Mittwoch, 12. März 2014

Tag 254 - Verarbeitung

"Sie sind jetzt in der Verarbeitsphase" sagt die ulkige Radiologie-OÄ und dann noch
"dadurch dass Sie jeden Tag kommen, arbeitet es noch mehr." und damit meint sie nicht das bestrahlte Gewebe.

Denen entgeht nichts.
DIBH!!! steht auf einem der Bildschirme. Auf meine Frage, was das heißt, sagt mit gestern der RT:
Deep-inspiration-breath-hold, 
das macht man vor allem bei linksseitigem Mammakarzinom zur Reduktion der Strahlenbelastung am Herzen. Also einatmen und ausatmen und tief atmen und Luft anhalten.
Dabei sehen sie, dass ich hyperventiliere. 

Hätte mir jemand vor der Strahlentherapie gesagt, dass ich so auf die tägliche Konfrontation reagiere, hätte ich es ihm nicht geglaubt.
Kaum bin ich auf der Liege fängt es in meinem Kopf zu schreien an: "Nein, nein, nein. Das kann nicht sein. Warum hab ich Krebs bekommen, warum?"

Tja.

Ist es jetzt an der Zeit, die Psychologin, die ich mir noch während der Chemo rausgesucht habe, anzurufen? Die laut ihrer Homepage selbst Krebs hatte? 
Die im Krankenhaus war zwar auch nicht schlecht, aber nach dem Desaster will ich dort nur mehr hin, wenn es sich überhaupt nicht mehr vermeiden lässt.

Ich hab das Gefühl, ich schlittere in eine Belastungsstörung, die sich gewaschen hat.
Dabei will ich doch nur meine Ruhe haben. 

Doch ausgerechnet beim Wäsche zusammenlegen erwacht wieder der alte Kampfgeist. Weiter im Text. Ich bin ein Löwenkind.

Krebs nervt.

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