Donnerstag, 20. Februar 2014

Tag 234 - Planungs-CT

Heute in aller Herrgottsfrüh war das Planungs-CT, gestern war ich schon ziemlich fertig und hab ein paar Tränen in das Fell meines alten Katers vergossen. Der Kater ist von der verständnisvollen Sorte und wollte mich putzen.
Morgens bin ich um 5 aufgewacht aufgeschreckt, bin noch eine knappe Stunde liegen geblieben und hab mich dann fertig gemacht, in das Strahleninstitut gefahren - das CT selbst war nicht aufregend, der RT war sehr lieb.
Nach 20 Minuten war ich auch schon wieder draußen.

Es hat sich dann das erste Mal so richtig mein überlastetes Hirn bemerkbar gemacht. Die Bankomat (EC)-Karte war weg, alle andere Karten inkl. Börse aber da.
Verdammt, ich hatte nicht mal mehr genug Geld für's Mittagessen einstecken, also wieder nach Hause gefahren, Karte suchen. Nichts gefunden, komisch, ich bin doch sonst eher organisiert. Ich verliere nichts. Ich. Nicht.
Im Supermarkt angerufen, in der Trafik (nein, ich rauche seit über 4 Jahren nicht mehr) angerufen.

Dann im Laden angerufen, wo ich gestern einkaufen war, dort im Call Center gelandet und der Dame mit bayrischen Dialekt erklärt, was eine Bankomat-Karte ist. Die fragt in der Filiale nach. Keine Karte dort.
Ich geh zur Bank, die müssen mein Verlangen nach Bargeld an meine Direktbank faxen. Gut, Geld bekommen, Richtung Büro gefahren.
Während der Fahrt beschlossen, nochmal direkt im Laden nachzufragen.

Es ist kurz nach 10 Uhr, ich bin seit 5 Stunden wach und der Kassentyp hält mir die Karte einer anderen Frau unter die Nase. Ich will schon umdrehen, in die Arbeit fahren und meine Karte sperren lassen, da kramt er noch eine Karte raus.
Meine.

Seit einer halben Stunde sitz ich im Büro und würd am liebsten schlafen.


Aber das CT war in Ordnung. Und ich hab meine Bankomat-Karte wieder.


Update 11:30: Als ich den Anruf des Strahleninstitutes gerade eben entgegen genommen habe, ist mir das Herz in die Hose gerutscht. Als mich die Dame am anderen Ende der Leitung zur Oberärztin verbunden hat, war ich fast sicher, dass sie Metastasen gefunden haben.
Doch ich habe nur ein großes Herz, was nach einer Chemo normal sei und sie müssen daher nochmal scannen.
Ich würd jetzt gern heulen gehen.

Update 13:00: Jetzt kommt mir das ganze doch komisch vor. Ist es normal, ein Planungs-CT zu wiederholen?
Oder ist die Sache mit dem Herz nur vorgeschoben? Haben sie doch was entdeckt und wollen deshalb ein reguläres CT machen?
Angst.

Update 13:20: Hab die Oberärztin angerufen, nein, sie haben nichts gefunden, es geht nur um das Herz, so ihre Versicherung. Alles andere ist schön, weil unauffällig, Leber, Lunge, Knochen, Nieren. Wenn etwas verdächtig gewesen wäre, dann hätten sie eine Akutuntersuchung veranlasst und mich nicht erst wieder nächste Woche einbestellt.

Für heute reicht's mir.
Warum ich trotzdem in der Arbeit sitze? Keine Ahnung, vermutlich weil ich doof bin.

4 Kommentare:

  1. Diese depperten Ärzte machen sich ja keinen Begriff, was so manche Äußerung von ihnen in uns verschüchterten Patienten auslöst! Ich hätte mich an Deiner Stelle genauso erschrocken, wenn ein neuerliches CT angemeldet worden wäre. Arbeiten muss kein Fehler sein. Ich sag mal: Eine Sorge weniger, wenn regelmäßig Geld fließt. Und das Hirn bleibt, trotz Rebellion, in Schuss. Müde wärst Du so oder so. Wenn es gar nicht mehr geht, bleibste eben daheim. Jedenfalls an Tagen wie diesem vielleicht... Kopf hoch und weiter so!

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    1. Die OÄ hat bei meinem Anruf gemeint, sie hätte genau das befürchtet. Wobei ich ihr keinen Vorwurf mache, Panik lässt sich nicht vermeiden, wenn man hört, dass man die Prozedur nochmal und ausführlicher über sich ergehen lassen muss.
      Neuer Tag, neues Glück! Und schon wieder sitz ich in der Arbeit :)

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