Montag, 31. Dezember 2018

Tag 2009 - Jahresrückblick 2018

Zugenommen oder abgenommen? 
Abgenommen, die Schwangerschaftskilos sind wieder weg. Meine Mutter hat mich im Sommer auf 55 Kilo geschätzt. Unter uns: Es sind ein paar mehr ;)

Haare länger oder kürzer?
Viel kürzer, ich hab mir eine Reparaturfrisur schneiden lassen. Nach anfänglichem Entsetzen finde ich sie jetzt richtig gut, wenngleich ich die Haare wieder wachsen lasse, aber der Schnitt ist wirklich gekonnt.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Eindeutig altersweitsichtig geworden.

Mehr ausgegeben oder weniger? 
Weniger, nicht in Urlaub gefahren und keine großen Ausgaben.

Mehr bewegt oder weniger?
Viel mit dem Kinderwagen unterwegs gewesen, nachdem das Mädi zu robben begonnen hat, nur mehr hinterher gewesen. Sport ist so eine Sache, ein Infekt vom Mädi kostet mich meist 2-3 Wochen Sport.

Der hirnrissigste Plan?
Es war alles vernünftig.

Die teuerste Anschaffung? 
Die Klimaanlage.

Das leckerste Essen?
War nichts besonderes dabei.

Das beeindruckendste Buch? 
Ich hab dank Büchereikarte sehr viel gelesen dieses Jahr, diese Bücher sind mir wirklich in Erinnerung geblieben:
Neuland von Ildiko von Kürthy
Glück ist was für Augenblicke, Biographie von Christine Nöstlinger
Middlesex von Jeffrey Eugenides

Der ergreifendste Film? 
Kaum Filme gesehen, nur Serien.

Die beste CD? 
Öhm, CDs? Neuentdeckung dank einer Playlist auf Spotify: Myrkur inklusive Wahnsinnskonzert

Das schönste Konzert? 
Myrkur

Der beste Sex?
:P

Die meiste Zeit verbracht mit…? 
Baby Nase.

Die schönste Zeit verbracht damit…?
Baby Nase.

Vorherrschendes Gefühl 2018?
Ich bin so erschöpft.
Es ist Zeit wieder in die Arbeit zu gehen.

2018 zum ersten Mal getan?
Alleine zu einem Konzert zu gehen.

2018 nach langer Zeit wieder getan? 
Wieder arbeiten gegangen. Die Haare abschneiden lassen. Bürokleidung getragen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? 
Alle Krankheiten, wenn's auch harmlose waren.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? 
Wie jedes Jahr: Mach es oder lass es.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
-

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat? 
Ganz profan: Ein Gutschein

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat? 
-

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe? 
-

2018 war mit 1 Wort…? 
Erschöpft.

2017
2016 
2015

Guten Rutsch!!!

Sonntag, 30. Dezember 2018

Tag 2008 - Fangirl

Die Nächte sind besser seit das Mädi inhaliert. Sie hustet zwar beim Einschlafen und kriegt schwerer Luft, aber sie schreit nicht mitten in der Nacht.

Für mich ist es ein nicht so guter Tag. Ich fühle mich müde und verliere wieder meine Stimme, gegen Mittag schlafe ich ein Stündchen neben dem Mädi. Inklusive Wärmeflasche. Lese meine Schmonzette, äh, ich meine, historischen Roman fertig. Rieche und schmecke nichts.
Abends wird's dann besser. Das Mädi wirft eine kleine Salatschüssel runter und wir suchen dann 20 Minuten die Splitter zusamen, das Zimmer ist danach sehr gut gesaugt.

Ich bin ein hoffnungsloses 80er Pop Fangirl, das ist ja nicht auszuhalten:



Samstag, 29. Dezember 2018

Tag 2007 - Mal so

Ein besserer Tag. Mal so, dann wieder anders. Heute bin ich fit und möchte rausgehen.
Herr Hase und das Mädi ziehen vormittags los, ich fahre in die Stadt. Ich möchte nach einem bestimmten Rucksack schauen, die Maße im Onlinehandel zu sehen ist ja schön und gut, bringt mir aber nicht viel.

Gegen 10 Uhr ist auf der Mariahilfer noch nicht viel los, ich hätte eigentlich mit einer Völkerwanderung gerechnet, aber so genau bin ich nicht mehr informiert. Viele neue Läden, es wird allerdings auch hier immer ramschiger und die Einkaufsstraße könnte auch überall anders sein, so austauschbar sind die Ketten. Den Rucksack hab ich kurz begutachtet, das muss ich mir noch überlegen, am besten mal zu österreichischen Vertretung der Marke schauen, die ist aber im 1. Bezirk und das tu ich mir heute nicht an. Es eilt nicht.
Zu Hause kommt mir das Mädi heulend entgegen, diese Gehanfänger sind sehr unfallgefährdet. Den Rest des Tages herumtragen, spielen, Musik hören.
Abends in einen Roman reinkippen, aber so komplett.



Freitag, 28. Dezember 2018

Tag 2006 - Krankheitsüberträger

Keine besondere Erinnerung an den Tag.
Das Mädi und ich rotzen um die Wette, wir verbrauchen 80 Taschentücher in 2 Tagen. Stimme weg, müde, Mittagsschlaf. Sport kann ich mir auf den Bauch picken. Jeden Tag schau ich ins Weihnachtsferienprogramm und kann doch wieder nicht hingehen. Diese Kleinkinder, wandelnde Krankheitsüberträger.
Wir sortieren Babyspielzeug aus, wir haben wahrscheinlich einen Abnehmer im erweiterten Bekanntenkreis gefunden.
Taschentücher, Nasentropfen, G.rippostad und Schlaf, mehr gibt's dazu nicht zu sagen. Zu wenig krank um zum Arzt zu gehen und eine Krankschreibung zu holen, zu viel krank um etwas Sinnvolles zu machen.

Donnerstag, 27. Dezember 2018

Tag 2005 - Mild

Die Nacht war viel besser.
Der Schnupfen ist noch da, ich hoffe, er wird nicht schlimmer. Die Stimmung zu Hause ist auch etwas besser, am Nachmittag bekomme ich Lagerkoller und gehe mit dem Mädi raus.
Die Kleine läuft ja mittlerweile gut und uns beim Anziehen immer wieder weg. Schließlich habe ich sie im Wagen und fahre mit ihr eine kleine Runde. Es ist mild, nur diese ewige Wind. Im Supermarkt treffen wir Herrn Hase, danach geht's für alle nach Hause.
Das Mädi wirft mit dem Essen herum, ich hoffe, dass der Besuch der Tagesmutter ab Jänner sie mehr auslasten wird.

Die letzte Folge von “Good wife“ gesehen, irgendwie wirkt die Wandlung der Hauptfigur auf mich überzogen, ich denke immer wieder darüber nach. Frau kann aber auch etwas von Alicia lernen: Sich gut anzuziehen und sich durchzusetzen. Ich arbeite an ersterem.

Mittwoch, 26. Dezember 2018

Tag 2004 - Taumel

Ui, das war eine richtig schlimme Nacht. Als ich um halb vier vom Geschrei aufwache, hab ich Halsschmerzen. Ziemliche.
Herr Hase, der ja jetzt in Elternzeit ist, hat somit auch den Nachtdienst zu übernehmen und geht mit dem schreienden Mädi ins Wohnzimmer. Sie beruhigt sich aber nicht und so taumle ich raus, nehme und wiege sie, bis sie ruhig wird. Aha, es macht doch einen Unterschied, und wenn es nur die größere Erfahrung mit dem kleinen Ding ist.
Sie schläft dann zwischen uns weiter.
Den Tag kann man natürlich vergessen. Alle sind müde, ich hab mitten in der Nacht noch ein Ibu genommen, spüre die Erkältung aber trotzdem unangenehm. Den Schnupfen hab ich vom Mädi geerbt. Wir rotzen uns durch den Tag und ich bin froh, als er vorbei ist.

Dienstag, 25. Dezember 2018

Tag 2003 - Christtag

Ich musste googeln, ob der Christtag auch tatsächlich so heißt.
Wieder eine Nacht mit einigen Unterbrechungen, das schlaucht. Bis in den Vormittag hinein geschlafen, dem Mädi rinnt gelber Rotz aus der Nase. Heute fahren wir zu meiner Familie, die zwar auch in Wien, aber nicht gerade um die Ecke wohnt.
Der Christbaum lässt das Mädi ziemlich kalt, sie interessiert sich mehr für die Dinge, die man von Regalen und Tischen reissen kann. Schlafen geht bei Oma natürlich nicht, im Wagen schnarcht sie dann eine Stunde, wacht auf und schreit. Sie braucht eine gute Stunde um sich zu beruhigen, mag nichts essen oder trinken, schläft aber zum Glück rasch ein. Für mich gibt's zwei Folgen Serie, zum Lesen bin ich zu müde.

Montag, 24. Dezember 2018

Tag 2002 - Weihnachten 2018

Schlimme Nächte derzeit.
Lang geschlafen, klar bei den Unterbrechungen. Blöderweise hat das die Windel nicht getragen, Pyjama, Schlafsack, Leintuch und Matratzenüberzug sind nass. Nochmal Wäsche also.
Nach dem Mittagsschlaf geht es die paar Meter hoch zu der kranken Schwiegermutter, mein Schwager ist auch da. Sehr idyllisch wird es nicht, Herr Hase und seine Mutter sind sich zu ähnlich.
Zuhause noch Geschenkeübergabe. Ich bin kein Grinch, aber Weihnachten ist nicht mein Fest. Genau genommen ist weder Weihnachten, Silvester, Ostern, noch Geburtstag mein Fest, ich mag das spontane Feiern. Bis nächstes Jahr also.

Sonntag, 23. Dezember 2018

Tag 2001 - Zuhausetag

Wieder lange geschlafen. Das Mädi ist verrotzt und braucht auch mehr Schlaf.
Einmal durchgesaugt und Parkett gewischt, war schon sehr notwendig. Herr Hase und das Mädi gehen eine Stunde raus, ich bügle. Einmal war ich draußen, Müll runtertragen.
Den Tag zu Hause verbracht, trotzdem über 6000 Schritte gemacht. Ist aber insgesamt zu wenig, dazu die sinnlose Fresserei, mir graut.

Samstag, 22. Dezember 2018

Tag 2000 - 2000 Tage später

Da dachte ich, ich erlebe nicht mal Tag 500 nach der Diagnose und dann sind's 2000.

Nach 10 Stunden ungestörtem Schlaf ausgeruht aufgewacht. Sport schwänze ich, es regnet. Ach, so wird das nix. Nach Einkaufen und einmal Abregnen lassen gehe ich noch einmal alleine los. Das iPhone scheint niemandem aus der Nachbarschaft zu gehören, also bringe ich es zur nächsten Fundbox. Das ist zwar nicht ganz korrekt, aber bevor ich da warte, bis das Magistrat nach den Feiertagen wieder aufsperrt...
Es ist wie im April, über 10 Grad, es stürmt und regnet, über dem Einkaufszentrum ist ein riesiger Regenbogen. Ich hab heuer nicht viele Weihnachtsgeschenke besorgt. Aber wozu auch, wir haben alles. Also nur ein paar Erneuerungen, das Mädi geht bald unter in Spielzeug.
Am
Nachmittag spielen, ich merk aber, dass der Wetterumschwung nicht so fein für meinen Kreislauf ist. Müde bin ich auch schon wieder. Vollzeit arbeiten schlaucht auch, gut, dass das nicht für ewig ist.

Abendessen, Mädi hinlegen, Haushalt, lesen, schlafen gehen.

Freitag, 21. Dezember 2018

Tag 1999 - Iphones und Werte

Schwierige Nacht.
Als ich gegen fünf Uhr wach werde, liegt Herr Hase wie gewohnt neben mir, das Mädi atmet laut in ihrem Gitterbett. Sie hat wohl in der Nacht mehrmals gewimmert, ich glaube mich an Unterbrechungen erinnern zu können.
Schnell in der Arbeit gewesen, dort ein Dokument gelesen und sogar verstanden und gemerkt, was drinnen steht. Bis Mittag halbwegs funktioniert, ich hole mir bei der Bäckereikette mein Mittagessen, bis die Jungs gehen, wär ich schon verhungert. Dann relativ flotter Aufbruch, ich kann einfach nicht mehr. Der Heimweg schaut diesmal ein bisschen anders aus, ich fahre mit der Straßenbahn, erklimme den angeblichen Berg, statt mit dem Bus von der anderen Seite runterzufahren. Ich will noch kurz in die Apotheke und ein paar Meter davor liegt ein Telefon auf dem Gehsteig. Ich kann natürlich nicht anders und hebe es auf. Irgendein iPhone, es ist sogar eingeschalten und unbeschädigt. Allerdings auch gesperrt und so kann ich niemandem Bescheid geben, dass ich es habe. Daheim stelle ich noch eine Info in unser Siedlungsforum, es meldet sich eine Nachbarin, es wird aber schnell klar, dass es nicht ihres ist.
Sie ist Polizeijuristin und schreibt sinngemäß: "Danke, dass du so ehrlich bist und es nicht einfach behältst."
Ähm. Was soll ich mit einem iPhone? Nein, ernsthaft, das Ding gehört nicht mir, sondern jemand anderem, somit ist klar, dass ich es abgeben werde. Ich will auch, dass meine Tochter so vorgeht, wenn sie etwas findet, dass nicht ihr gehört. Man liest ja immer, dass Werte und Benehmen verloren gehen. Zum einen: Nein, stimmt nicht, gerade mit Kinderwagen unterwegs bin ich sehr vielen hilfsbereiten und rücksichtsvollen Menschen begegnet, egal wie alt. Zum anderen: Assis gibt es immer, man muss den Kindern halt beibringen, was als gut und schlecht gilt. Das ist Arbeit, ich glaub, man nennt es in diesem Zusammenhang Erziehung.

Früher Hinlegen, sehr frühes. Ich bin komplett erledigt, der Kater hat mich nach einer halben Stunde Schlaf am Nachmittag wachgemaunzt. Tatsächlich bin ich auch sofort weg.

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Tag 1998 - Mädelsabend

Die Nächte sind nach wie vor nicht toll, das Mädi wimmert oft, Herr Hase berichtet, kaum geschlafen zu haben, ich war zumindest öfters wach. Woran das liegt weiß ich nicht, es passiert halt gerade viel in der Entwicklung und ich glaube, dass sie viel träumt und im Schlaf verarbeitet.

Ich stapfe jeden Tag etwas müder in die Arbeit, dort war aber eh nicht viel los, so kurz vor Weihnachten will kaum jemand noch etwas Neues anfangen, in der Betriebsratssitzung wieder von einigen Mitarbeitern erfahren, die von sich aus das Unternehmen verlassen. Ich denk mir dazu meinen Teil und nehme es ungerührt zur Kenntnis. Eine neue Kollegin springt schon vor dem ersten Arbeitstag wieder ab.

Abends sind das Mädi und ich alleine, Herr Hase geht auf die Firmenweihnachtsfeier. Wir spielen und toben im Bett, das Mädi vertilgt dann eine große Portion beim Abendessen und lässt sich sogar widerstandslos die Zähne putzen. Ab ins Bett, ich erledige noch ein paar Dinge, dann leg ich mich dazu. Sie weint ein paar Mal im Schlaf auf, ich versuche sie zu beruhigen, gegen 22 Uhr ist vorläufig Ruhe. Herr Hase ist noch nicht zu Hause, wir sind noch eine Zeit alleine. Morgen der letzte Arbeitstag, danach 10 Tage frei. Endlich ausschlafen! Wobei: Eher nicht.

Mittwoch, 19. Dezember 2018

Tag 1997 - Harte Nacht

Harte Nacht.
Nach vielen Unterbrechungen um 05:30 vom Wecker besser gesagt vom Mädi hochgeschreckt, sie hat meinen Wecker eher gehört als ich. Herr Hase übernimmt und ich mache mich fertig für den Tag. Ich kann mich auch erinnern, frühmorgens mit einem Kollegen in der Küche gesprochen zu haben, aber darüber hinaus ist der Vormittag etwas verschwommen. Gegen Mittag wache ich auf, gehe mit den Jungs essen, lang dauert‘s nicht mehr und wir sind wieder auf dem Stand vor meiner Elternzeit -> lautstarke Lachanfälle in der vollbesetzten Kantine.
Auch schon mehrmals erwähnt: Ich verstehe mich mit Männern einfach viel besser als mit Frauen. War schon immer so, wird immer so sein.

Nachmittags Meetings, wieder die desaströse Stimmung von Kollegen mitbekommen, einen Weihnachtspunsch geschwänzt und nach Hause zum Mädi gegangen. Daheim war mal wieder der Installateur, diesmal ist der Heizkörper im Elternschlafzimmer kaputtgegangen. Wir kennen das ja schon und so kann ich mittlerweile Heizkörper absperren und bei Bedarf aufsperren. Abends funktioniert wieder alles so wie es soll. Ich bin gespannt, in welchem Zimmer der nächste Heizkörper den Geist aufgibt.

Spielen, das Mädi lacht viel, wenn ich den Kasperl für sie runterreiße, Abendessen, Mädi schlafen legen. Danach noch Haushalt und Wäsche, ich werke eine Stunde rum, bis ich duschen gehen. Dann habe ich auch keine Lust mehr auf Serie schauen und lese noch ein bisschen. Noch zwei Arbeitstage, dann sind Weihnachtsferien.

Dienstag, 18. Dezember 2018

Tag 1996 - Dunkle Wolke

Eine Viertelstunde vor dem Wecker aufgewacht, heute wegen Wartezeiten beim Umsteigen länger ins Büro gebraucht.
In der Küche einen Kollegen getroffen, dessen Frau nach langer Planungszeit doch noch schwanger geworden ist, wir tauschen uns über Familie, Kinder etc. aus. Kleine Kinder zu haben bzw. bald welche zu haben verbindet. Als Kinderlose habe ich mich immer gefragt, was es da großartig zu bequatschen gibt, aber Kinder drehen das Leben auf links und darüber redet man eben.
Den Vormittag über Meetings. Es ist wie schon mehrmals erwähnt chaotisch und ungeordnet, mich irritiert aber mehr, dass erwachsene Menschen mit vielen Berufsjahren so unselbständig sind. Ich räume ein neu aufgesetztes Tool auf.
Ein ruhiges Mittagessen mit mir selbst, ich mag es, auch mal nicht reden zu müssen.

Nachmittags das erste Teammeeting, seit ich wieder arbeiten gehe. Im Grunde ist das nur mehr die administrative Einheit, wir arbeiten nicht miteinander, sondern nur mehr in unseren interdisziplinären Teams. Ich lasse zum Einstand eine Runde Krapfen springen und verteile den Rest unter geschätzten Kollegen. Ich gebe zu, ich habe überlegt, ob mir das wirklich 10 Euro wert ist, aber im Endeffekt ist es so: Mir tut es nicht weh und womöglich freut sich jemand über die Mehlspeise. Ich bin hier nicht (mehr) zum Anecken, sondern will meine Arbeit machen und dazu beitragen, dass meine Familie ein sicheres Auskommen hat. Man wird pragmatisch als Elter.
Dann zur Wirbelsäulengymnastik, doch gleich nach der Arbeit, wenn ich vorher heimgehe, schaff ich es nicht mehr, nochmal raus zu gehen. Bei dieser Trainerin war ich noch nie, aber die Übungen sind wirklich gut, die Gruppe ist klein und sie hat Zeit um falsche Haltungen zu korrigieren. Als ich aus dem Studio gehe, fühle ich mich entspannt.
Zuhause Singen und Spielen mit dem Mädi, die läuft nur mehr herum, jetzt hat sie es wirklich raus. Es ist so wie immer: Die ganzen Sorgen waren vollkommen unnötig, sie macht und lernt die Dinge, wenn es für sie richtig ist, sie so weit ist. Sie ist 18 Monate alt, geht und redet viel. Ich denke, der Kinderarzt wird zufrieden sein, ich bin es.
Abendessen, Mädi bettfertig machen. Dazwischen legt sich eine dunkle Wolke über mich, Herr Hase hat vorige Woche keine guten Nachrichten bekommen, ein kurzes Thematisieren bringt mich wieder zum Nachdenken.

Noch ein paar Seiten lesen und dann schlafen, wenn ich an den Tag denke, dann mit gemischten Gefühlen.

Montag, 17. Dezember 2018

Tag 1995 - Nichts verpasst

Ein ziemlich fader Montag.
Irritiert um 05:30 vom Wecker aufgewacht. Das Aufstehen scheint mich nicht mehr so zu schrecken, ich vertraue dem Wecker wieder. Verpeilt in der Küche zu großen Kaffee gemacht und auch länger als sonst gebraucht, heute gibt es Käsebrot statt Porridge als Frühstück für das Büro. Der Katz will auch schon was, aber den ignorier ich, Herr Hase wird bald aufstehen und das Vieh versorgen. Es ist noch immer glatt draußen, ich schleife mich bis zum Bus und bin kurz vor sieben im Büro.
Arbeit, Meetings, Essen mit meinem Bruder, Kekse essen, auf die Stadtautobahn schauen – wo die alle hinwollen?
Von einer Assistenz überfallen worden, morgen wird ein Video zu unserem agilen *hüstel* Vorgehen gedreht, da bin ich scheinbar dabei. Ich schau schon auf Fotos nicht so toll aus, wie wird das erst im Video sein? Ach, egal.


Abends holt jemand Babyzeugs ab, nach und nach werde ich alles zum Verkauf oder Verschenken online stellen, was nicht weggeht, kriegt die Caritas. Essen, Haushalt, bettfertig machen. Wer heute nicht dabei ist, hat nichts verpasst.

Sonntag, 16. Dezember 2018

Tag 1994 - Haare Dezember 2018

Sie werden mir nachsehen, dass ich das Wochenende in einem Post zusammenfasse.

Samstag war nicht viel los, außer müde, müde, müde. Das Mädi hatte keine Nachsicht, dass Mama erst um eins ins Bett kam. Ich wollte etwas Deftiges zum Frühstück, also in die Stiefelchen rein und ab zum Hofer (Aldi Süd in Österreich). Es hat die ganze Nacht lang geschneit und ich rutsche übernachtig zum Supermarkt. Dort angekommen stürmt gerade ein Ladendieb mit vollem Rucksack raus, die Kassiererin schreit „Arschloch“‘, aber da ist er schon weg. Der Filialleiter nimmt’s mit Humor, ich zeige meine Tasche mit dem Hinweis „Ich schwöre, ich habe nichts geklaut.“ her. Die Kassiererin findet’s nicht witzig, komisch…
Dann spielen, kuscheln und wieder spielen. Das Mädi läuft jetzt schon viel in der Wohnung rum, so als wüsste sie, dass man das mit 18 Monaten genauso macht. Sie wiederholt auch viele Wörter, weiß, wie die einzelnen Körperteile heißen und plappert den ganzen Tag. 

Sonntag tatsächlich mehr oder weniger ausgeschlafen, dafür Sport geschwänzt, die Trainerin heute ist nicht so mein Fall. Vor dem Mittagessen will ich das Mädi noch auslüften, aber sie bockt und lässt sich nicht anziehen. Na gut, dann geh ich halt alleine, im Park rutsche ich trotz Boots mit ordentlichem Profil durch die Landschaft. Schnell noch eine teure, aber gar nicht so gute Heiße Schokolade getrunken, dann wieder heim. Ich mag diese Art von Kälte nicht, meine Gelenke schon gar nicht. Wollen Sie meine aktuelle Vermutung wissen? Arthrose.
Wetten würde ich darauf nicht mehr, aber aua, das ist nicht schön, wenn die Hüfte steif wird.
Das Mädi schläft lange, ich miste aus, stelle Babysachen zum Verkauf online. Das Mädi bleibt Einzelkind.
Spielen, Baden, Sachen für den nächsten Arbeitstag rauslegen. Keine Lust auf Serie schauen, dafür noch im Bett lesen. Herr Hase erfängt sich allmählich von seinem Termin am Donnerstag.


Hier sehen Sie wie mein frisch gestutztes Haar nun aussieht. Keine Sorge, dass ist nur die Reparaturfrisur, die werden wieder länger


Freitag, 14. Dezember 2018

Tag 1992 - Konzert

Müde und aus Gründen nicht so tolle Laune. Nachmittags der Spontankauf von Schuhen, Stimmung danach minimal besser. Die Investition in Wärmesohlen war vernünftig, abends konnte ich mich wirklich aufraffen, ins Konzert zu gehen. Beste Idee seit langem!
Als Vorband eine britische Cellistin, danach der Hauptact Myrkur. Wahnsinn! Zuerst kam sie als dänische Fee mit Folklore, danach als skandinavische Rachegöttin mit Eigenkompositionen, die Band hat dazu ordentlich Gas gegeben. Ich hab im Takt mitgeschunkelt, hatte zeitweise Gänsehaut von der Darbietung und bin sehr, sehr begeistert nach Hause gegangen. Danke, danke, danke.

Donnerstag, 13. Dezember 2018

Tag 1991 - Achterbahn

Die Frühaufstehergeschichte kennen Sie schon zur Genüge, richtig?
Ich wundere mich nach wie vor über mich selber, aber so bin ich zwischen 6 und 7 im Büro, es gibt Schlimmeres als Ruhe und frühes Heimgehen.

Ein komischer Tag. Vormittags war ich wirklich gut aufgelegt, zwischen den Projekten jongliert, eine quick and dirty Einschulung bzw. Auffrischung gekriegt, da gegraben, da nachgesehen. Am Nachmittag war irgendwie die Luft draußen. Heute ist die Weihnachtsfeier der Firma, die Kollegen sind in Feierstimmung und brezeln sich im Laufes des Nachmittags auf. Herr Hase hat einen Arzttermin, ich somit Kinderdienst und kann nicht hingehen. Dafür gehe ich am Freitag auf ein Konzert, da hat Mutti dann Ausgang. Jedenfalls ist meine Stimmung dann nicht mehr fröhlich, etwas wehmütig verlasse ich meinen Arbeitsplatz, fahre nach Hause und übernehme ein aufgedrehtes Mädi.

Wir spielen, saugen die ganze Wohnung und kochen das Abendessen, das Mädi hat Hunger und vertilgt für ihre Verhältnisse Unmengen. Herr Hase kommt bald danach heim und hat keine guten Neuigkeiten. Gedrückt geht der Tag zu Ende, ich schaufle die Abwasch frei und gehe nach ein paar Seiten Buch schlafen. Achterbahn heute, einfach komisch.

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Tag 1990 - 12von12 Dezember

 Der frühe Vogel trinkt seinen Kaffee im Badezimmer.

 Diese Haare machen weniger Aufwand als man vermutet. Einfach Mütze drüber und im Büro einmal durchbürsten, man merkt hier ganz deutlich, wie gut der Schnitt ist.

 Heute gibt's Müsli mit griechischem Joghurt. Die Müslibehälter sind wirklich sehr praktisch, ich hab gleich einen nachbestellt.

 Büroboden

 Heute in der Kantine: Lasagne. Ich vertrage das Essen diesmal, war auch ganz gut.

 Wirbelsäulengymnastik gleich nach der Arbeit. War nicht ganz die richtige Stunde für mich, weil der Großteil der Mitturner Pensionisten waren und die Trainerin das Programm auf deren Bedürfnisse abgestimmt hat. Ich bleibe bei meinen bewährten Kursen.

 Nach dem Essen mal alles in die Abwasch werfen, danach weiterverteilen in: Geschirrspüler und manuell abwaschen.

 War aber schnell erledigt.

 Ist er nicht süß? Das Mädi hat einen Rucksack bekommen.

 Klassiker, für Herrn Hase besorgt. Ich bin gespannt, ob wir uns heute noch so schlapp lachen wie als Kinder.

 Es ist echt schwer, an Arbeitstagen die 10000 Schritte zusammenzubekommen, aus Zeitgründen fahre ich viel mit dem Bus und gehe viel, viel weniger als noch in der Elternzeit.

Der Fuchs sagt Gute Nacht.

Die anderen Beiträge finden Sie hier.

Dienstag, 11. Dezember 2018

Tag 1989 - Geheilt

Kurz vor ein Uhr morgens Gehuste im Gitterbett neben mir, das Mädi hustet und hustet und hustet. Ich trage sie in die Küche, wo sie Hustensaft und Wasser bekommt. Danach hustet sie zwar nicht mehr, heult aber die nächsten 3 Stunden immer wieder. Irgendwann gebe ich entnervt auf und lege mich ins Wohnzimmer, Herr Hase übernimmt. Die Katze macht um halb vier Radau, da hör ich das Mädi durch die Schlafzimmertür noch „was?“ sagen. Trotzdem erstaunlich fit um 05:30 aufgestanden, als ich ins Schlafzimmer gehe um meinen Schrittzähler zu holen, liegt das Mädi neben Herrn Hase und schnarcht leise. Die arme Maus, was sie da wohl gedrückt hat?

Gegen halb sieben in der Arbeit, diesmal bin ich gar nicht die Erste, die Kaffeemaschine ist schon an. Im Büro lese ich, dass stadtnahe Unternehmen an die St. Anna Kinderkrebsforschung spenden. Gerade nach so einer Nacht und vor allem an diesem Tag bin ich sehr dankbar über ein gesundes Kind und damit ist auch der Empfänger unserer diesjährigen Weihnachtsspende klar.
Ich bin heute vor fünf Jahren operiert worden, bei der OP wurden keine Krebszellen mehr gefunden, ich hatte eine Komplettremission. Das sind die Momente, in denen ich nicht fassen kann, dass ich noch da bin, gemeinsam mit Herrn Hase und dem Mädi. Ich muss heute ganz oft aus dem Fenster runter auf die Stadt schauen, damit niemand meine Augen sieht.
Ich gelte mit heutigem Datum als geheilt, normalerweise beginnt man mit dem Tag der Diagnose zu zählen, mein Arzt und ich haben uns aber darauf geeignet, dass es bei mir der Tag der OP ist.
Im Grunde geb ich nicht so viel auf die 5 Jahres-Überlebensrate, der Krebs, speziell der Brustkrebs ist ein Hund und kommt gern dann wieder, wenn niemand mehr mit ihm rechnet.
Trotzdem ist es ein Meilenstein, die ersten fünf Jahre sind geschafft. Ich lebe und das sogar sehr gut und vor allem gerne. Go f*ck yourself.

Die Tagesmutter hat angerufen, das Mädi fängt mit Jänner bei ihr an, zuerst nur eine Stunde und dann wird sukzessive gesteigert. Sie werden so schnell groß.

Montag, 10. Dezember 2018

Tag 1988 - Bruder

Wie mittlerweile fast immer sehr unruhiger Schlaf, aber irgendwann gewöhnt man sich anscheinend daran. Ich hab trotz Weckers ständig das Gefühl, zu spät aufzustehen und wache immer wieder auf, dazu das wimmernde Mädi. Ich war schon mal ausgeschlafener. Lösung: Wecker auf 05:30 stellen, also eine halbe Stunde früher.
Dafür wie meist einer der ersten in der Firma, ich schalte in der Küche die Kaffeemaschine ein. Heute schau ich mir das erste Projekt konkret an, ich muss auch zu einem Meeting, in dem über die Methodik gesprochen wird. Tatsache: Die haben in meiner Abwesenheit nichts Neues gemacht, es ist so, als hätten sie auf mich gewartet.
Zu Mittag treff ich mich wieder mit meinem kleinen großen Bruder. Als er noch klein war, hatten wir eine enge Bindung und waren viel miteinander unterwegs. Heute sind wir nicht mehr so verbunden, wir sehen uns nicht mehr häufig und führen unterschiedliche Leben. Es ist aber cool, jetzt miteinander in der Kantine zu sitzen und zu reden.
Blöderweise vertrag ich das Kantinenfutter überhaupt nicht, der fertige Kartoffelsalat ist es wohl. Ich investigiere ;)

Nachmittags Regen über Wien und Graupelschauer beim Heimfahren. Der Busfahrer touchiert immer wieder Ausbuchtungen und Verkehrsinseln, ich will mein Glück nicht überstrapazieren und gehe den letzten Kilometer zu Fuß. Der Wind bläst ordentlich, aber es regnet nicht mehr, daheim erwartet mich ein fröhliches Mädi, das ein neues Wort kann: “Apfl.“

Spielen, Abendessen und das kann ich jetzt schon verraten: Eine furchtbare Nacht.

Sonntag, 9. Dezember 2018

Tag 1987 - Quaken

Um 4 Uhr morgens meinte das Mädi, quaken zu müssen. Ihre  - nun rasante – Sprachentwicklung in allen Ehren, aber wir hatten schon bessere Nächte. Raus aus dem Gitterbett, neben mich, auf mich, dann genau dort in den Hals zwicken, wo ich einen Pickel habe, wieder in ihr Bett rein, wieder jammern. Dafür hab ich bis 8 schlafen dürfen, die Kleine hat noch eine halbe Stunde drauf gelegt, und ich hatte Zeit zu frühstücken.
Ich gehe nach einer Woche Pause wieder zum Sport und schon bei den ersten Hopsern stellt sich wieder dieses Glücksgefühl ein, ich weiß wirklich nicht, warum ich das von Mal zu Mal vergesse oder nicht bedenke. Bewegung macht mich zufrieden und ausgeglichen, sogar meine Schrittanzahl schaffe ich das erste Mal in dieser Woche. Manche Übungen kann ich halt nicht so gut, aber das ist egal, das Wirbelsäulen-MR wird es hoffentlich klären.


Das Mädi macht dann lange Mittagsschlaf, zur Rotznase quält sie ein leichtes Husten, das muss sie wegschlafen. Ich bleib nach dem Hinlegen noch eine Zeit bei ihr, lese im Internet und genieße die Ruhe und ihr leichtes Schnarchen. So stell ich mir das vor, Job, Freizeit und Kind, immer wird’s nicht funktionieren, aber heute ist es gut. Der Nachmittag vergeht mit Haushalt, Wäsche und Spielen. Später sauge ich mit dem Mädi auf dem Arm die Wohnung, sie will unbedingt dabei sein und ich seh es als Training an. Abendessen, heute bringt Herr Hase das Mädi ins Bett und ich schau noch eine Folge Serie und geh dann auch schlafen. 

Samstag, 8. Dezember 2018

Tag 1986 - Rotznase

Früh aufgewacht, das Mädi war unruhig. Sie hat eine Rotznase und kriegt daher schlecht Luft, das ist beim Schlafen auch nicht optimal.
Herr Hase: “Du musst heute nicht arbeiten.“, trotzdem aufgestanden und in Ruhe gefrühstückt. Es ruhig angehen lassen, einkaufen gewesen, Babyzeugs verkauft, eine Runde auf einen nahen Weihnachtsmarkt gedreht. Der Wind ist unangenehm.
Mehr gibt es über diesen Samstag nicht zu berichten.

Freitag, 7. Dezember 2018

Tag 1985 - Lerche

Um 04:14 von einem wimmernden Mädi geweckt worden, über das Köpfchen streichen und Schnuller geben reicht. Ich kann dann allerdings nicht mehr wirklich schlafen bis ich um kurz nach fünf aufstehe. So früh wie heute war ich überhaupt noch nie im Büro, um 06:20 logge ich mich in die Zeiterfassung ein. Mein erstes Projekt beginnt erst nächste Woche, also weiter Unterlagen einsehen und einlesen. Schön langsam könnt’s losgehen, aber ich will ja  keinen Streß machen.
Mein Arzt schreibt mir, dass der Kontrolltermin in zwei Monaten ist, es wird auch das CT ohne Meckern mitgemacht.
Mittagessen in der hauseigenen Kantine, naja, berühmt ist es nicht, aber essbar. Mein Körper muss sich aber erst wieder daran gewöhnen. Noch ein paar Dinge erledigen und dann heim. Davor hol ich meinen Laborbefund ab, es wurde nochmal bei den Antikörpern gesucht und auf Rheuma getestet. Aber da ist Nix. Ich bin etwas erstaunt, auch ratlos. Dann doch Bandscheiben?
Zuhause schläft das Mädi noch, wir müssen aber bald los, sie hat einen Impftermin. In der Praxis stellen sie fest, dass ich zwar einen Terminzettel bekommen hab, aber die Assistentin den Termin nicht im System eingetragen hat. Wir warten halt, die Impfung ist ohne gröberes Gebrüll möglich, ich trage das Mädi danach heim.

Fazit nach der ersten Arbeitswoche: 
Bin ich jetzt eine Lerche?
In der Firma herrscht schlechte Stimmung und ich muss echt aufpassen, dass ich mich nicht (wieder) damit anstecken lasse. 
Herr Hase und das Mädi kommen toll ohne mich aus.

Donnerstag, 6. Dezember 2018

Tag 1984 - Nikolo

Um fünf Uhr aufgewacht und hellwach gewesen, na gut, dann kann ich auch aufstehen. 
Auf meinen Platz am Esstisch hat der Nikolo Süßigkeiten hinterlassen, ich deponiere in Vertretung auf dem Sofa die Schoko für Herr Hase. Vor halb sieben im Büro gewesen, ich habe einen von Herrn Hases Müslipots geklaut und frühstücke im Büro – nur keine Zeit verlieren.
Ein paar liebe Kollegen bekommen einen kleinen Nikologruß von mir auf den Schreibtisch gelegt, später kommt noch ein Sackerl vom Unternehmen und Kollegen gehen mit kleinen Aufmerksamkeiten durch. In meiner Schreibtischlade lagert nun ein beachtlicher Vorrat an Süßigkeiten.
Der Vormittag über beschäftigt mit dem Vertrautmachen in unsere Systemlandschaft, ist ja nicht so trivial. Mittags geh ich in ein neues Betriebsrestaurant im Haus, mein Begleiter ist ein Projektleiter, der mir von seiner Zeit als junger Informatiker erzählt.
Der Tag vergeht recht fix, ich muss eine Datenschutzvereinbarung unterschreiben, erhalte ungefähr 20 Seiten zur neuen Home Office Regelung und bin um kurz vor 16 Uhr schon wieder weg. Dafür lass ich mir beim Heimweg etwas mehr Zeit und gehe trotz Nieselregen den letzten Kilometer zu Fuß. Diese Woche war bewegungstechnisch verheerend und auch Sport fällt aus. Am Dienstag hab ich das Sportzeug im Rucksack mit mir spazieren getragen und bin trotzdem nicht gegangen und diesmal bin ich schon zu Hause und kann mich nicht mehr aufraffen, turnen zu gehen. Ich muss mir da was überlegen, am besten direkt nach der Arbeit zu gehen ist vermutlich am sinnvollsten.

Das Mädi ist ein bisschen rotzig, aber gut drauf, sie klettert im Wohnzimmer rum und hat den Papa tagsüber gut beschäftigt. Nächste Woche wird er wohl tagsüber wieder viel mit ihr unterwegs sein, sie wird dann ausgeglichener sein. Wir essen zu Abend, diesmal fliegt kaum was, aber weil sie mir sehr überdreht vorkommt, wird eine halbe Stunde früher schlafen gegangen. Ich muss gestehen, ich war ziemlich froh, als sie im Bett und ich daneben liegen, ich spür das frühe Aufstehen sehr. Nachdem sie schläft noch lesen und früh schlafen gehen.

Da dachte ich, mein Leben wird mit Arbeitsbeginn wieder spannender, aber tatsächlich ist es in der ersten Woche nur ein Sitzen vom Rechner und dann heimgehen. Es wird sich einpendeln.

Mittwoch, 5. Dezember 2018

Tag 1983 - WMDEDGT 12/18

WMDEDGT bedeutet "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" von und mit Frau Brüllen.

02:irgendwas: ich sehe auf die Uhr, das Aufstehen um eine bestimmte Zeit klappt noch nicht, ich schlafe diese Woche unruhig, da ich anscheinend Angst vor dem Verschlafen hab.
04:irgendwas: dasselbe in grün.
05:18 Blase voll, noch ein bisschen die Augen zu, aber dann trotzdem aufstehen. Ich bin zwar normalerweise kein früher Vogel bzw. war es nicht, aber wir wissen: Umso früher im Büro, umso früher wieder zu Hause bei der Kleinen.
Um 06:05 verlasse ich das Haus, erwische sogar grad noch den frühen Bus, steige zweimal um und bin kurz nach 06:30 im Haus. Das ist mehr als ok.
Kaffee und Tee holen, Frühstück essen, dabei Mails checken und sehen, dass die Zeiterfassung nun auch für mich über das System klappt. Ich weiß, ich weiß, große Unternehmen kommen meist nicht um S.AP herum, aber es ist wirklich oft ein ziemlicher pain in the ass. Zeiten nachgetragen, Diensthandy und Outlook aktualisiert, Anleitungen im Intranet checken.
Im Röntgeninstitut angerufen, mein Neurologe will wissen, ob die Beschwerden von einem Bandscheibenvorfall kommen und hat mir eine Zuweisung für ein MR geschrieben, ich bekomme auch einen Termin in nicht so ferner Zukunft. Weil wir gleich dabei sind, schreib ich meinem Gyn, dem sanften Riesen, wegen der Jahreskontrolle. Ich habe mich entscheiden, diesmal noch das volle Programm, also Mammographie und auch CT fahren zu lassen, mir ist einfach wohler damit.
Ich sehe in meinem Kalender einen Termin für Mani- und Pediküre und bin mir wegen der eingetragenen Zeit nicht sicher, also kurz dort anrufen. Die ausgemachte Zeit ist richtig und passt auch richtig gut, manchmal bin ich ja über mich selber erstaunt.
Das Servicecenter muss ich dann noch sekkieren, weil mein Rechner das Outlook plötzlich nicht mehr starten mag, nach einiger Zeit ist auch das behoben, der Rechner updatet fleißig. In der Zwischenzeit such ich unser Facility Management im neuen Gebäude und geb dort meinen Umzugskarton ab.

Bis zum Mittagessen Beschäftigung mit Arbeitsdingen, hauptsächlich Einlesen und Auffrischen. 
Ein flottes Mittagessen mit Kollegen von früher und heute, ich bin nach der Pause froh über erwachsene Gesellschaft.
Am frühen Nachmittag ein Betriebsratmeeting. In Österreich hat nicht so viel Macht wie in anderen Ländern, ich hab aufgrund meines freundlichen und nachgiebigen *ironiean* Wesens, das bereits gestern von meinen ehemaligen Chef thematisiert wurde, ein Mandat. Ich hab meinen ehemaligen Vorgesetzten angelächelt und "du mich auch" gedacht. Lalalalalaallllaaaaa! Wer wollte Abteilungsleiter werden und ist es nicht geworden? Ich war das wohl nicht.

Danach heim, kurz Sachen und Brot abstellen und weiter zur Nagelfee, Pediküre und Maniküre inklusive Tratsch. Diese Termine sind immer so angenehm, auch wenn die Wartungskosten (Friseur, Kosmetikerin und Nagelfee) jedes Jahr mehr werden, das ist es echt wert. Entspannt gehe ich wieder nach Hause und spiele mit dem Mädi, während Herr Hase das Abendessen zubereitet. Das Mädi meckert wieder lauthals, wenn sie dieses oder jenes nicht bekommt oder doch essen soll. Danach spielen, umziehen, Zähne putzen, schlafen legen. Ich lese noch ein bisschen in Middlesex, mache aber bald das Licht aus. Die Unterbrechungen und das Aufstehen gegen 5 Uhr schaffen mich doch, das muss sich erst einspielen.

Dienstag, 4. Dezember 2018

Tag 1982 - Zweiter Arbeitstag

Der zweite Arbeitstag, ich habe auch diesmal nicht so prickelnd geschlafen. Dafür bin ich etwas früher im Büro, dort weiter hauptsächlich Administratives erledigt und Runden im Turm gerannt.
Vormittags kommt eine Nachricht meines Bruders, der in einem Nachbargebäude ein Pflichtpraktikum macht, ob wir gemeinsam Mittagessen gehen. Mein kleiner Bruder ist mittlerweile einen Kopf größer als ich und geschätzte 20 Kilo schwerer. Wir essen Ente und Tofu und quatschen, er hat die erste feste Freundin und zeigt mir auch ein Foto.
Nachmittags großes Meeting und Mittagessenverabredungen für die nächsten Tage vereinbaren – ja, ich weiß, wie man arbeitet.

Zuhause ein aufgewecktes Mädi, laut Herrn Hase war der Tag auch etwas anstrengend. Er war mit ihr im Eltern Kind Cafe und musste prompt in einen Raufhandel eingreifen. Unsere Düse, sie ist nun wirklich kein Selbstläufer in der Erziehung. Sie geht jetzt immer weitere Strecken innen, draußen wird sie noch herumgefahren oder getragen. Wir haben es auch in den knapp 18 Monaten geschafft, die Hinterreifen des Kinderwagens komplett abzufahren. Gut, das ist jetzt kein 1000 Euro Teil und wir waren fast jeden Tag einige Kilometer damit unterwegs. Herr Hase schaut bereits nach einem Buggy.
Ich scheine ihr nicht abzugehen, das Mädi hat zeitlich passend gerade eine ausgeprägte Papa-Phase, was kränkend und beruhigend zugleich ist. Sie begrüßt mich und lässt sich nicht anmerken, dass ich weg war.

Diesmal bin ich so müde, dass ich nach Duschen und Haare waschen nur mehr eine halbe Folge Serie sehen kann und dann lieber schlafen gehe. 

Montag, 3. Dezember 2018

Tag 1981 - Erster Arbeitstag

Los geht’s, nach 20 Monaten Pause hat mich heute das Arbeitsleben wieder.
Ich hab wohl Angst zu verschlafen (den Wecker hab ich eh nur dreimal gecheckt) und so schrecke ich um 04:30 aus einem Traum hoch und kann nicht mehr schlafen. Bis 05:20 bleibe ich noch im Bett und lese im Internet, dann stehe ich auf, würge ein Brot runter, trinke meinen Kaffee im Badezimmer fertig und verlasse kurz nach 6 das Haus. Es regnet, mein Rucksack ist voll und ich warte auf den Bus, so sieht es aus.
Ich bin recht schnell im Büro, darf auch mit meiner Zutrittskarte durch das erste Drehkreuz, aber nicht in mein Stockwerk. Nach mir eintreffende Kollegen nehmen mich mit rein, ich regle meine Berechtigungen mit dem Facility Management und so geht es den Tag über weiter.
Hier etwas anfordern, dort etwas nachziehen lassen, mein neuer Chef geht mit mir eine Runde durch das neue Haus, ich schüttle viele Hände. Als Highlight darf ich nachmittags über 2 Stunden in einem Meeting sitzen, auch hier einige neue Kollegen.
Kurzer Schwatz mit einer befreundeten Kollegin und dann geht’s nach Hause, ich will wieder zum Mädi.
Die scheint mich aber nicht vermisst zu haben, der Papa steht momentan sehr hoch im Kurs, das kränkt ein bisschen, passt zeitlich aber sehr gut. Ich spiele mit ihr, wenn beide Elternteile da sind, überdreht sie gern, beim Abendessen divenhaftes Verhalten.
Ich bin mittlerweile hundemüde und auch emotional geschafft und leg mich bald mit dem Tablet ins Bett.


Ich hab mir den Neueinstieg schwieriger vorgestellt, ich dachte, ich würde das Mädi mehr vermissen. Tatsächlich ist es zwar eine Umstellung, aber ich mag die neue Eigenständigkeit und das für sich sein. Interessant wird es dann nochmal, wenn Herr Hase wieder arbeiten geht und wir beide in Elternteilzeit gehen.

Sonntag, 2. Dezember 2018

Tag 1980 - Nachtrag: Elternzeit

Mein letzter Tag in Elternzeit beginnt früh, ich schleiche mich aus dem Schlafzimmer, in dem das Mädi und ihr Papa noch schnarchen.
In Ruhe frühstücken und Kaffee trinken, wie angenehm.
Später geht’s zum Sport, die feuchte Kälte lässt mich nach einiger Zeit lahmen, meine Gelenke mögen dieses Wetter gar nicht. Die BBP-Stunde hätte ich mir auch sparen können, diese Trainerin ist nicht mein Fall, zu hektisch, Headset und Musik sind eine Gemeinheit.
Ein Satz zu österreichischer Musik: Für den Mann mit dem französischen Namen schäme ich mich, ich bin mir bis heute nicht sicher, ob das eine Parodie sein soll oder bitterer Ernst. I sing a Liad für di… ach, geh doch sonst wohin.

Mädi und Papa bleiben heute drinnen und so spielen wir uns durch den Tag, ich erledige letzte Dinge, arbeite und hake meine gigantische Packliste ab, lege Kleidung raus. Abends bestellen wir beim Inder, was heute auch nicht wirklich passt. Das Essen kommt zu spät, auch nicht ganz so wie bestellt und das Mädi kriegt die Krise, weil sie das fettige Naan nicht komplett allein essen darf. Ja, wir haben hier eine Teilzeit-Dramaqueen.

Dann mittelspät ins Bett, ein bisschen aufgeregt bin ich doch. 


Samstag, 1. Dezember 2018

Tag 1979 - Dezember

Tempus fugit. Übermorgen ist mein erster Arbeitstag, ich arbeite Listen ab.

Vom Frisurenschock erholt. Ja, es ist eine Kurzhaarfrisur. Ja, Herr Hase sagt: “Junger Mann, was machen Sie in meiner Küche?“ Aber die Farbe ist sehr schön geworden und Haare wachsen. Zu Mädis zweiten Geburtstag schaut das alles wieder anders aus.

Das Mädi kann ihren Namen beinahe sagen, generell hat sie in den letzten Wochen einen großen Sprung in der Sprachentwicklung gemacht. Sie kann Katzi, auf, ab, nein, bitte, Mama, Papa, heiß, etc. sagen. Die Kinder haben anscheinend ihre Schwerpunkte, sie quasselt die ganze Zeit, fängt aber dafür erst jetzt zum Gehen an.
So sehr ich mich wieder auf mehr Eigenständigkeit freue, so sehr werde ich mein kleines Mädchen untertags vermissen.

Schon wieder Schnee. Sachen gibt's.

Freitag, 30. November 2018

Tag 1978 - Erschießt mich bitte!

Gestern partout nicht zum Schreiben aufraffen können, man verzeihe mir die Lücke.

Heute Teil 2 der "Ich gehe wieder arbeiten"-Vorbereitung, ein lange gebuchter Termin beim Friseur meiner Wahl. Er ist schon lange im Geschäft und versteht sein Handwerk, sehr schlank, sehr lange Haare und sehr offensichtlich schwul. Eine Seele von einem Mensch, ich mag ihn.
Mir sind nach des Mädis Geburt die Haare büschelweise ausgegangen, jetzt war der Nachwuchs um die 12 cm lang. Nach ausführlicher Beratung fängt er zu schneiden an, danach färben und lustiges strähnen. Technisch sind Farbe und Schnitt einwandfrei geworden, nur bin ich trotzdem nicht begeistert, anfangs sogar kurz vor entsetzt gewesen.
Auch wenn ich weiß, dass man dem Ausgangsmaterial diesen Schnitt machen musste, war ich mit einer Kurzhaarfrisur nicht vorbereitet. Man sieht zwar viel mehr von meinem Gesicht und die Augen wirken viel größer, das Kindchenschema schlägt stark durch, aber das Kindchen wirkt wie ein Bub.

Kaum aus dem Salon draußen die Kapuze aufgesetzt, Herrn Hase schriftlich vorgewarnt und dann den Blick nach unten bei der Heimfahrt. Das Mädi hat mich wiedererkannt, aber es ist schon noch sehr ungewohnt. Der Friseur konnte meine Miene nicht lesen, wofür ich sehr dankbar bin, weil gearbeitet hat er super, ich aber einfach nicht mit diesem Ergebnis gerechnet habe.
Halb im Spaß zu Herrn Hase gesagt: "Ich bleib doch noch ein halbes Jahr zu Hause und versteck mich im Bett."



Mittwoch, 28. November 2018

Tag 1976 - Ui

Ui, schon spät, ich hab mich aber festgelesen in Middlesex.
Nach einem häuslichen Disput auswärts gegessen, so ist das.

Dienstag, 27. November 2018

Tag 1975 - Schneefall

Aufgewacht und der prognostizierte Schnee war irgendwie nicht da. Um sieben ist es dann aber losgegangen und hat bis zum Nachmittag nicht aufgehört. Der Kinderwagen bzw. dessen abgefahrene Reifen sind nicht für Schnee geeignet, deswegen sind wir mit dem Bus gefahren.
Im Eltern Kind Cafe unterhalten wir uns nett, das Mädi will heute nicht rutschen, sondern spielt vor sich hin, ich hoffe doch, sie bleibt fit. Etwas zu spät weggefahren, zu lange beim Einkaufen gebraucht und daher die letzten zehn Minuten des Weges ein brüllendes Mädi heimgetragen, dort sofort in's Bett, wenigstens schläft sie gleich.
Da glaubt man, man hat es im Griff, naja, wird wohl keine bleibenden Schäden hinterlassen.
Der Rest des Tages ist nix mehr passiert. Kein Sport wegen müde und noch leichten Muskelkater in den Beinen.
Jetzt Bett, früh schlafen wäre fein, nächste Woche geht's los, ich will früh beginnen, damit ich früh wieder beim Mädi sein kann.

Montag, 26. November 2018

Tag 1974 - Baba

Die letzte Woche meiner Elternzeit ist angebrochen.
Heute also Abschied in der Krabbelgruppe, es regnet in Wien und es sind nicht viele gekommen, es ist heimelig. Das Mädi mampft mit den anderen Mäusen Striezel und spielt vergnügt. Beim Verabschieden winkt sie den Betreuerinnen und sagt “Baba.“
Beim Schreiben wird mein Herz schwer, die Zeit vergeht wirklich so schnell. Gerade war das Mädi noch ein winziges Baby, bald wird sie 18 Monate und zieht mit dem Papa um die Häuser.

Sonntag, 25. November 2018

Tag 1973 - Berichten

Lange geschlafen, beim Sport viel Energie gehabt, heute waren wieder die 50er Jahre dran.
Zu Hause gesaugt und Bad geputzt, gelesen, gegessen, mit dem Mädi gespielt. Und mehr gibt es über diesen Sonntag nicht zu berichten.

Samstag, 24. November 2018

Tag 1972 - Nachbarn

Schlecht geschlafen, zuerst Füße kalt, dann Blase voll, danach blöd gelegen. Wie gerädert aufgewacht.

Das Mädi hat heute Schuhe vom Fachhandel bekommen nebst ausführlicher Beratung. Ein engagierter Typ, der ihr zum Schluss noch einen Luftballon an den Wagen bindet. Das Mädi hat jetzt schöne, mit Lammfell gefütterte Gehanfängerboots. Und wir werden auch weiterhin dort Schuhe für sie kaufen.

Um die Mittagszeit läutet es, ich mache auf, die unter uns wohnende Nachbarin steht vor der Tür und bedankt sich, dass sie unsere Sessel nicht mehr hört. Wir haben Parkett und relativ schwere Stühle, sie musste zweimal am Tag die Rückerei mithören. Seit ein paar Wochen haben wir Filzgleiter auf den Stuhlbeinen, damit die arme Frau unten nicht wahnsinnig wird. Sagt's und gib mir einen Packen Pixiebücher für das Mädi ❤
Ich war ernsthaft äääh beschämt (?), ich will niemanden stören und mir war es sehr unangenehm, dass wir “Krach“ gemacht haben. Herr Hase und ich hatten vor 10 Jahren übles Pack als Nachbarn und ich weiß daher, wie sehr das an den Nerven zehren kann.
Daher heute: große Nachbarnzuneigung




Donnerstag, 22. November 2018

Tag 1970 - Zukommen

Spät aus einem unangenehmen Traum hochgeschreckt. Heute: Verdacht auf Metastasen im ganzen Körper. Das geht jetzt wieder verstärkt so, entweder Krebs oder ich lass im Traum das Mädi alleine.
Vermutlich liegt es an den Veränderungen, die bald auf uns zukommen, meine Elternzeit ist mit November zu Ende, der Papa übernimmt und ich bin Vollzeit im Büro. Mein Tagesablauf wird ein komplett neuer und ich sehe sie nur mehr (schlafend) morgens und abends.
Das Mädi schläft noch länger als ich und wir wackeln etwas später als sonst aber sehr vergnügt zum Schwimmen. Heute ist die letzte Einheit und wir bleiben bis zu Mittag dort.
Das Mädi will dann nicht schlafen, also mach ich alles neben ihr, telefonieren mit Krankenkasse und Friseur, Küche, aufräumen, Kinderwagen neujustieren. Herr Hase kommt heute etwas früher heim und ich entscheide, dass der Sport heute ohne mich stattfindet, ich bin zu müde.
Jetzt noch Wäsche aufhängen, Serie, schlafen.
Morgen Termin bei der Kosmetikerin, die Vorbereitungen für den Job beginnen.

Mittwoch, 21. November 2018

Tag 1969 - Grau in grau

Von Severus Snape geträumt 😢
Lange und ohne größere Unterbrechungen geschlafen und was bin ich heute?
Richtig, ein Laschi!
Draußen ist es aber auch grau in grau, wir machen eine größere Tour am Vormittag und lassen es dann gut sein.
Lustigen Austropop entdeckt:

Dienstag, 20. November 2018

Tag 1968 - Obwohl

Obwohl die Nacht zum abgewöhnen war, ich zig mal geweckt wurde, auf der Toilette und in der Küche war, der Tag war wirklich gut.
Wir gehen noch im Trockenen ins Eltern Kind Cafe, das Mädi ist gut drauf, es ist nicht viel los, ideal also. Sie spielt ausgeglichen vor sich hin, isst mit viel Appetit und will am Schluss nicht nach Hause gehen. Es geht ihr also wieder gut.
Draußen schneeregnet es, wir haben natürlich keinen Regenschutz mit und werden ziemlich nass.
Daheim lege ich das Mädi gleich in's Bett, trockne unsere Sachen und mache die Wäsche, die nie aufhört. Das ist echt eine Sisyphusarbeit.

Das Mädi schläft knapp zwei Stunden, verputzt dann eine große Portion Mittagessen und den Rest des Nachmittags spielen und singen wir. Ich müsste hundemüde sein, tatsächlich bin ich aber wach und gut gelaunt und freue mich sehr an dem süßen Mädi.

Abends Sport. Ich mag diesen Tag.



Montag, 19. November 2018

Tag 1967 - Jobs

Der erste Schnee in diesem Winter.
Hat das Mädi nicht wirklich beeindruckt, ist halt kalt und nass, einmal anfassen reicht. Heute waren wir nicht in der Krabbelgruppe, sie schien mir noch nicht fit genug. Also nur kurz zum Supermarkt, nein, danke, ich will keine Kundenkarte oder App, wir sind schon wieder weg.
Das Mädi schläft dann um 11 schon ein und wacht nach zwei Stunden vergnügt auf. Mittagessen, spielen, rausgehen. Auf der Straße treffe ich einen Arbeitskollegen, der mit seinem Sohn beim Arzt bei uns in der Nähe war. In zwei Wochen bin ich wieder da.
Dann war der Plan, noch etwas einzukaufen, aber keine Chance, das Mädi brüllt und weint und wird von mir auf der Hüfte heimgetragen. Zu Hause lege ich sie hin, sie braucht noch ein bisschen, dann ist wieder aus der Schleife heraußen.

Ich hab ja einen recht spezifischen Job in der IT und das Glück oder wie man das auch immer nennen will, dass das gerade sehr gefragt ist. Angebote kommen viele über xing und Konsorten rein. Ich hab schon Sonntag vormittags Anfragen ala “Hallo Helga, wir suchen einen IT-Allrounder, bist du interessiert?“ bekommen, wo ich nur WTF? denken konnte.
Ich hasse es, im beruflichen Kontext geduzt zu werden, ich bin kein Allrounder, sondern in meinem Bereich durchzertifiziert und überhaupt - geht's noch unprofessioneller? Da ich im Profil drinnen stehen hab, dass ich nicht verfügbar bin, gibt es auch keine Antwort. Lest halt gescheit, das gehört zum Job dazu.
Der Recruiter heute hat aber den Vogel abgeschossen, er hat mir eine Nachricht geschickt, die für jemanden anderen gedacht war. Diesmal hab ich geantwortet, wenn auch ziemlich süffisant.

Sonntag, 18. November 2018

Tag 1966 - Vernünftig

Eine Nacht voller Unterbrechungen, aber ist ja nix neues, oder? Womöglich bin ich an meiner Müdigkeit aber auch selber schuld: Ewig Videos schauen, dann lesen, dann noch sinnlos auf Instagram herumtreiben, und dann nicht gleich schlafen können. Dann ist man schon etwas sehr fertig, wenn das Mädi nach mehrmaligen Weinen in der Nacht am nächsten Morgen um 07:30 am Bett steht.

Trotzdem zum Sport gegangen, ich war schließlich die ganze Woche nicht und heute bin ich dort sogar gelaufen. Am Stand und nicht viel, auch mitgesprungen bin ich. Knie und Hüfte melden sich halt, da fällt mir ein, ich sollte zum Antikörper Subsets Test in's Labor gehen.
Der Neurologe hat interessante Dinge gesagt: Wer nicht bei der Behandlung mitmachtkämpft und leben will, schafft es nicht. Wobei das auch keine Garantie ist.
Und: Manchmal überreagiert der Körper bei der Bekämpfung und greift unschuldige Zellen bzw. Gewebe an, in meinem Fall wären das die Gelenke, die ohnehin schon anfällig waren.
Ich lass das mal so stehen, jeder kann sich dazu seine eigene Meinung bilden.
Was ich für mich festgestellt habe: Aufgeben is nich, egal, ob es der Krebs oder die Gelenke oder sonst was ist.

Heute bin ich vernünftig und leg mich gleich lesend ins Bett, das Mädi schläft bereits den Schlaf der Rekonvaleszenten.

Samstag, 17. November 2018

Tag 1965 - Dreitagefieber

Das Mädi hatte das Dreitagefieber.
Heute ist sie fieberfrei, aber mit einem eindeutigen Ausschlag aufgewacht. Es gab auch keine weiteren Symptome wie Husten oder Schnupfen, also war's das wahrscheinlich.
Trotzdem hatten wir keinen guten Vormittag. Ein dramatisches Mädi und ich mit PMS ergeben eine explosive Mischung, es gab vor 10 Uhr schon Geschrei.
Nachdem der Wäscheständer geflogen, der Mistkübel im Bad ausgeräumt und Bücher geworfen wurden, war ich auf 180. Das Mädi hat dann von 10 bis 13 Uhr geschlafen, was für alle das Beste war.

Nachmittags noch eine Runde mit ihr gemacht, es ist kalt geworden, d.h. der Fellsack ist jetzt wieder im Wagen und die Maus ist heute mit dicker Winterjacke ausgestattet worden. Bei der Spazierfahrt war sie immer wieder weinerlich, der Virus steckt ihr noch in den Knochen. Oder ich hab weniger Geduld, das kann natürlich auch sein.

In 15 Tagen fange ich wieder zu arbeiten an. Ich bin etwas zwiegespalten, zum einen bin ich froh, dass ich wieder rauskomme, ein Leben als Hausfrau wäre nix für mich. Auf der anderen Seite habe ich Bedenken, dass das Mädi und ich dann zu wenig Zeit miteinander haben. Aber gut, Vollzeit werde ich wahrscheinlich eh nur ein halbes Jahr arbeiten.
Aber: wieder ordentlich angezogen sein! In Ruhe essen können! Auf eine Sache konzentrieren können! Mit den Kollegen Witze reißen!

Ich mag eigentlich keinen dramatischen Metal, aber dieser Stimmumfang!!!!





Freitag, 16. November 2018

Tag 1964 - Vergessen

Tatsächlich aauf den Post vergessen.
Dem Mädi geht es wieder besser, krank ist sie aber noch. Am Vormittag hat sie sich mit meiner Hilfe selbst ins Bett gelegt und zwei Stunden geschlafen.
Jetzt heißt es auch für mich in's Bett.

Donnerstag, 15. November 2018

Tag 1963 - Erwischt

Das Mädi ist krank, aufgewacht ist sie mit über 39 Grad Fieber. Es muss ihr ziemlich schlecht gegangen sein, sie hat viel geschrien und geweint. Nachdem ich zumindest ein bisschen Fiebersaft in sie hineinbekommen hab, hat sie noch eine Stunde geschlafen, danach war sie fitter. Bis zum frühen Nachmittag war sie auch wieder quietschvergnügt, vor allem als Herr Hase heimgekommen ist.

Beim Kinderarzt spielt sie noch im Wartezimmer, bis sie wieder wärmer und müde wird, beim Messen hatte sie schon wieder 39,2. Zu dritt haben wir ihr ein Zäpfchen verabreicht, beim Blutabnehmen hat sie sich mit Händen und Füßen gewehrt. Mein Randalierer-Mädi.
Im Wagen ist sie sofort eingeschlafen, das arme kleine Ding, sie schläft noch immer, später geben wir ihr eine Flasche uund nochmal Fiebersaft. Es scheint sie doch ordentlich erwischt zu haben.

Mein Chef hat mir heute geschrieben, in etwas über 2 Wochen geht es wieder los für mich und Herr Hase geht in Elternzeit.

Mittwoch, 14. November 2018

Tag 1962 - Fiebersaft

Stückchenweise geschlafen, ab fünf nur mehr gedöst. Das Mädi schläft ein bisschen länger als ich und ist warm und weinerlich. Das Fieberthermometer sagt 38,5. Haut mich jetzt nicht um, aber man merkt es halt.
Sie ist anhänglich und heult viel, bei einem kurzen Spaziergang inklusive Einkauf hängt sie im Wagen.
Mittagessen geht so, aber Schlafen danach ist schwierig, eine Stunde später ist sie schon wieder auf. Ich schummle ihr ein bisschen N.ureflexsaft rein und danach geht es ihr merklich besser.
Da sie sonst keine Symptome hat, gehe ich davon aus, dass es ein Backenzahn ist, der da Ärger macht. Morgen haben wir ohnehin einen Kinderarzttermin, der wird es wohl herausfinden.
Hoffentlich ist diese Nacht besser, ich hab ihr noch Fiebersaft gegeben, wir sollten alle schlafen können.

Dienstag, 13. November 2018

Tag 1961 - Speibn

Wir haben ausgeschlafen, ich mit Unterbrechungen bis sieben, das Mädi bis acht. Danach gemütlich ins Eltern Kind Cafe, die üblichen Kumpels sind nicht da, aber es geht ihr eh hauptsächlich um das Spielzeugangebot. Tonnen über Tonnen.
Kurz nach elf ist sie nicht mehr so gut aufgelegt, wir rollen heim, beim Mittagessen sagt sie aber nur: “Nein.“

Wacht nach einer Stunde auf, quengelt und ist warm. Sehr super! Die Küche schaut noch aus wie Sau, ich hab nur die Wäsche bisher gemacht. Nach einiger Zeit kann ich sie aber wieder in ihr Gitterbett legen, sie schläft noch eine Weile, bis dahin kann man auch die Küche wieder betreten.
Als das Mädi wieder wach ist, geb ich ihr eine Flasche Milch, die sie auch trinkt. Wir sitzen auf dem Sofa und schauen Buch, da kommt ein Schwall Milch mit Dinkelwaffel und Tomate aus ihr raus. Schnell auf den Boden gesetzt, der nächste Schwall, diesmal auf den Teppich. Wobei: Ist nur von Ikea, ist eh wurscht.

Mädi umgezogen, Kotze rausgerieben, mich hat sie auch erwischt und ein schlappes Mädi angelehnt. Mein armes Baby!
Abends ging es ihr wieder besser, sie hat erhöhte Temperatur, musste aber nicht mehr speibn.

Montag, 12. November 2018

Tag 1960 - 12von12 November

Ich bin seit 5 Uhr wach und muss mich wiederholen: Ich bin müde, sehr müde.
Daher heute nur Bilder, bitte besuchen Sie hierzu Instagram.

Sonntag, 11. November 2018

Tag 1959 - Ernährung

Das Mädi war schon gegen 06:30 munter, hat ihren Vater im Bett gesehen und hat sich gar nicht mehr eingekriegt vor lauter "Papa, Papa" rufen. Zur Erklärung: Herr Hase schiebt im Moment sehr viele angeordnete Überstunden und ist daher nur Sonntags im Bett, wenn sie aufwacht.

Spielen mit dem Mädi, Haushalt nebenbei, dann zu BBP. Ich fand diese Stunde wirklich toll, anspruchsvoll, aber nicht zu anstrengend. Nur die Musik geht gar nicht! 50er Hits, zum Davonrennen. Da war das hier noch am Harmlosesten:

Nachmittags dann Ohrensausen und Erschöpfung. Einmal Mädi in das linke Ohr gebrüllt, beim anderen unbedingt zu viel Schoko essen müssen, ich lern's auch nie.
Jetzt noch über Ernährung lesen, Serie, Bett.

Samstag, 10. November 2018

Tag 1958 - Zeit und Tempo

Den Vormittag allein mit dem Mädi verbracht. Nach dem Frühstück sind wir losgesaust, Schuhe schauen, Handschuhe kaufen, bummeln halt. Ich habe von der Früh weg Spannungskopfschmerzen und immer, wenn es mir nicht gut geht, esse ich schlecht. Heute im Möbelhaus Malakofftorte. Schaumzeugs, das ich normalerweise gar nicht mag. Blöderweise bin ich seit Monaten müde, so wie fast alle Mütter eines Kleinkindes.
Bei Größe 36/38 ist es wahrscheinlich ein Luxusproblem, aber ich mag nicht so viel Zucker essen.

Das Mädi hat im Bällebad auf jeden Fall ihren Spaß, ich lasse sie eine halbe Stunde herumtoben, danach geht es mit Theater nach Hause. Wer setzt denn bei 10 Grad und Wind schon eine Mütze auf?
Vom Mittagessen nimmt sie drei Bissen, danach schläft sie lange und übt Nachmittags gehen. Ein paar wackelige Schritte gehen schon ganz gut, dann lässt sie sich meistens auf den Popo plumpsen. Sehr süß und auch das, was ich mir die ganze Zeit gedacht habe: Das Mädi macht das schon, zu seiner Zeit und in ihrem Tempo.

Donnerstag, 8. November 2018

Tag 1956 - Energisch

Heute morgen habe ich im Halbschlaf den schwarzen Seitenschläferpolster für Herrn Hase gehalten und mich gewundert, warum der noch nicht in der Arbeit ist. Aufgestanden und alleine Kaffee getrunken, noch schnell unsere Badetasche gepackt.
Trotzdem mal wieder ewig gebraucht um mit dem Mädi aus der Wohnung zu kommen. Beim Schwimmkurs macht sie das meiste mit, zweimal haben wir noch, dann lassen wir es mal gut sein. Das Mädi zeigt mir mal wieder wie energisch sie sein kann, wenn ihr etwas nicht passt, schreit sie laut “aaaaaahhhhh“, sehr süß, ich musste fast lachen. Das macht sie jetzt immer wieder, wahrscheinlich aber nicht lange, da wir uns nicht davon erpressen lassen. Jetzt weiß ich aber, dass ihr nur mehr wenige Zähne fehlen.

Nachmittags zum Neurologen, der meint, alles nicht aufregend, wie testen mal die Subsets (Antikörper) und machen ein MR von der Wirbelsäule. Ein lieber kleiner Mann ist das.

Danach noch zum Sport, ich bin froh und auch stolz auf mich, dass ich noch hingegangen bin, tatsächlich fühle ich mich dabei und danach gut. Und zufrieden.

Mittwoch, 7. November 2018

Tag 1955 - Zuhause

Sehr früh aufgewacht.
Das Mädi schläft bis nach 7, das ist ok.

Zuerst schüttet das Mädi mal wieder die Wasserschüssel des Katers um, dann lass ich den Napf mit dem Feuchtfutter fallen. Das Wasser sofort aufgewischt, ich will schließlich keinen Wellenparkett. Die Tür hinter dem Feuchtfutterunfall zugemacht, dem Mädi Mittagessen gemacht und hingelegt. Danach so ziemlich alles auf den Boden geworfen, den Esstisch hat eh schon das Mädi abgeräumt, Tische abgewischt. Altpapier und sonstigen Müll weg, Spielzeug auf einen Haufen, alles wieder auf seinen Platz geräumt.
Das Katzenfutter entfernt und bis aufs Schlafzimmer alles gesaugt und gewischt.
Die Küche nicht niedergebrannt, sondern aufgeräumt, die Spülmaschine ein- und ausgeräumt.
Warum ich müde bin? Ich habe keine Ahnung.

Dienstag, 6. November 2018

Tag 1954 - Nächte

Die Nacht war unterirdisch.
Irgendwann heult das Mädi, steht in ihrem Bettchen und klammert sich an mir fest und beruhigt sich nicht wieder. Ich muss sie mit in mein Bett nehmen, sie erwürgt mich fast, so sehr braucht sie den Körperkontakt. Eine Zeitlang liegt sie zwischen Herrn Hase und mir, dann lege ich sie wieder in ihr Bettchen zurück.
Um 04:30 das nächste Gebrüll, als ich um 07:30 aufwache, bin ich total fertig, stehe trotzdem zügig auf und lasse die Kleine noch schlafen, sie scheint es nötig zu haben - so habe ich wenigstens Zeit zu frühstücken und die Sachen für heute herzurichten.
Bis kurz vor 9 schläft sie, trinkt das Flascherl noch im Bett, ist aber sonst gut aufgelegt, das heißt wir fahren gleich zum Eltern Kind Cafe. Dort ist sie auch zugänglich und spielt, ich unterhalte mich mit zwei Müttern, die ich von der Krabbelgruppe kenne. Zu Mittag fahren wir nach Hause, das Mittagessen kommt nicht gut an, was ich verstehen kann. Vegane Gemüselaibchen sind diesmal gleichbedeutend mit Sägemehl.

Verspäteter Mittagsschlaf, zu dem man sie ein bisschen überreden muss. Ich bin sehr, sehr müde, will mich aber nicht hinlegen. Später am Nachmittag nochmal kurz raus, dann nur mehr Abendessen, lesen, Serie und Bett. Hoffen wir auf eine bessere Nacht.


Montag, 5. November 2018

Tag 1953 - WMDEDGT 11/18

WMDEDGT bedeutet "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" von und mit Frau Brüllen.

Los geht's um 06:45 und dann kann ich ihr nur nachlaufen, so aktiv ist das Mädi wieder. Dabei habe ich Muskelkater in beiden Oberschenkeln dank der sehr motivierten Trainerin am Sonntag. Wir gehen wie üblich am Montag zur Krabbelgruppe, das Mädi ist heute komplett überdreht, ist überall dran und schubst ein Kind weg, das natürlich heult, will mir dann die Kaffeetasse aus der Hand reißen und ist wirklich, wirklich zum an die Wand picken.
Wenn ich noch einmal höre, wie es jemand, der so süß aussieht, so viel "Temperament" haben kann, krieg ich einen Anfall.
Wie auch immer, kaum waren wir draußen, hat es einen Anschiss für das Mädi gegeben. Zähne, Temperament, Sprung, was auch immer, so ein Verhalten toleriere ich nicht.

Daheim komm ich nicht mehr zum Mittagessen machen, sie ist raunzig und will schlafen. Ich erledige daher gleich einiges, Küche und Haushalt hören eh nie auf, Müll runtertragen, Kinderwagengestell putzen, selber essen.
Ich hüstle wieder, also wird ein Termin bei der Hausärztin ausgemacht, am Freitag huste ich ihr mal vor. Den Neurologen erreiche auch auch endlich, zu dem geh ich am Donnerstag.

Nachdem das Mädi wieder aufgewacht ist, gibt es ein verspätetes Mittagessen für sie, danach gehen wir raus, erwischen noch ein Paar Stiefelchen für sie und fahren nach einer Runde wieder heim und spielen. Sie ist jetzt wesentlich besser drauf und friedlich, der Papa kommt heim und wird freudig begrüsst. Das Mädi übt gehen, steht mal frei in der Gegend rum und macht ein paar Schritte und hängt viel auf ihrem Vater, der nach 10 Tagen zu Hause heute wieder den ersten Tag arbeiten war.

Beim Abendessen isst das Mädi - wie den ganzen Tag über - recht ordentlich, nachdem sie schlafen gegangen ist, bügle ich und schaue dabei eine Serienfolge. Um 22:15 geh ich ins Bett, kann aber noch lange nicht einschlafen.

Sonntag, 4. November 2018

Tag 1952 - Nur schlafen

Tagwache um 06:30.
Spätabends über das Hüsteln nachdenken ist keine gute Idee. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber die Angst hat sich wie eine kalte Hand auf meinen Brustkorb gelegt. Es wird nicht aufhören, dieses ewige auf jeden Pups achten.
Jedenfalls habe ich heute kaum gehustet, falls es wieder anfängt, bin ich bei der Ärztin. Für die Jahreskontrolle werde ich mir noch was überlegen, mein Arzt meinte, es reicht eine Mammographie, ich hab aber ein Schreiben in meinem medizinischen Unterlagen, dass mich als Hochrisikopatientin ausweist und somit CT und MRT empfiehlt.
Ich hab keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich ein kleines Kind hab, für das ich da sein muss.

Zum Sport gegangen, trotz Müdigkeit, kneifen gibt es halt nicht. Am Sonntag wechseln sich die Trainer ab, die heutige war auf Bootcamp unterwegs, ich hab halt das mitgemacht, was ich konnte. Danach wieder mit dem Mädi hingelegt und tatsächlich eine Stunde geschlafen. Heute versuche ich, wirklich früher schlafen zu gehen. Nicht husten, nicht denken, nur schlafen.



Samstag, 3. November 2018

Tag 1951 - Leut gibt's

Das Mädi beginnt den Tag vor 7 Uhr und ich bin müde, so müde. Herr Hase übernimmt und steht mit ihr auf, ich quäle mich eine Stunde später aus dem Bett.
Nach dem ersten Kaffee ist eben dieser alle und ich schleiche zum Supermarkt, ungewaschen und mit ungeputzten Zähnen. Herr Hase und das Mädi sind dann unterwegs, ich räume auf und putze ein wenig und stelle einmal wieder fest, dass ich Alkohol vertrage, aber wenig Schlaf nicht so. Ürgs.

Zu Mittag schlafe ich eine Runde mit der Kleinen mit und bin dann noch immer müde, ein Nachbar über uns schaltet irgendwas ein, was Krach macht, wir wissen nicht wer und was es ist, aber es ist nervig.
Den Rest des Nachmittags bin ich so halb wach, wir spielen mit dem düsigen Mädi und ich bin wirklich froh, als es zum Abendessen geht. Um 19 Uhr bin ich auch wieder wach, logisch, oder?
Ein Nachbar schaut vorbei und berichtet vom schändlichen Verhalten eines anderen Mitbewohners, das uns alle angeht und wir vereinbaren für morgen ein Treffen. Leut gibt's.

Mädi bettfertig machen, und jetzt doch wieder bemerken, wie müde ich bin.

Tag 1950 - Nachtrag: Verbindung

Vormittags in die Therme, so wie tausende andere auch. Der Kleinkinderbereich ist voll, im Becken sind allerdings mehr Erwachsene als Kinder. Wir auch - zwei Elternteile und ein Mädi.
Gegen Mittag gehen wir wieder heim, das Mädi will aber nicht schlafen.

Wir lassen sie spielen und gegen 14 Uhr wird sie müde, ich geniesse die längere Pause und gehe das Chlorwasser abspülen und kann auch noch gemütlich Haare waschen. Heute abend habe ich frei und gehe mit einer Freundin essen.
Abends küsse ich Herrn Hase und die Kleine und verschwinde mit Wein und Süßigkeiten in der Tasche Richtung Innenstadt. Ich bin früh dran, steige schon beim Karlsplatz aus und gehe den Rest des Weges zu Fuß, laufe am Schmuckgeschäft meiner Cousine vorbei und erinnere mich leidvoll, dass es einen bestimmten Grund gibt, dass die Stiegengasse so heißt wie sie eben heißt.

Wir sind beim Asiaten verabredet, das Essen ist wirklich gut, die Bedienung verpeilt und wir nach dem dritten oder vierten Spritzer etwas angeheitert. Meine Freundin ist Strohwitwe bzw. in einem angespannten Beziehungsstatus. Wir reden viel über unsere Kinder, aber irgendwie passt es lange nicht für ein Gespräch, das wirklich in die Tiefe geht.
Erst nach einiger Zeit und Alkohol kommen wir richtig auf ihre Ehe und meine Kombination Krebserkrankung und Kind zu sprechen.
Dann noch einen kurzen Absacker bei ihr zu Hause, ich fange wieder zu husten an.

Es ist ein trockener Reizhusten, den ich auch schon vor Wochen hatte, als das Mädi krank war. Es kitzelt in der Kehle, angestiftet von der Unterhaltung google ich bei der Heimfahrt Symptome von Lungenmetastasen. Egal, was ich für Beschwerden habe und jemals haben werde, ich werde es immer in Verbindung mit dem Brustkrebs bringen.
Das ist nicht angenehm, aber so hab ich es auch meiner Freundin erklärt: So ist das nun mal, damit kann, nein muss ich umgehen können.