Samstag, 3. November 2018

Tag 1950 - Nachtrag: Verbindung

Vormittags in die Therme, so wie tausende andere auch. Der Kleinkinderbereich ist voll, im Becken sind allerdings mehr Erwachsene als Kinder. Wir auch - zwei Elternteile und ein Mädi.
Gegen Mittag gehen wir wieder heim, das Mädi will aber nicht schlafen.

Wir lassen sie spielen und gegen 14 Uhr wird sie müde, ich geniesse die längere Pause und gehe das Chlorwasser abspülen und kann auch noch gemütlich Haare waschen. Heute abend habe ich frei und gehe mit einer Freundin essen.
Abends küsse ich Herrn Hase und die Kleine und verschwinde mit Wein und Süßigkeiten in der Tasche Richtung Innenstadt. Ich bin früh dran, steige schon beim Karlsplatz aus und gehe den Rest des Weges zu Fuß, laufe am Schmuckgeschäft meiner Cousine vorbei und erinnere mich leidvoll, dass es einen bestimmten Grund gibt, dass die Stiegengasse so heißt wie sie eben heißt.

Wir sind beim Asiaten verabredet, das Essen ist wirklich gut, die Bedienung verpeilt und wir nach dem dritten oder vierten Spritzer etwas angeheitert. Meine Freundin ist Strohwitwe bzw. in einem angespannten Beziehungsstatus. Wir reden viel über unsere Kinder, aber irgendwie passt es lange nicht für ein Gespräch, das wirklich in die Tiefe geht.
Erst nach einiger Zeit und Alkohol kommen wir richtig auf ihre Ehe und meine Kombination Krebserkrankung und Kind zu sprechen.
Dann noch einen kurzen Absacker bei ihr zu Hause, ich fange wieder zu husten an.

Es ist ein trockener Reizhusten, den ich auch schon vor Wochen hatte, als das Mädi krank war. Es kitzelt in der Kehle, angestiftet von der Unterhaltung google ich bei der Heimfahrt Symptome von Lungenmetastasen. Egal, was ich für Beschwerden habe und jemals haben werde, ich werde es immer in Verbindung mit dem Brustkrebs bringen.
Das ist nicht angenehm, aber so hab ich es auch meiner Freundin erklärt: So ist das nun mal, damit kann, nein muss ich umgehen können.

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