Ich wache früh auf, sehe aber keinen Grund deswegen
gleich in die Arbeit zu gehen.
Also Küche und frühstücken, ich lese bis Herr Hase
aufsteht, gegen 07:30 verlasse ich das Haus. Das Mädi schläft noch, die kleine
Schlafmütze. Die Nächte sind jetzt wieder ok, ich schlafe halt nicht gut und
bin meistens beim kleinsten Geräusch wach.
In der Arbeit ist es ruhig, das Highlight des
Tages ist das Unterschreiben meiner Teilzeitvereinbarung. In drei Wochen bin ich
dann auf die Stunden gesehen einen Tag weniger arbeiten, auch werde ich
vermutlich einen Tag Homeoffice machen. Ich tanze in meinem Kopf, ob’s die
ersehnte Erleichterung ist wird sich zeigen. Als ich mich dann selbst
austricksen will und zum Sportstudio einen anderen Weg nehme, zeige ich mir
selbst den Mittelfinger, biege ab und gehe Kleidungsbasics einkaufen, schleppe
mich und den Rucksack mit den Sportsachen heim und bin müde. Tja, das war wohl
nix.
Ich kann es mir nur so erklären, dass ich grad
so ausgelaugt bin, dass es halt nicht mehr geht. Ich nehme mir vor, nicht allzu
streng mit mir zu sein. Ich bin eine müde Mama mit und glaube auch nicht, dass
ich dieselbe Leistungsfähigkeit wie vor dem Krebs bzw. der Chemo habe.