Donnerstag, 3. Mai 2018

Tag 1767 - Distanz

Heute habe ich mitbekommen, dass Svenja von Svenja will leben (bitte googlen, wen es interessiert) vor ein paar Tagen gestorben ist, interessanterweise habe ich kurz danach auch einen Post auf einem Blog dazu gesehen. Svenja hatte, wenn ich mich richtig erinnere, ein Nebennierenkarzinom mit so ziemlich überall Metastasen. Ich hab lange bei ihr mitgelesen, ich kann mich erinnern, dass ich noch mit Perdita über sie gesprochen habe, die beiden wohnten nicht weit voneinander entfernt.
Svenja hat wirklich gekämpft und ich war ehrlich gesagt immer wieder erstaunt wie lange sie durchhält. Jetzt aber zu meinem Kern der Sache: Als ich von ihrem Tod gelesen habe, hat es mich berührt, ich habe instinktiv ein Kreuzzeichen gemacht (die katholische Erziehung kriegt man nicht weg) und ihr eine gute Reise gewünscht. Aber wie soll ich es schreiben: In Tränen bin ich nicht mehr zerflossen. Oder anders: vor zwei Jahren hätt ich noch Rotz und Wasser geheult und wäre tagelang traurig gewesen.
Seit Perdita nicht mehr ist, hab ich quasi das Interesse am Krebs verloren. Es ist eine Scheißkrankheit, die mich viel gekostet hat, die mir eine Freundin geraubt hat.
Ich bin auf der Hut vor ihr, das wird mir wohl mein Leben lang bleiben, aber mittlerweile hab ich eine Distanz entwickelt, eine Distanz, die wohl auch notwendig ist.


2 Kommentare:

  1. Ich glaube, dass die Distanz manchmal einfach das eigene seelische Überleben sichert. Da empfinde auch ich sie als notwendig.

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