Freitag, 9. August 2019

Tag 2230 - Kränkt

Vom Wecker aus einem Traum gerissen worden. Der Traum war aber eh komisch, ich hab darin irgendwen geheiratet.
Zeit gelassen, Kaffee getrunken, Müsli gegessen. Dem Mädi noch ihre Milch überreicht.
Die will zwar trinken, muss aber vorher proforma noch dem Kleinkindgesetz "einmal bocken vorher" folgen, dreht sich also weg und heult dabei "Milch trinken".
Ich ziehe mich an und gehe zu Fuß zur U-Bahn. Die Motivation heute irgendwo schnell anzukommen ist gleich Null. Es geht aber eh nicht in das Büro, sondern zuerst zu einem ganz bestimmten Labor, die Rheumatologin will genau dieses. Die Damen an der Anmeldung verzweifeln an der Kralle der Ärztin, die sie schon kennen - nutzt aber nicht viel.
Ich finde die Gute auch nicht so prickelnd, aber was soll's, einmal noch hin, ich glaub ja nicht, dass bei den 3000 abgefragten Werten irgendwas rauskommt.
Die Warteschlange zur Blutabnahme besteht aus mir alleine, ich komme sofort dran und bin fünf Minuten später wieder draußen, fahre in die Arbeit weiter. Dort ist es heute zu viel gekühlt, aber auch sehr leer. Also überwiegend angenehm.
Mittagessen mit einem neuen Kollegen, er fragt mich interessiert über Beziehungen und Charaktere im Haus aus. Die Branche in Wien ist auch nicht groß, wir kennen beide einige Leute aus verschiedenen Jobs.
Frühes Aufbrechen, ich habe es aus Gründen aber nicht eilig nach Hause zu kommen. Im Park sitzen und lesen hat auch was.
Als ich abends nach Hause komme, ist der zweite Satz: Geh weg, Mama.
Ich weiß, dass sie es nicht böse meint, sondern einfach nur etwas anderes zu tun hat, aber auf Dauer kränkt es mich.