Sonntag, 31. Mai 2020

Tag 2526 - Ausnahmezustand Tag 77

Den ganzen Tag nur Regen.
Wir spielen, machen Salzteig, schauen einen Film (das Mädi ist aber noch zu klein dafür), nach dem Abendessen geht es in die Badewanne.
Sonst nix passiert.

Sport: kurze Nacken-Schultern-Einheit
Schritte: 3274

Quelle: orf.at



Samstag, 30. Mai 2020

Tag 2525 - Ausnahmezustand Tag 76

Das Mädi hat bei mir im Bett geschlafen und so habe ich die Nacht über ihre Füße ins Kreuz bekommen und bin auf den äußersten Rand gedrängt worden.
Beim Aufwachen also gar nicht erholt gewesen, noch dazu Kreuzschmerzen from hell.
Das ist für meine Laune gar nicht zuträglich, wenn man mich dann noch belagert, bedrängt oder einfach nicht in Ruhe lässt, dann werde ich so richtig sauer. Eine Ibu soll es richten.

Mittagessen mit Mutter und deren Mann. Ich habe die beiden schon vor zwei Wochen gesehen, heute gehen wir essen miteinander. Mein Bruder ist nicht dabei, es dürfen nämlich nur vier Erwachsenen an einem Tisch sitzen. Die Kellner laufen mit Visieren herum, die Speisekarte ist reduziert und auf normales Papier gedruckt, danach wird sie weggeworfen.
Wir vereinbaren ein weiteres Treffen nach den nächsten Lockerungen, in zwei Wochen wird es noch mal leichter.
Das Mädi freut sich sehr, seine Oma wiederzusehen, die ist sowieso glücklich, ihr Enkelkind wieder zu knuddeln. Auch wenn sie sich nicht oft sehen, da ist eine Verbindung. 
Dann nur mehr spielen, lesen, fernsehen, essen, schlafen.
Bin ich fertig.

Schritte: 8369
Sport: nix

Quelle: orf.at


Freitag, 29. Mai 2020

Tag 2524 - Ausnahmezustand Tag 75

Gut und länger geschlafen, der Wecker hat heute Pause.
Ich habe nämlich frei, das Mädi geht heute auch nicht in die Betreuung. Wir haben am Vormittag den Einschreibungstermin im Kindergarten.
Es ist schon komisch. Alle sind super nett und ich glaube, dass das Mädi dort sehr gut aufgehoben ist, aber es ist so eine ganze andere Welt. Aber gut, ich bin hier nicht in einem Unternehmen am freien Markt.
Wir sitzen dort also eine Stunde und lassen überprüfen, ob das Mädi eh Deutsch spricht und durchgeimpft ist. Im September geht es los, dazwischen habe ich vier Tage Betreuungsloch, weil der Kindergarten erst mit 7. anfängt und ich die Tagesmutter nur bis 31. des Vormonats nutzen kann. Äh, ja - ich lass das jetzt einfach mal so stehen.
Mindestens eine Woche Eingewöhnung muss ich noch dazu rechnen, aber das ich nicht anders erwartet und vorausgesetzt - das Mädi ist drei und nicht 30.

Am Nachmittag geht es für mich weiter zum Friseur, dort sitze ich 90 Minuten mit Maske, aber ich hab meine grauen Haare einfach nicht mehr sehen können. Auch ist die Kommunikation zu meinem heiß verehrten Friseur stark eingeschränkt, es wird noch eine Weile dauern.
Danach besorge ich noch Schuhe für das Mädi, Geschenke für die Eltern und eine Yogamatte für mich. Sehr freundliche Auskunft in einem Sportgeschäft dazu: Gibts nicht, wir schließen auch gleich.
Ok, jemand anderer verkauft sie mir auch.
Vollbepackt gibt es dann noch gebratene Nudel mit Tofutaschen für mich. 
Daheim schläft das Mädi schon, auch für sie war es ein ereignisreicher Tag.

Schritte: 13838
Sport: viele Schritte unterwegs, schnelle Kniebeugen

Quelle: orf.at





Donnerstag, 28. Mai 2020

Tag 2523 - Ausnahmezustand Tag 74

Früh aufgewacht, aber wir wissen ja: Dann hab ich Zeit für mich.
Das Bringen zur Tagesmutter verläuft in geordneten Bahnen, danach geh ich noch zum Diskonter, es gibt Badetücher für Kinder.
Danach Arbeiten, aber keine Aufregungen. Vielleicht lass ich ich mich auch nicht mehr aufregen. Die Kaffeefahrt von Dienstag geht weiter, ich erledige daneben Dinge, für die man nicht denken muss. 
Gegen 15 Uhr klappe ich den Rechner wieder zu, ziehe meine Regenjacke und die Nikes an. Ich will noch eine Runde gehen.
20 Minuten von zu Hause entfernt schreibt mir Herr Hase, dass ich an seinen Zahnarzttermin denken soll - oh, Gacke, das hab ich komplett vergessen.
Ich wollte seit dem Lockdown immer wieder das Joggen versuchen, jetzt scheint es eine sehr gute Gelegenheit zu sein. Also trabe ich heim, kurze Strecken werden gelaufen, dann gehe ich wieder.
Ich sehe aber, dass ich, wenn ich laufe viel zu schnell laufe. Ich bin in meinem Leben vor den Knieoperationen, Chemos und Antikörpertherapien nur Kurzstrecken gelaufen und das immer auf Zeit. Laufen, also Joggen würde ich mich wirklich reizen, ich weiß aber noch nicht, ob ich die körperlichen Voraussetzungen dafür mitbringe.
Daheim - das Mädi schläft - lese ich ein bisschen über den Einstieg ins Laufen. Man müsste es halt mal probieren. 
Abendessen, Baden, Lesen, schlafen - sie kennen es.
Vielleicht hab ich auch noch eine Einheit Pilates gemacht - aber da bin ich mir nicht mehr sicher. Es verschwimmt alles.

Schritte: 10293
Sport: Runde, laufen, Pilates (?)
Quelle: orf.at











Mittwoch, 27. Mai 2020

Tag 2522 - Ausnahmezustand Tag 73

Wer um 22 Uhr schlafen geht, kann um 05:30 putzmunter sein.
Aber ganz von alleine bin ich nicht aufgewacht: Das Mädi hat mich im Bett entdeckt und sich zu mir unter die Decke gerollt. Ich kuschle noch ein bisschen mit ihr, dann schleiche ich mich raus. Ich liebe diese Morgenstunden, die nur mir gehören. Kaffee, lesen, dann beim zweiten Kaffee etwas essen.
Gegen sieben ist auch sie wach, nach Anziehen und Zähneputzen packen wir uns zusammen und gehen zur Tagesmutter.
Das erste Meeting ist erst um neun, bis dahin ist fast noch ein Stunde Zeit und ich gehe eine kleinere Runde. Die letzten beiden Tage hat es ja immer nur geregnet, heute scheint die Sonne, das will ich ausnützen.
Dann arbeiten, aber heute ohne Aufregungen oder Hektik, manches scheint sich von selbst zu lösen.
Ich bestelle für das Mädi Kleidung, räume die Küche auf und gehe nochmal raus.

Vor dem Haus begegne ich dem Mädi und Herrn Hase. Das Mädi wieder voller Sand, Herr Hase wieder genervt. Die beiden haben es gerade auch nicht leicht miteinander.
Ich glaube dass sie so ähhh anstrengend ist, weil die Umstände bzw. die Situation (wenn ich das schon höre oder lese!) so sind. Zuerst wochenlang daheim sein mit zunehmend gestressten Eltern, dann wieder volle Kanne zur Tagesmutter, die Mama ist nach wie vor daheim. Man darf zwar wieder auf Spielplätze, die Erwachsenen verhalten sich aber trotzdem noch anders. 
So sehr mich ihr Verhalten auch annervt, so sehr kann ich es verstehen. 

Ich helfe ihr beim Hände und Füße waschen und gehe dann nochmal eine mittlere Runde, mir ist heute danach. Als ich heimkomme, herrscht eine Bombenstimmung. Nicht. Oder doch?
Das Mädi schläft dann - kein Mittagsschlaf auch in der Betreuung mehr - aber doch müder als im Stayathome-Modus. Ich sage meine Meinung und bin dann schweigsam, lese, spiele Bubbles und mache noch eine Einheit hip opener mit.
Ich bin entspannt, alle anderen anscheinend nicht.

Sport: kleine und mittlere Runde, Hantelübungen, hip opener
Schritte: 13759

Quelle: orf.at

Dienstag, 26. Mai 2020

Tag 2521 - Ausnahmezustand Tag 72

Um fünf vom Mädi aufgeweckt worden, etwas ungnädig reagiert.
Dann bis zum Wecker weitergeschlafen, mit dem Mädi gekuschelt und schließlich aus dem Bett gekrochen. Man verkommt ja in diesem Home Office.
Es regnet auch heute immer wieder, es ist so, als würde jemand immer wieder das Wasser stark auf-und dann wieder abrupt abdrehen. Wir drehen also bei der Tür wieder um und ich ziehe dem Mädi eine Matschhose an, sicher ist sicher.

Ich beginne den Arbeitstag mit einem langen Call, es ist mehr eine Kaffeefahrt, halt ohne Heizdecke, dafür mit einem Software-Produkt. Ich höre zu und mache meines.
Gegen Ende des Arbeitstages noch Gelächter von meiner Seite, ein besonders kompetenter Kollege hat mit einer kleinen Änderung den Code eines anderen Projekts zerschossen - ich kann da nur mehr lachen und eine Empfehlung abgeben. 
Herr Hase geht nachmittags das Mädi abholen, ich versuche Pfannen zu entsorgen, aber das ist gar nicht mehr so leicht.
Als die beiden wieder heimkommen, ist das Mädi voller Gatsch und plärrt und Herr Hase ist wütend. Das Mädi hat es in den Pfützen übertrieben, andere bespritzt und sich selbst reingelegt. 
Sie reizt immer alles bis zum Anschlag aus.
Ich wasche sie und ziehe sie um, sie will sich hinlegen. Ich spreche mit ihr und erkläre ihr, dass sozialverträgliches Verhalten so nicht aussieht. Sie schläft dann ein. Erklärt auch einiges. 
Abendessen ohne sie, ist das ruhig hier.
Um acht wacht sie wieder auf, isst noch ein bisschen was und wird bettfertig gemacht.
Ich fackle nicht lang rum und gehe gegen 22 Uhr mit ihr schlafen. Und wirklich: Bald schnarchen wir beide.

Sport: keiner
Schritte: 8044

Quelle: orf.at



Montag, 25. Mai 2020

Tag 2520 - Ausnahmezustand Tag 71

Zu spät schlafen gegangen, vom Wecker wach gesurrt worden. Auweia, ich lese zu lange, alles unter sieben Stunden Schlaf ist zu kurz für mich.
Das Mädi und ich können uns heute aber Zeit lassen, ich bringe sie erst um neun, danach ist auch erst das erste Meeting.
Bis wir zur Tür hinaus sind, dauert es natürlich, wir sind aber pünktlich. 
Die Tagesmutter ist wieder halbwegs fit, ich habe zugesagt, das Mädi um 11:30 wieder abzuholen.
Ich mache also alles Unaufschiebbare, packe Gummistiefel und Matschhose ein und hol sie wieder ab. 
In der Zwischenzeit hat es immer wieder geregnet, das Mädi springt auf dem Heimweg in den Pfützen herum, "rettet" eine Schnacke vorm Ertrinken, ihr Kapperl fällt ins Wasser und schließlich setzt sie sich in eine Pfütze. 
Vorbeigehende und ich haben unseren Spaß beim Zuschauen, sie ist waschelnass, als ich sie endlich nach Hause kriege. Trocken legen und umziehen, noch ein bisschen kuscheln. 
Herr Hase kommt früher, ich muss wieder zum nächsten Call, das Mädi liegt aber eh im Bett und ruht sich aus. Schläft dann auch.
Herr Hase dreht mir unabsichtlich während des Calls das Internet ab, es ist aber nicht schlimm, das Gegenüber nimmt es mit Humor. 
Ich mache bald Schluss und gehe zum Supermarkt Sachen besorgen, die es im Diskonter nicht gibt.
So geht das dahin bis zum Abendessen, das Mädi versucht mal wieder zu stänkern, sieht dann aber bald, dass wir nicht mehr darauf eingehen. Schmeckt dir dein Abendessen nicht, dann iss es halt nicht.
Ah, geht ja doch.

Einmal ist der Papa doof, dann wieder ich. Ich versuche immer wieder, nicht zu lachen, aber es ist schwer.
Herr Hase bringt sie dann ins Bett, ich mache eine Einheit Pilates für den Rücken, danach gehe ich rüber. Es dauert lange bis sie schläft, der Mittagsschlaf ist schuld.
Meine Tagesmüdigkeit ist abends natürlich wieder verschwunden, also wieder lesen bis spät.

Sport: Pilates, Stretching. Für die Runde regnet es zu viel.
Schritte: 6957

Quelle: orf.at








Sonntag, 24. Mai 2020

Tag 2519 - Ausnahmezustand Tag 70

Lange im Bett geblieben, mit dem Mädi Bücher geschaut und dabei Kaffee getrunken.
Dann aber viel herumdiskutiert und gestritten mit ihr, wir sind beide gerade bockig und auf Randale gebürstet. 
Ich habe keine Lust, dass ich sie bis neun Uhr bespasse, daher versuche ich, das Mittagsschläfchen zu verhindern. Wir schauen stattdessen den Grüffelo und dann noch sein Kind und weitere Trickserien über Netflix.
Sie will dafür nicht rausgehen, auch nicht schaukeln, also geht es dann in die Badewanne, und dann gibt es Nudeln für sie.
Ich bringe sie in's Bett, als das Mädi schläft, mache ich mir noch schnell was zu essen und gehe dann los.
Die Schrittbilanz des Wochenendes ist verheerend, daher ziehe ich meine Nikes an und marschiere. Zumindest das errechnete Schrittziel will ich erreichen. Ich gehe eine Runde mit Verlängerung, am Schluss tropft es schon ordentlich, aber ich komme noch halbwegs trocken daheim an. Das ist also der Sommer, der nach den Eisheiligen angekündigt worden ist - interessant.
Danach noch zu langes Lesen, aber das Buch ist so gut!

Die Tagesmutter ist wieder auf dem Damm, das heißt zumindest vormittags kann ich das Mädi bringen, mir helfen sogar diese 2,5 Stunden.
Am Ende der Woche bin ich immer komplett fertig, das merkt man dann stark an meinen Nerven, Schritten, Sportaktivitäten. 
Zehn Wochen dauert der ganze Scheiß schon und es geht noch weiter. Einen Monat bin ich noch mindestens zu Hause, Mitte März sind mir die angeordneten sechs Wochen komplett überzogen vorgekommen.

Sport: laaange Runde
Schritte: 11803

Grafik: vergessen

Samstag, 23. Mai 2020

Tag 2518 - Ausnahmezustand Tag 69

Früh geweckt worden.
Vormittags gehe ich einkaufen, ich muss aber immer mehr humpeln, die kilometerweiten Märsche in der vergangenen Woche mit Büroschuhen rächen sich.
Nachmittags - das Mädi macht wieder Mittagsschlaf - lege ich mich mit Schmerztablette hin und schlafe eine kurze Weile bis das Mädi ihre Duploboxen im Wohnzimmer ausleert.
Wir kuscheln und lesen dann im Bett weiter - ich bin nicht unglücklich, als sie schließlich wieder schläft.

Sport: nüx
Schritte: 5166

Quelle: orf.at



Freitag, 22. Mai 2020

Tag 2517 - Ausnahmezustand Tag 68

Das Mädi und ich haben heute frei, wir stehen gegen sieben Uhr auf und haben so genug Zeit um uns für den Augenarzt fertig zu machen.
Sie fährt heute das erste Mal seit März wieder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, ich war ja skeptisch, andererseits will ich nicht das Wagerl nehmen und die ganze Strecke mit ihr gehen. 
Beim Vorübergehen sehen wir die meterlange Schlange vor der Optiker-Kette, die sperren nach jedem Kunden die Türe zu.
Beim Augenarzt angekommen warten wir ziemlich lange bis wir zur ersten Untersuchung aufgerufen werden, dann dauert es noch kurz bis wir zur Ärztin reinkommen.
Das Mädi ist altersgemäß ein bisschen weitsichtig, das wussten wir schon, Ende des Jahres sollen wir zur Kontrolle wiederkommen. Nach 90 Minuten sind wir draußen und gehen zum heißgeliebten Katzenfahrautomaten. 
Danach geht es weiter zum Eisgeschäft, es hat nur das ganz oben auf der Straße offen, ich stehe keine fünf Minuten an und wir bekommen sehr cremiges süßes Eis, das das Mädi und ich abwechselnd, teilweise auch gleichzeitig essen. Lecker.
Heimfahrt wieder mit dem Bus, das klappt ganz gut. Auf dem Spielplatz turnt sie noch herum, bis sie einen Tobsuchtsanfall bekommt, weil ein anderes Kind auf die Babyschaukel klettert. 
Das Mädi ist momentan wieder sehr gefühlsstark, ich aber auch, na dann Prost Mahlzeit.
Sie steht zu früh auf und wird dann am späteren Vormittag unausstehlich, hält Mittagsschlaf und bleibt dann abends wieder lange auf. Müssen wir wieder dagegen arbeiten. Mühsam, vor allem weil mein Nervenkostüm gerade echt nicht vorhanden ist.
Ich mag nicht mehr.
Erinnert mich an den Endspurt bei der Chemo, da bin ich auch wegen jeder Kleinigkeit in die Luft gegangen. Aber da wusste ich wenigstens, wann es vorbei ist.
Da ist wieder das Thema Wut. Ich bin keine, die heult, ich bin eine, die sauer wird und dann schweigend herumstapft. Auch für alle anderen eine Zumutung, das ist mir schon klar.

Abends raffe ich mich noch auf und gehe meine Runde. Tut gut, nur kommt blöderweise noch eine Nachricht unserer Tagesmutter. Seit gestern Fieber, jedoch keine Lungenbeschwerden.
Sie nimmt ein Antibiotikum. 
Ich sehe meinen gerade erst eroberten Alltag mit normalen Arbeitszeiten stark wackeln und bin gleich wieder sauer.
Das soll bitte aufhören.

Sport: eine abgespeckte Runde, mehr schaff ich nicht mehr.
Schritte: 12870

Quelle: orf.at




Donnerstag, 21. Mai 2020

Tag 2516 - Ausnahmezustand Tag 67

Kaum Erinnerung an den Tag. Feiertag.
Sicher nicht lange geschlafen, das Mädi lässt das gerade nicht zu.
Zu Mittag ein langer Spaziergang, das weiß ich aber nur mehr, weil ich ein Bild von der Stadt gemacht habe.
Die Luft ist draußen, ich bin nur mehr müde und will mein altes Leben haben.
Alt heißt: in's Büro gehen, dort mein Mittagessen gekocht bekommen und zum Sport gehen können.
Gesicherte Kinderbetreuung.

Sport: nur die große Runde
Schritte: 8203

Quelle: orf.at


Mittwoch, 20. Mai 2020

Tag 2515 - Ausnahmezustand Tag 66

Immer noch angefressen, das ist offensichtlich meine Standardlaune im Moment.
Vormittags Besprechungen und administratives Gedöns - es gibt Entscheidungen, die auf Unverständnis treffen bzw. einfach zu spät beschlossen werden.
Ich nehme noch an der Betriebsrat-Besprechung teil - keine Aufregungen heute - als mich eine Anfrage erreicht. Jetzt, sofort und überhaupt, am Montag muss es fertig sein.
Tja, geht nicht, ich bin ab drei weg und dann erst wieder am Montag da.
In der Hinsicht bin ich konsequent - kannst du nicht planen, kann ich dir nicht helfen.

Noch schnell duschen und umziehen, dann geht es quer durch die Stadt zu meinem Arzt, der mit seiner Praxis umgezogen ist. Ich fahre wieder öffentlich, aber mit Maske und Abstand halten ist das erträglich. Das letzte Stück gehe ich ohnehin zu Fuß, so bekomme ich auch meine Schritte zusammen.
Beim Bezahl-Kumpel ist alles ok, die neue Praxis ist in einem super-stylischen Ärztezentrum, teurer ist es damit auch geworden. Was soll's, das eine Mal im Jahr ist es mir egal. Entweder ist er sehr gut vorbereitet oder er weiß meine Diagnose noch immer aus dem Effeff. Ich mag ihn und das ist bei mir sehr viel wert. Mein Zyklus läuft gerade Amok, er kann mich aber beruhigen, alles in Ordnung. Bei Bedarf Kontrolle in drei Monaten, er meinte: "Die Chemo, nur ein Eierstock, ... da kann das schon vorkommen."
Für mich ist die Schwangerschaft mit dem Mädi ein Wunder.

Ich bin immer noch sauer wegen der Betreuungseinstellung von Herrn Hase und spaziere in der Stadt herum bis ich weiter zum Japaner fahre. Dort ist überhaupt nix los, ich bekomme mein Essen innerhalb kürzester Zeit und schaue, ob ich auch von dort meinen Büroturm entdecke - ja, ist zu sehen.
Als ich dann gegen 19:30 heimkomme, wird das Mädi gerade bettfertig gemacht.
Ich lege mich dazu, bis sie eingeschlafen ist.
Mein Unterleib jault, ich nehme eine halbe Ibu.

Sport: in der Stadt herumgegangen
Schritte: 15028

Quelle: orf.at







Dienstag, 19. Mai 2020

Tag 2514 - Ausnahmezustand Tag 65

Angenehm früh aufgewacht.
Heute schmier ich das Mädi von Kopf bis Fuß mit 50er Sonnencreme ein, packe ihre Badehose und ein Badetuch ein, so geht's zur Tagesmutter. Dort stehen schon zwei Planschbecken im Garten, das Mädi sieht sehnsüchtig hin und will gar nicht reingehen.
Ich gehe noch vor Arbeitsbeginn einige Besorgungen erledigen, danach wieder das Übliche. 
Confcall mit mehreren Technikern, man könnte sich schon manchmal fragen... 
Aber scheinbar ist technisch und administrativ begabt ein Widerspruch.
Wurscht, um drei dreh ich ab - ich mach noch ein bisschen Wäsche, da geh ich eine Runde, diesmal fast ausschließlich im Wald, da die Sonne runterbrennt.
Ich komme ein bisschen später als das Mädi und Herr Hase nach Hause, das Mädi wäscht gerade ihre Füsse.
Sie hatte einen schönen Tag im Planschbecken und war so fertig, dass sie zu Mittag mehr als zwei Stunden schlafen musste.
Wir spielen und lesen Bücher bis zum Abendessen.
Herr Hase teilt mir mit, dass er am Zwickel/Fenster/Brücken-Tag doch arbeiten geht, ich muss zwar ohnehin mit dem Mädi zum Augenarzt, aber den ganzen Vormittag alleine macht mich halt auch nicht so glücklich. Aber ich bin erwachsen und drehe mich einfach um und gehe.

Abends sprechen wir über Immobilien bei uns. Ohne Erbschaft oder Lottogewinn ist ein Haus hier nur über einen lebenslangen Kredit zu finanzieren, das wollen wir nicht.
Es wird wohl bei der Wohnung bleiben.

Sport: eine große Runde, sonst nix.
Schritte: 11761

Quelle: orf.at







Montag, 18. Mai 2020

Tag 2513 - Ausnahmezustand Tag 64

Wenig geschlafen, früh aufgewacht.
Neben mir liegt das Mädi. Auch wenn sie sich im Schlaf hin- und herwälzt, ich schlafe gerne neben ihr.
Ich bringe das Mädi, wir sind spät dran, aber das macht nichts, ich gehe direkt zu meinem Arbeitsplatz zurück, kurz nach neun geht's los - es folgen die ersten Meetings.
Heute ist es noch relativ ruhig, ich kopiere und sichere meinen Rechner, zu Mittag gehe ich in die Arbeit und hole den neuen ab.
Ein Fußmarsch von fünf Kilometern ist mit Nikes definitiv bequemer als mit Büroschuhen. Die letzte Strecke fahre ich mit der U-Bahn. Das erste Mal seit neun Wochen.
Man merkt das auch, ich finde alles grauslich und versuche nirgends anzukommen.

Im Büroturm unterschreibe ich die verpflichtende Unterweisung und nehme zwei Masken entgegen, besuche die Kollegen, die die Rechner ausgeben und richte den neuen Laptop im Heimatnetz ein. 
Alle Plätze wurden desinfiziert, überall stehen Desinfektionsflaschen herum. Die Putzfrau saugt in meinem Stockwerk lange herum. Ich sehe Kollegen!
Später am Platz vor dem Turm ist es ziemlich leer, ein Restaurant hat bereits aufgegeben, die anderen haben verkürzte Öffnungszeiten. 
Auch das/der Puff um die Ecke hat geschlossen.

Ich setze mich noch eine Weile auf eine Bank, bis ich mit der Straßenbahn weiter zum Augenarzt fahre. In Wien herrscht in den Öffis Maskenpflicht, das ist zwar etwas unangenehm, wird aber zu 99 Prozent eingehalten. 
Beim Augenarzt (auch hier Maskenpflicht) sind wenige Menschen im Wartezimmer. Ich habe beinahe keine Wartezeit und werde zu vier verschiedenen Untersuchungen aufgerufen. Gesichtsfeld, Kontrast, Tiefe und mit Eintropfen, die eigentliche Feststellung der Fehlsichtigkeit.
Im Endeffekt: Ja, ich werde alt, jetzt bin ich weitsichtig. Im Moment bin ich bei einer Dioptrie.
Durch die Tropfen habe ich riesige Pupillen und sehe wenig. Kurzer Fußmarsch heim, es ist schon nach 19 Uhr. Das Mädi sagt zu mir: "Du warst beim Augenarzt."
Auch sie hat diese Woche noch einen Termin dort.
Ich bringe sie ins Bett, spiele noch ein paar Runden Bubbles und schlafe dann selbst.

Sport: Fußmärsche, sonst nix.
Schritte: fulminate 16518


Quelle: orf.at

Sonntag, 17. Mai 2020

Tag 2512 - Ausnahmezustand Tag 63

Mit den obligaten Unterbrechungen, dafür aber lange geschlafen.
Das Mädi und ich bleiben noch bis neun im Bett liegen, schauen Bücher und trinken unser Heißgetränke dabei.
Vormittags geht sie mit dem Papa raus, ich mache meinen Kram, lese, versuche mich zu erholen.
Bis zum frühen Nachmittag passiert nicht viel, ich erschrecke, als ich mir meine Haare genauer ansehe. Nicht nur, dass der Ansatz deutlich zu sehen ist, nein, er ist auch ziemlich grau. Ich hab mir zwar so einen Ansatzspray gekauft, so recht hilft der aber auch nicht.
Ich bin haartechnisch in meinem 41. Lebensjahr deutlich gealtert.

Am Nachmittag kommt uns die Oma samt Mann zu einem Spaziergang abholen. Das Mädi freut sich sehr, ihre Großmutter wiederzusehen. Wir gehen in das nahegelegene Erholungsgebiet, ich sehe unsere Gegend mit den Augen meiner Mutter und sie hat recht: Wir wohnen zwar in Wien, aber genauso am Land - besser geht es kaum.
Einmal nimmt das Mädi eine Abkürzung über einen kurzen steilen Pfad.
Von meiner trainierten Läufer-Mutter brauchen wir gar nicht reden, aber sogar ihr knapp 70jähriger Mann kommt besser hoch als ich. Das lässt mich schon schlucken. 
Wär ich auch ohne Chemotherapie so weh beieinander?
Das tut sogar beim Schreiben weh, allerdings weniger körperlich.
Ohne wär ich tot, keine Frage, aber der Preis ist manchmal so hoch.

Abendessen, Baden, mit dem Tangler kommen wir durch ihre Haare - die übrigen Bürsten sind für die feinen Haare vom Mädi nicht zu gebrauchen.
Als sie schläft, gehe ich wieder lesen und Bubbles spielen.
Die wehe Bein/Hüft-Thematik nimmt mich mit, ich mache noch eine Einheit hip opener.

Sport: Spaziergang mit der Familie, hip opener.
Schritte: 8771
Quelle: orf.at




Samstag, 16. Mai 2020

Tag 2511 - Ausnahmezustand Tag 62

Länger geschlafen, das Mädi will früh etwas trinken - legt sich dann am Vormittag in's Bett und schläft weiter. Ui, da ist jemand von der Woche müde.
Ich war vormittags schon einkaufen, und setze mich auf's Sofa und lese mein Buch weiter und spiele Bubbles. Das ist meine Art der Entspannung, wenn ich nicht gerade herumräume und dabei Musik höre.

Das Mädi wacht am frühen Nachmittag wieder auf, es sind aber alle zu faul um großartig etwas zu unternehmen. Wir schlumpern so vor uns hin, spielen, lesen, abends gibt es indisch vom Lieferanten.
Nachdem das Mädi ja zu Mittag geschlafen hat, geht sie auch heute später in's Bett.
Danach noch lesen und ... Bubbles.

Sport: ich war einkaufen - zählt das?
Schritte: 6002 - doch mehr als ich dachte *hüstel*

Quelle: orf.at




Freitag, 15. Mai 2020

Tag 2510 - Ausnahmezustand Tag 61

Das Mädi abgeliefert, eine kurze Runde gegangen.
Um neun eine elendslange Besprechung wegen der Lage der Nation des Unternehmens, es ist etwas zach.
Danach noch Sachen abarbeiten, Augen verdrehen und früh Schluss machen. Ich bin ja nur Teilzeitmitarbeiter, über zehn Prozent mehr als vereinbart arbeiten mag ich nicht. Gibt auch keinen Grund dafür.
Dafür noch einmal eine große Runde drangehängt.

Daheim herumgekramt, bis Herr Hase und das Mädi heimkommen. Die hat wieder bei der Tagesmutter geschlafen und es dauert daher, bis Ruhe ist.
Fernsehen ist im Moment nicht, wir haben keine aktuelle Serie. 
Ich lese daher, da bin gerade wieder drinnen.
Sonst bin ich hundemüde, die Woche war auch mit ausgelagerter Kinderbetreuung anstrengend.
Die Luft ist raus.


Sport: kleine und große Runde, schnelle Kniebeugen.
Schritte: 13855

Quelle: orf.at



Donnerstag, 14. Mai 2020

Tag 2509 - Ausnahmezustand Tag 60

Das Mädi plappert um 06:15 los, ich bin wach.
So einen Quickstart mag ich gar nicht, ich will in der Früh weder zuhören noch reden müssen.
Übergabe an die Tagesmutter, ich geh gleich die große Runde, aber es nutzt nix, ich werde einfach nicht wach.
Bis Mittag sitze ich wie hypnotisiert vor dem Rechner, es ist ruhig, ich bewege Dinge in einem ruhigen Tempo.
Am frühen Nachmittag bekomme ich einen Anruf und dann geht's los, aus dem 2er Call wird eine Telko mit mehreren Teilnehmern - wir haben eine Schnittstelle nicht korrekt angebunden, der Kunde ist aber schon eine Woche auf dem System drauf. Waaah!
Vorbei ist es mit der Ruhe, ich mache den Koordinator, Mediator, tatüüüü, tadaaaa...
Herr Hase kommt zwischendurch heim, ich kriege es kaum mit, er geht aber gleich weiter um das Mädi abzuholen.
Zufällig mitbekommen, dass die Mutter eines geschätzten Kollegen vor drei Wochen unerwartet gestorben ist, dem abends geschrieben, sowas tut mir immer so leid.
"Kurze und schwere Krankheit", was heißt denn das für gewöhnlich? 
Krebs oder Herz.

Als die beiden dann gemeinsam heimkommen, hab ich den Rechner schon zugeklappt. Heute wird das nicht mehr repariert, morgen geht es weiter.
Abendessen, dann bade ich das Mädi, die hat wieder zu Mittag geschlafen und bleibt daher wieder länger wach.
Ich schaffe es tatsächlich die Schmonzette, die sich anfänglich ordentlich gezogen hat, zu beenden und lese dann gleich noch eine Mini-Autobiographie von Lotte Tobisch, die vor einigen Monaten verstorben ist. Sie war für mich eine Dame, wenn auch eine, die auch anpacken konnte.

Sport: meine Runde, sonst nix
Schritte: 11468
Bei Stress esse ich nicht nur schlecht und zu viel, nein, ich lasse auch den Sport schleifen.


Quelle: orf.at



Mittwoch, 13. Mai 2020

Tag 2508 - Ausnahmezustand Tag 59

Blogger hat den Post verschluckt, also nochmal von vorne:
Um 06:30 vom Wecker wachgebrummt worden.
Aber schon um 06:48 vorm Arbeitsrechner gesessen, ich habe heute die Rolle des Dispatchers inne, was praktisch ist: Ich kann zuteilen, bin aber nicht für das Projekt verantwortlich.
Das Bringen vom Mädi verläuft heute friedlich, wenn man davon absieht, dass ich ihr das Kinn mit dem Verschluss vom Helm einzwicke. Die Arme, sie plärrt.
Die Übergabe funktioniert reibungslos, aber man merkt, die anfängliche Euphorie ist schon wieder vorüber.
Die Tagesmutter ist super, aber es nutzt sich auch schnell wieder ab, wenn man jeden Tag hin geht.
Zwischendurch mache ich eine Runde hip opener, danach stellt sich mir die Frage, ob ich in Voltadol-Gel baden soll oder gleich ins orthopädische Spital weiterfahre.
Mittlerweile geht es aber wieder, im wahrsten Sinne des Wortes.

Nachmittags mache ich früh Schluss, ich warte auf's Mädi, das mit Herrn Hase heimkommt.
Ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt, tagsüber wieder alleine zu sein und  bin glücklich und dankbar, dass unsere Betreuung wieder verfügbar ist.
Wenn jemand fragt, wozu ich dann überhaupt das Kind hab: Weil Herr Hase beim Verhüten geschlampt hat!
Die ehrliche Antwort ist: Ich kann nicht neben einem Kleinkind arbeiten. Ich müsste meine Tochter dann die meiste Zeit vor dem Fernseher oder Tablet parken, das ist für mich nicht zu verantworten.
Wenn Herr Hase und ich abwechselnd arbeiten und betreuen, dann haben wir keine Zeit für einander und uns selbst, das laugt aus. Ich brauche für mich allein viel Zeit und bin KEINE pädagogische Fachkraft. 
Wer das nicht kapiert...

Das Mädi scheint zu Mittag geschlafen zu haben, sie braucht am Abend länger, gegen 21 Uhr werde ich aus meinem eigenen Schlafzimmer geschickt, fünf Minuten später höre ich sie schnarchen.
Da braucht wohl jemand ein eigenes Zimmer...

Sport: hip opener, sonst nix.
Schritte: 4920
Quelle: orf.at








Dienstag, 12. Mai 2020

Tag 2507 - Ausnahmezustand Tag 58

Arbeiten stresst mich, ich schlafe dann nicht gut und lang. Bitte zur Kenntnis nehmen.
Heute ist das Mädi dafür friedlich. Ich aber auch, ich gebe sie also geordnet über, gehe dann weiter zum Diskonter und kaufe mein Mittagessen und Waschmittel.

Danach geht's los mit den ersten Meetings. Dazwischen Pilates.
Diese Woche sind alle verrückt geworden, ich habe mehrere Eskalationen, bleibe immer freundlich und reiße Witzchen, dazwischen brauche ich aber ein Motivationstelefonat mit dem Buddy.
Als Herr Hase und das Mädi heimkommen, sitze ich noch immer am Schreibtisch und telefoniere. 
Das Stundenkonto lacht sich eins, ich sehe Zeitausgleich um den Balkon aufräumen zu können.
Ich logge mich dann aber aus und spiele mit dem Mädi. Die ist heute wieder entzückend, die Umstellung war/ist für sie anstrengend.
Abendessen, dann bettfertig machen.
Ich gehe meine Runde, als ich um 20 Uhr heimkomme, schläft das Mädi noch immer nicht. Sie hat wohl Mittagsschlaf bei der Tagesmutter gemacht.
Ich löse Herrn Hase ab, das Mädi rennt einmal raus, ich verfrachte sie aber wieder ins Bett. Wir kuscheln, dann krieg ich ihr Knie auf mein Kinn.
Ich sage "Aua", das Mädi weint, weil sie schon so müde ist und sagt: "Geh weg, damit ich mich beruhigen kann". OK.
Dann noch duschen, lesen, schlafen - ich bin so müde.

Sport: Pilates, meine Runde.
Schritte: 11800
Quelle: orf.at




Montag, 11. Mai 2020

Tag 2506 - Ausnahmezustand Tag 57

Viel zu wenig geschlafen.
Um 23:30 weckt mich das Mädi auf, weil sie Durst hat, danach kann ich nicht gleich wieder einschlafen.
Um sechs wimmert sie im Schlaf, ich bin wach.
Als ich sie dann später aus ihrem Bett nehmen will, sagt mir das Kind, das am Wochenende gemeint hat, es will unbedingt zur Tagesmutter gehen, dass es daheim bleiben will.
Dann will sie ihren Rucksack - der leer am Buggy hängt - mitnehmen. Da hab ich aber schon keinen Nerv mehr dafür, wir gehen los.
Auf dem Weg bekommt sie einen Tobsuchtsanfall, plärrt und brüllt, bis sie heiser ist und ich sie hintrage. Dann geht es aber wieder, im Garten der Tagesmutter krieg ich "Du kannst jetzt arbeiten gehen" zu hören.
Ach, was soll's, jetzt bin ich mal alleine. Ich gehe eine kleine Runde, sehe neue Bauwerke aus Ästen und muss wieder Slalom zwischen den vielen Schnecken laufen. Zwei nette Katzen getroffen.
Daheim dann Ruhe. Keiner da - nur der alte Kater und ich.

Ich führe einige Telefonate, denk mir dabei "Wie finden die heim?", zwischendurch mache ich eine Einheit Pilates.
Lassen Sie es mich so sagen: Homeoffice und Kind(er), das passt nicht zusammen. Jeder, der etwas anderes sagt, der ...hmmm... hat eine Art der Wahrnehmung, die ich nicht teile.
Kein Kochen, ich esse Mozzarella mit Tomaten zu Mittag.
Weiterarbeiten, gegen drei höre ich aber auf und kümmere mich... tadaaa... um die Wäsche.

Der Tag klingt friedlich aus, ich gehe noch eine kleine Runde und marschiere schnell unter Donnergrollen und Regentropfen nach Hause.

Sport: zwei kleine Runden, Pilates
Schritte: 12524
Quelle: orf.at



Sonntag, 10. Mai 2020

Tag 2505 - Ausnahmezustand Tag 56

Nicht gut geschlafen, mag sein, dass ich am Abend zu viel Gin Tonic getrunken habe.
Vormittags schon genervt, Herr Hase merkt das schnell und verschwindet mit dem Mädi.
Ich mache mein Zeug, danach gehe ich meine Runde. 
Im Park gibt es Stände mit Erdbeeren, ich habe aber weder Geld noch Maske mit, also gibt es für uns keine. Ah, es ist ja Muttertag. Der interessiert mich nach dem ersten gar nicht mehr.

Bin ich jetzt angefressen, weil wir vier Tage am Stück zusammen waren, die Me-Time somit weniger war, liegts am Wetterumschwung, Hormone, was auch immer?
Man weiß es nicht.
Jedenfalls ist das Nervenkostüm heute dünn, am Nachmittag gehe ich mit dem Mädi raus, wir sehen tausende Schnecken, es hat geregnet und überall kriechen sie herum. Mich freut das. Sind schließlich keine Nacktschnecken. Später beobachten wir ein Eichhörnchen, wie es sich am Vogelfutter bedient und dann in den Bäumen herumhüpft - das sind süße kleine Dinger. 
Ich merke auch den Nachmittag über, dass ich müde und kreislaufig bin, auch beim Abendessen geht es weiter mit der schlechten Laune, Herr Hase macht dann freiwillig die Küche.
Wir kürzen das Baden ab, weil das Mädi schon hundemüde ist, es geht schnell ins Bett.


Abends lese ich ein Interview vom AGES-Chef https://kurier.at/politik/inland/ages-experte-allerberger-kindergaerten-haetten-offen-bleiben-sollen/400837448
und frage mich danach: Und dafür habe ich mir das alles angetan?
Wir werden sehen, wie es ausgeht.

Sport: meine Runde, mit dem Mädi unterwegs gewesen
Schritte: 13572
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Samstag, 9. Mai 2020

Tag 2504 - Ausnahmezustand Tag 55

Ausgeschlafen.
Vormittags gehe ich - als Herr Hase seine Einkaufsrunde macht - mit dem Mädi raus. Die Spielplätze sind wieder geöffnet, aber angenehm leer. Wir rutschen, schaukeln, laufen durch die Gegend.
Schließlich kommen wir bei der großen Sandkiste an, irgendwann stellt sich heraus, dass die Wasserpumpe bereits aufgedreht wurde.
Als ich das Mädi gegen 11:30 heim bekomme, ist sie komplett voller Sand, auch die neuen Schuhe sind total eingesautndet. Umziehen, Mittagessen.
Das Mädi legt sich dann zur Entspannung ins Bett, schläft aber glücklicherweise nicht, sonst wird es nämlich am Abend spät. 
Nach der Mittagspause laufe ich los, zu Fuß geht es in den Nachbarsbezirk - wie gut, wenn man die Schleichwege kennt - und ich besorge ein neues Klo für den Kater. So hab ich meine obligate Runde auch erledigt.
Danach noch zum Diskonter. Dort lacht man über meine heutige Maske - sie ist von den Wiener Friedhöfen. Die zelebrieren den Wiener Hang zum schwarzen Humor.
Wer will kann das Modell hier sehen bzw. auch bestellen https://shop.bestattungsmuseum.at/praktische-dinge/171/mundschutz-aushuastverhueterli-bestattungsmuseum-wien
Und ja, das ist Werbung!

Herr Hase hat mit bzw. neben dem Mädi Abendessen gekocht, die kriegt kurz vorher einen Tobsuchtsanfall. Sie scheint aber dann zu checken, dass wir Eltern das gar nicht gutheißen und isst friedlich ihr Essen.
Abends schläft sie schnell ein  - wir haben eine neue Serie angefangen "Ich schweige für dich" - britisch und ein bisschen skurill. Leben möchte ich dort aber nicht.

Sport: große Spielplatzrunde, Einkaufsrunde
Schritte: 12646


Quelle: orf.at


Freitag, 8. Mai 2020

Tag 2503 - Ausnahmezustand Tag 54

Wir schlafen alle bis fast acht, da haben wir ja glatt verschlafen.
Ich bringe das Mädi schnell zur Tagesmutter, auch ihre Freundin und deren Bruder werden gerade abgeliefert.
Den Vormittag verbringe ich  mit Herrn Hase und den letzten Folgen der Serie "Dark", am frühen Nachmittag gehen wir gemeinsam das Mädi abholen und machen eine große Spielplatzrunde, bis wir zum Abendessen heimgehen.

Heute bin ich wieder ein Fauli, kein Spaziergang, kein nennenswerter Sport, nur als Herr Hase das Mädi ins Bett bringt, mache ich ein paar Minuten "walk at home".
Wenn die Familie zu Hause ist, werde ich träge. 
Fernsehen (ein neues altes Hobby), Lesen, Schlafen.

Sport: Spielplatz, ein paar Minuten "Walk at home"
Schritte: 8982
Quelle: orf.at




Donnerstag, 7. Mai 2020

Tag 2502 - Ausnahmezustand Tag 53

Geburtstag von Herrn Hase, wir schlafen alle bis nach sieben.
Herr Hase hat heute frei, bringt das Mädi in die Betreuung und holt Frühstück.
Es folgt ein angenehmer Tag zu zweit, nach dem Mittagessen gehe ich meine Runde. Es ist warm, fast schon zu warm für mich. Das merke ich auch später auf dem Spielplatz, ich stehe in der Sonne und tauche das Mädi an. Mir tut das gar nicht gut. 
Eine Langzeitfolge von der Chemo, eine Alterserscheinung? Nervt auf jeden Fall.
Daheim Apfeltorte zur Feier des Tages und Geschenkübergabe.
Ein schöner Tag, abends dauert es aber, bis das Mädi schlafen geht. 
Die Tage bei der Betreuung sind wieder ungewohnt und daher anstrengend für sie.

Sport: meine Runde, mit dem Mädi auf dem Spielplatz.
Schritte: 11988
 . .  . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . .  Quelle: orf.at

Mittwoch, 6. Mai 2020

Tag 2501 - Ausnahmezustand Tag 52

Erster und einziger Arbeitstag in dieser Woche, daher eher unruhig geschlafen.
Morgens das Mädi zur Tagesmutter gebracht, sie freut sich so auf ihre Freunde.
Danach neun Stunden gearbeitet, zwischendurch Klo geputzt und Stockflecken entfernt.
Fast vier Stunden in irgendwelchen Calls verbracht.

Sport: keine Runde, nüx...
Schritte: lächerliche 4659
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Dienstag, 5. Mai 2020

Tag 2500 - Ausnahmezustand Tag 51, WMDEDGT 05/20

WMDEDGT bedeutet "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" von und mit Frau Brüllen.

Länger geschlafen und somit fit und fröhlich.
Mein letzter freigestellter Tag, sofern es nicht anders kommt. Hoffen wir, dass die zweite Welle noch ausbleibt.

Es ist kühl geworden, ich friere draußen, das Mädi fährt mit dem Laufrad herum und sammelt Absperrbänder auf. Wir gehen noch zur Schaukel und sehen unten Kinder vorbeilaufen. Es ist die Tagesmutter mit ihren eigenen Kindern und zwei Tageskindern. 
Das Mädi stürmt hin und spielt noch eine Weile mit ihrer Freundin, bis es zu tröpfeln beginnt. Wir verabschieden uns bis morgen, das Mädi trennt sich nur ungern.
Ich bereite zu Hause das Mittagessen vor, das Mädi verweigert und will was trinken. Ich gebe ihr schließlich ihre Milch, irgendwann kommt sie raus und will doch Mittagessen und kriegt die Krise, dass das Essen schon weg ist.
Wahhh, Kleinkinder!
Ich brate also neue Fleischbällchen, sie isst, das Mädi hat aber gemerkt, dass ich sauer bin. Als der Papa heimkommt bin ich gerade dabei den Reis vom Boden aufzusammeln. 
Ich bedeute ihm, dass sich das Mädi unter jeder Kritik benommen hat, sie knuddelt uns zum Ausgleich. 
Gegen 13 Uhr verabschiede ich mich, ich muss einkaufen gehen. Das Mädi und Herr Hase gehen in den Wald.

Ich gehe zu Fuß zu einem größeren Supermarkt und kaufe die letzten Geschenke für Herrn Hase. Ja, die kriegt man in einem großen Markt. Noch einen Abstecher in den Drogeriemarkt, er paar Dinge "brauche" ich noch.
Wieder heimgehen. So kriegt man auch seine Schritte zusammen. 
Daheim bin ich noch ein bisschen alleine, dann kommt der Rest auch dazu. Das Mädi ist dem Papa mal wieder abgehauen, das gibt einen neuen Verweis.
Weiteres Kuscheln, der Papa wird weggeschickt und ist beleidigt.

Abendessen, Herr Hase übernimmt das zu Bett bringen, dabei fängt es kurz zu schütten an, mein Spaziergang, auf den ich heute ohnehin keine Lust hätte, fällt somit tatsächlich ins Wasser.
Nachdem das Mädi schläft und ich ein paar Seiten gelesen habe und ein paar Runden Bubbles gespielt habe, schauen wir noch eine Folge "Dark".
Danach weiterlesen, Bubbles, schlafen.

Den ganzen Tag Bauchschmerzen gehabt, ich (fr)esse eindeutig zu viel Süßkram, das muss aufhören.

Sport: mit dem Mädi draußen gewesen, große Einkaufsrunde zu Fuß, für alles andere zu müde.
Schritte: 12470
Quelle: orf.at