Gegen 07:30 aufgewacht, wieder Gehuste in der Nacht,
aber insgesamt bin ich etwas erholter als die Tage zuvor.
Vor meinem ersten Kaffee schauen wir schon Buch,
so geht das munter weiter bis kurz vor zehn. Es regnet und hat ca. 5 Grad, die
Aussichten sind nicht sehr berauschend. Wir stecken die Kleine in einen
Matschanzug und dann gehen sie und Herr Hase mit Regenschirm bewaffnet zur Oma.
Herr Hase scheint zu merken, dass ich irgendwie am Limit bin und übernimmt viel
die Kleine. Ich gehe bei dem bescheidenen Wetter nicht zum Sport, sondern nutze
die Zeit ohne Kleinkind. Einmal bei allen Zimmern mit Parkett den Boden aufräumen,
saugen und wischen. Küche aufräumen.
Nachdem das Mädi wieder zu Hause ist und zu Mittag
gegessen hat, lege ich sie schlafen. Nachdem ich gestern die
Verbindungsprobleme von Herrn Hase gelöst habe, sitzen wir danach beide mit aufgeklappten
Laptop da und machen unsere Steuererklärung. Normalerweise mache ich die sofort
Ende Februar, weil ich ungern Kohle liegen lasse, aber es ist sich bis jetzt nicht
wirklich ausgegangen.
Die Erklärung zahlt sich laut Vorberechnung
richtig aus, auch wenn ich 2018 nichts verdient habe, also auch nicht wirklich Steuern
bezahlt habe. So schreiben wir fast alles bei Herrn Hase ab, wer’s kriegt ist
egal.
Das Mädi schlaft lange, bis zum Abendessen
spielen wir, tanzen wir und machen Turnübungen. Das Mädi ist sehr geschickt und
klettert wie eine Eins. Tanzen hingegen will sie am liebsten auf dem Arm, mit
elf Kilo schon eine Herausforderung. Sie ist aber sichtlich begeistert, wenn
ALLE! *fingerzeig* zu Hause sind und schafft uns schon mal an, ALLE aufstehen,
ALLE hinlegen, ALLE tanzen!
Vor dem Abendessen versuch ich ihre Kopfhaut
mit Antischorfdings einzureiben, es gibt Protest, Geschrei, Winden und Arme wegstoßen.
Alles ist ein Eingriff in ihre persönliche Freiheit. Kleinkinder! Unter dem
dichten beigeblonden Haar ist aber noch Schorf und den sollten wir wegkriegen.
Sie isst die Sonntagsnudeln am liebsten ohne
Sauce, kann sie kriegen, danach geht es schnurstracks in das vorgeheizte Bad.
Das Mädi liebt Baden, Haare waschen ist aber genauso wie Kopfhaut einreiben ein
terroristischer Akt für sie. Spielen mit der Gießkanne in der Badewanne, Föhnen
(das geht), Badezimmer mal auf links drehen. Als sie halbwegs trocken und angezogen
ist, schicke ich sie weiter zu ihrem Vater. Ich muss das Bad renovieren.
Herr Hase übernimmt den Rest, spielen, Bücher,
Milch, Zähneputzen, schlafen legen. Ich lese den zweiten Wallander-Teil fertig,
verzichte aufs Haare waschen, ich will morgen nicht wie ein explorierter Kaktus
aussehen.
Minus heute: Ich war nicht draußen. Plus: Ich
habe kaum Schoko gegessen.