Dienstag, 18. November 2014

Tag 505 - Stimmungen

Es fängt damit an, dass ich nicht aufstehen mag und mit einem Kater im Arm bis 7:15 im Bett liegen bleibe.
Ich trödle im Haushalt herum, lass den Spüler laufen und räume ihn sogar aus, trinke eine zweite Tasse Kaffee, laufe leere Kilometer in der Wohnung.

Es regnet.
Ich fahre mit dem Bus, der Fahrer ist so nett und lässt mich noch schnell reinschlüpfen, obwohl er schon in der Kreuzung steht.
In der Firma angekommen, stelle ich fest, dass mein Mantel zwar sehr gut aussieht, aber fusselt. Der Fusselroller ist aus.
Kaum sitze ich, kommt der erste Anruf, ich soll jetzt sofort in ein Meeting kommen, da gäbe es ein paar Fragen. Es ist das Projekt A, wo ich mehr oder weniger vom unfähigen und noch dazu arroganten Kollegen ausgebremst wurde.
Scheinbar habe ich mich nicht im Griff und benutze einen Begriff, der nicht dorthin gehört, wenigstens habe ich nicht direkt jemanden beleidigt.
Das sind die Momente, wo ich nicht weiß, ob ich mich selber nicht leiden kann oder ob es alle anderen sind.

Das andere Projekt, wegen dem ich vom Projekt A abgezogen wurde, ist ähnlich schlimm, nur wichtiger und umfangreicher.
Ich fühle mich allein gelassen, die zuständige Stelle antwortet entweder nicht oder versucht weiter zu delegieren.
Ich würde am liebsten aufstehen und vor der Kur (noch 3 Wochen!)  nicht mehr wiederkommen.
Ich fühl mich auch emotional total überfordert und merke aber, dass ich mich durch mein Verhalten nicht unbedingt beliebter mache.

Bitte, bitte, lass es nicht nur mir so gehen...








3 Kommentare:

  1. Es geht nicht nur Dir so. Echt nicht. Ich brauche dafür noch nicht mal ein Projekt. Weder A, noch B. Und ausbremsen kann ich mich selbst noch am besten -.- Bei mir sind es Themen. Und die ändern sich nicht. Dass ich mich nicht langsam langweile... Also ich kann mich nicht leiden. Und finde die anderen doof. Aber die Stimmung ist nicht einmal schlecht.
    Warte nur ab, bis Du auf Kurchen warst. Kann sein, dass Du danach noch wesentlich stärker auf Krawall gebürstet bist.

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    1. Dabei dachte ich, der Krebs befreit mich auch ein wenig von meiner Arschigkeit.
      Das kann ja heiter werden, wenn ich nach meiner Kur noch krawalliger unterwegs bin. Österreicher sind nämlich so...hmmm... oberflächlich harmoniebedürftig.

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  2. Der Krebs befreit Dich leider von gar nichts. Weder davon, dass Du arschig bist. Noch davon, dass die anderen arschig zu Dir sind. Beides schwer zu akzeptieren. Ich knabbere gerade schwer daran. So schwer, dass ich auch mit dem Gedanken an ein Kurchen spiele. Krawall an der rechten Stelle kann sicher nicht schaden!

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