Montag, 20. Juli 2020

Tag 2576 - Wie ich beinahe wieder...

... mit dem Rauchen angefangen hätte.
Hört sich das dramatisch an? Also so ein bisschen?
Drama ist es für mich keines, aber ein Zeichen, dass das Rundherum zu viel für mich wird.

Der Urlaub war schön, aber auch anstrengend. Das Hotel war in Ordnung, hat sich aber seine 4 Sterne nicht verdient, gleich der Start war nicht optimal.
Dem Mädi hat's gefallen, der Streichelzoo und auch die Therme waren für sie der Hit. Therme gern wieder, das Hotel werden wir nicht mehr wählen.
Nachdem wir daheim waren, war ich so fertig, dass ich nicht mehr klar denken konnte und zwei Tage gebraucht habe um mich zu erholen.
Schlaf war in diesen Tagen wenig und nicht gut.

Wollen Sie noch mehr wissen? 
Das Mädi und das Sauber werden ist voll für den Arsch, Achtung Schenkelklopfer.
Sie weigert sich auf die Toilette bzw. das Töpfchen zu gehen, auch mit der Konsequenz, dass die Windel übergeht und alles nass wird. Ist ihr wurscht. Hauptsache, man hat die Eltern am Gängelband. So fühl ich mich nämlich dabei: an der kurzen Leine gehalten. 
Zu viel Druck, zu wenig Konsequenz hin oder her: Es nervt gewaltig.

Die Trauer um den Kater. Ich hab mich ehrlich gesagt schon gewundert, wie gut ich damit zurechtkomme. Klappt auch gut, nur kommt die Traurigkeit in Wellen und dann kann man nur versuchen, den Kopf oben zu halten und zu warten, bis es wieder besser geworden ist. Mein Bärli.

Dazu kommt das Damoklesschwert Betreuung im Herbst. Die Zahlen steigen wieder, was nach den Lockerungen logisch und wohl auch nicht vermeidbar ist, in Wien (auch in Restösterreich?) dürfen auch die Kindergärten und Schulen aber nicht mehr wegen Verdachtsfällen tagelang zugesperrt werden. Wie das in der Praxis aussehen wird, macht mir Sorgen. Große Sorgen. 
Ich kann nicht neben dem Kind arbeiten, entweder oder. Einer geht dabei immer unter. Am ehesten ich.
Die sechs Wochen im Frühjahr haben mich schon so viele Ressourcen gekostet, ich habe wirklich Angst vor einem erneuten Betreuungsstopp.

Überhaupt, daneben bleiben noch Haushalt, bei dem ich Vorhänge waschen, Böden wischen etc. mehr oder weniger ignoriere und nur das Notwendige mache, die Steuererklärung, die noch nie so lange gelegen ist, die dringend notwendige Finanzplanung.
Yoga und Sport will ich auch machen und irgendwie hab ich das Gefühl, ich bleib über.
Geh ich mit auf Tour, bin ich das fünfte Rad am Wagen, der Wasserträger, bleib ich daheim, ist zwar der Boden sauber, aber das Mädi hat nix von mir gehabt.
Und ich bin schon als kompromisslos bekannt. 

So passiert es dann, dass man in einer Jacke alte Zigaretten findet und so weit ist, sich auf dem Balkon eine anzuzünden. 
Aber keine Sorge.
Ich hab nicht vor 10 Jahren mühsam damit aufgehört, um mir jetzt einen neuen Krebs zu züchten. Nebenbei bemerkt: Der erste Zug ist super, danach ist es nur mehr wäh. Alles stinkt und der - natürlich ekelige - Nachgeschmack hält sich sehr lang.
Das Rauchen zeigt mir aber, das etwas im Moment falsch rennt: Ich muss wieder knallhart priorisieren. 
Und jemanden eventuell nicht so sehr schonen.

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