Freitag, 7. März 2014

Tag 249 - Bestrahlung

Die erste Bestrahlung.
An und für sich nicht sehr spektakulär, zuerst kam eine RTA, die mit mir noch einige Dinge durchging.
Die OÄ stieß dazu und dann ging’s schon los, ich wurde auf den Tisch gelegt, zurechtgerückt und bestrahlt.
Gespürt hab ich  - wie erwartet – gar nichts.

Es war viel mehr die psychische Komponente, als der "Arm" des Linearbeschleunigers um mich herumgefahren ist, ist mir wieder einmal sehr bewusst geworden, warum ich hier bin.
Was mir passiert ist.
Dann fängt es an mich zu reißen. Ich will nicht weinen und kann's irgendwie unterdrücken. Aber gut geht's mir danach nicht, ich bin erschöpft und will mich nur mehr in meinem Bett verkriechen.
Ich höre der Pflegekraft zwar zu, die mich aufklärt, wie man die bestrahlte Stelle pflegt (bzw. nicht pflegt), aber eigentlich will ich hier nur raus.


Der Punkt ist, ich bin eine introvertierte Person. Immer schon gewesen.
An solchen Tagen will ich mich meiner Umwelt aber noch weniger als sonst mitteilen.
Ich will nicht reden. Ich will nicht mit meiner besten Freundin reden, nicht mit meiner Mutter und auch nicht mit meinem Mann. Das letztere ist selbst für mich ungewöhnlich.
Der Herr neben mir hat selbst viel Gesundheitliches durchgemacht und weiß, wie es ist, lange Zeit sehr bedient zu sein.
Aber ich will nicht darüber sprechen.

Zum wiederholten Mal frage ich mich, ob mir nicht gerade alles zu viel wird. Ich schlafe zu wenig, weil ich sehr früh aufwache. 
Ich habe die Bestrahlungstermine jetzt in den frühen Morgen gelegt, weil es sich sonst hinten und vorn mit der Arbeit nicht ausgeht - selbst mit der 30h-Verpflichtung. 
Mute ich mir zu viel zu? Ich bin mir nicht sicher. Würde ich ordentlich schlafen können, wär's wahrscheinlich nicht so ein Problem.
Heute bin ich wie ferngesteuert in die Arbeit gegangen. 
Ja, ich mag meinen Job und es ist und war mir sehr wichtig, ihn zu behalten und weiterzuführen, gerade stoße ich aber an meine Grenzen.

Ich würde so gern mal was Schönes schreiben.

6 Kommentare:

  1. Momentan hör ich von recht vielen Freunden und Bekannten, dass sie zu wenig schlafen, und auch ich erwache dieser Tage oftmals zwischen halb und vier Uhr und kann dann auch nicht wieder einschlafen und verbleibe im Dämmern bis 6 Uhr - dann muss ich ohnehin aufstehen.
    Guter Schlaf ist echt was Elementares - aber vielleicht liegts am beginnenden Frühling, irgendwelchen Mond-Konstellationen, und vielleicht ist dieser "Spuk" ja auch schnell wieder vorbei? Das wünsche ich vor allem Dir sehr - damit es wenigstens damit etwas erträglicher wird.

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    1. Ja, unausgeschlafen und/oder hungrig ist mit mir nichts anzufangen und ich werde unleidlich. Der Schlafentzug geht bei mir schnell und gerade jetzt noch schneller auf die Substanz, ich hoffe auch, dass sich das bald wieder gibt. Ansonsten bleib ich einfach daheim, so arbeiten gehen macht wenig Sinn.

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  2. Es ist schön das DU schreibst!

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  3. Ach Gott, ach Gott- die erste Bestrahlung... Ich hab mich danach gefühlt, als würde mein ganzer Körper summen. Es steht zu befürchten, dass das mit dem Schlaf erstmal problematisch bleibt. Man ist müüüüüüde, legt sich hin... und kann. nicht. schlafen. Wenn man dann mal schläft, dann höchstens für drei Stunden am Stück. Jedenfalls erinnere ich das so.
    Du musst gar nichts schönes schreiben. Lieber was schönes erleben. Das wünsche ich Dir. Von Herzen (weil mir das mit der Introversion so aus selbigem spricht, ach...)

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    1. Gespürt habe ich überhaupt nichts, nur einen Tag später hat es mir Stiche in Brust und Rippen gegeben, so dass mir kurz die Luft wegblieb. Ja, schlafen. Es sind nie mehr als 8 Stunden, auch wenn ich zuvor schon total übernachtig war. Heute erlebe ich hoffentlich was schönes - ich schlag mir beim Asiaten den Wanst voll :D

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