Samstag, 30. April 2016

Perdita

Perdita ist heute Nachmittag ihrem schweren Krebsleiden erlegen. Ihre lieben Menschen waren bis zum Ende bei ihr, meine Gedanken sind bei euch!

Ich danke allen, die an Perdita gedacht und ihr Gutes gewünscht haben, ihr wart ihr sehr wichtig.

Sie konnte Rührseligkeiten nicht ausstehen, also schreibe ich nur eines:
Mein Herz ist gebrochen.

Tag 1034 - Neuigkeiten von Perdita V

Perdita ist sehr schwach, hält aber an ihrem Leben fest.
Ihre Freunde und ihr Vater sind bei ihr und begleiten sie auf ihrem letzten Weg.

Ich wünsche ihr, dass sie bald loslassen kann.
Meine Gedanken sind immer bei ihr, manchmal komme ich recht gut mit der Situation zurecht, manchmal ist es einfach nur furchtbar.
Ich bin sehr dankbar, dass sie nicht alleine sein muss.


Donnerstag, 28. April 2016

Tag 1032 - Neuigkeiten von Perdita IV

Am Dienstag ist Perdita also in das Hospiz verlegt worden.
Es hat nur wenige Zimmer, die alle zum Innenhof gehen. Ich habe Fotos gesehen, es ist gemütlich eingerichtet und wirkt nicht wie ein klassisches Krankenzimmer.
Perdita hat es dort gut, das medizinische Personal ist sehr nett und sie wird liebevoll umsorgt.
Ihr Vater und ihre Freunde sind nach wie vor bei ihr, sie hat jeden Tag zahlreichen Besuch.

Perdita ist nur mehr wenig wach und braucht viele Schmerzmittel, die Schmerzpumpe ist wieder im Einsatz.

Bitte denkt weiterhin an sie.

Montag, 25. April 2016

Tag 1029 - Neuigkeiten von Perdita III

Perdita wird morgen von der Palliativstation in ein Hospiz in der Nähe ihres Wohnorts umziehen, es wird keine weitere Chemo geben.

Sie wird gut versorgt und ist weiterhin von ihren Lieben umgeben.


Samstag, 23. April 2016

Tag 1027 - Neuigkeiten von Perdita II

Es geht weiter mit
Donnerstag: An dem Tag ging es Perdita noch besser als tags zuvor, die Französin hatte Smoothies und Sekt mitgebracht, ich habe ein Foto geschickt bekommen, wo Perdita in die Kamera lächelt.
Leider war die Drainage verstopft, dann kam mit einem Mal viel Flüssigkeit, was ihr sicher Schmerzen verursacht hat.

Freitag kamen u.a. wieder die Kurchenmädels und auch der Archäologe, der Katheder wurde gezogen und die Schmerzpumpe durch Tabletten ersetzt. Leider war auch gestern die Drainage wieder verstopft :-(

Heute hat sie mir morgens eine kurze Nachricht geschickt, als ich zurück schrieb antwortete ihr Vater, dass das Schreiben noch nicht so toll klappt. Die Nacht war ok.

Nach dem Wochenende wird entschieden, wie die Behandlung weiter geht, ob die Chemo fortgesetzt bzw. die Immuntherapie begonnen wird.

Perdita möchte natürlich am liebsten zu Hause sein.
Sie freut sich sehr, dass so viele Menschen Anteil nehmen und an sie denken und sie grüßen.

Donnerstag, 21. April 2016

Tag 1025 - Neuigkeiten von Perdita

Ich versuche, die Ereignisse der letzten Tage zusammenzufassen:
Letzte Woche war Perdita in der Klinik im Wald, die Flüssigkeit im Lungenbereich, die sie so sehr plagte, wurde mittels Drainage abgeleitet.
Sie schrieb mir noch am Freitag, dass jede Menge rauskommt und dass sie Schmerzen hat.

Am Samstag ist ihr Herr Papa angereist und sie ist wieder nach Hause gekommen, schwach, aber wer Perdita kennt, weiß, dass die Aufenthalte in den Kliniken nicht das ihre sind.

Am Sonntag lud sie ihre Freunde zum Tatort schauen zu sich ein, ihr Herr Papa war dabei, die Französin, der Archäologe...
Sie bestand wohl darauf, alleine ins Bad zu gehen, wo sie umgekippt ist, sich dabei verletzt hat und schließlich ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Montags war ein schwieriger Tag, die Schmerztherapie nicht optimal, Perdita noch sehr mitgenommen.
Am Abend wurde ich von der Französin über die aktuelle Lage informiert.

Dienstag war schon wieder ein schönerer Tag, es ging ihr besser, sie konnte sich an dem zahlreichen Besuch ihrer Freunde freuen. Erzählungen zufolge herrschte Partystimmung im Krankenzimmer :-)

Mittwoch kam ich angeflogen, die Französin war so nett, sich als local host anzubieten und mich zu ihr zu bringen. Ich habe eine geschwächte Perdita vorgefunden, die sich aber sichtlich über meinen Besuch freute.
Ich habe dort mit ihr und ihren Freunden einen schönen Nachmittag verbracht, die Schweizerin samt Sohnemann, Kurchenmädels, der Aquarianer und viele andere waren da.
Es freut mich so sehr, dass ihr Vater und ihre Freunde so sehr auf sie achten und bei ihr sind.

Heute wird eventuell die Schmerzpumpe durch Tabletten ersetzt, das Methadon hat leider seinen Zweck nicht erfüllt und nun wird Morphin gegeben. Eine Rund-um-die-Uhr-Pflege wird organisiert, jetzt heißt es warten.
Perdita ist nach wie vor unglaublich zäh und stark.

Sie ist in guten Händen und ihre Leute leisten Großes.
Schickt ihr eure guten Gedanken!

Nachtrag: Ich weiß nicht, wie ich DAS unterschlagen konnte: Schwester Christel ist auch am Mittwoch aufgetaucht, natürlich in einem Hängerchen. Sie ist genauso wie Perdita sie beschrieben hat.
Nicht zum aushalten.


Freitag, 8. April 2016

Tag 1012 - Endlich

Ich gehe gerne turnen.
Seit wir in unserer Wohnung leben, gehe ich Dienstag und Donnerstag rüber zu den Kursen.
Nur als ich krank war, hab ich ein knappes Jahr pausiert.

Die Trainerinnen dort sind herzliche, nette Frauen, denen man anmerkt, dass sie gerne mit Menschen arbeiten und Spaß an der Bewegung haben. Trainierte Damen, die auf sich schauen und auch wesentlich jünger wirken als ihr Geburtsjahr vermuten lässt.
Vor einigen Wochen hat sich die Dienstags-Trainerin in eine 2monatige Auszeit verabschiedet, im Job sei viel zu tun, ein neues Aufgabengebiet stünde an.
In der Zwischenzeit kamen Vertretungen, die Abwechslung war ok, aber die Erwartung war doch klar, dass meine Stammtrainerin wieder kommt.

Gestern war die Donnerstagsstunde, zuerst große Aufregung, weil eine Tür abgesperrt war und wir nicht in das Gebäude konnten. Mit Gelächter und etwas Verspätung verlief die Stunde angenehm, sanfte Wirbelsäulengymnastik, ich fühle mich immer in dieser Zeit gut, lebendig.

Am Ende der Einheit hat die Trainerin uns dann die traurige Nachricht überbracht. Die Dienstags-Trainerin, eine quirlige, fröhliche Frau Mitte 40 ist vor ein paar Tagen an einem Herzinfarkt gestorben.
Sie kommt nicht wieder.
Sie wird nie wieder Option 1-3 bei den Übungen anbieten.
Sie wird uns nie wieder zu Liegestützen antreiben, bei denen ich sie immer angelacht habe unter dem Motto "na, dann mach DU mal."
Sie wird nie wieder "Zwölf" in ihrem oberösterreichischen Dialekt sagen.
Ich habe ihre Stimme noch im Ohr und sehe ihren wippenden Pferdeschwanz.

Seit es mir wieder gut geht, erscheint mir das Leben unendlich und schon gar nicht habe ich damit gerechnet, dass eine junge sportliche Frau einfach so stirbt.
Ich sitze deprimiert in meinem Büro.
Ich bin sehr traurig.