Samstag, 29. Juni 2019

Tag 2189 - Kein Tag

Länger geschlafen, aber nach wie vor sauer. 
Ich bin ziemlich ruhig und erledige meine Dinge alleine. 
Nebenbei viel weiter im Wallander gelesen, die Onleihe funktioniert wieder. 
Kein Tag, den man sich merken muss.

Freitag, 28. Juni 2019

Tag 2188 - Cut

Natürlich früh aufgewacht, reden wir nicht darüber.
Ich gehe heute spät in die Arbeit, weil ich das Mädi erst kurz  nach zehn bei der Tagesmutter abliefern kann.
So klappe ich gegen sechs mein Firmennotebook auf, arbeite ein halbe Stunde, schaue eine weitere halbe Stunde im Internet herum und als sie sich um kurz vor sieben meldet, bin ich auch schon wieder fertig.
Mädi Morgenprogramm in der extended version, aber so haben wir mal Zeit für uns. Wir liegen im Bett rum und singen, spielen, hüpfen (nur das Mädi), kuscheln und machen uns sehr langsam bereit für den Tag.
Ich liefere sie dann bei der Tagesmutter ab, wünsche dieser einen schönen Urlaub und bin kurz vor elf in der Arbeit. Dort werde ich schon sehnlichst erwartet, das Mittagessen, Sie verstehen.
Ich schreibe noch ein paar Übergaben, versuche alles geordnet und aufgeräumt zu hinterlassen und verschwinde bald wieder. Im Einkaufszentrum ist es schön kühl, ich besorge ein Bikinioberteil. 
Kennen Sie eine Frau, bei der Unter- und Oberteil von der Größe out of the box zusammen passen? 
Na eben.
Eine Stunde Wirbelsäulengymnastik, Gleichgewicht geht heute wieder gar nicht.
Daheim treffe ich Herrn Hase und das Mädi an, beide haben eine Erkältung. 
Abends stolpert das Mädi über eines ihrer Fahrzeuge und knallt gegen den Couchtisch. Sie hat ein Cut bei der Augenbraue, sonst ist nichts passiert, sie brüllt vor Schreck.

Ich sehe rot im wahrsten Sinne des Wortes und beseitige Stolperfallen, Hügel, Stapel etc. im Grunde alles, was mich stört. Es ist wohl der Schlafentzug, aber ich werde richtig, richtig sauer, mein Baby hat sich weh getan und blutet! 
So geht der Tag auch zu Ende. 




Donnerstag, 27. Juni 2019

Tag 2187 - Sperenzchen

Gegen fünf komplett fertig aufgewacht, blöd nur, wenn man dann trotzdem nicht mehr schlafen kann, probiert hätt ich es.
Die Klimaanlage läuft ab 06:30.
Das Mädi will partout nicht aufstehen, ich kann sie dann zehn vor acht (!!!!!!) mit dem Fernseher aus dem Bett locken. Dann noch sonnencremen, anziehen. Was nehmen wir denn heute für ein Fahrzeug? Den neuen Roller? Oder sind wir faul und setzen uns in den Buggy? Das Mädi entscheidet sich mehrfach um.
Trotzdem schaffen wir es wie immer kurz nach acht aus dem Haus, aber. es. ist. stressig.

In der Arbeit weiter, weiter. Meine direkte Führungskraft ist krank, ich telefoniere herum wegen einer neuen Mitarbeiterin, die am Montag ihren ersten Tag haben wird. Dann Urlaubsvertretung, eigenes Zeugs machen, vor meinem Urlaub noch alles schön aufgeräumt hinterlassen. Eh klar, dass die jetzt noch alle was wollen, oder?
Ich bereite soweit alles vor, merke aber, dass ich mir heute mit dem Denken schwer tu, also packe ich den Rechner ein. Morgen geht das Mädi erst später zur Tagesmutter, ich arbeite also von zu Hause aus bis sie aufwacht.
Daheim hat Herr Hase eine sehr belegte Stimme, das Mädi hustet und lebt ihre altersgemässen Sperenzchen sehr aus. Ich werde zweimal mit meinem eigenen Wasser begossen und darf später verhindern, dass das Mädi in die Kloschüssel fällt. Sie ist ja schon so groß und will alles machen, was wir auch können. Zwischendurch hör ich aber immer wieder: „Mama, geh weg. Baba, Mama!“ 
Auch wenn ihre Stimmungsschwankungen, ständige Umentscheidungen, Autonomiebestrebungen etc. anstrengend sind, finde ich ihr aktuelles Alter super. Sie kann schon so viel und spricht schon so gut. 

Hinlegen, der Wind bläst uns ein Bild von der Wand, aber dadurch wird es wenigstens ein bisschen 
erträglicher, vorhin hab ich schon die Decke aus dem Überzug gegeben, was zu viel ist, ist zu viel.
Ich lese noch ein bisschen, dann muss ich abschalten, ich bin so fucking müde

Mittwoch, 26. Juni 2019

Tag 2186 - in die Luft fliegen


Mal mehr als sechs Stunden geschlafen und fast erfrischt gefühlt.
Das Mädi ist heute leichter aus dem Haus zu kriegen, der neue Roller muss aber mit. Raten Sie mal, wer ihn die Hälfte des Weges tragen musste? Mit dem Mädi auf dem anderen Arm?
Wir klären noch ab, dass das Mädi am Freitag später kommt, da der Sohn des Tagesmutter an dem Tag Schulschluss hat, das Mädi könnte zwar mitgehen, aber wir wollen ja niemandem Stress machen. Ich setze sie im Garten ab, sie sieht das Planschbecken und Mama ist abgemeldet. Für mich ist das ok, ich verschwinde in die Arbeit.
Dort hohes Arbeitsaufkommen. Zwischendurch falte ich den Projektleiter, der 1000 Mails zu fünf Themen mit drei unterschiedlichen Betreffs schickt, zusammen. Gibt’s ja alles nicht.
Nach dem Mittagessen gibt ein Kollege ein Eis aus, wir sitzen am Platz und unterhalten uns, wie angenehm es ist, allmählich in den 40er Altersbereich zu kommen.
Nachmittag bereite ich ein Projekt vor, bei dem mich eine Kollegin in den nächsten zwei Wochen vertreten wird. Ich habe einige Fragen und bereite alles  - hoffentlich verständlich  - auf. Gegen 16 Uhr gibt es in einem Treppenhaus furchterregendes Geschrei, jemand ist gestürzt und brüllt sich die Seele aus dem Leib.
Die Mutter in mir muss natürlich nachsehen, ob alles in Ordnung ist, Ersthelfer und Rettung stehen aber schon bereit. Sehr ausdrucksstark, der junge Mann, die Sanitäter ziehen nach einem Check wieder ab.
Ich habe ordentlich überzogen und gehe dann doch heim, gegen halb sechs bin ich dort. Herr Hase berichtet, dass das Mädi kaum aus dem Planschbecken bekommen zu war. Sie sagt bei jeder Aufforderung grundsätzlich mal „Nein“, naja, so sind’s, die Zweijährigen.
Die sieht mich kaum an, beim Abendessen panscht sie so mit Reis und Sauce herum, dass die Badewanne das einzig logische Ziel ist.
Meine Mutter ruft abends noch an um zu fragen, ob wir eh nicht in die Luft fliegen können – nein, wir haben kein Gas, in einem inneren Bezirk gab es nämlich eine Gasexplosion, das Haus sieht aus wie von einer Bombe getroffen.
Zähneputzen, Schlafen legen, ich lese noch ein bisschen. Zwei Arbeitstage noch und dann ist mal zwei Wochen Ruhe.
Wie Ruhe mit einer Zweijährigen auch aussieht.

Montag, 24. Juni 2019

Tag 2184 - Homeoffice


Das Mädi hustet gegen vier Uhr viel und weckt uns damit auf. Herr Hase steht ein wenig später auf, ich schrecke immer mit auf, irgendwann nach sechs wache ich nicht unbedingt ausgeruht auf. Aber egal, heute ist Homeoffice-Tag, ich habe keinen Stress.
Das Mädi bekommt einen abgemessenen Schuss Hustensaft in die Milch, heute geht alles ganz einfach, sie merkt, dass ich nirgends hin muss und ist auch entspannt. Kurz nach acht bringe ich sie zu ihrer Tagesmutter und gehe gleich zum Supermarkt weiter. Dort kaufe ich mein Mittagessen und Schwimmwindeln, wenn sie schon im Angebot sind. Ein Wasserball ist auch dabei!!!

Dann ca. 20 Minuten lang technische Probleme, das VPN lässt mich nicht so rein wie ich will, aber nach dreimal Runter- und Hochfahren, alles aktualisieren, was es gibt, darf ich endlich ins Firmennetzwerk. Man sollte glauben, am Küchentisch lässt es sich entspannt arbeiten. Nö.
Da kommen Mails und Anrufe rein, man glaubt es kaum. Dazwischen schnell Wäsche aufhängen mit schlechtem Gewissen, man kommt sich ja wie ein Verbrecher vor. Mittagessen erst gegen 13 Uhr, ich habe dem Projektleiter inzwischen fünfmal das Händchen gehalten. Herr Hase inzwischen nach Hause (Teilzeit rules!), packt dann zusammen und geht das Mädi holen. Ich arbeite noch zu Ende (Teilzeit rules!) und kümmere mich weiter um die Wäsche und den Haushalt.
Als ich gerade den Müll runtertrage, kommen mir Herr Hase und das Mädi entgegen, jemand braucht noch eine frische Windel, bevor es weiter zur Oma geht. Ich bin nicht untätig, sondern packe das zu klein gewordene Babygewand vom Mädi zusammen und marschiere Richtung Altkleidercontainer. In der Sonne ist es mittlerweile richtig heiß geworden.
Zuhause hab ich keine Lust mehr den Kinderwagen zu fotografieren, damit ich ihn verscherbeln kann, das wird immer weiter geschoben. Abendessen mit Tomatensauce-Eskalation, Badewanne, Abendprogramm. Das Mädi ist bereits im Pyjama, als sie sich mein Glas schnappt und sich komplett anschüttet, also nochmal umziehen.
Herr Hase macht wie immer die Einschlafbegleitung, ich setze mich hin und esse ein Eis. Das sollte auch irgendwann wieder aufhören, aber mit dem Schlafmangel tu ich mir echt schwer, keinen Zucker zu essen. Danach noch lesen, gegen 20 Uhr werde ich ja für gewöhnlich wieder wach.

Homeoffice werde ich auf jeden Fall öfters machen, das nimmt in der Früh die Eile raus.

Sonntag, 23. Juni 2019

Tag 2183 - Verregneter Tag


Ein verregneter Tag.
Das macht aber nichts, ich bin müde, das Mädi hat laut Herrn Hase gegen 3 Uhr „Kuscheln, kuscheln“ gesagt und ist über das Gitter zu uns ins Bett gekuschelt. Ich hab erst was davon mitbekommen, als sie zwischen uns zum Liegen kam. Man muss wissen, das Mädi ist eine unruhige Schläferin. Sie war dann auch klar mehr auf meiner Seite, nachdem ich sie etwas weiter in die Mitte geschoben habe, ging es. Geschlafen haben wir dann bis 07:30, die Unterbrechung hab ich trotzdem gespürt.
Vormittags sind wir nur in der Wohnung, der Wetterbericht hat mal recht und es ist nicht spielplatztauglich.
Das Mädi schläft zu Mittag lange, ich büsele eine Runde mit und lese einen weiteren Mankell. Eigentlich bin ich gar nicht so begeistert, aber da die Onleihe Wien nach wie vor nicht verfügbar ist…
Nachmittags Lagerkoller, so gehen das Mädi und ich raus. Zuerst schaukeln, dann mit dem Roller fahren. Weit kommen wir nicht, es fängt wieder zu regnen an, wir stellen und unter, dem Mädi wird das aber zu fad, so laufen wir im leichten Regen zurück nach Hause. Unsere Schaukel steht von Bäumen geschützt und ist somit trocken, das Mädi schaukelt noch eine Weile, dann gehen wir wieder rein. Besser als nix.
Abendessen, das Mädi haut ordentlich rein, panscht sich Melonensaft zusammen, danach baden. Haare waschen ist noch immer nicht ihre Lieblingsbeschäftigung, Föhnen auch nicht.
„Papa gehen“ und weg ist sie.
Abendprogramm, ich weiß nicht, wie ich müde ohne Zucker funktionieren soll. Werd ich jemals wieder zum Sport kommen? Fragen einer Kleinkindmutter.
Selber noch zu lange lesen, das Problem ist ja eh selbstverschuldet. Morgen probiere ich das erste Mal Homeoffice aus, ich hoffe, die Technik spielt mit.

Samstag, 22. Juni 2019

Tag 2182 - Kasperl


Bis 07:30 geschlafen, endlich mal nicht dauernd nur schlapp, müde, schlapp, müde sein.

Vormittags kommt der Kasperl, wir sind ja skeptisch, ob das Mädi daran überhaupt interessiert ist, aber dann schaut sie die halbe Stunde zu. Natürlich sitzt sie in dieser Zeit dreimal auf meinen Schultern hängt zweimal auf Herrn Hase und dann wieder auf mir. Danach rennt sie noch herum bis es Zeit zum Mittagessen ist. Das wird aber, obwohl es einer ihrer Leibspeisen ist, mehr oder weniger ignoriert, sie geht lieber schlafen. Ich nutze die Zeit und gehe heute einkaufen, schieße ein günstiges Kleid im Sale und kaufe noch ein paar Lebensmittel. Das Mädi wacht gegen 14 Uhr wieder auf, Herr Hase geht noch kurz raus, wir haben nicht so wirklich einen Plan, wo es hingehen soll. Schließlich setzen wir das Mädi auf ihren Puky und sie darf entscheiden, wo sie hinwill. Einmal um’s Haus und dann wird’s wieder die Sandkiste. Kleinkinder sind Gewohnheitstiere. Nach zwei Stunden will sie aber selbst in die Wohnung, wir spielen und lesen Bücher. Beim Abendessen schlägt sie ordentlich zu, klar, wer tagesüber das meiste verschmäht…
Duschen, Milch, wickeln, Zähne putzen, heute ohne größeres Geheul. Sie kann sich schon gut artikulieren und sagen, was sie will.
Ok, sie ist zwei: Sie sagt sehr deutlich, was sie nicht will.
Die Onleihe und die Virtuelle Bücherei gehen noch immer nicht, der böse Hacker war es. Kann stolz darauf sein, mhm. Ich habe eine andere legale Möglichkeit gefunden, Ebooks kostenlos zu lesen und so bleib ich zwar beim Mankell, aber nicht beim Wallander.

Freitag, 21. Juni 2019

Tag 2181 - Sprache


Fragen Sie nicht, irgendwas war mit Sicherheit.
Die Spielplätze in der Umgebung unsicher gemacht, laut Wetterbericht bleibt es ja nicht schön. Das Wetter hat das aber nicht gewusst.
Wieder in der Mittagspause eine halbe Stunde geschlafen, anders schaff ich es nicht. Blöd nur, dass dann alle Vorhaben, bei denen man ungestört sein will, liegen bleiben. Wenn’s auch nur Aufräum- und Hausarbeiten sind. Nachmittags große Sause auf dem Spielplatz. Herr Hase stellt  - nicht zum ersten Mal – fest, dass unsere Nachbarn alleine nett und gesprächig sind, wenn sie in der (Sprach-)Gruppe auftreten, einen kaum anschauen. Ich kann grundsätzlich nicht so viel mit anderen Eltern anfangen, erkläre mir das Verhalten aber mit der Sprache als Gemeinsamkeit. Das verbindet.
Dann bin ich aber selbst ungewollt arschig und muss einen Fallfehler korrigieren. Naja, dann braucht’s einen nicht wundern…
Gelenkschmerzen und allgemeine Kraftlosigkeit. Bäh. Trotzdem abends eine Stunde gebügelt, am Schluss mit immer lauterer Musik über die Kopfhörer, danach war ich froh, den Berg weggebracht zu haben.


Donnerstag, 20. Juni 2019

Tag 2180 - Griffel


Zu früh aufgewacht, das Mädi hat gestern wohl eine Thermometer/Weckerkombi in die kleinen Griffel bekommen und hat somit den Defaultwert sechs Uhr aktiviert. Nicht schön am Feiertag.
Dann wieder durch den Tag schleppen, in der Mittagspause eine Runde schlafen und darauf warten, dass der Tag vergeht. Bin ich müde, ist nix mit mir anzufangen.

Mittwoch, 19. Juni 2019

Tag 2179 - Schwänzen


„Erst“ kurz vor sechs aufgewacht, ich hatte es wohl bitter nötig nach den Tagen mit Aufwachzeit gegen fünf.
Das Mädi schläft noch eine Dreiviertelstunde länger, danach das übliche: Noch im Bett liegen bleiben, Terror machen, wenn es rausgehen soll. Heute ist die Arbeitswoche aber auch schon wieder vorbei für uns, morgen ist Fronleichnam, dann Fenstertag, wie der Brückentag bei uns heißt.
In der Arbeit Kunden-Gutschi-Gutschi gemacht, der Projektleiter ruft mich an, wenn er wissen will, was er tun soll. Dazu fällt mir nicht mehr viel ein.
Ich habe zu wenig an (Caprihose und Layertop) und muss mich in die Sonne zum Auftauen stellen, der Mittagessenbegleiter lässt sich Zeit, allerdings ist nicht wirklich viel Sonne da. Nach dem Mittagessen noch kurzer Austausch mit einer Kollegin, wir machen jeweils die Urlaubsvertretung für die andere, nene, da kommt kein gehypter Newbie ran. Mein Sachgebiet ist nicht mit links zu schwuppen. 
Danach Betriebsrat. Wenn es nicht so traurig wär, würd ich jetzt noch über die letzte Aktion lachen.
Nachmittags noch eine Telefonat mit dem Projektleiter, jetzt mag ich aber allmählich nicht mehr. Ich lass ihn seine Arbeit selbst machen und packe mein Notebook ein. Nebenbei quatsche ich noch mit einer Kollegin, eigentlich hab ich ja vor, heute statt gestern zum Sport zu gehen.
Sie ahnen bestimmt, was jetzt kommt. Ich beschließe, keine Lust zu haben und steige in die Straßenbahn um gemütlich nach Hause zu fahren, die schöne Strecke. Von der krieg ich aber nichts mit, ich bin in Gedanken. Und scheißmüde, sonst würde ich nicht schon wieder dauernd den Sport schwänzen!
Daheim Mädi knutschen, spielen, Abendessen, selber bald umkippen. Ich will schlafen!

Dienstag, 18. Juni 2019

Tag 2178 - nicht so wie ich


Wieder gegen fünf aufgewacht. Der Körper ist müde, aber das Hirn rattert. Es macht also wenig Sinn noch rumzuliegen. Auf, Auf, wie das Mädi zu sagen pflegt.
Ich nutze aber die Zeit und putze Bad und Toilette und falte Wäsche.
Kurz vorm Weggehen will das Mädi natürlich wieder nicht so wie ich, wir einigen uns auf die Beförderung im Buggy, bei der Tagesmutter lässt sie den Kopf hängen und schaut mir traurig hinterher. Ein Anblick, den ich den ganzen Tag mit mir herumtrage. Ich weiß, dass es ihr dort gefällt und dass sie ihren Spaß mit den anderen Kindern hat. 
Als Herr Hase sie wieder abholt, kommt sie ihm auf einem Bobby Car entgegen gebraust und will nicht heimgehen. Kleinkinder!
Ich wollte eigentlich Turnen gehen, entscheide mich aber eine Stunde davor, heimzugehen und mit dem Mädi in der Sandkiste zu sitzen. Schnell noch beim Diskonter Eis gekauft, auf dem Spielplatz sitzen Herr Hase und das Mädi schon. Herr Hase wirkt etwas angepisst, er erzählt mir auch gleich, dass das Mädi dem Nachbarskind Sand in die Augen geworfen hat. Ich geh zu den Nachbarn und entschuldige mich, auch hier weiß ich, dass das manche Kinder eher ähhh… temperamentvoll sind, meines gehört zweifelsohne dazu.
Erziehungsmethode: Mund fusselig reden, auch hier. Wir erklären es ihr eh dauernd.
Spielen, Anfall kriegen, weil wir kurz hochgehen, die Gackwindel wechseln, weiterspielen. Später kommen noch andere Kinder dazu, das Mädi schaut zuerst von meinem Schoss aus zu, dann setzt sie sich dazu, snackt mit. Auch hier: Mädi, du musst fragen!
Abendessen, wir duschen, sie ist nicht aus der Wanne zu kriegen.
Beim Zähneputzen mag sie trotz Hackibacki nicht mitmachen, ich werde sauer, das Mädi brüllt, weil ich das Video ausschalte. Der Papa übernimmt sie, ich gebe noch Gute-Nacht-Bussis und gehe ins Wohnzimmer, Herr Hase kommt aber bald nach, das Mädi war hundemüde und ist gleich eingeschlafen.
Ich lese den Stephen King fertig und stelle fest, dass die gehackte Bücherei noch immer nicht wieder online ist. Was soll ich jetzt lesen?
Das Archive rettet mich. Trotzdem dreh ich heute früher ab, auch ich bin hundemüde.

Montag, 17. Juni 2019

Tag 2177 - Flamingoartig


Gegen fünf Uhr aufgewacht, schnell eingesehen, dass weiterschlafen nicht mehr möglich ist.
Na gut, dann steh ich halt auf. Ich trinke gemütlich Kaffee, frühstücke und krame in der Wohnung herum. Als das Mädi aufsteht, reiche ich die Milch und solange die Kleine noch im Bett liegt, sauge ich einmal die Wohnung durch. Soweit so gut.
Das Mädi ist fröhlich und hört sich Kinderlieder an. Nachdem sie angezogen und abreisebereit ist, dreht sie durch. Nochmal Windeln wechseln und gefütterte Gummistiefel ausziehen will sie nicht, sie brüllt und windet sich. Irgendwie bekomme ich sie nach zehn Minuten toben in den Buggy, die Sandalen werfe ich in den Korb, das Sandspielzeug auch und dann fahren wir zur Tagesmutter.
Grad in der Früh brauch ich so ein Theater nicht, aber man kann es sich nicht aussuchen.
Als ich sie bei der Tagesmutter abliefere, lässt sie den Kopf hängen. Ich weiß nicht, was sie hat, den Tag über ist sie laut Tagesmutter ganz normal.
In der Arbeit konzentriert ein Projekt bearbeitet. Naja, die Umsetzung ist eher so lala, aber Hauptsache, ich bin gut beschäftigt. Kurz vor 16 Uhr mag ich dann aber nicht mehr, kurz hab ich noch mit einer Kollegin die Verhaltensauffälligkeiten eines Teammitglieds besprochen. Gut, ich war also nicht unhöflich und hab’s nicht bemerkt, die betreffende Person hat mit allen anderen Menschen ein Problem. Somit abgehakt. Ich hab schon eine Zweijährige, die ich erziehen muss, das reicht.
Noch kurz Windeln für die Tagesmutter kaufen, dann heim. Herr Hase meint, das Mädi ist flamingoartig (= verrückt). Zwei Jahre zu sein muss schwierig sein. Man will so vieles und darf so wenig.
Beim Abendprogramm, genauer gesagt beim Wechseln der Gackwindel wieder großes Drama. Herr Hase verlässt entnervt das Zimmer, ich helfe mir mit dem Tablet, so funktioniert die Abendtoilette dann.
Lesen, spät schlafen. Also eh so alles wie immer.



Sonntag, 16. Juni 2019

Tag 2176 - Bienenfreundlich


Gut geschlafen, für meine Verhältnisse auch lange, also fast ausgeschlafen.
Heute wollen wir zu einem Wasserspielplatz, nachdem wir alle Sonnencreme oben haben, donnert es. Tja, das war’s wohl. Auch der Alternativplan zum großen Park zu fahren, fällt im wahrsten Sinne des Wortes in’s Wasser. Es donnert und regnet, aber nicht lange, dann klart es wieder auf und wir gehen zum hauseigenen Spielplatz und drehen von dort eine Runde in der Anlage. Zum Mittagessen geht es wieder nach Hause, das Mädi geht danach schlafen und büselt drei Stunden. Herr Hase hat die Vermutung, dass sie bei der Tagesmutter zu wenig Schlaf bekommt.
In der langen Mittagspause bringe ich Babykleidung zum Caritas-Container und mache die Wäsche. Auch heute ist es wie ein entspannter Urlaubstag.
Nachmittags gehen wir in den Wald, wir streuen an Wegrändern, wo hoffentlich nicht allzu viel gemäht wird, bienenfreundliche Blumensamen. Laut Anleitung brauchen die 2-3 Wochen, ich werde nachsehen, ob dann daraus mehr als Vogelfutter geworden ist. Wir sehen zum zweiten Mal einen toten Igel herumliegen und lotsen das Mädi um ihn herum.
Abendessen, Mädi baden, danach selber baden. Ich bin müde, mittlerweile frischt der wind auf, die Klimaanlage ist über das Wochenende stundenweise gelaufen, jetzt aber kann man gut durchlüften.
Ich merke, dass ich beim Gedanken an die Arbeit schlechte Laune bekomme und ärgere mich darüber.
Die Deppen sollten mir doch wurscht sein.

Samstag, 15. Juni 2019

Tag 2175 - Sonne, Entspannung und Erholung


Früh aufgewacht, ich glaube mich an eine Unterbrechung erinnern zu können, aber der Schlaf war erholsam. 
Wir packen bald die Badesachen zusammen, heute geht es in‘s Freibad. Das Mädi kommt in den Buggy, wir gehen zu Fuß hin, in 15 Minuten sind wir dort. Im Kleinkinderbereich ist noch niemand, das Mädi springt ins Becken, tobt und rutscht und ist nicht mehr aus dem Wasser zu bekommen. Nach und nach füllt sich der Bereich, es kommen anderen Kinder, das Mädi spielt und planscht inmitten der anderen. Jetzt finde ich es viel angenehmer als noch vor einem Jahr, wo sie alles wollte aber nicht viel konnte. Heute klettert sie in der Mitte des Beckens auf die Plattform, spielt  am Rand und rutscht. Man muss im Grunde nur daneben sitzen und schauen, dass sie nicht untergeht.
Zwischendurch muss man sie aber doch immer wieder rausnehmen, weil sie bibbert, aber nicht aus dem Wasser will. Dann gibt es Protestgeschrei, ich kann sie aber ablenken, indem ich mit ihr zum Wellenbad gehe und wir zuschauen. Zu Mittag fahren wir wieder, mittlerweile ist der Bereich sehr gut besucht. Das Mädi kreischt wieder, sie will nicht heim, sie will im Wasser sein, bis sie mit blauen Lippen einschläft.
Es ist in der Sonne sehr heiß, wir fahren heim und ich lege sie in’s Bett, wo sie mehr oder sofort einschläft.
Sie schläft lange, ich packe die Manduca Trage ein, die einen neuen Besitzer gefunden hat. Hier kommt kein Baby mehr.
Nachmittags gehen wir noch in die Sandkiste, dort sind Nachbarn, die einen Kübel Wasser mitgebracht haben. Die Kinder machen Sandsuppe, ich sitze dabei und bekomme jede Menge nassen Sand ab.
Das macht Spaß!
Zum Abendessen gehen wir wieder rein, danach noch einmal den Sand abduschen und das kleine Ding hinlegen.
Das war so ein richtig schöner Tag, mit Sonne, Entspannung und Erholung.

Freitag, 14. Juni 2019

Tag 2174 - verkraftbare Unterbrechung


Mit einer verkraftbaren Unterbrechung geschlafen. Gegen sechs aufgestanden, das Mädi wacht eine Dreiviertelstunde später auf, möchte aber wie meistens noch im Bett liegen. Ich serviere die Milche, und mache mich fertig, bis kurz vorm Weggehen klappt auch alles gut.
Dann will das Mädi die Sandalen wieder ausziehen, stößt sich dabei den Kopf, heult, schmiert mir Sonnencreme auf das T-Shirt… Wuah!
Sie will mit dem Buggy gefahren werden, ist mir recht, dann geht auch der Hinweg viel schneller. Ich hab um neun ein Jour Fixe und mache mir selber Stress, total unnötig.
Bei der Tagesmutter angekommen will sie weder Schuhe ausziehen noch aus dem Buggy steigen. Die Tagesmutter sagt, sie übernimmt das und dass ich ruhig gehen kann. Oh, wie kompetent als Mutter ich mich gerade fühle.
Bringt aber nix, das Mädi wird wahrscheinlich nur bockiger, wenn ich sie rausnehme. Also sag ich „Baba“, gebe dem kleinen Ding noch ein Bussi und gehe.
Ich bin pünktlich zum Meeting, hör mir wieder ein neues Produkt an, ärgere mich über voreilige Kollegen und gehe kurz mit einem Buddy Mittagessen. Der verdreht auch gerade die Augen ob gewisser Umstände, aber seien wir uns ehrlich: Wann passt einem schon alles? Wir sind hier nicht im Wunschkonzert.
Bis kurz nach 14 Uhr arbeiten, dann zur Wirbelsäulengymnastik düsen, ich mache mal wieder Sport. Die Vertretungstrainerin ist zwar nicht ganz meines, das ist mir aber heute wurscht. Ich bemühe mich sogar, dass sie es nicht bemerkt. Vielleicht werd ich mit 40 noch verträglich.
Daheim noch mal auf den Spielplatz gehen, wir wechseln zwischen Rutsche und Sandkasten. Duschen, Abendessen, Abendprogramm, Eis essen, lesen.
Bin ich froh, dass Wochenende ist.



Donnerstag, 13. Juni 2019

Tag 2173 - kein Drama


Eine weitere Nacht mit schlechtem Schlaf. Kurz nach 5 Uhr gebe ich auf und stehe auf, es ist ja eh wurscht, so kann ich noch lesen und gemütlich Kaffee trinken.
Das Mädi liegt dann länger im Bett, steht dann aber recht fix auf und lässt sich einschmieren und anziehen, bis jetzt geht der Ablauf am Morgen recht gut.
Sie will auch heute mit ihrem Roller zur Tagesmutter fahren, wir kommen wieder kurz nach acht Uhr an.
In der Arbeit u.a. eine neue Produktlinie vorgestellt bekommen, danach nicht mehr viel geschafft, ich muss weiter zur Untersuchung. Sie wissen schon -> von Amts wegen.
Ich habe mich vorbereitet und meine Leiden zusammengeschrieben und Befunde in Kopie mit, obwohl die eh alles schon bekommen haben. Das Strebertum hätt ich mir sparen können, der Arzt nimmt ein paar Sachen auf, schaut sich  meinen Gang und Beine an, fragt mich Größe und Gewicht und dann bin ich schon wieder draußen. Er stoppelt und bewertet nun alle meine Befunde, gibt das zur Begutachtung und dann bekomme ich den Bescheid, wie viel Behinderungsgrad ich noch habe. Ich glaube nicht, dass sich die 50% noch ausgehen. Dabei werde ich es dann aber auch belasse. Die Sache belastet.
Immer wieder drüber reden, jeder Arzt erzählt von irgendwelchen Metastasen, die sie ausschließen wollen. Ich hör immer nur „Brustkrebs, Brustkrebs, Brustkrebs“…
Nach dem Termin, der Arzt war im Übrigen sehr nett, brauche ich Meter. Ich gehe eine knappe Stunde bis ich so weit bin in die U-Bahn zu steigen und heimzufahren.
Daheim rennt das Mädi nackig herum und will sich nicht den Sand runterduschen lassen, ich setze mich auf’s Sofa, erzähle Herrn Hase, wie der Termin war und fange zu heulen an.
Müdigkeit, Hitze, emotionaler Stress. Es reicht einfach. Ich will aber kein Drama draus machen, das Mädi sitzt daneben und weiß nicht, was los ist.
Abendessen, danach kommt tatsächlich jemand, der mir den Autositz und unverhofft noch etwas abkauft und dann ist Feierabend. Ich esse noch ein Eis, lege mich zum Mädi und lese den Stephen King weiter. Es war viel heute.

Mittwoch, 12. Juni 2019

Tag 2172 - Ausreichend schlafen


Der erste Arbeitstag in Elternteilzeit, morgens wache ich viel zu früh auf, schlafe aber weiter bis der Wecker um 06:30 brummt.
Das Mädi will heute nicht aufstehen und liegt 20 Minuten mit der Flasche in der Hand im Elternbett. Den Schlafsack darf man auch nicht aufmachen, da gibt es Geschrei.
Eincremen und Anziehen geht aber dann ganz fix, sie will unbedingt mit ihrem Roller zur Tagesmutter fahren. Das sieht dann so aus, dass ich sie und den Roller den Großteil des Weges tragen muss. Das Mädi ist ein Leichtgewicht, das macht es etwas praktikabler.
Gegen neun bin ich im Büro und da sind ja schon so viele Menschen! Ungewohnt das Ganze. Ich arbeite vor mich hin, schaffe auch einiges, ich glaube nicht, dass mein Job unter der Teilzeit leiden wird. Kurz vor 15 Uhr sause ich auch schon wieder, kann noch einen Spaziergang einbauen, kaufe eine große Packung Magnumnachbau und treffe Herrn Hase und das Mädi auf dem Spielplatz an. Die kommen bald in die Wohnung nach, wir spielen und schauen Bücher bis zum Abendessen. Zwischendurch kommt ein Interessent für den Autositz, lässt ihn aber nach ausführlichen Tests doch da. Das ist ok, irgendwer wird ihn schon wollen.
Dann muss ich schon die Unterlagen für die Untersuchung von Amts wegen zusammensuchen, das Amt ist da streng, die überprüfen meinen Behindertenstatus, das wird ein Spaß werden...
Wieder zu spät schlafen gegangen, der nächste Wallander ist verborgt, ich lese einen Stephen King, den ich noch nicht kenne und bleibe natürlich picken.
Keine Ahnung, wann ich wieder ausreichend schlafen werde.

Dienstag, 11. Juni 2019

Tag 2171 - Ein Urlaubstag


Ein Urlaubstag.
Heute ist der erste Tag, an dem ich die Kleine zur Tagesmutter bringe, ich will jeglichen Zeitdruck vermeiden und hab daher einen Tag frei genommen. Das Bringen ist dann aber unproblematisch, natürlich kommt man mit einem Kleinkind nicht weiter, aber trotzdem sind wir um kurz nach acht dort.
Daheim rennt in der Zwischenzeit schon die Waschmaschine, ich räume das Kinderzimmer auf, gehe beim Super- und Drogeriemarkt vorbei und mache ganz viel Wäsche. Geschlafen hab ich auch heute nicht so prickelnd, am Nachmittag merk ich es auch, Kopfschmerzen, Bauchweh, Müdigkeit. Es ist zu heiß um zum Sport zu gehen. Die Klimaanlage kommt zum Einsatz.
Herr Hase arbeitet bis Mittag und holt dann das Mädi ab. Die beiden bleiben noch eine Weile auf dem Spielplatz, das Mädi kommt „Mama, Mama“ rufend bei der Tür rein. Es ist schön, mehr Zeit für sie zu haben. Vor dem Abendessen gehen wir noch eine Runde raus, ich schmiere sie nochmal mit der weißen pasteartigen Sonnencreme ein. Das Zeug ist wie Dispersion.
Die Kleine sitzt in der Sandkiste, zerstört meine Sandkuchen, klaut einem Nachbarkind den Roller und muss zum Abendessen reingetragen werden.
Nachdem Herr Hase momentan genug von dem Zahnputztheater hat, darf ich das nun übernehmen. Ich arbeite mit Bestechung und zeige Zahnputzlieder auf dem Tablet, dann geht es.
Schlafen legen, mit der Onleihe-App kämpfen, selber zu spät schlafen gehen. Morgen ist der erste Elternteilzeittag in Ausübung, ich freue mich über/auf die reduzierte Stundenanzahl.

Montag, 10. Juni 2019

Tag 2170 - Sandkuchen


Ein warmer Tag, ich schlafe die letzten Tage wieder mal nicht gut, ich denke aber nicht, dass das zusammenhängt.
Wir verbringen den letzten Elternzeittag von Herrn Hase auf den Spielplätzen, rutschen, schaukeln und graben in der Sandkiste herum. Das Mädi zerstört alle meine Sandkuchen!
Die Geburtstagsgeschenke werden bespielt, das Mädi liebt besonders die herrlich skurrilen Wimmelbücher und das Bällebad, für das wir allerdings noch 500 Bälle nachbestellen müssen.
Zweijährige sind super, sie kann schon so viel alleine. Zweijährige sind anstrengend, sie sind divenhaft und kriegen einen Anfall, wenn man nicht gleich versteht, was sie wollen. In der Badewanne soll ich in den Händen Wasser aufnehmen und sie damit anspritzen. Das muss man mal rausfinden, wenn das Kind immer hysterischer „Hand“ plärrt und aus Protest aus der Wanne krabbelt. Glücklicherweise konnten wir das noch auflösen, das Mädi war schon sehr verzweifelt.
Schlafen, morgen muss ich das Mädi das erste Mal zur Tagesmutter bringen, bis jetzt hat das Herr Hase erledigt, nur der fängt bereits um sechs zu arbeiten an.


Sonntag, 9. Juni 2019

Tag 2169 - 2. Geburtstag


Das Geburtstagskind schläft lange, es war gestern ja auch so viel los!
Meine kleine Große! Die Düse mit dem starken Willen, den beigeblonden Wellen, das kleine Wesen, das mir so ähnlich schaut, ist zwei Jahre alt.
Für mich ist dieser Geburtstag emotional wichtiger als der erste. Ich arbeite seit einem halben Jahr wieder und habe bemerkt, dass ich das auch so brauche. Der Papa war in der Zeit gern bei ihr zu Hause, sie geht gern zur Tagesmutter und ist dort Teil einer kleinen Kindergruppe.
Sie ist noch immer sehr durchsetzungskräftig, bedient sich gern am Spielzeug, Trinkflaschen etc. von anderen Kindern. Unser Erziehungsstil ist nach wie vor reden, reden, reden und gelegentlich wegtragen.
Das Mädi ist ein fröhliches Kind, das sich schon gut verständlich machen kann, gerne singt und tanzt und seine Launen hat. Sie liebt es zu kuscheln, rennt dem alten Kater „Kaaaaatze“ rufend hinterher und will ihm doch nur ein Bussi geben.
Mutter sein ist schön und schwer zugleich. Des Mädis Ankunft war eine Überraschung, aber ich bin jeden Tag dankbar für dieses kleine Mädchen.
2 Jahre Mädi. Ich liebe dich so sehr.

Samstag, 8. Juni 2019

Tag 2168 - Nicht mehr als sonst


Samstag werden die letzten Geburtstagsgeschenke für das Mädi besorgt, sie bekommt Bücher und ein bisschen Spielzeug.
Das Wetter ist schön, ich laufe schon am Vormittag knappe 10000 Schritte. Das Mädi schläft zu Mittag lange und dann machen wir uns schon bereit für das Abendessen. Wie gehen mit meiner Mutter nebst Familie essen, das Mädi bekommt ein Katzenkleid angezogen und einen Zopf gebunden.
Das Essen klappt auch gut mit der Düsi, sie sitzt zwischen ihrer Oma und mir, isst bei meinem Butterschnitzel mit und geht mit ihrer Oma spazieren. Die zwei sind ein Herz und eine Seele.
Meine Mutter fragt mich, ob ich heute müde bin. Haha! Auch nicht mehr als sonst….
Beim Heimfahren treffen wir im vollen Bus eine Jugendfreundin von Herrn Hase, interessant, die waren vor 30 Jahren tatsächlich zusammen. Woahhh!
Herr Hase raunzt daheim dann noch Spielplatznomaden an, das Mädi spielt in der Sandkiste, obwohl schon Schlafenszeit wäre. Milch gereicht, einmal kurz abgeduscht, schlafen gehen.

Freitag, 7. Juni 2019

Tag 2167 - Hat was

Früh aufgewacht, noch die Familie gesehen und das Mädi versorgt. Die feiert bei der Tagesmutter ihren Geburtstag vor, die Tagesmutter hat eine kleine Torte gebacken, Herr Hase hat Tierluftballons gekauft und mit Helium gefüllt, die bekommen die anderen Kinder. Das Mädi bekommt auch Geschenke dort, damit hab ich nicht gerechnet und finde es so nett <3
Im kurzen Kleid ist es draußen noch frisch, gegen neun bin ich im Büro, aber es ist sehr ruhig. Ich räume Kleinscheiß auf, kläre 23000 Sachen und hab um zehn schon geschätzte 5000 Kalorien intus. Eine Kollegin hat die Abteilung gewechselt und hat Brötchen kommen lassen.
Das Mittagessen spar ich mir dann lieber. Dafür auch diesmal erfolgreiche Teilnahme an der Wirbelsäulengymnastik. Eine Mitturnerin berichtet mir, dass der empfohlene Handwerker schon im Einsatz ist, ich freue mich, dass ich helfen konnte.
Heimgehen, umziehen, auf den Spielplatz nachkommen, sehr müde sein. Die Aussicht auf vier freie Tage hat was.

Donnerstag, 6. Juni 2019

Tag 2166 - Überlege


Ich überlege gerade, was sich zum Tag sagen lässt -> Ich habe ein Sandwich gegessen. Viel mehr ist heute nicht passiert.

Mittwoch, 5. Juni 2019

Tag 2165 - WMDEDGT 06/19

WMDEDGT bedeutet "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" von und mit Frau Brüllen.
Wahnsinn, schon Juni, der Geburtsmonat vom Mädi...


Kurz vor sechs aufgestanden, kurz vor sieben in der Arbeit gewesen.

Dort gibt es gleich Alarm, weil irgendeine Software nicht exakt das macht, was sie tun soll.
Ich gebe der Kollegin, die zehn Tage weg war, ihre Arbeitspaket zurück und komme ins Reden. Wir haben hier jemanden, der bei jeder Gelegenheit heult. Jemand ist gemein, jemand gratuliert nicht zum Geburtstag…
Ja, wir sind erwachsen und in einer Umgebung, in der es normalerweise nicht wie in „Reich und schön“ zugeht, ich hör mir das alles an, verdrehe die Augen und beschließe, dieser Person komplett aus dem Weg zu gehen. Zu Mittag lassen mich alle im Stich und ich gehe alleine in die bummvolle Kantine um Eiernockerl zu essen. Danach ärgere ich mich noch über das Finanzamt bzw. das Onlinetool von dem Verein und schreibe einen Brief. Der Witz dabei ist, dass der Beamte falsch gerechnet hat und wir jetzt rennen müssen, um das berichtigen zu lassen. Oida!

Danach in einem schlecht klimatisierten Meetingraum gesessen, nach 90 Minuten aufgebrochen um weiter Gruppendynamik zu besprechen. Ich bin vom Land, da geht’s anscheinend etwas rauer zu, das vertragen hier in der Stadt auch nicht alle.
Noch ein paar Mails geschrieben, da seh ich auf der Uhr und durch die blinkende Erinnerung, dass ich zu meinem Mani/Pediküre-Termin gehen muss. Ich habe nicht so viel Zeit, dass ich Teile der Strecke spazieren kann, also fahre ich Ubahn, Bus und nochmal Bus. Herr Hase schreibt, dass wir noch Brot brauchen, ich gehe eine Briefmarke und das gewünschte Brot besorgen und bin auf die Minute genau im Studio.
Die Pediküristin macht mir Füße und Hände schön, fällt einmal vom Wagerl, bei dem sich ein Rad gelöst hat. Bis auf den Schrecken ist aber nichts passiert, ich bin so perplex, dass ich im ersten Moment gar nicht reagieren kann. Vielleicht bin ich doch nur ein grober Klotz? Davor erzählt sie mir noch, dass jemand wieder Reiszwecken auf den Wegen in der Siedlung ausgestreut hat, es gibt echt Verrückte.

Meine Mutter schreibt, dass das Geschenk für das Mädi angekommen ist, das wird ein Spaß, es sind 300 Bälle für ein Bällebad. Das Mädi selbst sitzt nur mit der Windel neben ihrem Vater (nur in Shorts) auf dem Sofa und isst Beeren. Als ich ihre Windel wechsle, sehe ich, dass die Lippe schon einiges abbekommen hat. Darauf angesprochen sagt das Mädi „Mama Lippe putt“. Sie hat ja recht, ich bin nicht stolz darauf, weiß aber auch, dass solche Unfälle passieren können. Nach dem Abendessen stecke ich das Mädi noch kurz in die Badewanne, sie hat super empfindliche Haut und reagiert auf Sonne, Schweiß und/oder Sonnencreme. Heute wurde bei der Tagesmutter das Planschbecken aufgestellt, das Mädi soll ihren Spaß gehabt haben.
Das Mädi wird in einen Sommerpyjama gesteckt, beim Zähneputzen mische ich mich heute nicht ein, Herr Hase bringt sie in‘s Bett, sie schläft bald.
Ich bereite mein Frühstück vor, gehe duschen und lackiere meine Nägel in dunkelrot. Nur noch zwei Arbeitstage, dann bin ich ein Teilzeit-Mitarbeiter.
Wallander und schlafen.

Dienstag, 4. Juni 2019

Tag 2164 - Äußerlich cool


Früh aufgewacht, früh in der Arbeit gewesen.
Vor mich hingearbeitet, Fachliteratur gelesen. Ich mag meinen Job, aber ich stelle Weichen für etwas anderes, es wird sich zeigen, ob der Plan aufgeht.
Zu Mittag mitgebrachten Thunfischsalat in der Küche gegessen, in der Kantine gibt es heute nichts ansprechendes.
Bei einem Vortrag der Arbeitsmedizin gewesen, danach wurde mein Arbeitsplatz überprüft, soweit passen die Einstellungen, verspannt bin ich trotzdem. Klar, weil ich die Halswirbelsäule immer überstrecke. Ich Klemmi.
In der Hitze zum Sport gegangen, die Stunde war wieder sehr gut, ich bin allerdings ziemlich sauer wegen meiner Füße. Durch die Taubheit lassen sich manche Übungen kaum machen, ich fühle mich sehr eingeschränkt. Es kann sein, dass sich der Arzt, der meinen Behindertenstatus überprüfen muss, einiges anhören kann. Ich werde 40 und nicht 70.
Abends tun die Füße weh.
Das übliche Zahnputztheater mit dem Mädi, sie will sich auf ihr Hüpftier schwingen, ich ziehe es in dem Moment weg und sie landet auf ihrem Mund. Es blutet und sie brüllt. Ich bleibe zwar äußerlich cool, weil es reicht, wenn einer heult, aber ich denke „Super gemacht, echt. Musst du so mit deinem eigenen Kind umgehen?“
Die Blutung ist nicht schlimm und das Mädi beruhigt sich bald wieder, ich aber würd mich am liebsten in eine Ecke setzen. Herr Hase bringt sie in’s Bett, ich mache die Küche, hänge Wäsche auf, bereite mein Frühstuck vor. Schaue mehrmals zum schlafenden Mädi und küsse sie auf die Wange. Ich hab mich bei ihr entschuldigt und es war keine Absicht, aber ich fühle  mich so richtig schlecht.
Freuden der Elternschaft.

Montag, 3. Juni 2019

Tag 2163 - Kein Stress mehr


Eine Nacht mit vielen Unterbrechungen, das Mädi weint immer wieder. Herr Hase nimmt sie irgendwann aus dem Gitterbett und legt sie zwischen uns, dann ist Ruhe. Ich döse weiter, bis mich der Wecker um sechs aus dem Bett brummt. Es ist meine letzte Woche in Vollzeit, jetzt mach ich mir keinen Stress mehr und geh in die Arbeit, wann es mir passt. Das sieht dann so aus, dass ich um sieben im Büro bin, ich Anarchist.
Ich mache die Urlaubsvertretung weiter, die Kollegin wird erst diese Woche zurückkommen, zu Mittag gehe ich mit einer unüblichen Besetzung essen. Die Kollegenschaft wälzt Probleme der Firma, ich muss mal wieder feststellen, was mein Schwerpunkt ist: Arbeiten und das Gehalt für meine Familie heimtragen. Manchmal muss man sich das einfach vor Augen führen, es lebt sich dann wesentlich besser.
Meine rechte Ferse tut noch immer weh, ich bin auch ziemlich angepisst deswegen, diese Ausfälle machen keinen Spaß. Ich gebe der Chemotherapie – die mein Leben gerettet hat – massiv die Schuld für meine Probleme. Vormittags sitze ich auf einem Hocker, strecke die Füße nach unten und merke, wie taub die sind. Sie sehen mich etwas verzweifelt den Kopf schütteln.
Auf dem Heimweg gehe ich zumindest ein paar Busstationen zu Fuß. Daheim treffe ich das Mädi und Herrn Hase bei der Sandkiste an, das Mädi spielt tatsächlich mit einem anderen Kind. Ich merke mittlerweile den Schlafmangel und habe leichte Kopfschmerzen und einen sehr kurzen Geduldsfaden. Nach dem Abendessen geht es wieder besser, das war wohl Unterzucker.
Das Mädi lässt sich nur mit Zwang Zähneputzen, Herr Hase hat die Nase voll und ich bringe sie ins Bett, sie schläft schnell ein. Ich bereite mein Frühstück und Mittagessen vor und tausche mich mit Herrn Hase über die Geburtstagsgeschenke für das Mädi aus. Es eskaliert noch nicht, aber sie bekommt viel. Duschen, den Wallander weiterlesen, schlafen. Nur noch 4 Tage Vollzeit.

Sonntag, 2. Juni 2019

Tag 2162 - Wasserratte


Wenig Bewegung, nur Zeit zu Hause verbracht.
Ich habe am Samstag anscheinend den rechten Fuß überanstrengt und das Auftreten tut weh, ich gehe also rechts auf Zehenspitzen. Sehr elegant, das Ganze. Nicht. Nervt mich auch gar nicht, dass ich nicht zum Sport gehen kann deswegen. Herr Hase geht mit dem Mädi raus, also habe ich Zeit um zu lesen, die Wäsche und die Küche zu machen und generell ein bisschen aufzuräumen. Die Kleine schläft gerade wieder unruhig und wacht früh auf, also gemeinsamer Mittagsschlaf. Nach dem Abendessen geht es in die Badewanne, gibt es eigentlich Kleinkinder, die keine Wasserratten sind?
Planung für ihren zweiten Geburtstag nächste Woche, sie ist nicht nur unser einziges Kind, sondern auch das einzige Enkelkind von den Omas, ich sehe uns schon in Geschenken untergehen.
Sitzend bügeln und daneben ein Portrait über eine 107jährige Augsburgerin sehen, berührend, vor allem die Schilderung über ihre Kindheit.
Den Wallander weitergelesen, spät den EReader ausgeschaltet.

Samstag, 1. Juni 2019

Tag 2161 - Bestätigt



Mit dem Mädi beim Friseur gewesen. Die fünf Euro hätte ich mir aber sparen können, ungleich lange Stirnfransen hätt ich auch selber schneiden können.
Nebenbei hab ich mitgekriegt, dass jemand betrogen und erfunden hat. Klang auch immer sehr “tralala“, ich war kein Leser.
Schadenfreude? Hm, eher ein bestätigtes Bauchgefühl. Wenn ich jemanden komisch finde, hat das seinen Grund, aber es glauben wohl die meisten von sich selbst, dass sie eine gute Menschenkenntnis haben.
Ich hatte übrigens wirklich mit 33 Krebs, das Mädi und der alte Kater existieren. Ich habe tatsächlich holländische (Vater) und deutsche (Mutter) Vorfahren und arbeite in der IT.