Sonntag, 16. März 2014

Tag 258 - 30




Helga mit 30. Und mit Haaren, die hinten noch länger waren. Seufz.

6 Kommentare:

  1. Eine Freundin von mir hat sie jetzt wieder lang.
    Es dauert, aber es wächst!

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  2. Wenn ich Fotos von mir als Dreißigjährige sehe, denke ich immer: Herrgott, welch Kind schaut mich da an?! Ich wusste damals noch gar nicht, was es heißt, so richtig Scheiße fressen zu müssen. Trotzdem war ich ständig ängstlich und unzufrieden. Komischerweise bin ich heute viel mehr im Reinen mit mir. Obwohl ich damals netter anzuschauen war. Das schon. Auf `ne Art.

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    1. Mit 30 hab ich nicht daran gedacht, jemals an Krebs zu erkranken. Kurz vor der Diagnose glaubte ich, dass das Scheiße fressen endlich zu Ende ist und hab mich gefragt, warum ich trotzdem nicht glücklich bin.
      Komisch finde ich es nicht, dass du jetzt mehr mit dir im Reinen bist, so geht es mir auch. So viel Unglück lässt keinen Platz für Unzufriedenheit mit sich selbst, keinen Platz für Nebensächlichkeiten.

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  3. Das wäre schön, wenn kein Platz für Unzufriedenheiten mit sich selbst wäre. Ich erlebe gerade ein wahnwitziges Revival. Vielleicht, um nicht über die wirklich schlimmen Dinge nachdenken zu müssen? Dass ich mich um Nebensächlichkeiten sorge, ärgert mich furchtbar, denn es hält in der Tat auf. Irgendwie meint man, dass jeder Moment bedeutungsschwanger sein müsste. Im Grunde aber möchte man nur ein normales, kleines Leben, wie jeder Eigenheimbesitzer mit Rasentrimmer auch. Vertrackt.
    Meine langen Haare wünsche ich mir jeden Tag zurück. Obwohl ich mittlerweile wieder so etwas, wie einen Pagenkopf trage. Ich fürchte mich, dass mein Haar keine Gelegenheit bekommen wird, wieder richtig lang zu wachsen. Aus diesem bescheuerten Grund habe ich sie mir über ein Jahr lang immer wieder kurz scheren lassen. Aberglaube, schätze ich. Jetzt habe ich ohnehin kein Geld für den Frisör. Sie wachsen also unbehelligt von der Schere vor sich hin, die Haare.

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    1. Sagen mir mal so:
      War ich früher traurig, weil ich Jahre an einen idiotischen Ex-Freund verschwendet habe, bin ich heute wütend darüber.
      Die Einstellung ist einfach eine andere geworden. Früher mehr opferhaft, jetzt fordernder, obwohl ich auch vor der Diagnose nicht unbedingt ein Gänseblümchen war.
      Ich wünsche mir nichts mehr als eben ein normales Leben, in der ich mal mehr, mal weniger engagiert meiner Arbeit nachgehe, meine sozialen Kontakte - soweit es mir als Miesi-Schlumpf halt möglich ist - pflege und ansonsten weiter mein kleines, unauffälliges Leben führe. Von mir aus muss jetzt lange nichts wirklich aufregendes mehr passieren.
      Ich habe - wie so viele, die durch die Chemo der Haare verloren haben, einige Male geträumt, dass mein Haar plötzlich wieder lang geworden wäre. Jetzt lass ich es mal vor sich hinwachsen, ist auch interessant, wenn man mit beinahe 35 feststellt, welche Naturhaarfarbe man hat.

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