Dienstag, 18. Februar 2014

Tag 232 - Damokles

Es gibt Tage, da will ich nur alleine sein und vor mich hin heulen.
Übermorgen steht das Planungs-CT in der Radiologie an, seit Tagen bin ich überzeugt, dass sie bei der Aufnahme etwas finden werden.

Ein mögliches Horror-Ergebnis schwebt als Damokles-Schwert über mir.
Diese Befürchtungen machen mein Leben seit dem Wochenende nicht unbedingt schöner.
Ich schlafe nicht gut oder zumindest nicht erholsam (oder ist es schon der Krebs, der mich wieder hat?), im Büro niesen die Jungs vor sich hin (man reiche mir einen Sagrotan-Spray) und jedes Zwicken meines verspannten Körpers macht mich fertig.
Nicht panisch, sondern eher schicksalsergeben. Meine Augen sind immer müde, egal, wie lange ich schlafe? Ist halt so, so ist das beim Verfall.
Links im Kreuz zwickt es ständig? Es ist sicher mindestens die Niere hin, naja - so meine Überlegungen.

Ich nutze die Teilzeit komplett aus, ich schaffe es keinen Tag länger als 6 Stunden zu bleiben, zum einen, weil mich das aktuelle Projekt wirklich, wirklich nervt, zum anderen weil ich wirklich, wirklich müde bin.
Ich weiß, ich sollte dankbar sein, dass ich arbeiten gehen darf/kann, dass mein Arbeitgeber die 30h-Woche anstandslos durchgewunken hat, dass ich es mir leisten kann, die Stunden zu reduzieren.
Gerade empfinde ich den Job aber als Belastung.
Morgen habe ich einen Kundentermin, vor dem mir jetzt schon graut. Monatelang ließ es sich bis auf eine Ausnahme vermeiden, bei Übergaben persönlich anwesend zu sein, morgen werd ich wohl mit Mütze dasitzen.


Diese ständige Auf und Ab schafft mich, ich will doch einfach nur eine ruhige Kugel schieben.
Und alte Lieblingslieder hören:









9 Kommentare:

  1. Ich denk an dich und drücke die Daumen, so fest es geht. *drück*

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  2. Liebe Helga, bitte hab Mut. Das, was Du beschreibst, kenne ich von meinem Chef: Die ersten Kontrolltermine waren schlimm für ihn, weil er mit jedem Termin befürchtete, die Ahnung, wieder Krebs zu haben, würde sich bestätigen.
    Er schlief vorher nicht, war völlig unausgeglichen und neben sich - und die Symptome waren kein neuer Krebs, sondern "nur" die Angst davor.
    Hab Mut... Es wird gut ausgehen, ganz, ganz bestimmt.

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    1. Der "Witz" dabei ist ja, dass es nur das Planungs-CT für die Bestrahlung ist und keine wirkliche Nachsorge.
      Aber stell Dir vor, die machen den Scan und entdecken Horden von...ich.wills.garnicht.schreiben. *seufz*

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  3. Schicke Dir Kraft und Energie für morgen!

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  4. Wie gesagt- ich drück die Daumen...Mir hilft in diesen schweren Stunden die Gewissheit, dass ich nicht heute und nicht morgen sterben muss. Sondern, egal, was bei Durchleuchtungen rumkommt, irgendwann. Und ich "irgendwann" auch damit einverstanden sein werde. Außerdem bilde ich mir ein, dass, je pessimistischer ich bin, der emotionale Fall nicht mehr so tief sein kann. Naja, ich hasse es einfach! Aber ich werde in Gedanken bei Dir sein. Hab ja Zeit.

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    1. Danke! War halb so schlimm und das RT-Personal ist nicht erschrocken aufgesprungen.

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