Mittwoch, 28. Oktober 2015

Tag 849 - Momente

Momente, in denen man sich auf der Badezimmermatte findet und die Tränen rollen.
"Ich kann nicht wieder Krebs haben" geht es in meinem Kopf auf und ab.
"Es geht einfach nicht, ich fange gerade erst wieder zu leben an."

Oh, pinker Oktober, es ist nicht immer alles nur super.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Tag 835 - Nicht sagen

Da glaubt man, man hätte kaum mehr Material für den Blog.
Man kann es glauben, aber dann kommt es garantiert anders.

Eine knappe Woche nach dem CT hatte ich die Mammographie. Die hat mir eigentlich keine Sorgen gemacht.
Das CT, ja, das CT hat mich aufgeregt.
Aber die Mammographie war mehr eine Routine.

2 Radiologen müssen die Aufnahmen begutachten, es gilt das Vier Augen Prinzip.
Der untersuchende Oberarzt meinte bei der Sonographie nach meiner Frage, wie denn die Mammographie aussehe, er hätte zwar nur kurz drüber sehen können, es wäre ihm aber nichts aufgefallen.

Die Sonographie lief auch ganz entspannt ab, rechts hat er bei der Fibroadenom-Narbe eine Flüssigkeitsansammlung gesehen, die aber niemanden stört.

Zwei Wochen später rufe ich meinen Gyn an, er schaut in das System, findet den Befund aber nicht. Er verspricht mir, gleich in der Radiologie nachzufragen.
Er ruft mich kurze Zeit danach wieder zurück und sagt mir: "Der Zweitbegutachter will ein MRT machen, weil er sich das Narbengewebe ansehen will." Ich: "Muss ich mir Sorgen machen?"
Gyn: "Nein, das passiert oft so, da müssen Sie sich keine Gedanken machen."

MRT nun also in 6 Wochen. Mach ich mir Gedanken? Natürlich.
Ich frage mich, liegt's am übergenauen Radiologen oder haben die was gefunden?

Darüber reden? Nein, auf keinen Fall.
Und deswegen sage ich es auch niemandem.

Dienstag, 6. Oktober 2015

Tag 827 - Abhängigkeiten

So viele Dinge hängen vom Ergebnis des CTs ab.
Der Beruf, wo es gerade sehr spannend ist, viel zu tun ist und ich endlich mal auf Betriebstemperatur komme. Meine Turnstunden, die ich nicht mehr missen will, auch wenn die Trainerinnen manchmal furchtbar übermotiviert sind.
Ich möchte bzw. muss zum  Friseur, aber selbst der harmlose Friseurtermin steht auf der Kippe und wird hinterfragt.
Man könnte die Liste noch weiterführen, aber der Sinn sollte klar sein.
Die Ungewissheit bremst aus.

Ich kann's grad gar nicht gebrauchen.
Aber wann kann man es schon brauchen?

Aber lange Rede kurzer Sinn:
Nachdem ich meinem Arzt 2 Tage lang nicht erreicht habe, war er am 3. Tag wieder im Dienst. Der Befund war aber noch nicht eingespielt, er versprach, ein Auge drauf zu haben und sich zu melden.
2 Stunden später komme ich aus einem Meeting zurück und sehe eine Mailbox-Nachricht. Der Befund ist da, der Arzt hinterlässt mir mit verstellter Stimme (ein Patientenservice) die Nachricht: "CT gut."
Ich kann mein Glück nicht fassen und rufe ihn nochmal an - nein, er hat nicht auf die falsche Mailbox gesprochen, mein CT ist tatsächlich unauffällig.
Die frohe Kunde wird verbreitet, die Menschen um mich sind beruhigt und freuen sich.
Und ich? Ich bin einfach nur gelöst und glücklich. Und sehr, sehr dankbar.

Dieses CT ist mir seit über 2 Monaten im Magen gelegen.

Und jetzt? Alles machen, was mir Spaß macht. Im Job Gas geben, weiter turnen und zum Friseur gehen.
In wenigen Wochen Perdita besuchen.
Jippie!