Kurz vor fünf aufgewacht, total fertig
wohlgemerkt. Aufgestanden, großen Kaffee gemacht und in die Arbeit gewankt.
Vormittags mit einer neuen Kollegin einen
Kundentermin absolviert, ich bewundere den modischen Mut der anwesenden Damen –
aber nicht falsch verstehen, das ist kein abfälliges (Be)wundern, sondern ein „warum
nicht“. Den Rest des Tages vor mich hin getan, heute hätte ich eigentlich mein
Mitarbeitergespräch gehabt, aber mein Chef ist krank geworden. Auch er hat in
den letzten Zügen der Grippewelle eine Erkältung von seiner Tochter übernommen.
Durch die Absage den Nachmittag mehr oder weniger für andere Dinge frei gehabt, war auch ok.
Hier ist ja bei weitem nicht alles in Ordnung,
aber ich weigere mich– manchmal ohne Erfolg – bei der nicht guten Stimmung mitzumachen.
Von Runtermachern und Suderanten halte ich Abstand.
Nach der Arbeit geht es zur
Wirbelsäulengymnastik, ich nutze den Weg um mein Schrittziel zu erreichen. Kurz
vor der Sportstätte überlege ich, ob ich nicht einfach ein paar Meter
weitergehe zum Cafe und dort heiße Schokolade und Topfengolatsche bestelle.
Gleichzeitig stolz und genervt gewesen, als ich dann doch zum Studio abbiege. Die
Stunde ist anstrengend, man glaubt immer, Wirbelsäulengymnastik ist ein
bisschen herumturnen, aber nein, das geht richtig rein.
Beim Heimkommen ist das Mädi gut gelaunt, heute
war anscheinend ein guter Tag. Ich hole noch zwei Pakete von einem Nachbarn ab,
mein neuer Polster (d: Kissen) ist gekommen, mal sehen, ob mein Nacken damit
klar kommt. Das übliche Abendprogramm, das Mädi ist lebhaft wie immer, ich habe
nach dem Turnen entscheiden, heute nichts mehr zu machen, keine Wäsche, kein
Bügeln, nix. Ich bin komplett erledigt und spiele mit meiner Tochter, das muss
heute reichen.
Herr Hase bringt das kleine Ding ins Bett, ich
dusche, lese mit Müh und Not mein Buch zu Ende, jetzt brauch ich aber
Sekundärliteratur dazu. Frühstück und Kleidung herrichten, ins Bett gehen, sehr
früh schlafen. Der Polster scheint gut zu sein.