Mittwoch, 16. April 2014

Tag 289 - Behandlungen

Die Bestrahlung liegt nun hinter mir, am Freitag war die letzte, die RTs haben mir zum Abschied die Hand gereicht und gesagt, dass sie mich nie wieder sehen wollen, außer ich wolle sie besuchen.
In dem Fall keine Unhöflichkeit, sondern die besten Wünsche, die man sich vorstellen kann.
Dort hab ich mich nach der Eingewöhnungsphase sehr wohl gefühlt und das Institut auch schon einer Mitpatientin empfohlen.

Danach bin ich weiter zu der Herceptin-Therapie.
Fassen wir uns kurz: Ich glaube, ein ruhiger, zurückhaltender und zumeist höflicher Mensch zu sein.
Dort musste ich schon vor dem Mittagessen die Ellbogen ausfahren.

Im Endeffekt konnte ich gegen 16 Uhr das Krankenhaus verlassen, einige Turnusärzte werden mich wohl so schnell nicht vergessen.
Dabei hatte ich diesmal nette Gesellschaft, 2 Frauen mitten in der Therapie, nur etwas älter als ich.
Eine davon kannte ich schon vom letzten Mal, sie hatte ihre zweite Chemo, die andere hatte vor Jahren den Tumor in der linken, nun in der rechten Brust.
Ich war froh, mich austauschen zu können und selbst Tipps geben zu können.
Die Krankheit verbindet, leider, aber auch glücklicherweise.
Sonst fühl ich mich oft alleine mit dem Krebs, hier trifft "geteiltes Leid ist halbes Leid" zu und erleichtert es, zumindest kurz.

Allmählich wird mein Leben wieder "normal".
Ich arbeite wieder Vollzeit, was erschreckend tagesfüllend ist.

Letzte Woche bin ich auf die Waage gestiegen, ich bin zwar nicht rückwärts runtergefallen vor lauter Schreck, aber 4 Kilo Zunahme sind natürlich nicht schön. Da ich durch die Therapie auch Wasser einlagere, wurde mir ein Entwässerungsmittel verschrieben, das auch gut wirkt.
In den nächsten Wochen werde ich bei meinem Sportverein vorstellig werden und wieder mit den Kursen anfangen.
Dann irgendwann wieder beginnen Auto zu fahren. Seit der Diagnose habe ich mich nicht mehr hinter's Steuer gesetzt, was in Wien auch nicht notwendig ist, aber es gibt mir im Falle des Falles mehr Freiheit.

Schließlich im Mai ein paar Tage mit Herrn Hase in Urlaub fahren.
Und immer mehr den Krebs hinter mir lassen.





8 Kommentare:

  1. Frau Nase, ich wünsche Ihnen und Herrn Hase schöne Urlaubstage.

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    1. Danke!
      Und dabei wollt ich doch Herr Nase schreiben....

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    2. Heeheeeheheee, weshalb hab ich mir das gedacht???
      Hehehehheheeee

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    3. Herr Nase = Hase, Nasenhase, Hasennase....

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  2. ich wünsche Dir alles alles Gute !

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  3. Ein Freud`cher Verschreiber- süß! Ja,Sport und Urlaub. Das ist jetzt genau das Richtige. Dass man unter der Krebstherapie zunimmt, hat mich auch derart angekotzt. Ich fand das so gemein! Nicht nur, dass man Haare lässt und einen vernarbten Oberkörper dafür bekommt; man ist auch in keinster Weise so ätherisch, wie man sich Krebskranke so vorgestellt hat.
    Hey, aber gratuliere! Du hast es jetzt hinter dir!!!!

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    1. Ja, scheint so. Hase, Nase, alles das gleiche...
      Nun ja, ich hab es mir nach der OP ziemlich gut gehen lassen und die Ärzte sehen ja eine Zunahme lieber als eine Abnahme, wobei ich der Meinung bin, als Krebskranker sollte man sich dem Zucker fernhalten.
      4 Herceptin-Therapien hab ich noch vor mir, und seien wir ehrlich: Es wird nie vorbei sein, nur nicht mehr so präsent.

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