Donnerstag, 20. März 2014

Tag 262 - Routine

Es ist hier ein wenig still geworden.
Viel tut sich auch nicht. Die Routine kehrt allmählich wieder ein.
Ich steh jeden Tag, außer am Wochenende, um 07:20 auf der Matte des Linearbeschleunigers, lass mich bzw. meine Brust beschießen und geh dann wieder meiner Wege.
Die Tage in der Arbeit sind bis Ende März noch kurze, ab dann bin ich wieder Vollzeit angestellt, meine Begeisterung darüber hält sich zwar in Grenzen, aber es ist eben Teil der Normalität.
Ich kann mich wieder um andere Dinge neben der Krankheit und der Behandlung kümmern.
Routine.

Momentan bin ich auch psychisch relativ stabil. Klar tu ich mir furchtbar leid, aber es ist nicht dieses allumfassende, nichts anderes zulassende Gefühl, sondern es gibt mir punktuell Stiche. Stiche, die ein, zwei Tränen provozieren.
Geh ich auf dem Gelände des Krankenhauses zum Radiologie-Pavillon, dann sticht es.
Sitze ich beim Essen mit meiner besten Freundin, dann sticht es, dann tropfen die Tränen auf beiden Seiten. Allerdings ist das Lokal schwach beleuchtet und es bemerkt keiner.

Morgen steht wieder die Herceptin-Infusion an.
Wie erinnern uns?
Mir graut schon davor, der Träger des Krankenhauses hat natürlich nicht auf meine Beschwerde per Email reagiert, aber da werd ich noch nachwassern.
Und morgen dort denen ordentlich auf die Nerven gehen.
Man wünsche mir Glück.

8 Kommentare:

  1. Yes baby, mach sie fertig! Heulen kannste nachher- vor Erleichterung. Ich drück Dir die Daumen. Alle beide. Jetzt ab ins Bett und morgen: Auf sie mit Gebrüll!
    Wer neben der Bestrahlung arbeiten kann, den kriegt so schnell nichts klein...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Die haben jetzt den Ablauf umgestellt und ich werde als Tagesklinik-Patientin vorrangig behandelt. In Ö muss man immer einen Wirbel machen, bis etwas passiert. Danke für die Daumen!

      Löschen
  2. Verdammte Hacke!
    Wieso hast Du keinen Menschen in der Nähe, der Dich mal auffängt und Dir Kraft gibt?
    Wennste willst, dann kommste mal in den Westerwald - das meine ich im Ernst!
    LG - Wolf

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mein Mann ist immer da, ohne ihn hätte ich das alles wahrscheinlich nicht überstanden. Hier lasse ich ihn aber meist außen vor, ich glaube, er wäre damit auch einverstanden, wenn er davon wüsste.

      Löschen