Mittwoch, 15. Mai 2019

Tag 2144 - Hadern


Ich glaub, ich hab ganz gut geschlafen, ich wache kurz nach fünf Uhr auf.
Ein geschäftiger Tag, ich gehe es an. Zuerst hab ich mich um eine Rheumatologin gekümmert. Ich soll nochmal meine ANA-Werte ansehen lassen. Trotz Privatordination bekomme ich einen Termin in sechs Wochen, die Dame ordiniert nur einen Tag in der Woche. Wir werden sehen.
Danach drucke ich die Nebenwirkungen meiner Chemo aus, mein Neurologe hat mir das aufgetragen, weil ganz ehrlich: Er weiß allmählich auch nicht mehr, was es sein könnte. Aus seinen Andeutungen und Fragen hab ich das letzte Mal abgeleitet, dass er Lupus als eine Option sieht. Ich kann mich aber nicht erinnern, einen Schmetterling im Gesicht gehabt zu haben.
Ich google also nach Taxotere, Epirubicin und Herceptin, ich schiebe die Aufgabe schon zwei Wochen vor mich her und schaffe es, als ich mich dazu aufraffen kann, minutenlang nicht, das Zeug zu formatieren und auszudrucken. Ich fühle mich wie gelähmt, ich will damit nichts mehr zu tun haben. Auch sechs Jahre danach hadere ich immer wieder mit dem Geschehenen.
Daheim kracht’s wieder. Es wird Zeit, dass der Sommer kommt.