Dienstag, 30. April 2019

Tag 2129 - Drei Jahre


Die nächste schlimme Nacht, das Mädi wacht gegen 02:20 auf und ist bis 4 Uhr auf. Ich gebe gegen 03:30 auf und lege mich ins Wohnzimmer. Ich muss mich in der Arbeit zumindest verständlich artikulieren können. Erst letztens ein Gespräch mit einer Kollegin, die Mutter von zwei Kindern ist, gehabt: Man gewöhnt sich an die Unterbrechungen, aber schön ist es deswegen noch lange nicht.
Wir wollen etwas abgeschlossen kriegen, aber es dauert und dauert. Ich muss aber kurz nach 15 Uhr gehen, da ich wieder einen lustigen Neurologentermin habe, also übergebe ich das Thema an den Kollegen, der tatsächlich (wenn auch in Vertretung) zuständig ist und mache mich im strömenden Regen auf in die Innenstadt. Es kann sein, dass ich schon etwas ungnädig bin, aber bei dem Arzttermin kommt wieder nichts raus. Ich soll nochmal zu einem Rheumatologen.
Es regnet weiterhin heftig, aber weil ich schon im ersten Bezirk bin, gehe ich in den Stephansdom. Heute ist Perditas dritter Todestag und wir haben uns  - gefühlt in einem anderen Leben – vor dem Dom kennengelernt. Ich habe den selben Mantel an wie damals. Aber ich, ich bin eine andere.
Das Weihwasserbecken lässt mich an meine katholische Erziehung erinnern, in mitten der Touristenhorden zünde ich eine Kerze für sie an. Ich gehe aber gleich wieder, der nasse Eingang des Doms ist nicht der richtige Ort. Drei Jahre. Es ist so viel passiert in dieser Zeit, aber eines ist gewiss: Ich vergesse nicht.


Zuhause ein fröhliches Mädi, das mir lachend entgegenläuft. Große, große Liebe.