Donnerstag, 30. April 2020

Tag 2495 - Ausnahmezustand Tag 46

Die üblichen Unterbrechungen.
Als wir es vormittags endlich rausschaffen, haben wir vor, in den nahegelegenen Wald zu gehen. Das Mädi nimmt einen Nachziehwagen mit Kübel und Schaufel mit. Weit kommen wir nicht, kaum sind wir im Areal, sehen wir Kinder mit ferngesteuerten Autos.
Es ist des Mädis Tagesmutter mit Anhang. Zwei Kinder - darunter ihre heißgeliebte Freundin - sind schon wieder in Betreuung. So lass ich das Mädi halt hinlaufen, es nutzt ja nichts.
Die Mädchen freuen sich so, und ich sehe Seiten an meiner Tochter, die ich so noch nicht kannte.
Die Mädi-Freundin tut sich am Finger weh, das Mädi sagt: "Komm, Freundin, ich tröste dich." und nimmt die Freundin in den Arm. Zucker!
Ich quatsche mit der Tagesmutter und mit den Kindern und als sie zum Mittagessen nach Hause gehen, begleiten wir sie. Das Mädi und seine Freundin gehen vorne Hand in Hand und schnattern miteinander. Ich lerne in kurzer Zeit einiges über Sozialverhalten.
Beim Verabschieden müssen wir einen Puppenwagen mitnehmen, sonst hätte ich das Mädi nicht nach Hause gebracht. 
Mittagessen und warten auf Herrn Hase, danach gehe ich in mein "Büro". Dort vergeht die Zeit schnell, bis ich wieder rausgehe, etwas esse und dann meine Runde mache.

Beratschlagung mit Herrn Hase wegen Mädis Betreuung: Nächste Woche bin ich noch zwei Tage freigestellt, danach lassen wir sie wieder hingehen. Es ist aber keine leichte Entscheidung, wir haben natürlich Sorge, dass sie sich ansteckt. Auf der anderen Seite braucht sie ihre Freunde, andere Kinder, Spielmöglichkeiten. Ich brauche Zeit alleine.
Nicht leicht, wirklich nicht.

Heute ist der vierte Todestag von Perdita. Viel an sie gedacht.

Sport: mit dem Mädi draußen gewesen, meine Runde, schnelle Kniebeugen.
Schritte: 12172
Quelle: orf.at





Mittwoch, 29. April 2020

Tag 2494 - Ausnahmezustand Tag 45

Ganz ok geschlafen.
Ich frühstücke noch in Ruhe, bevor das Mädi aufsteht.
Ich hab das Gefühl, wir kommen jeden Tag später raus. Wir gehen eine Weile, auf einer Sitzgelegenheit turnt das Mädi herum und haut sich schließlich Kinn und Lippe auf. Die Lippe blutet, das Gebrüll ist laut und schmerzerfüllt.
Wie gehen ein paar Meter weiter und sie haut's volle Länge hin. Wieder Gebrüll, ich hebe sie auf, wir gehen jetzt heim, es wird nicht mehr besser. So kann ich ohne Zeitnot Mittagessen machen, am frühen Nachmittag übernimmt Herr Hase das Mädi und ich gehe ins Kinderzimmer arbeiten.
Auch in der Betreuungszeit vom Papa gibt es einige Unfälle, sie stolpert, sie rennt gegen den Türstock etc. 
So Tage gibt's.

Die Arbeitszeit vergeht schnell, ich esse danach noch was, zu viel, wie sich beim Spaziergang zeigt.
Es ist sehr windig und nicht sehr warm, die ganze Zeit halte ich meinen Sweatjacke zu - der Zipp ist hin - und schleppe mich mit einem Bauch voller gekochtem Gemüse durch die Gegend.
Daheim noch eine Folge, danach kurz Pilates für den Nacken und dann ab. Ich trödle aber rum und schlafe erst gegen 23 Uhr.

Sport: kurz mit dem Mädi draußen, meine Runde, Pilates.
Schritte: 13166


Heute wieder mit Grafik:
                                                  Quelle: orf.at

Dienstag, 28. April 2020

Tag 2493 - Ausnahmezustand Tag 44

Gegen drei geweckt worden vom jammernden Mädi, das Hunger/Durst hat. 
Ich reiche Milch und kann dann nicht sofort weiterschlafen, weil ich Bauchschmerzen habe.
Gegen sieben wache ich benommen auf, das Mädi bald danach. Sie ernährt sich im Moment anscheinend lieber flüssig und trinkt einen Viertelliter Milch.
Wir gehen raus, aber schon nach kurzer Zeit setzt sie sich in eine Gießpfütze, also wieder heim mit uns, es ist alles nass. Ich entscheide, am Vormittag nicht mehr mit ihr rauszugehen, mir geht es nicht so gut. 
Das Mädi hat draußen auch Kinder angetroffen, die mit ihren Fahrzeugen im Eingang ihres Mehrparteienhauses ihre Kreise ziehen. Sie steht verzagt da und fragt immer wieder "Kann ich da mitspielen?", traut sich aber nicht recht. Mein Herz bricht dabei ein wenig.

Wir spielen daheim weiter und hören Musik, bis es Zeit zum Mittagessen ist. Ich koche/backe Kaiserschmarrn mit ihr. Das Mädi holt ihren Hocker und hilft die Zutaten zusammenzurühren, der Schnee wird mit dem Mixer geschlagen, dazu gibt's Apfelmus. Das ist auch das, was sie isst.
Der Kaiserschmarrn schmeckt "anders". Kinder!!!

Als Herr Hase heimkommt, fängt das Geplärr an, nix passt ihr, ich bin "gemein" und werde gehauen. Kurz darauf gehen die beiden raus, ich räume rum, und mache dann gegen 16 Uhr selbst meine Runde. Es ist wärmer als erwartet, ich habe eine ganz leichte Weste an und selbst das scheint zu viel zu sein.
Die Ränder der Weste fühlen sich auf meinen nervengeschädigten Händen feucht an, das irritiert mich den ganzen Spaziergang über.
Als ich nach einer Stunde wieder zu Hause bin, sind Herr Hase und das Mädi auch wieder da, gut gelaunt. 
Es gibt Abendessen, danach bettfertig machen. Ich bringe das Mädi ins Bett und kuschle mit ihr, sie schläft schnell ein. Es sieht sehr süß aus, wie die Lider immer schwerer werden und die Äuglein immer kleiner werden.
Danach noch Serie. Morgen muss ich wieder arbeiten.
Auch, wenn ich viele Erleichterungen habe, macht mir das Nebeneinander Stress.
Ich bin Stressesser, Hüften und Bauch nehmen Ausmasse ein, die mir nicht gefallen.

Eine Anfrage per Mail erhalten, wo Perditas Klinik im Wald sei. Geantwortet, vorher nochmal bei der Französin rückgefragt, weil ich mich nicht mehr sicher war.
Ich habe so viel vergessen, aber das ist immer da: Trauer und Liebe. 

Sport: mit dem Mädi unterwegs, meine Runde, Walk at home
Schritte: 13552

Verzeihen Sie mir, dass es heute keine Grafik gibt, ich habe vergessen den Screenshot zu machen.

Aber: Nächste Woche werden die Spielplätze wieder geöffnet! 
Herr Hase und ich haben beschlossen, das Mädi in zwei Wochen für drei Tage zur Tagesmutter gehen zu lassen. 
Die Zahlen sind in Ordnung, länger will ich sie nicht mehr von den anderen Kindern fernhalten und in Ruhe arbeiten wär auch mal nicht schlecht.

Montag, 27. April 2020

Tag 2492 - Ausnahmezustand Tag 43

Das Mädi schläft bis sieben durch - 14 Stunden also. Das hat sie wohl nötig gehabt.
Wir gehen vormittags raus und sind in der erweiterten Nachbarschaft unterwegs. Das letzte Stück nehm ich das Mädi auf die Schultern. Auch wenn sie ein Leichtgewicht ist, ihre geschätzten 14 Kilo gehen schon rein.
Mittagessen, Herr Hase kommt währenddessen nach Hause. 
Ich erledige zwei Ladungen Wäsche, gehe mit Mundschutz zum Kindergarten und hole die Informationsmappe für das Mädi ab. Es ist so aufregend, im Herbst geht es los!
Danach weiter zum Supermarkt und Drogeriemarkt. 
Das Einkaufen mit Mundschutz ist fast nicht mehr eigenartig, aber doch  - wenn man darüber nachdenkt - erschreckend.
Aber immer mehr Lockerungen kommen, trotzdem: so wie früher wird es nicht mehr sein. 
Ich frage mich immer wieder, wann ich das Mädi wieder in die Betreuung gebe. Zu früh will ich sie nicht lassen, aber arbeiten geht so auch nicht weiter.

Abendessen für das kleine Ding, Baden. Herr Hase holt für uns Eltern Pizza, das Mädi denkt leider nicht daran, schlafen zu gehen. Ich werde ganz still, weil ich so genervt bin.
Herr Hase legt sich mit ihr ins Schlafzimmer, ich gehe noch eine kleine Runde. Als ich wieder komme, schnarcht sie dann doch.
Noch eine Folge "Dark".

Sport: mit dem Mädi unterwegs, kleine Runde alleine, schnelle Kniebeugen.
Schritte: 13375

Quelle: orf.at





Sonntag, 26. April 2020

Tag 2491 - Ausnahmezustand Tag 42

Gegen sieben von plappernden Mädi geweckt worden.
Milch gereicht, mit Herrn Hase gekuschelt. Das Mädi sieht das und will mitmachen, also haben wir kurz später ein zappelndes Kleinkind im Bett. Sie - ich habe es schon geschrieben - will jetzt wieder oft ein Baby sein. Das inkludiert auch, dass sie wieder "im Bauch wohnen" will. Sie steckt den Kopf unter mein T-Shirt.
Ich denke, auch so kleine Kinder kriegen viel mit.

Herr Hase geht mit ihr lange raus, ich putze die Küche, höre laut Metalcore und nutze die Gelegenheit als ich den Mist runtertrage und hänge eine kleine Runde Gehen dran.
Mittagessen, nach einer Pause gehen wir alle miteinander raus. 
Das Mädi freut sich, wenn wir zu dritt unterwegs sind. Meine Eltern haben sich ja getrennt, als ich noch keine zwei Jahre alt war.
Ich finde zwar den Gedanken, dass die beiden mal zusammen waren, absurd, gleichzeitig empfinde ich es als Manko, ohne beide Elternteile aufzuwachsen. Ich trage ihnen nichts nach und ich weiß auch, dass sich viele gewünscht hätten, dass sich ihre Eltern trennen, aber wenn ich mein kleines Mädchen sehe, wie sie ihren Papa liebt und braucht, dann tut mir das auch weh.

Das Mädi wird raunzig, geht Buch schauen, kurz darauf sagt  Herr Hase: "Das Kind schläft."
So essen wir zu zweit zu Abend und machen unser Zeug.

Sport: eine kleine Runde, mit dem Mädi unterwegs gewesen, “Walk at home“, Minieinheit Pilates.
Schritte: 13276
Quelle: orf.at



Samstag, 25. April 2020

Tag 2490 - Ausnahmezustand Tag 41

In der Nacht kommt das Mädi immer wieder auf Tuchfühlung nahe, um 05:30 wird lautstark nach Milch verlangt.
Na gut, ich stehe auf, reiche ihr die Milch und dann schlafdösen wir weiter. 
Heute will ich nicht raus, wir verbringen unseren Vormittag mit entspannter Musik zu Hause. 
Beim Mittagessen kommt Herr Hase heim und stellt mir Pralinen hin. 
Kennste einen, kennste alle.
Ich hab aber auch keine Lust mehr sauer zu sein, also lass ich es einfach. 
In der Post waren meine bestellten Stoffmasken, jetzt bin ich auf weiteres ausgerüstet.

Nachmittags nehme ich einen großen Sack mit zu kleiner Kinderbekleidung und trage ihn zum Container, den Rückweg verlängere ich, das wird meine heutige Runde. Es sind wieder jede Menge Menschen bei dem schönen Wetter unterwegs, ich gehe viel abseits der Wege.
Ich trage dabei meine Referenzjeans, die auch in "normalen Zeiten" eher eng sitzt und die ist jetzt ZU knapp. Ach, Mist, das waren zu viele Schokoeier.
Daheim spielen wir noch bis zum Abendessen, danach gehe ich ins Kinderzimmer und mache eine halbe Stunde Pilates und dann noch ein "Walk at home". Es warad wegen den Schritten.
Ob die Amerikaner noch immer alles so "great" und "amazing" finden?

Danach - das Mädi schläft nun - weitersehen der wirklich spannenden Serie "Dark". 
Unerwartet ziemlich gut.

Sport: Runde, Pilates, Walk at home.
Schritte: 12070
Quelle: orf.at








Freitag, 24. April 2020

Tag 2489 - Ausnahmezustand Tag 40

40 Tage schon.
Als ich mich am 13. März von meinen Kollegen verabschiedet habe, dachten wir, dass die sechs Wochen Homeoffice nie im Leben durchexerziert werden. Bis Ende April zu Hause zu bleiben war unvorstellbar.
Nun ja, jetzt wurde das Homeoffice bis Mitte Mai verlängert und ich glaube nicht, dass ich vor Juli im Büro sein werde. 
Ich bin ja nicht DER soziale Mensch und ich habe mich auch an die Situation gewöhnt, aber trotzdem merke ich, dass mir (bestimmte) Menschen abgehen.

Heute aber Freistellung. 
Vormittags wollen wir beide nicht so, dann treiben wir uns ein wenig in der Nachbarschaft herum. Das Mädi kocht Sandsuppe, zu Mittag gehen wir wieder nach Hause und essen Nudeln von gestern.
Herr Hase kommt am frühen Nachmittag und rückt bald mit der Wahrheit heraus: Er geht morgen auch in die Arbeit. Ich bin ziemlich angefressen, nach einer Diskussion ziehe ich mich zurück.
Abends sehen wir aber trotzdem gemeinsam eine Serie weiter, ich geh ins Bett ohne eine gute Nacht zu wünschen. Bah!

Sport: mit dem Mädi draußen gewesen, mehr kann man heute nicht verlangen.
Schritte: lächerliche 6802


Quelle: orf.at





Donnerstag, 23. April 2020

Tag 2488 - Ausnahmezustand Tag 39

Ich kann mich an die Unterbrechungen gar nicht mehr so genau erinnern, es gab sie aber.
Mit dem Mädi wieder in der Gegend herumgestromert, heute sind wir wieder weiter unterwegs, das Mädi zeigt verbissen in die Richtung, wenn ich woanders hin will als sie.
Mittagessen, danach an den heimkommenden Papa übergeben. 
Das ist ein Familienleben.

Aber ich bin entspannter, auch wenn gleich um eins der erste Call ist. Morgen nutze ich die vereinbarte Betreuungszeit.
Beratschlagung mit den Kollegen, was den die neue Umstrukturierung bringen wird und ob die so umsetzbar sein wird. Man wird müde.
Nachdem ein Kunde ein "Go" gegeben hat, mache ich noch ein bisschen was, bin aber schon deutlich im Wochenabschluss-Modus.
Ich mag nicht mehr und ich glaube, ich kann auch nicht mehr wirklich.

Ich gehe nach dem Abendessen noch meine große Runde, beantworte dabei die empörten Rufe meines Buddys und setze mich noch eine Stunde ins Wohnzimmer.
So müde wie ich bin schaffe ich es noch unter die Dusche, dann folgt aber nur mehr ins Bett gehen.
Keine Kniebeugen, kein Pilates, nix. 
Auch wenn ich gerne wollte, zu Bewegung kann ich mich heute nicht mehr aufraffen.
Dafür dann noch eine Stunde sinnlos im Internet herumtun, ja, das geht.

Sport: mit dem Mädi unterwegs, meine Runde.
Schritte: 13260

Quelle: orf.at




Mittwoch, 22. April 2020

Tag 2487 - Ausnahmezustand Tag 38

Früher aufgestanden.
Das Mädi will gar nicht mehr aufstehen, bis nach neun liegt sie in ihrem Bettchen und hört Musik.
Ich habe zwar gelesen, dass Kindern unter drei Jahren der Kontakt zu anderen Kindern nicht so wichtig ist, weil sie sich noch an den Eltern orientieren. Aber ich glaube trotzdem, dass die Situation nicht gut für das Mädi ist.
Ich meine Rückschritte zu beobachten. Der Schnuller ist wieder mehr ein Thema, das Sauberwerden ist vorerst verschoben worden. 

Irgendwann bekomm ich sie für eine kurze Runde doch noch raus, wir bleiben in der Nachbarschaft und schauen, was sich so tut.
Das Mittagessen verläuft friedlich, danach übergebe ich sie an Herrn Hase. 
Yeah, die Schicht beginnt!

Im folgenden Meeting kläre ich organisatorisches ab, das ist aber noch eine sehr nette Formulierung. Ich will gar nicht näher darauf eingehen, auf jeden Fall kann ich jetzt Sonderbetreuungszeiten nutzen. Das heißt, bezahlte Freistellung in einem gewissen Rahmen.
Abends gehe ich heute wieder meine Runde, obwohl ich den ganzen Nachmittag über vorm Rechner nicht aus dem Gähnen herausgekommen bin. Es ist frischer als es aussieht, ich latsche den Berg hoch mit den Händen in den Taschen.
Daheim weiter gähnen bis neun, dann mach ich meine schnellen Kniebeugen und gehe zum Lesen ins Bett.

Sport: kurz mit dem Mädi unterwegs, meine Runde, Kniebeugen.
Schritte: 13248
Quelle: orf.at






Dienstag, 21. April 2020

Tag 2486 - Ausnahmezustand Tag 37

Das Mädi wandert in der Nacht zwischen ihrem und unserem Bett.
Um 07:23 hab ich mir gedacht, ich sollte doch mal aufstehen. Die letzten Tage fühle ich mich immer wieder wie verkatert, ich habe nicht gemessen, aber mein Blutdruck ist definitiv zu niedrig. 
Nachmittags wird es besonders unangenehm, aber vielleicht sollte ich auch etwas anderes trinken als Kaffee und Cola zero.
Das Mädi ist heute pflegeleicht, immer wieder bin ich begeistert, wie gut sie schon spricht und auch Schlüsse ziehen kann -> "Aahhh, ich habe eine Idee: Wenn der (das) Virus wieder weg ist, kann man wieder damit spielen."

Nach meiner Schicht bin ich ganz verwegen und verzichte auf die Runde und lege mich dafür mit einer Badebombe in die Wanne und lese mein Buch weiter. Nach einer halben Stunde klettere ich entspannt raus und setze mich zu Herrn Hase.
Lesen, schlafen.
Fast alles gleich.

Sport: vormittags mit dem Mädi draußen gewesen, ansonsten NIX.
Schritte: 6312

                                                               Quelle: orf.at


Montag, 20. April 2020

Tag 2485 - Ausnahmezustand Tag 36

Ganz gut geschlafen.
Aber gut geht es mir nicht, ich merke, wie schnell ich gereizt bin, wenn das Mädi nicht weiter tut.
Die Situation nervt. Das Verhalten meiner Kollegen nervt.
Nach dem Mittagessen hab ich gleich einen Call, der aber sehr nett ist. Ich versuche auch so wenig wie möglich, meine Laune den anderen zuzumuten bzw. überhaupt zu zeigen.

Die Situation löst sich aber dann auf, weil ich meinen Chef direkt darauf anspreche, nachdem er mir nicht auf meine Mail geantwortet hat.
Er druckst herum. Ah, ok. Idiot.
Lange mit jemandem aus meinem Umfeld geschrieben, danach wieder etwas aufgerichtet gewesen. Andere Menschen sind so wichtig.
Nachdem die Laune wieder besser ist, schreibe ich eine Einkaufsliste und gehe mit Mundmaske ausgestattet zum Supermarkt. 
In Österreich kommt man ohne gar nicht rein. Ich weiß nicht, was ich vom Nutzen halten soll, aber man gewöhnt sich schnell daran. Auch das Abstand halten funktioniert gut.
Man merkt aber bereits die Lockerungen, der Supermarkt, der früher bis um 20 Uhr offen hatte, wurde zuerst für kurze Zeit um 18 Uhr dicht gemacht, jetzt ist es schon wieder 19 Uhr.
Ich befürchte, lang werden Supermarktmitarbeiter, Pflegekräfte etc. nicht mehr wie Helden behandelt, sondern so wie wie vorher: Schlecht bezahlt mit unguten Arbeitszeiten. Nur dann wieder ohne Fame.

Das Mädi singt später "happy birthday" für die Oma, die ist begeistert.
Meine Mutter, man merkt ihr deutlich an, wie sehr ihr andere Menschen abgehen. 

Ich gehe noch meine Runde, zuerst wollte ich nur ein kurze gehen, hab aber dann doch die übliche Route abgespult, dann noch lesen, schlafen. Ich bin jeden Tag so müde.
Frühjahrsmüdigkeit? Mehr Bewegung? Psychische Belastung? Suchen Sie sich was aus. Ich denke an eine Kombination.

Sport: mit dem Mädi unterwegs, meine Runde, schnelle Kniebeugen.
Schritte: 15037
Quelle: orf.at








Sonntag, 19. April 2020

Tag 2484 - Ausnahmezustand Tag 35

Noch mehr geschlafen.
Ich komm überhaupt nicht mehr auf.
Will nur mehr meine Ruhe. Zu Mittag gehe ich meine Runde, das Mädi will nicht raus. Als ich heimkomme, darf sie fernsehen. Ich versuche den Haushalt zu machen, lege mich hin, fange das geschenkte Buch an. Alles so halbad und fahrig, nicht bei mir, Oida.
Ich bin noch immer wütend, weil mir in der Arbeit wichtige Informationen vorenthalten wurden. Ich weiß aber auch, dass ich im Moment wirklich am Limit bin und nicht mehr ich selbst bin, sondern wie ein aufgeschrecktes Tier durch die Gegend hetze.
Allerdings hätte mir die Info beim Erleichtern des Zustands geholfen. Also weiter angefressen sein.

Kuscheln mit dem Mädi, Abendessen, Baden. Danach wieder Drama um's Schlafen gehen. Es ist schon nach acht, als ich nochmal meine Kreise draußen ziehe.
Aber nur so komme ich auf mein Wochenziel von über 90000 Schritte...
Müde, schnelle Kniebeugen. Schlafen.

Sport: eine große und eine mittelgroße Runde, Kniebeugen.
Schritte: 13609
                                                               Quelle: orf.at

Samstag, 18. April 2020

Tag 2483 - Ausnahmezustand Tag 34

Neun Stunden geschlafen.
Am Vormittag werke ich noch ein bisschen in der Wohnung herum, mache dies, mache das.
Das Mädi ist inzwischen mit dem Papa draußen. Ein bisschen freie Zeit.
Nachmittags lese/höre ich ein Interview von dem führenden Virologen 
Das wird wohl auf längere Zeit nichts.
Eine große, große Runde mit dem Mädi und ihrem Puky gedreht. Es sind viele Menschen unterwegs, kein Wunder, es ist schönstes Frühlings-, eigentlich schon Frühsommerwetter. Abstand halten funktioniert aber ganz gut, auch wenn ich gelegentlich das Kind samt Laufrad wegtragen muss.


Abends kommt Essen vom Inder. Gut, aber nicht viel, da wär noch was gegangen. 
Das Mädi erklärt den Reis, der dazu gehört, zum zweiten Abendessen und geht nicht schlafen.
Als sie dann doch schläft - nach so einem Tag muss man doch umkippen - schauen wir eine Serie - > "Dark". Im ersten Moment ein bisschen komisch, es wird dann aber doch spannend.

Sport: Mädi-Runde. Sonst nix. Erschöpft.
Schritte: 9177
                                                           Quelle: orf.at

Freitag, 17. April 2020

Tag 2482 - Ausnahmezustand Tag 33

Kein guter Tag.
Die Wut, sie nimmt schon wieder so viel Platz in meinem Leben ein.
Beim Fertigmachen gibt's Geschrei zwischen dem Mädi und mir, als ich dann im Müllraum eine "Miststirlerin" (= Müllwühlerin) antreffe, kriegt es die voll ab. 
Und zwar so, dass ich im Wald noch Puls hab. 
Die Belastung ist für mich anscheinend zu hoch.
Das Mittagessen kann ich auch größtenteils selber essen, aber das macht nichts, das Mädi mampft dann einfach beim Papa mit.

Bei der Arbeit fühle ich mich dann ziemlich verarscht und schreibe eine dementsprechende Mail in die Runde. 
Nachmittags sehe ich die erste Folge von der Aufräumserie mit der Kondo, ich finde die Dame zwar fürchterlich, räume und sortiere aber das Kinderzimmer weiter auf. 
Abends schleppe ich mich hundemüde durch meine Runde. Keine Energie mehr.
Sie sehen, ich hatte schon bessere Tage.

Sport: mit dem Mädi unterwegs, meine Runde. Danach nix mehr.
Schritte: 13382

Quelle: orf.at



Donnerstag, 16. April 2020

Tag 2481 - Ausnahmezustand Tag 32

Mit Unterbrechungen geschlafen.
Morgens lange mit dem Mädi unterwegs gewesen, wir spielen im Laub, in den Wald gehen wir aber nicht.
Ich verwechsle mittlerweile die Wochentage, alles ist so gleich.
Vormittags Kinderbetreuung, nachmittags vor dem Rechner. Wann hört das jemals wieder auf?
Abends ein langer Spaziergang, aber heute nicht meine gewohnte Route, sondern wieder zwei Kilometer pro Strecke zum Paketshop. Auch eine Art von Abwechslung.

Sport: mit dem Mädi unterwegs, vier Kilometer zur Tanke und zurück, Pilates.
14322 Schritte.

Die Daten werden nun anders aufbereitet:



Mittwoch, 15. April 2020

Tag 2480 - Ausnahmezustand Tag 31

Das Mädi schläft ein bisschen länger, ich habe tatsächlich Zeit für Kaffee und Lesen.
Nach der ersten Wäscheladung gehen wir raus, das Mädi nimmt das Puky mit und es wird tatsächlich ein schöner langer Spaziergang, wir stromern einfach in der Gegend herum.
Wir treffen des Mädis Kindergruppenkollegin nebst Papa, der will mir was über unsere Tagesmutter erzählen, da ihm aber seine Tochter stiften geht, muss er gleich wieder weiter.
Kurz sehr wehmütig gewesen, wegen der ganzen Situation, der Ungewissheit, wie es weitergeht.
Daheim die gewünschten Spaghetti serviert, bald darauf kommt auch schon Herr Hase und das Mädi gehört ihm. 
Bis 18:30 sitze ich vorm Rechner, essen muss ich jetzt immer alleine (und mir auch selber machen). 
Danach noch meine Runde gehen, in der Dämmerung wirkt die ganze Szenerie ganz anders.
Als ich heimkomme, läuft die Waschmaschine noch. 
Das Mädi ist wach. 

Gegen 21 Uhr noch Pilates via YT und Wäsche aufhängen. 

Sport: langer Spaziergang mit dem Mädi, meine Runde, Pilates.
15337 Schritte.
Quelle: orf.at





Dienstag, 14. April 2020

Tag 2479 - Ausnahmezustand Tag 30

Früh aufgewacht, das Mädi auch. Gut, die ist gestern gegen 18 Uhr eingeschlafen.
Also auf, auf! Wir machen den Haushalt, also ich mache, das Mädi schleppt Sachen in der Gegend herum.
Es ist zwar sonnig, es hat aber in der Nacht geregnet und ist ziemlich kalt draußen.
Wir kleiden uns in Plastik, also Regenjacken und -hosen, jede kriegt ein Paar Gummistiefel verpasst und dann ab in den Wald. Es ist wirklich ungewohnt frisch, wir sind nicht lange beim "Forti", sondern gehen weiter. Beim unter dem Schranken durchklettern ziehe ich mir Schiefer ein, ich brauche nach der Corona-Zeit eine Hand-Reha.
Wir gehen runter zum Ententeich, die lassen sich aber nicht blicken.
Ein bisschen Blumen gießen noch, dann springen wir abwechselnd mit Schmackes in den Pfützen herum, dafür sind wir schließlich auch angezogen.
Dann gehts nach Hause, Mittagessen, Herr Hase kommt gegen 13 Uhr und übernimmt das Mädi.

Danach hauptsächlich technische Probleme. Mein Rechner ist anscheinend zu alt, die Installation von einem ach-so-tollen-m.icrosoft-Produkt scheint mir ziemliche große Seiteneffekte zu haben. So ein Dreck aber auch.

Nachmittags kommt ein Mail aus der Firma wegen der Homeoffice-Regelung. Vermutlich wird im Mai reduziert auf Präsenzdienst umgestellt. Für Eltern bzw. Risikogruppen wird das Homeoffice auf einige Wochen mehr verlängert.
Grundsätzlich gut - aber: am Vormittag betreue ich meine Tochter, am Nachmittag bin ich wieder Arbeitnehmerin. Tageweise Homeoffice ist super, aber andauernd nicht. Es gibt keine Grenzen mehr zwischen Privat und Arbeit, ich bin im Dauereinsatz. 
Es ist ein Dilemma, zur Tagesmutter will ich das Mädi noch nicht schicken. 
Ich weiß, dass mir mein Arbeitgeber die Kinderbetreuung nicht abnehmen kann, aber die Weigerung von Freistellung oder Sonderurlaub ist für mich auch kein Entgegenkommen - für mich ist die Erwartungshaltung: mach doch bitte alles zugleich und das in der gewohnten Qualität, nur von daheim aus.
Dass ich keine pädagogische Fachkraft bin, mein Mädi keinen Zugang zu Gleichaltrigen hat, ich selbst dabei kaputt geh, das wird in Kauf genommen.

Abends meine Runde gegangen, es ist noch immer knackig von den Temperaturen her, aber ich kann eine Stunde abschalten und Musik hören.

Sport: mit dem Mädi in Pfützen gesprungen, meine Runde, Kniebeugen, 12220 Schritte.
Quelle: orf.at


Montag, 13. April 2020

Tag 2478 - Ausnahmezustand Tag 29

13 Jahre Herr Hase und ich.

Zu spät schlafen gegangen, zu früh aufgeweckt worden.
Herr Hase ist auch nicht ganz so fit, den Vormittag verbringen wir in der Wohnung, bis auf meine heilige Runde, das Mädi wird immer unausgeglichener und überdrehter.
Ich schlafe zu Mittag geschätzte 15 Minuten, viel gebracht hat es auch nicht.
Nachdem ich zwei große Ladungen Wäsche gefaltet und verräumt habe, will ich nicht mehr ständig das Mädi ermahnen und mit ihr schimpfen und gehe nochmal mit ihr in den Wald.
Das Kind braucht Bewegung!
Verzeihen Sie mir den Vergleich, aber irgendwie erinnern mich Kinder in diesem Alter an aktive Hunde. Ständig muss man sie bewegen, beschäftigen und anleiten.
Zu Mittag hat es ausgesehen, als würde es bald zu regnen beginnen, jetzt jedoch ist es warm und sonnig.
Im Wald ist das "Forti" zerlegt, ein paar Nachwuchsgangster lungern herum, die bleiben aber dort, wo sie sind. Wir klettern, gießen mit mitgebrachtem Wasser ein paar Blumen, sehen Aurorafalter und anderes Getier und sind im Endeffekt doch mehr als 90 Minuten unterwegs.
Daheim rufen wir noch die Oma an, die - so glaube ich - schon unter der Quarantäne leidet. Gerade meine aktive und gesellige Mutter vermisst andere Menschen, es tut ihr sicher weh, dass sie das Mädi nun schon lange nicht mehr gesehen hat.
Das Mädi geht schlafen, Herr Hase holt in Schutzmontur Pizza und dann gibt es sogar noch einen Film.
Heute also nicht ganz so gleichförmig wie sonst...

Sport: meine Runde, viel Haushalt, mit dem Mädi draußen gewesen, schnelle Kniebeugen.
13171 Schritte.
Quelle: orf.at



Sonntag, 12. April 2020

Tag 2477 - Ausnahmezustand Tag 28

Der Osterhase ist da!
Das Mädi wird beauftragt in der Wohnung zu suchen, sie rennt ein paar Mal an ziemlich offensichtlichen Verstecken vorbei, bis sie ihre Sachen zusammen hat.
Normalerweise wären wir jetzt zur Oma gefahren, dort im Garten weitersuchen. Naja, so kommen die Sachen halt mit dem Botendienst.
Das Mädi ist dieses Jahr noch zu klein um die Einschränkung zu bemerken.
Vormittags geht der Papa mit ihr raus, ich renne meine Runde, nachmittags verschwinde ich wieder mit ihr im Wald.
Die Tage sind so gleich, man sieht seine Nachbarn, aber nicht die Familie und Freunde. Ich hoffe, das Mädi wird diesen Abstand eines Tages nicht für normal halten.
Nach dem Abendessen schnell baden und dann hinlegen.

Sport: meine Runde, mit dem Mädi unterwegs. Darüber hinaus nix, ich habe Wochenende.
11754 Schritte
Quelle: orf.at


Samstag, 11. April 2020

Tag 2476 - Ausnahmezustand Tag 27

Relativ früh im Drogeriemarkt gewesen, natürlich mit voller Montur. Wie ich das hasse!
Vor mich hingebrütet, bis ich verstanden habe, dass Herr Hase auch heute am Ostersamstag in die Arbeit fährt. Also nochmal raus, meine Runde absolvieren. 
Es ist warm und sonnig, also ist richtig viel los, ich weiche aus. Die meisten Menschen halten sich auch an die Abstandsregeln.
Vor dem Haus sieht es schon anders aus, da spielen die  - nicht verwandten - Kinder miteinander. Ich seh's ja irgendwie ein, man kann sie nicht ewig einsperren und trennen, aber so werden die Einschränkungen wohl noch länger dauern. Von den angesteckten Großeltern wollen wir hier gar nicht reden.

Nach dem Mittagessen färben wir mit Lebensmittelfarbe ein paar Ostereier. Das geht besser als erwartet und das Mädi ist sehr bei der Sache, es kommen tatsächlich sehr hübsche Eier dabei raus.

Nachmittags gehen wir nochmal in den Wald, auf den Wegen sind viele Menschen unterwegs. Wir bauen mit Ziegeln und Ästen weiter an Mädis "Forti", kraxeln dann bei einer Schranke wieder aus dem Wald und laufen und klettern weiter. 
Heimgehen, ich lasse sie fernsehen, während ich das Abendessen zubereite.
Sie schläft dann wieder in meinem Bett ein, ich räume wie jeden Tag die Wohnung auf und fühle mich erschöpft.
Es ist wirklich anstrengend. Auch wenn ich heute nicht gearbeitet habe, ohne zusätzliche - externe - Kinderbetreuung ist es auf Dauer zermürbend.

Sport: meine Runde, mit dem Mädi unterwegs gewesen. Sonst nix.
14143 Schritte.
Quelle: orf.at

Freitag, 10. April 2020

Tag 2475 - Ausnahmezustand Tag 26

Der letzte Frühschicht-Tag.
Kurz nach sechs geht's los, heute bin ich wach und motiviert.
Die Morgen-Runde besteht daraus, ein Packerl zum nächsten Hermes-Paketshop zu bringen. Normalerweise würde ich zehn Minuten zu einem Cafe gehen und es dort abgeben. Lokale haben aber geschlossen.
Also muss ich zu einer Tankstelle, die mit dem Bus in wenigen Minuten erreichbar ist. Ich fahre aber im Moment nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern gehe 25 Minuten hin, treffe auf dem Weg eine nette Tigerkatze, die sich das Köpfchen kraulen lässt. 
Die Tankstelle betrete ich mit Maske und Handschuhen. Bis vor vier Wochen wäre dann die Polizei gekommen. 
Heute lege ich mein Packerl in eine Schachtel und bezahle dann kontaktlos.
Kaum bin ich wieder draußen, schiebe ich mir die Maske schnell wieder runter. Atmen und sehen ist damit ein Krampf.

Wieder heimwärts, die nette Katze lächelt mich nun von einem Fensterbrett an, beim Diskonter schlüpfe ich wieder in Maske und Handschuhe, bevor ich reingehen darf. Ein Besenset für Kinder kommt auch mit, das bekommt das Mädi zu Ostern. 
Weiterarbeiten bis Mittag, wieder einmal habe ich das Gefühl, überhaupt nichts geschafft zu haben. 

Nachmittags geht es in den Wald, das Wetter ist schön, wir bauen weiter an "Forti" und lassen uns treiben.
So anstrengend die Zeit gerade ist, so genieße ich es auch, so viel Zeit mit meiner Tochter zu verbringen. 
Sie geht wieder früh schlafen, der Mittagsschlaf ist nun anscheinend wirklich Geschichte, ich renne wie immer noch länger in der Wohnung herum und räume auf.

Sport: Morgen-Runde, mit dem Mädi in Wald und Wiese unterwegs, Kniebeugen. 13419 Schritte
Quelle: orf.at




Donnerstag, 9. April 2020

Tag 2474 - Ausnahmezustand Tag 25

Früh aufgestanden, aber lange nicht wach geworden.
Die Runde gegangen und dabei über die halbe Stadt gesehen. Steht noch alles, auch mein Büroturm steht wacker im strahlenden Sonnenschein.
Nach und neben den ganzen Meetings eine kurze Instruktion zu einer Rückenübung bekommen, bei der ich sehr lachen musste. Danach rege Diskussion wie es weitergehen soll.

Zu Mittag übernehme ich das super aufgedrehte Mädi, ich esse die Pizza von gestern zu Ende und gehe schließlich mit ihr in den Wald. Wir wandern durch das Gebüsch, das Mädi baut mit Steinen und alten Ziegeln ein "Forti" weiter, sie war schon mit dem Papa hier. 
Dann fängt unsere Unfallserie an, zuerst rutscht das Mädi beim Hüpfen auf der Parkbank ab, dann schürfe ich mir ordentlich die Hand beim Baumklettern auf, das Mädi reißt einen Stern beim Puky fahren. 
Wir gehen heim und putzen den ärgsten Dreck und Staub von uns, das Mädi macht Pause mit Stillbeschäftigung, ich schalte die Waschmaschine ein und bereite das Abendessen vor.
Nachdem wie gegessen haben, geht das Mädi bald schlafen. 
Natürlich unter Protest: "Ich will nicht s'lafen!" Fünf Minuten später schnarcht sie schon in meinem Bett, das Gitterbett war inakzeptabel.
Ich räume weiter auf, renne immer wieder durch die Wohnung um Sachen von A nach B zu bringen, mache mein "Fitnessprogramm" und schreibe Listen für morgen.
Noch eine Folge Serie, duschen, schlafen. 

Sport: meine Runde, mit dem Mädi durch den Wald gestapft und auf einen Baum geklettert, "Fitness meets Pilates".
Schritte: 14079 
Quelle. orf.at



Mittwoch, 8. April 2020

Tag 2473 - Ausnahmezustand Tag 24

Mehrere Erkenntnisse dieses Tages:
Ich schlafe unruhig, wenn ich zu früher Uhrzeit aufstehen muss. Wenn ich "Nachmittagsschicht" hab, schlafe ich deutlich entspannter und mit weniger bzw. keine Unterbrechungen.
Die Runde mache von 7-8, weil es danach rund geht. Bis Mittag nur Meetings, Meetings, Meetings...
So vergeht die Zeit natürlich auch, aber man hat das Gefühl, dass man nichts getan hat.

Eine Mail von Mädis Betreuung kommt: Mit Einschränkungen ist es wieder möglich, die Kinder ab nächster Woche zubringen. Ich verzichte dankend bis Ende April, danach schauen wir weiter.

Nachmittags rausgehen, die nächste Erkenntnis: Das Mädi ist noch zu klein für meine Gewaltmärsche. In Zukunft werden unsere Ausflüge nicht so weit, ich muss sie immer unter Protest nach Hause zerren - heute schläft sie danach auch.
Als Abendessen gibt es selbstgemachte Pizza mit nicht selbst gemachtem Teig - so weit bin ich noch nicht, aber eine weitere Erkenntnis ist: Ich werde routinierter. 

Skypen mit der Oma, Baden, Schlafen legen. Da das Mädi am Nachmittag ein bisschen geschlafen hat, verschiebt sich die Schlafenszeit nach hinten. Danach noch eine Folge Island-Krimi.

Sport: meine Runde, Runde mit dem Mädi, 60 Kniebeugen in so kurzer Zeit wie möglich.
16429 Schritte.
Quelle: orf.at




Dienstag, 7. April 2020

Tag 2472 - Ausnahmezustand Tag 23

Das Mädi wacht einmal in der Nacht auf und verlangt nach Milch.
Herr Hase erbarmt sich, wach bin ich trotzdem, ich geh auf's Klo.
Aufstehen kurz vor sechs und an den Rechner setzen. Woah, heute werde ich ja gar nicht wach.
Dafür das von einem Kollegen bekommen: "...du bist eine der Tapferen in dieser außergewöhnlichen Zeit..."
Ich weiß nicht, was ich mir dafür kaufen kann.

Vor acht bin ich wieder draußen, ich gehe meine Runde, die dauert ziemlich genau eine Stunde. Ich begegne zu dieser Uhrzeit nur wenigen Menschen und kann mit Musik und Sonnenbrille bewaffnet den Kopf etwas freier bekommen.
Am Vormittag Skype-Sitzung mit den Buddys. Sehr kurzweilig das Ganze, auch wenn die Technik nicht immer mitspielt. Die Jungs sind halt meine Spielkameraden. 

Zu Mittag übernehme ich wieder das Mädi und esse selbst etwas. Dann Herumgewurschtle im Haushalt, sie will noch nicht rausgehen. Gegen 15 Uhr schaffen wir aber noch gemeinsam eine Runde, wir nehmen Roller und Ball mit, die dann natürlich kaum benutzt werden und raten Sie, wer? die schleppen darf.
Das Mädi wälzt sich im Wald lieber im Laub und bewundert Sportler, die aus dem Stand auf Parktische springen. Ok, um den Gelenkstatus bin ich auch neidisch.

Heimgehen bzw. - zerren, Abendessen kochen. ich glaube, etwas mehr Routine bei der Essenszubereitung zu bekommen. Das Mädi versteht kurz nicht, warum man bei nicht daneben stehen kann, wenn das 180 Grad heiße Backrohr aufgemacht wird und sagt das erste Mal: "Du bist doof" zu mir. Ich find das ok.
Heute isst das Mädi wieder wie eine siebenköpfige Raupe, danach ist sie schon sehr drüber, ich lege sie schlafen. Der Skype-Anruf bei meiner Mutter wird auf morgen verschoben, wir drehen dann das Programm um.

Ich räume danach noch auf, die Küche sieht wieder aus und mache danach ein Pilates-Video. Einer meiner Buddys nutzt das Homeoffice wohl ausgiebig für DIE Bikinifigur, das kann ich nicht so stehen lassen.
Duschen, Folge "The Valhalla Murders" sehen, Lesen, schlafen.

Sport: meine Runde, Runde mit dem Mädi, Fitness meets Pilates, 14527 Schritte.

Quelle: orf.at









Montag, 6. April 2020

Tag 2471 - Ausnahmezustand Tag 22

Mit einer Pinkelpause geschlafen - dafür kurz vor sechs aufgewacht und auch aufgestanden.
Die Woche mit dem frühen Arbeiten beginnt. Ich sitze bis 07:30 an meinem improvisierten Arbeitsplatz, danach drehe ich meine Runde. Ich muss Zeit für mich abzwacken.
Als ich fertig bin mit Spazieren, steht der Besuch des Supermarkts an. Seit Montag ist nun wirklich Maskenpflicht in Österreich. Ich muss auch verpflichtend einen Einkaufswagen nehmen, damit der Abstand eingehalten wird. Die Maske bekomme ich am Eingang - hier sogar gratis, das sieht bei der Rewe-Gruppe schon anders aus. 

Daheim angekommen gehen Herr Hase und das Mädi auch schon raus, sie sind zwei Stunden weg und ich kann ungestört werken. Zu Mittag übernehme ich sie und gehe quasi in Rufbereitschaft über, ich werde am Abend noch Mails beantworten.

Das Mädi rutscht in der Küche auf den Fliesen aus und schlägt sich irgendwas blutig. Großes Gebrüll, hinlegen und beruhigen. Ich bleibe da ruhig, solche Unfälle gehören nun mal zu Kleinkindern, solange noch alle Zähne dran sind. Nach einer Viertelstunde ist auch alles vergessen, wir kramen noch ein bisschen herum und gehen raus. Den Roller darf wieder größtenteils ich schleppen.
Das Mädi hat ihr Mittagessen fast gänzlich verschmäht und schnorrt jetzt Riegel, als sie dann noch trotz mehrmaliger Ermahnung in der Wiese die Wühlmaushaufen umgräbt, schnappe ich sie und zerre sie weg. Die Lunte ist sehr kurz.
Ein paar Meter weiter entschuldige ich mich bei ihr und versuche ihr zu erklären, warum ich sauer war. Sie ist nicht böse auf mich, aber ich fühle mich nicht gut.
Zu Hause "koche" ich. In den Rezepten steht immer "einfach und schnell". Meinetwegen einfach, aber schnell...
Als die Zucchinipuffer endlich fertig sind, ertränkt das Mädi diese in Ketchup, schlürft die Marinade vom Salat und isst schließlich Himbeeren. Die Aufräumarbeiten sind aufwändig.
Kochen für Kleinkinder ist undankbar, vor allem wenn man Kochen eh schon doof findet. Ich bin nun wirklich keine Stay-at-home-Mutter. 

Hinlegen, Aufräumen, duschen gehen. Gegen 21 Uhr noch müde eine Folge "The Valhalla Murders" sehen, dann ins Bett.

Sport: die tägliche Runde, mit Mädi draußen gewesen, schnelle Kniebeugen.
Quelle: orf.at




Sonntag, 5. April 2020

Tag 2470 - Ausnahmezustand Tag 21, WMDEDGT 04/20

WMDEDGT bedeutet "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" von und mit Frau Brüllen.

Irgendwie hab ich mir den Frühling anders vorgestellt. 
Diese Tage werde ich von Wut angetrieben, wie so oft in meinem Leben. Dementsprechend oft kracht es im Moment zu Hause, ich fühl mich benachteiligt, eingesperrt,... ich bin eine Katze, die sich mit Fauchen und gewetzten Krallen wehrt. 
Mit Fremdbestimmung habe ich ein riesengroßes Problem, das kann ich einfach nicht.

Vormittags schicke ich Herrn Hase und das Mädi raus, ich miste das Kinderzimmer - das im Moment mein Büro ist - aus und bringe Dinge in den Keller, die seit drei Jahren vor sich hindümpeln. Das andere Zeug fliegt gleich in den Müll. Nachdem ich ca. zehnmal hin- und hergegangen bin, bin ich noch immer wütend. Ich weiß, es geht dadurch nicht schneller und es wird auch nicht besser davon, aber: Ich will mein normales Leben wieder.
Nachmittags gehe ich meine Runde, die Gegend ist voll mit Menschen, ich meide wie immer Nähe und bin mit Musik und Sonnenbrille unterwegs. 
Wieder daheim stecke ich das Mädi in die Badewanne, nachdem es ja kaum mehr Mittagsschlaf gibt, ist es nach dem Abendessen zu spät für's Baden.
Wir essen bald, Zähneputzen, umziehen, ab ins Bett. 
Ich mache die Einschlafbegleitung, Herr Hase hatte sie heute viel. Eine Milch und 15 Minuten später schläft sie auch schon, ich räume weiter im Kinderzimmer/Büro und werfe Dinge weg, von denen ich nicht einmal mehr wusste, dass sie existieren. 
Wenn das so weiter geht, habe ich am Ende eine aufgeräumte Wohnung.

Sport: Entrümpelt (Hanteln und Scheiben in den Keller getragen), Runde Spazieren und...
nix. Zu faul für weitere Anstrengungen gewesen.
Quelle:orf.at