Freitag, 17. April 2015

Tag 655 - Der Port ist fort

Morgens um 7 im Krankenhaus antanzen, vor allem wenn man nicht gut geschlafen hat, macht nicht viel Spaß.
Es macht aber Sinn, wenn man etwas los wird, was man nie haben wollte.

Mein Arzt begrüßt mich kurz danach auf der Station, danach führt mich die Schwester in ein Zimmer, das ich mir mit einem sehr hübschen Baby und seiner Mutter für ein paar Stunden teilen werde.
Um 8 befinde ich mich schon im OP, werde umgebettet, gewaschen und an den Monitor angeschlossen.
Der Arzt spritzt die Lokalanästhesie und nach kurzer Zeit fängt er zu operieren an.

Ich kann nicht behaupten, dass der Eingriff angenehm war, vor allem das Rumgezerre um den Katheter zu entfernen war nicht schön.
Aber 15 Minuten später ist schon wieder alles erledigt, die Wunde wird zugenäht, mein Port gereinigt und mir in einem Behälter überreicht.

Ein paar Stunden muss ich noch im Krankenhaus bleiben, am frühen Nachmittag fordere ich meine Papiere und bin Minuten danach auch schon wieder verschwunden.
Wieder ein Schritt Richtung Normalität.

Zum Port hatte ich immer eine schwierige Beziehung. Einerseits war ich froh, ihn bereits vor der ersten Chemo zu haben, auf der anderen Seite hat mich das Ding nur genervt. Beim Sport, beim Schlafen, beim Schwimmen.


Hier ist er:


Namensvorschläge werden entgegengenommen J

Dienstag, 14. April 2015

Tag 652 - Kämpfe der Nacht


Am Tag, im hellen Licht, da hab ich nie Krebs gehabt. Ich doch nicht.

In der Nacht, da kommen die Alpträume, da werd ich eingesperrt, gefangen genommen, misshandelt.

In der Stille der Nacht kommt die Angst, da werden Kämpfe ausgetragen, aus denen ich müde, aber als Sieger hervorgehe. Manchmal frage ich mich, wie oft ich noch gewinnen werde.

Wenn die Sonne scheint bin ich immer der Sieger.

Montag, 6. April 2015

Tag 644 - Solidarität

Um ihrem schwer kranken Schulkameraden Beistand zu leisten, schoren sich neun Burschen der 3 AK-Klasse der HAK in Amstetten, NÖ, ebenfalls die Köpfe kahl. Die Aktion ist nur eine von vielen, die dem an Lungenkrebs erkrankten, 17-jährigen Franz G. helfen sollen, sein Los zu meistern.
Gelesen vor ein paar Tagen hier



Ich selbst habe während meiner Krebserkrankung viel Anteilnahme und Hilfe erfahren.

Eine schöne Aktion. Vor allem gibt es mir das Gefühl, dass die heute ach so gleichgültige Jugend vielleicht doch gar nicht so egoman ist...