Mittwoch, 11. März 2020

Tag 2445 - Super unhöflich

Wieder mal um fünf aufgewacht. Auch bald aufgestanden und Dinge erledigt.
Heute ist es mild draußen, das Mädi trägt eine dünnere Jacke und saust mit dem Puky zur Tagesmutter. 
In der Arbeit geht's weiter mit Corona, überall Corona. Bei einem Termin beim Kunden, bei dem ich die Teilnehmer bisher noch nicht kannte, gebe ich nicht die Hand. Und komme mir trotz Erklärung super unhöflich vor. 
Nach dem Mittagessen erzähle ich einer Kollegin, die erst ein halbes Jahr bei uns ist, über die Brustkrebserkrankung. Wir kommen über die empfindliche Haut auf das Thema.
Ich mag die Kollegin, das ist eine unaufgeregte Frau mit Lebenserfahrung und Herz. Es macht mir auch kaum mehr etwas aus, darüber zu sprechen. Es ist nicht mein Lieblingsthema, aber der Kloß im Hals ist nur mehr ein ganz kleiner.
Nachmittags Betriebsratssitzung, Haupthema ist natürlich auch hier der Virus und wie wir damit umgehen. Im Grunde warte ich nur mehr darauf, wer mich zuerst heimschickt: Die Geschäftsführung mit der Anweisung Home Office zu machen oder die Regierung, weil die Kinderbetreuung geschlossen wird.

Danach Maniküre, dort sind sie entspannt. Als ich dann Herrn Hase und das Mädi antreffe, wird berichtet, dass die Kinder der Tagesmutter schon zu Hause bleiben, sie arbeitet weiter, bis auch hier eine andere Weisung kommt.
Abends sehen wir uns die heutige Pressekonferenz an, Schulen werden ab Montag sukzessive geschlossen, bis Ostern auf jeden Fall mal. 
Ich stelle mich auf baldiges Homeoffice bzw. die Freistellung ein. Sport etc. werde ich wohl oder übel für eine gewisse Zeit streichen.

Mittlerweile gelte ich ja als geheilt und gehöre somit auch keiner Risikogruppe mehr an. Aber allein die Vorstellung, JETZT eine Chemo oder ähnliche Behandlung durchmachen zu müssen, ist beängstigend.

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