Ich glaub, ich hab ganz gut geschlafen, ich
wache kurz nach fünf Uhr auf.
Ein geschäftiger Tag, ich gehe es an. Zuerst
hab ich mich um eine Rheumatologin gekümmert. Ich soll nochmal meine ANA-Werte
ansehen lassen. Trotz Privatordination bekomme ich einen Termin in sechs Wochen,
die Dame ordiniert nur einen Tag in der Woche. Wir werden sehen.
Danach drucke ich die Nebenwirkungen meiner
Chemo aus, mein Neurologe hat mir das aufgetragen, weil ganz ehrlich: Er weiß
allmählich auch nicht mehr, was es sein könnte. Aus seinen Andeutungen und
Fragen hab ich das letzte Mal abgeleitet, dass er Lupus als eine Option sieht.
Ich kann mich aber nicht erinnern, einen Schmetterling im Gesicht gehabt zu
haben.
Ich google also nach Taxotere, Epirubicin und
Herceptin, ich schiebe die Aufgabe schon zwei Wochen vor mich her und schaffe
es, als ich mich dazu aufraffen kann, minutenlang nicht, das Zeug zu
formatieren und auszudrucken. Ich fühle mich wie gelähmt, ich will damit nichts
mehr zu tun haben. Auch sechs Jahre danach hadere ich immer wieder mit dem
Geschehenen.
Daheim kracht’s wieder. Es wird Zeit, dass der Sommer
kommt.