Die nächste schlimme Nacht, das Mädi wacht
gegen 02:20 auf und ist bis 4 Uhr auf. Ich gebe gegen 03:30 auf und lege mich
ins Wohnzimmer. Ich muss mich in der Arbeit zumindest verständlich artikulieren
können. Erst letztens ein Gespräch mit einer Kollegin, die Mutter von zwei Kindern
ist, gehabt: Man gewöhnt sich an die Unterbrechungen, aber schön ist es
deswegen noch lange nicht.
Wir wollen etwas abgeschlossen kriegen, aber es
dauert und dauert. Ich muss aber kurz nach 15 Uhr gehen, da ich wieder einen
lustigen Neurologentermin habe, also übergebe ich das Thema an den Kollegen,
der tatsächlich (wenn auch in Vertretung) zuständig ist und mache mich im
strömenden Regen auf in die Innenstadt. Es kann sein, dass ich schon etwas
ungnädig bin, aber bei dem Arzttermin kommt wieder nichts raus. Ich soll
nochmal zu einem Rheumatologen.
Es regnet weiterhin heftig, aber weil ich schon
im ersten Bezirk bin, gehe ich in den Stephansdom. Heute ist Perditas dritter
Todestag und wir haben uns - gefühlt in
einem anderen Leben – vor dem Dom kennengelernt. Ich habe den selben Mantel an
wie damals. Aber ich, ich bin eine andere.
Das Weihwasserbecken lässt mich an meine
katholische Erziehung erinnern, in mitten der Touristenhorden zünde ich eine
Kerze für sie an. Ich gehe aber gleich wieder, der nasse Eingang des Doms ist
nicht der richtige Ort. Drei Jahre. Es ist so viel passiert in dieser Zeit,
aber eines ist gewiss: Ich vergesse nicht.
Zuhause ein fröhliches Mädi, das mir lachend
entgegenläuft. Große, große Liebe.