Mittwoch, 29. November 2017

Tag 1612 - Malen

Baby Nase schläft und ich sitze noch ungewaschen und ungezähneputzt an unserem neuen Esstisch und höre Lana del Rey. Meine Güte, die Dame sieht immer seltsamer aus, aber ich mag ihre Musik, die entspannt.


Wir haben trotz großer Wohnung zu wenig Platz für unseren Kram - Herr Hase ist ein Sammler und Baby Nase hat uns zwar überrascht, braucht aber nichtsdestotrotz Platz - also räume ich mal wieder durch die Gegend. Die Malm-Kommode ist dran und in einer Lade finde ich meine alte Zeichenmappe aus Schulzeiten.
Gleich vorweg: Ich habe Zimmerer, Baumeister, Kunsthandwerker und studierte Maler in meiner Familie, kann aber weder zeichnen noch malen. Nämlich so gar nicht.
Ist mir aber auch ziemlich wurscht, ich finde es nur lustig, dass diese Fähigkeit so komplett an mir vorbei gegangen ist.

Ich bin in den 80ern auf dem Land aufgewachsen, dort war es üblich, seit frühen Tagen verheiratet zu sein, 2-4 Kinder zu haben, Mutti ist zu Hause, Vati geht brav roboten und ernährt die Familie. Bei uns war es anders, Mutti hat Vati verlassen, als ich 2 Jahre alt war. Es ging noch einige Zeit hin und her, aber als ich 4 Jahre alt war, scheint es sich erledigt zu haben, danach hab ich ihn nicht mehr gesehen.

In der Mappe jedenfalls ist ein gemaltes Bild meiner Eltern, ich kann mich noch an den Auftrag der Lehrerin in der 1. Klasse erinnern, sie zu malen. Dieses Bild habe ich wieder gefunden, meine brünette Mutter in blauem Kleid, mein blonder Vater mit Brille und Ziegenbart (Vollbart konnte ich wohl nicht malen).

Seit gestern bin ich im Wackeln, soll ich das Bild behalten?
Spielt es eine Rolle?
Ich war nie sonderlich traurig, dass mein Eltern nicht mehr zusammen sind, ich fände es aus heutiger Sicht sogar absurd, aber irgendwie macht es mich nachdenklich.



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