Sonntag, 17. Mai 2020

Tag 2512 - Ausnahmezustand Tag 63

Mit den obligaten Unterbrechungen, dafür aber lange geschlafen.
Das Mädi und ich bleiben noch bis neun im Bett liegen, schauen Bücher und trinken unser Heißgetränke dabei.
Vormittags geht sie mit dem Papa raus, ich mache meinen Kram, lese, versuche mich zu erholen.
Bis zum frühen Nachmittag passiert nicht viel, ich erschrecke, als ich mir meine Haare genauer ansehe. Nicht nur, dass der Ansatz deutlich zu sehen ist, nein, er ist auch ziemlich grau. Ich hab mir zwar so einen Ansatzspray gekauft, so recht hilft der aber auch nicht.
Ich bin haartechnisch in meinem 41. Lebensjahr deutlich gealtert.

Am Nachmittag kommt uns die Oma samt Mann zu einem Spaziergang abholen. Das Mädi freut sich sehr, ihre Großmutter wiederzusehen. Wir gehen in das nahegelegene Erholungsgebiet, ich sehe unsere Gegend mit den Augen meiner Mutter und sie hat recht: Wir wohnen zwar in Wien, aber genauso am Land - besser geht es kaum.
Einmal nimmt das Mädi eine Abkürzung über einen kurzen steilen Pfad.
Von meiner trainierten Läufer-Mutter brauchen wir gar nicht reden, aber sogar ihr knapp 70jähriger Mann kommt besser hoch als ich. Das lässt mich schon schlucken. 
Wär ich auch ohne Chemotherapie so weh beieinander?
Das tut sogar beim Schreiben weh, allerdings weniger körperlich.
Ohne wär ich tot, keine Frage, aber der Preis ist manchmal so hoch.

Abendessen, Baden, mit dem Tangler kommen wir durch ihre Haare - die übrigen Bürsten sind für die feinen Haare vom Mädi nicht zu gebrauchen.
Als sie schläft, gehe ich wieder lesen und Bubbles spielen.
Die wehe Bein/Hüft-Thematik nimmt mich mit, ich mache noch eine Einheit hip opener.

Sport: Spaziergang mit der Familie, hip opener.
Schritte: 8771
Quelle: orf.at




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