der Firma bekanntgeben, wie ich das handhaben möchte. Abendessen, Wäsche zusammenlegen, heute schau ich YT-Videos zum Thema „Longbob“. Wahnsinn, welcher Aufwand da betrieben wird, dazu bin ich viel zu faul. Ich lackiere meine Nägel in der Farbe Bahama Mama oder so. Ist für die Arbeit aber doch eine Spur zu dramatisch. Das hinige Jäckchen kommt in den Müll. 
Lesen, Schlafen. Alles sehr unspektakulär.