Mittwoch, 2. Oktober 2013

Tag 93 - Schreie

Manchmal schreit es in meinem Kopf, ich schreie in meinem Kopf, wenn ich daran denke, dass ich nicht mehr gesund werden könnte, dass mich der Krebs umbringen könnte.
Dieses Gefühl kommt phasenweise, umso näher der nächste Chemotermin rückt immer mehr.

Heute hab ich kurz mit meiner Personalabteilung telefoniert, die Firma hat die Einreichung für mein Krankengeld für mich erledigt.
Bei dem Gespräch ist mir wieder einmal aufgefallen, wie wenig die meisten Menschen über Krebs wissen.

Sie haben keine Vorstellung, was eine Chemo genau ist und wie lange die dauert.
Und ich bin der Meinung: Es ist gut so.
Wenn es einen dann irgendwann betreffen sollte, lernt man schnell genug.

Ich lese aktuell das Buch von Sophie van der Stap, Das Mädchen mit den neun Perücken.
Diese "Krebsbücher" helfen mir, weil sie mir zeigen, dass man die Krankheit auch überstehen kann und dass auch die anderen Angst, Beschwerden und schlechte Blutwerte haben.

2 Kommentare:

  1. Liebe Helga,
    ich weiß, wie es Dir geht. Ich habe seit einem Jahr einen "Fall von Brustkrebs" in der Familie und erlebe hautnah mit, was Du beschreibst. Hier ist die Zeit der Chemos und die Reha vorbei, die Angst, die Du beschreibst, bleibt. Ich denke, man wird mit der Realität nur fertig, wenn man die Krankheit akzeptiert und sie bekämpft, so gut man kann. Aber das ist sehr schwer. Ich hoffe, es geht Dir schon ein wenig besser.
    Liebe Grüße von Frau Noir, die sich über Deinen Besuch in ihrer 100m²-Welt gefreut hat.

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    1. Liebe Frau Noir,
      vielen Dank für Deine Worte.
      Ich habe einige Wochen gebraucht um zu verstehen und zu akzeptieren, dass ICH hier Krebs habe.
      Die Angst lässt sich meistens gut wegschieben, bei Anlässen wie einem weiteren Chemozyklus ist sie aber nicht zu bändigen.
      Ich hoffe, Deiner Angehörigen geht es gut.
      Liebe Grüße aus Wien

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