Eine Viertelstunde vor dem Wecker aufgewacht, heute
wegen Wartezeiten beim Umsteigen länger ins Büro gebraucht.
In der Küche einen Kollegen getroffen, dessen
Frau nach langer Planungszeit doch noch schwanger geworden ist, wir tauschen
uns über Familie, Kinder etc. aus. Kleine Kinder zu haben bzw. bald welche zu
haben verbindet. Als Kinderlose habe ich mich immer gefragt, was es da
großartig zu bequatschen gibt, aber Kinder drehen das Leben auf links und
darüber redet man eben.
Den Vormittag über Meetings. Es ist wie schon
mehrmals erwähnt chaotisch und ungeordnet, mich irritiert aber mehr, dass erwachsene
Menschen mit vielen Berufsjahren so unselbständig sind. Ich räume ein neu
aufgesetztes Tool auf.
Ein ruhiges Mittagessen mit mir selbst, ich mag
es, auch mal nicht reden zu müssen.
Nachmittags das erste Teammeeting, seit ich
wieder arbeiten gehe. Im Grunde ist das nur mehr die administrative Einheit,
wir arbeiten nicht miteinander, sondern nur mehr in unseren interdisziplinären
Teams. Ich lasse zum Einstand eine Runde Krapfen springen und verteile den Rest
unter geschätzten Kollegen. Ich gebe zu, ich habe überlegt, ob mir das wirklich
10 Euro wert ist, aber im Endeffekt ist es so: Mir tut es nicht weh und
womöglich freut sich jemand über die Mehlspeise. Ich bin hier nicht (mehr) zum
Anecken, sondern will meine Arbeit machen und dazu beitragen, dass meine
Familie ein sicheres Auskommen hat. Man wird pragmatisch als Elter.
Dann zur Wirbelsäulengymnastik, doch gleich
nach der Arbeit, wenn ich vorher heimgehe, schaff ich es nicht mehr, nochmal
raus zu gehen. Bei dieser Trainerin war ich noch nie, aber die Übungen sind wirklich
gut, die Gruppe ist klein und sie hat Zeit um falsche Haltungen zu
korrigieren. Als ich aus dem Studio gehe, fühle ich mich entspannt.
Zuhause Singen und Spielen mit dem Mädi, die
läuft nur mehr herum, jetzt hat sie es wirklich raus. Es ist so wie immer:
Die ganzen Sorgen waren vollkommen unnötig, sie macht und lernt die Dinge, wenn
es für sie richtig ist, sie so weit ist. Sie ist 18 Monate alt, geht und redet
viel. Ich denke, der Kinderarzt wird zufrieden sein, ich bin es.
Abendessen, Mädi bettfertig machen. Dazwischen
legt sich eine dunkle Wolke über mich, Herr Hase hat vorige Woche keine guten
Nachrichten bekommen, ein kurzes Thematisieren bringt mich wieder zum
Nachdenken.
Noch ein paar Seiten lesen und dann schlafen,
wenn ich an den Tag denke, dann mit gemischten Gefühlen.