Schlimme Nacht, das Mädi brüllt zwei Stunden
lang immer wieder, Herr Hase geht mit ihr aus dem Schlafzimmer und kommt
irgendwann wieder zurück, nachdem das kleine Ding in unserem Bett gewütet hat und sich nicht beruhigen
ließ. Wir vermuten einen quersitzenden Pups. Trotzdem läutet der Wecker um 05:30, ich bin hundemüde, im Vorzimmer
klebt auf den Fliesen Katzengacke (ja, in Österreich wird alles weich gemacht,
daher mit „G“ geschrieben).
Den Dreck weggemacht und den späteren Bus
genommen, auf dem Weg zur Haltestelle kurz die Befürchtung gehabt, das Frühstück
daheim vergessen zu haben – war dann aber eh im Rucksack. Beim Warten auf den Anschlussbus
knapp dem Durchfall einer Taube oder Krähe entgangen, das Vieh muss viel
gefressen haben, jedenfalls kriegen meine Raulederschuhe noch ein paar Spritzer
ab, igitt…
Ich bin so müde, dass ich gar nicht richtig
weiß, wo ich bin, aber Sachen abarbeiten geht gut, es ist wirklich interessant. Vormittags fühl ich mich alleine ein meiner
Vierertischgruppe etwas isoliert, normalerweise mag ich die Ruhe, heute lass
ich mich aber gern auf persönliche Gespräche ein und quatsche mit zwei Kollegen
in der Küche über ihren Werdegang. Mittags in der bummvollen Kantine in größeren
Runde nette Unterhaltung gehabt, danach nochmal sozial gewesen und mit Kollegen
über mein agiles Team/Produkt gesprochen.
Klarerweise kommen am müdesten Tag die
dringlichsten Sachen rein, ich sitze den Nachmittag über zwei Sachen, die
wichtig sind, aber auch das geht gut von der Hand. Auch die Heimfahrt in
Gesellschaft, heute ist ein gesprächiger Tag.
Ein kurzer Umweg über’s Labor, ich hole die
Nieren- und Schilddrüsenwerte für das morgige MRT ab, wenn das so weitergeht,
kann ich bald selber eine Blutabnahme aufmachen. Heimgehen im stürmischen Wind,
ich treffe das Mädi und Herrn Hase auf dem Spielplatz vorm Haus an, das Mädi
fährt gerade mit dem Bobbycar eines anderen Kindes herum. Sie freut sich, dass
ich nun auch da bin und lässt sich von mir in die Wohnung tragen. Bücher
schauen, Abendessen, wieder Bücher, bettfertig machen. Ich bin so müde.
Herr Hase bringt sie ins Bett, ich räume noch
ein bisschen Küche und Wohnzimmer auf, gehe duschen, lese ein paar Seiten in „Der
Zopf“ – klare Empfehlung und mache das Licht gegen 21 Uhr aus.