Freitag, 6. Dezember 2013

Tag 158 - Monotherapie

Gestern war ein Krankenhaus-Tag, meine erste Monotherapie stand an.
Nach einer Stunde Fahrzeit bin ich endlich im Spital angekommen und durfte erstmal warten. Wie immer.
Nach der Aufnahme kam gleich die OÄ um sich die Zyste anzusehen. Das Drecksteil ist noch da und muss mitoperiert werden, d.h. ich muss einen Tag vor der OP einrücken.
Nicht schön, aber auch nicht zu ändern.

Danach bin ich wieder in die Fänge eines ungeübten Jungarztes geraten, er hat mir bei der letzten Chemo meinen Port falsch bzw. schlecht angestochen, auch diesmal hat er es zweimal versucht, mit dem Ergebnis, dass es nicht nur weh getan, sondern auch nicht mehr funktioniert hat.
Ich hab dann einen Zugang am Arm bekommen, bei Herceptin nicht tragisch, bei meiner Chemo hingegen wär es für die Venen verheerend gewesen.

Danach ging es zur Onkologie rüber, auch für die Antikörper-Therapie muss man zum Onkologen, was diesmal aber flott ging. Noch schnell ein Weckerl gekauft und schon rüber zum MRT.
Ich hatte das Hemd verkehrt an, also dort vor der Röhre beinahe nackt nochmal umziehen.
Durch die vielen Untersuchungen ist mir total egal, ob man mich nackt sieht oder nicht, aber ich war auch vorher nicht so gschamig (Übersetzung: schamhaft).
Die Mütze vor dem MRT runterzunehmen war trotzdem eine Überwindung, im Nachhinein war es aber gut, da mir in der Röhre ziemlich warm geworden ist.

Gegen 14 Uhr kam endlich die Infusion, die eine Stunde gelaufen ist, dann wieder warten auf die Entlassungspapiere.
Ein Facharzt hat sich dann noch meinen Port angesehen, ihn für in Ordnung befunden und die Order gegeben, dass ihn in Zukunft KEIN Jungarzt mehr anstechen darf.
Keine 12jährigen Ärzte also mehr. Grmpf.

Klinge ich gefrustet?
Ich war, als ich um 17 Uhr endlich daheim angekommen bin, so fertig, dass ich in Tränen ausgebrochen bin.
Wer mag denn sowas lesen? Hier gibt's doch nur Krankheit, Tod.
Dabei fühl ich mich gar nicht die ganze Zeit schlecht oder verzweifelt, aber diese Krankenhaus-Termine erinnern mich zu überdeutlich daran, was ich die übrige Zeit versuche zu unterdrücken.

In 4 Tagen muss ich wieder ins Krankenhaus, in 5 Tagen werde ich operiert, an Brust und an Eierstock. Beides links, sinistra.
Sinister wird auch mit "unheilvoll" übersetzt.
Hoffentlich kein schlechtes Omen.





4 Kommentare:

  1. Du solltest darauf bestehen, nur von den besten Ärzten behandelt zu werden.
    Das machst Du einmal DEUTLICH und laut, Du wirst sehen, das hilft!
    Und den Port laß bitte von einer Anästhesistin prüfen und legen.
    Die verstehen wenigstens ihr Handwerk.
    LG - Wolf

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  2. Lieber Wolf, keine Sorge, das mache ich. An meinen Port lasse ich nur mehr Spezialisten dran.
    Normalerweise habe ich nichts dagegen, wenn junge Ärzte an mir lernen, aber in meiner aktuellen Situation bin ich für Experimente nicht mehr bereit.

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  3. ...wer Deinen Blog lesen will? Ich glaub, da gibts mehr als Du vielleicht glauben magst. Es ist Dein Leben, es geht um Dich und darum, wie Dein Heute, Jetzt und Hier ist.
    Dass Du zu Hause geweint hast, ist so menschlich. Es gibt immer Momente, wo die Kraft raus ist.
    Und mit jedem Post denke ich: Wieder ein Tag näher an den Tag X, die Operation. Wieder ein Tag näher an das neue Leben nach dem Tag X.
    Mit jedem Post fiebere ich mit und denke jedesmal: "Bald bald bald."
    Übrigens - auch bei mir ist alles links... Der Schmerz, der Reizdarm, die Wunden meiner beiden Verkehrsunfälle.

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    1. Schön ist das Thema des Blogs nicht, das ist klar, aber momentan nicht zu ändern. Es ist jetzt so, da hast Du recht.
      In 4 Tagen hab ich es schon hinter mir, ich hoffe, danach ist wirklich das Schlimmste erledigt.
      Übrigens: Auch meine beiden Knieoperationen waren links.

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