Mittwoch, 31. Dezember 2014

Tag 548 - Guten Rutsch!

Liebe Leute, ich wünsche ein erfolgreiches, gutes Jahr 2015!
Vielen Dank für das Interesse, für den Zuspruch, das Mitfiebern und die vielen guten Wünsche!

Ich habe 2014 - speziell am Ende des Jahres - viel gelernt.


Freitag, 26. Dezember 2014

Tag 543 - Nebel

Meine beste Freundin ist Psychologin.
Ihre Schwester auch, die übt es im Gegensatz zu meiner Freundin allerdings auch aus.

Die Psychologin hier ist jung, aber deswegen nicht weniger kompetent, sehr lieb und sie tut mir weh. Nicht absichtlich.
Aber gemeinsam bohren wir, was denn nicht passt, was mich unrund macht.
Nicht wegen des Krebs, nein, neben dem Krebs.
Der erste Schock ("Oh Gott, die haben/hatten hier in der onkologischen Reha alle Krebs :-O") ist verdaut, der Umgang mit der Erkrankung ist mühsam, aber nicht abendfüllend.
Es geht viel mehr um mich. Was mach ich denn? Warum krieg ich denn die Schultern nicht runter?
Wieso geh ich ich denn aus den psychologischen Terminen mit einem Kloß im Hals, der sich nicht benennen lässt, aber mir weh tut?
Da bricht grad was.

Auf zu neuen Ufern?
Wo sind die? Wie viele gibt es?
Ich weiß es nicht.

Die Kur ist in 5 Tagen vorbei, danach habe ich noch eine knappe Woche Urlaub.
Mir graut vor dem, was danach kommt.
Wenn ich laufen könnte, dann würde ich wegrennen.

Das Foto ist vom ersten Sonntag hier in der Kur. Es beschreibt aber ganz gut den Zustand in meinem Kopf.

Nebel.


Mittwoch, 17. Dezember 2014

Montag, 15. Dezember 2014

Tag 532 - Die Kur

Die Kur also.

Die Zeit vergeht wahnsinnig schnell, obwohl ich nicht den Eindruck habe, dass ich viel mache oder viel passiert.
Die ersten 3 oder 4 Tage hier waren nicht unbedingt einfach, durch die massive Konfrontation mit der Krankheit hatte ich immer wieder das Gefühl, ich müsse mich auf den Fußboden legen und losheulen.
Ich hab es dann mit der Psychologin besprochen, weil ich diese Reaktion einfach nicht einkalkuliert habe.
Ich dachte, ich setz mich hier 3 Wochen gemütlich hin, mach ein klein wenig Bewegung, lass mich massieren und das Essen vor die Nase stellen und fahr dann gemütlich nach Hause und bin wieder munter und fidel.
Als später die Physiotherapeutin so nebenbei sagte: "Das (meine Verspannungen) kriegen wir weg, Sie sind ja noch jung.", da hätte ich ihr am liebsten das Klemmbrett aus der Hand gerissen und gegen die Kletterwand geschlagen.
Ja, super, wenn man jung krank wird, dann kann's ja im Alter nur besser werden, ja genau.
Wie auch immer.


An einem durchschnittlichen Tag habe ich bis zu 6 Termine, die aus Vorträgen, Therapien und ein bisschen Sport bestehen.
Den Rest des Tages jage ich mit Carl, Assad und Rose Verbrecher in Kopenhagen, hänge in der kleinen Therme im Whirlpool rum, belästige ortsansässige Katzen oder skype mit Herrn Hase.
Sonntags hab ich es geschafft, irrtümlich bis in den nächsten Ort zu gelangen, mein Knie dankt es mir bis heute :-D

Und sonst?
Österreich ist bekanntlich ein kleines Land. So gibt es auch nicht viele in meinem Alter mit einer ähnliche Diagnose, die genau jetzt hier auf Kur sind.
Sie haben mich auf einen 8er-Tisch gesetzt, an dem das Durchschnittsalter mit mir inkludiert bei ca. 60 liegt. Es sind nette Leute, aber hmmmm, ich komm mir vor wie jemand auf Partnersuche, der niemanden findet.
Wie damals schon beschrieben, fühle ich mich allein mit meiner Geschichte.  
Aber ich verzweifle nicht. Zum einen bin ich nicht ungern für mich, zum anderen sind ja Dienstag bis Donnerstag laufend Neuzugänge.
Mal gucken, ob sich da nicht jemand findet.

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Tag 527 - Ankunft

So sieht's aus, wenn man auf meinem Balkon steht

Ein sehr schönes und neues Kurhotel in einem kleinen Ort im Burgenland ist jetzt für 3 Wochen mein Zuhause.

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Tag 521 - Plan

Hab ich schon erwähnt, dass ich meinen Gynäkologen sehr schätze?

Gestern war ich wieder bei ihm, die vierteljährliche Kontrolle stand an.
Nach Abtasten der Brust (alles OK :)) war ich der Meinung, dass die blöde Zyste wieder im Ultraschall auftauchen würde.
Also auf den Stuhl geklettert und die Zähne zusammen gebissen. So sehr ich den guten Mann mag, ich geh trotzdem lieber zum Zahnarzt als auf diesen Gynstuhl.
Er schallt also los und erzählt mir, was er so sieht.
Die Zyste ist weg.

Komischerweise hab ich den Eindruck, dass das ihn mehr freut als mich. Davor hab ich dem Gyn noch gesagt, dass ich keine Bauchspiegelung mehr machen lasse, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.
Im anschließenden Gespräch sagt er mir, dass er es mag, dass ich genau weiß was ich will. Und was nicht.
Ich glaube, ich hab den Gynäkologen für's Leben gefunden.

Ich frage auch ihn, ob er mir eine Ursache für meinen Krebs sagen kann.
Die Antwort kurzgefasst: "Eine Laune der Natur." - Da ich nur Her2-positiv bin, ist eine genetische Ursache eher unwahrscheinlich.
Ich hätte so gern einen Grund für diesen Brustkrebs. Er sagt, ja, das verstehe er, aber man könne eben nicht sagen, das oder jenes war die Ursache.
Ja, ich hab bis 30 geraucht. Aber das alleine macht es nicht aus.
Irgendwann hat eine Zelle durchgedreht und sich unkontrolliert zu vermehren begonnen.
Pech wie ich es nenne.

Es schaut gut aus.
Nächsten Mittwoch fahre ich 3 Wochen auf Kur.

Der nächste Plan?
Stärker als vorher zu sein.


Montag, 1. Dezember 2014